Razzien in Bad Lauterberg und Fretterode

Recherche 7/L 30.10.2007 14:50
Zur Zeit laufen Razzien, der LKA Thüringen und Niedersachsen sowie des BKA, bei Thorsten Heise in Fretterode und bei Annett und Michael Müller in Bad Lauterberg, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit. Es geht um den Vorwurf "Tonträger mit rechtsextremistischer Musik hergestellt und vertrieben zu haben" Heise steht aktuell bereits wegen der Produktion weiterer rechtsextremistischer CDs vor Gericht.
Michael Müller steht auf Platz 6 der Nds.-Landesliste der NPD für die Landtagswahl 2008. Er kandidiert jedoch ebenso wie seine Frau, Annett Müller (ehemals Möck), als Direktkandidat der NPD bei der Nds-Wahl. Thorsten Heise sitzt im Bundesvorstand der NPD.

Auszug aus Pressemitteilung der AP:
..."rund 100 Polizisten haben am Morgen die Wohnungen von NPD-Bundesvorstand Thorsten Heise in Thüringen und zwei weiterer NPD-Mitglieder in Niedersachsen durchsucht. Dem NPD-Politiker aus Fretterode bei Göttingen wird vorgeworfen, Tonträger mit rechtsextremistischer Musik hergestellt und vertrieben zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilte.
Bei den anderen Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um zwei Eheleute aus Bad Lauterberg, die in der rechten Szene als Sänger bekannt sind.
An den Durchsuchungen waren Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei sowie der Landeskriminalämter in Thüringen und Niedersachsen beteiligt. In dem Fall soll außerdem Hilfe von skandinavischen Ländern angefordert werden. Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, hat sich die Produktion illegaler CDs in den vergangenen Jahren zunehmend ins Ausland verlagert. Die rechtsextremistischen Aufnahmen seien jedoch weiter für den deutschen Markt bestimmt.
„Wir werden die skandinavischen Länder, die in der rechten Szene seit Jahren als sicheres Vertriebsgebiet für radikale Tonträger gelten, mit Rechtshilfeersuchen um Mithilfe bitten“, kündigte die Frankfurter Staatsanwältin Nadja Niesen an. ..."
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Ergänzungen

BKA-Razzia bei NPD-Politiker

http://www.fr-online.de 30.10.2007 - 15:11
Wiesbaden (ap) - Rund 100 Polizisten haben am Dienstagmorgen die Wohnungen von NPD-Bundesvorstand Thorsten Heise in Thüringen und zweier weiterer NPD-Mitglieder in Niedersachsen durchsucht.

Dem NPD-Politiker aus Fretterode bei Göttingen wird vorgeworfen, Tonträger mit rechtsextremistischer Musik hergestellt und vertrieben zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilte. Bei den anderen Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um zwei Eheleute aus Bad Lauterberg, die in der rechten Szene als Sänger bekannt sind.

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An den Durchsuchungen waren Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei sowie der Landeskriminalämter in Thüringen und Niedersachsen beteiligt. In dem Fall soll außerdem Hilfe von skandinavischen Ländern angefordert werden. Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, hat sich die Produktion illegaler CDs in den vergangenen Jahren zunehmend ins Ausland verlagert. Die rechtsextremistischen Aufnahmen seien jedoch weiter für den deutschen Markt bestimmt.

"Wir werden die skandinavischen Länder, die in der rechten Szene seit Jahren als sicheres Vertriebsgebiet für radikale Tonträger gelten, mit Rechtshilfeersuchen um Mithilfe bitten", kündigte die Frankfurter Staatsanwältin Nadja Niesen an. Die von Heise vertriebenen Aufnahmen hätten wegen ihrer Mischung aus eingängigen Melodien bekannter Schlager und rechtsextremistischen Texten in der rechten Szene zum Teil "Kultstatus", erklärte die Staatsanwaltschaft. Der NPD-Politiker steht demnach bereits wegen der Produktion weiterer rechtsextremistischer CDs vor Gericht.

Polizei durchsucht Wohnungen

http://www.mdr.de/ 30.10.2007 - 18:19
Polizei durchsucht Wohnung von Thüringer NPD-Funktionär

Mit einem Großaufgebot von Beamten hat die Polizei am Dienstag im Eichsfeld sowie in Niedersachsen die Wohnungen des Thüringer NPD-Funktionärs Thorsten Heise und weiterer Rechtsextremer durchsucht. Heise wird vorgeworfen, Tonträger mit rechtsextremistischer Musik und hergestellt und vertrieben zu haben. Bei den beiden anderen Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main um zwei Eheleute aus dem niedersächsischen Bad Lauterberg, die in der rechten Szene als Sänger bekannt sind.

An der Durchsuchung waren den Angaben zufolge 100 Beamte des Bundeskriminalamtes, der Landeskriminalämter Thüringen und Niedersachsen sowie sowie der Bundespolizei.

Heise gilt als einer der führenden Neonazis in Deutschland. Wie aus dem jüngsten Thüringer Verfassungsschutzbericht hervorgeht, betreibt er einen Versandhandel, der unter anderem Bild- und Tonträger, Geschenkartikel und Militärartikel in großem Umfang anbietet. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Urheber verbotener rechter CDs zu sein. Eine der CDs trage den Titel "Kommando Freisler - Geheime Reichssache". Roland Freisler war während der NS-Zeit Präsident des Volksgerichtshofes und verantwortlich für zahlreiche Todesurteile gegen Regimegegner. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden die CDs erstmals im Jahr 2003 produziert. Sie genössen aufgrund ihrer Mischung aus bekannten Schlagermelodien und rechtsextremistischen Texten in der rechten Szene "Kultstatus". Um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen, sei die Produktion der illegalen CDs in den vergangenen Jahren ins Ausland verlagert worden, vor allem in skandinavische Länder. Die Tonträger seien aber nach wie vor für den deutschen Markt bestimmt.

Info?!

Antifa 30.10.2007 - 20:21
In einem Nazi-Forum wird behauptet, der `halbe WB-Versand [Witwe Bolte Versand,PG] wurde von den Bullen einkassiert und Thorsten befindet sich derzeit im Krankenhaus, weil ihm bei der Razzia der rechte Arm gebrochen wurde!!! Angeblich wegen Widerstand Gegen die Staatsgewalt.`

nee nee

panka 30.10.2007 - 22:45
laut nazis geht es heise gut (kein armbruch - schade) und die razzia würde um 19 uhr noch andauern. sollen angeblich wände aufbrechen. vielleicht können sie nebenbei sein ss-denkmal auch mal aufbrechen. würden die bullen wenigstens mal was gutes tun.
komisch dass auch wegen der neonaziband kommando freisler in diesem zusammenhang ermittelt wird, aber beim sänger dieser krassen neonaziband, oliver keudet (auch sänger von timo schuberts band agitator), der fast neben annett und michael wohnt, nicht vorbeigeguckt wird. hm, irgendwie halbherzig die razzia.

Thüringer Allgemeine online

31.10.07 31.10.2007 - 11:16
Razzia in Fretterode

FRETTERODE. Eine gespenstische Ruhe lag gestern über dem Eichsfelddorf Fretterode. Obwohl das große Gutshaus in der Ortsmitte von mehreren Polizeieinsatzwagen umstellt, regelrecht hermetisch abgeriegelt war, traute sich kaum ein Bürger, sich auf der Straße sehen zu lassen. Keine Gardine rührte sich, während etwa 100 Beamte das Haus des NPD-Bundesvorstands Thorsten Heise durchsuchten.Früh um 8 Uhr standen die Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA), der Landeskriminalämter Thüringen und Niedersachsen sowie der Bundespolizei mit dem Durchsuchungs- befehl vor der Tür. Heise selbst war zu Hause, verhielt sich laut Aussagen der Frankfurter Staatsanwältin Nadja Niesen "friedlich". Ihm sei auch kaum eine andere Wahl geblieben, meinte sie, während sie sich die kalten Finger an einer Tasse Kaffee wärmte. Immer wieder ließ sie sich von Beamten von BKA und LKA über die neuesten Ergebnisse informieren, ging mit ins Haus, während die Bundespolizei die Straßen abriegelte.Akribisch durchsuchten die Kräfte das alte Gutshaus vom Keller bis zum Dachboden, ließen selbst Dachterrasse und die Koniferen auf dem Grundstück nicht aus. Mehrere Hunde kamen zum Einsatz. Bis zum frühen Nachmittag gab es bereits zahlreiche Funde. "Darunter umfangreiche Schriften, elektronische Aufzeichnungen, mehrere hundert Tonträger und mehrere Waffen, von denen wir jetzt schon sagen können, dass sie unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen", zählt Nadja Niesen gegenüber "Thüringer Allgemeine" auf. Näheres kann sie zu den Funden im Gutshaus noch nicht sagen. Erst müssten die sichergestellten Dinge sondiert, die Schriften durchgesehen und auch die etwa 40 Tüten voller CDs auf ihren Inhalt genau überprüft werden. Bis in die frühen Abendstunden dauerte der Einsatz in Fretterode an. Das auffällige Haus mitten im Dorf besitzt mehrere hundert Quadratmeter Wohnfläche plus Keller, Nebengebäude und ein umfangreiches Areal drumherum. Die galt es, akribisch abzusuchen. Die Beamten wechselten sich dabei immer wieder ab.Gegen Thorsten Heise laufe bereits seit längerem ein Ermittlungsverfahren, auch der Einsatz gestern sei lange vorbereitet gewesen, sagte Staatsanwältin Nadja Niesen. Schon mehrfach war der ins Eichsfeld Zugezogene, Mitglied des Bundesvorstandes der NPD, wegen Verbreitung volksverhetzenden Materials und Vertreibung von CDs mit rechtsextremen, verfassungsfeindlichen Inhalten in Haft. Vor dem Landgericht Göttingen steht er laut Agentur dpa wegen des angeblichen Besitzes von 6000 Musik-CDs mit volksverhetzendem Charakter, die er über seinen Versandhandel vertrieben haben soll. Mehr dazu in der heutigen TA.Silvana TISMER 30.10.2007

NPD-Vorstand mit Maschinenpistole

Taz 02.11.2007 - 20:08
Bei einer Durchsuchung im Haus des Neonazis und NPD-Vorstandsmitglieds Thorsten Heise wurden Waffen und Rechtsrock-CDs beschlagnahmt.

Bei einer großangelegten Razzia gegen das NPD-Bundesvorstandsmitglied Thorsten Heise haben die Ermittler mehrere Waffen gefunden. Außerdem wurden die Behörden in ihrem Verdacht bestätigt, dass Heise verbotene rechtsextremistische Musik vertreibt.

"Wir haben drei Waffen", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der taz. Die gefundene Maschinenpistole und das Maschinengewehr fallen laut Ermittlungsbehörde unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Bei einer weiteren entdeckten Pistole sei die technische Überprüfung noch nicht abgeschlossen. Gänzlich ausgewertet sind bisher auch noch nicht die sichergestellten Computer und Unterlagen. Schon jetzt erklärt die Sprecherin, würden sich jedoch die Verdachtsmomente bei Heise bestätigen. So hätten die Beamten eine Anzahl von Tonträgern im "vierstelligen Bereich" beschlagnahmt.

Am Dienstagsmorgen hatten über hundert Polizeibeamte wegen des Verdachts der Urheberschaft und Vertrieb von rechtsextremer Musik das Anwesen

des Rechtsextremisten im thüringischen Fretterode durchsucht. Ende der 1990er Jahren zog Heise von niedersächsischen Northeim ins thüringische Eichsfeld. Zu der Zeit war er schon lange in der rechten Musikszene aktiv. Nach dem Verbot der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei begann er das Netzwerk der Freien Kameradschaften mit aufzubauen. Bis heute bestimmt der NPDler die Geschicke der Kameradschaften in Northeim und Eichsfeld. Mit dem Eintritt in die NPD 2004 leitete er die enge Zusammenarbeit von Partei und Kameradschaften mit ein. Häufig tritt der frühere Skinhead nun im Anzug auf. Die Verurteilungen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Volksverhetzung adelten ihn in den Augen der Szene.

Schon 2003 leitete die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen ihn Ermittlungen ein. Aus Thailand soll er über den Flughafen 6.000 Rechtsrock-CDs eingeführt haben. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten bereits damals, neben rund 950 CDs auch eine gebrauchfähige Handgrante, sowie Munition. Vor dem Landgericht Göttingen wurde das Verfahren Mitte des Jahres ausgesetzt.

Die Wohnung des rechten Liedermacherduos Michael und Annett Müller im niedersächsischen Bad Lauterberg überprüften Beamte bei der Razzia ebenfalls. Beide kandidieren für die NPD bei der Landtagswahl. Auch hier trugen die Beamten mehrere Kisten mit beschlagnahmtem Material heraus. Die Ermittlungen leitete die Staatsanwaltschaft aus Frankfurt am Main ein, da über den dortigen Flughafen Kontingente der verbotenen Rechtsrock-CDs eingeführt worden waren.

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Ergänzung — Antifa-Presse (Zora)