KW: 200 Antifas heizten der NPD ein

weeß ick nich 06.10.2007 10:29 Themen: Antifa
Am Freitagabend haben rund 200 Antifas in Königs Wusterhausen "für eine antifaschistische Gegenkultur" demonstriert. Hintergrund ist ein Neonazi-Aufmarsch, der für Samstag angemeldet ist. Die NPD will mit dieser Aktion ein "nationales Jugendzentrum" fordern. Ein Antinazibündnis hat Proteste angekündigt.
Am Freitag startete die Antifademo, zu der die Autonome Antifa Königs Wusterhausen aufgerufen hatte, mit einiger Verspätung vom Bahnhof aus los. In einem weiten Bogen ging es durch große Teile der Stadt. Unter anderem durch ein Neubaugebiet wurde demonstiert - dort sei eine "Hochburg der rechten Szene", hieß es in einem Redebeitrag. An der Kneipe "Märkischer Hof" wurde darauf aufmerksam gemacht, dass hier einer der zentralen Treffpunkte der rechten Szene sei. Auf die große Präsenz von Rechtsextremen und der Gewalt, die von ihnen ausgeht, wurde ebenfalls hingewiesen. Es gelte, mit einer antifaschistischen Jugendkultur dagegen zu halten, die sich nicht nur gegen Neonazis sondern auch gegen Alltagsrassismus, Sexismus, Antisemitismus und Kapitalismus richte. Immer wieder wurden während der Demonstration laut dazu passende Parolen gerufen.

Die Polizei nahm beim Demoauftakt einen Antifa aus unbekannten Gründen in Gewahrsam. Am Rande versuchten kleine Neonazigrüppchen immer wieder, an die Demonstration heranzukommen und zu provozieren. Ansonsten kam es zu keinen größeren Zwischenfällen.

Der Protest gegen die Neonazidemo am Samstag wird von einem breiten Bündnis, das von SPD bis zur Autonomen Antifa reicht, getragen. Von 10 bis 20 Uhr ist eine Gegenkundgebung am Fontaneplatz angemeldet, bei der auch Bands auftreten werden. Die Autonome Antifa kündigt indes auch "dezentrale Aktionen" an und will den Neonazi-Aufmarsch wenn möglich verhindern (Aufruf).

Schon seit einiger Zeit sind organisierte Neonazis in Königs Wusterhausen, das eine lange unrühmliche Geschichte in dieser Hinsicht hat, verstärkt präsent. Erst vor einigen Tagen versuchten einige Dutzend Neonazis eine Infoveranstaltung gegen Rechts zu stören. Auf einem Transparent drohten sie "eine dicke Lippe" an. In diesem Jahr gab es schon etliche weitere NPD-Kundgebungen und -Stammtische. Auch parteilose Neonazis treiben ihr Unwesen - auch diese rufen als "Freie Kräfte" zu der Demonstration am Sonnabend auf. Die Forderung nach einem "nationalen Jugendzentrum" ist ebenfalls nicht neu - schon 2006 gab es eine Aktion unter diesem Motto. Seit Jahren gibt es auch in Berlin jährlich Neonazidemos unter diesem Motto. Sie wurden anfangs von der mittlerweile verbotenen Kameradschaft "BASO" organisiert. Königs Wusterhausens Bürgermeister hat inzwischen versichert, dass die Stadt solch ein Neonazizentrum nicht zulassen will. Aus Sicht der lokalen Antifas indes mangelt es der Stadt vor allem an einem Anlaufpunkt für alternative Jugendliche - dass es genügend Angebote für junge Menschen gebe, wie die Lokalzeitung nahe legt, sei insofern falsch.
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Ergänzungen

bilder gibts bei inforiot.de

anti 06.10.2007 - 14:01
einige bilder sind bei www.inforiot.de zu sehen!

Heute

N.E.W.S 06.10.2007 - 15:58
Solange noch kein Augenzeugenbericht für heute vorliegt, kann mensch ja mal in die staatlichen Medien schauen. Da heißt es, dass es ca 200 Nasen sind (wenn das stimmt, puh!) und 1000 Leute auf der Gegenveranstaltung in KW, die jedoch auch von staatlicher Seite mitorganisiert wurde. dh mensch kann nicht mit 1000 Antifas rechnen, die meisten Leute bei der Gegenveranstaltung scheinen Wölfe im Schafspelz zu sein. Es gab anscheinend keine größeren Zwischenfälle. Von den angekündigten "dezentralen Aktionen" (aakw) fehlt nich jede Spur.

gefunen bei rbb

r 06.10.2007 - 17:08
Königs Wusterhausen gegen Neonazis

Mit einem Bürgerfest hat Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) am Samstag ein Zeichen gegen einen NPD-Aufmarsch durch die Stadt gesetzt.

Rund 2000 Menschen, darunter auch NS-Opfer, seien zu dem städtischen Fest gekommen, sagte Bürgermeister Stefan Ludwig (Die Linke). Auf dem Fontaneplatz sprachen unter anderen Nachkommen der Widerstandskämpfer Hans und Hilde Coppi. Neben Reden gab es viel Musik. Auch die Sängerin Barbara Thalheim trat auf.

Zu der Demonstration der rechtsextremen NPD fanden sich nach Angaben der Polizei etwa 300 Teilnehmer ein. Größere Zwischenfälle gab es bisd zum Nachmittag nicht.

Am Freitagabend waren 15 Anhänger der rechten Szene am Rande einer Linken-Demonstration in Königs Wusterhausen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.

Dezentrale Aktionen

KW 06.10.2007 - 21:51
Nur kurz, da ich aufm Sprung bin:
Es gab einzelne Versuche die Demoroute zu blockieren, es kam zu mehreren Sitzblockaden die teilweise unter krassen Verfahrensfehlern geräumt wurden, wobei es allerdings meines Kenntnisstandes nach zumindest nicht zu "unverhältnismässiger" Gewaltanwendung kam... das übliche eben bei einer "friedfertigen" Räumung einer Blockade.
Es muss mit 50-60 Antifaschisten mindestens gerechnet werden, die in Gewahrsam genommen wurden.
Zur Last gelegt wird versuchte Nötigung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz.
Ob zur Stunde noch Leute einsitzen ist mir nicht klar, auf jeden Fall fanden sich gegen 20 bis 21 Uhr noch Leute in den Zellen.
Gefangenensammelstellen fanden sich in KW selbst und in Schönefeld. Mir ist unklar obs festnahmen gab.
Soweit ganz kurz der Kenntnisstand, nur für die die Böcke hatten informiert zu sein.
Cheers.

neue mg-Verdächtige!

quelle: rbb 06.10.2007 - 23:28
------NEWS--------
Quelle: Rbb-online.de
"Die Polizei, die 800 Einsatzkräfte aufgeboten hatte, nahm 79 überwiegend linke Gegendemonstranten in Gewahrsam. Zwei von ihnen hätten Polizisten mit Steinen beworfen, eine Mutter habe mit ihrer Tochter ein Bundespolizei-Fahrzeug beschmiert, sagte ein Polizeisprecher."
------NEWS------

Bundesweit wird nun nach einer Mutter und deren Tochter geahndet, da ihnen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach Paragraf 129a vorgeworfen wird, gab soeben ein Polizeisprecher bekannt. "Das Vorgehen der Mutter und ihrer Tochter erinnern stark an Straftaten, die von der sog. Militanten Gruppe (mg) begangen wurden sein könnten." Es wird auch nicht ausgeschlossen, dass die nun flüchtige Mutter, eine Ex-RAFlerin ist und ihre Tochter nun versucht in die politische Arbeit einzuführen. Der Polizeisprecher gibt auch noch zu bedenken, dass "in letzter Zeit eh viele Mütter und deren Töchter aufmucken und sie deshalb eigentlich schon dem typischen Täterprofil entsprechen."


IRONIE ENDE.

79 festnahmen bei sitzbloackade

mensch 06.10.2007 - 23:34
79 leute wurden insgesamt in gewahrsam genommen. alle sollen bei einer sizblockade mitgemacht haben.
die leute wurden in KW, nach berlin-schönefeld und einzelne sogar nach zossen verfrachtet worden sein.
viele sollen auch schon wieder auf freien fuß sein, aber ob zur stunde noch leute drin sitzen is noch unklar

wenn ihr leute kennt bzw selbst betroffen seit, meldet euch bitte bei eurer lokalen antifa vor ort oder bei der roten hilfe.

gefangene....

naja 07.10.2007 - 01:57
aus der gesa in kw waren gegen 21.00 uhr alle personen entlassen.
teilweise saßen personen bis zu vier stunden ohne trinkwasser in den minieinzelzellen der gefangenentransporter, bzw. auf engstem raum zusammen gefercht und ebenfalls ohne wasser direkt im polizeigebäude.
toilettengang war erst nach mehrmaligen und eindringlichen nachfragen und drängen möglich, hygieneartikel nicht vorhanden, ebensowenig taschentücher...
über den polizeifunk war deutlich zu vernehmen, dass die situation die kapazitäten der örtlichen polizei weit überfordert hat, auf signale über notrufknöpfe in den zellen der gefangenentransporter wurde über fast eine stunde NICHT reagiert.
außerdem kann man davon ausgehen, dass sich irgendjemand verplant hat, wenn er/sie/es innerhalb von wenigen minuten 70 gefangene macht und dann nicht weiß wohin mit ihnen. festnahmen wegen ordnungswidrigkeiten sind ohnehin nicht zu verstehen!

kampf dem faschismus!


kleine zusammenfassung (6.10.)

s. black 07.10.2007 - 02:26
Die von Stefan Ludwig verbreitete Zahl von 2000 BesucherInnen auf der gemeinsam von BuergerInnen (Breites Buendnis von Parteien, Gruppen und Einzelpersonen DKP bis SPD) und Autonomen AntifaschistInnen (AAKW) organisierten Kundgebung ist zu hoch gegeriffen und passt bestens in dessen Bestrebungen, die Fascho-Problematik herunter zu spielen, um das Image der Stadt zu retten, ohne jedoch wirklich gegen die Braune Brutsszette, die zu der KWh mehr und mehr wird, vor zu gehen!

Ausserhalb des in Parteien u. Vereinen organisierten Spektrums waren trotz starker Mobilisierungsbemuehungen des BuergerInnen und Autonomen Antifas (Flyer, Radio und Plakatieren) kaum mehr als 300 EinwohnerInnen KWhs vor Ort.

Realistiascher sind da wohl Zahlen von 600 bis 700 Menschen auf der Gegenkundgebung, wovon mehr als die Haelfte Autonome AntifaschistInnen waren.

Nazis waren um die 300 am Start. Voigt war auch da - fuer KWh erschreckend.

Rueckblickend laesst sich zum Thema dezentrale Aktionen doch noch was sagen...

() Es kam zu mindestens zwei Sitzblockaden auf der Aufmarschroute, die von der Polizei geraeumt wurden. Die eine Raumung dauerte dabei fast eine halbe Stunde, wobei die Polizei ueber 70 AntifaschistInnen in Gewahrsam nahm. (mittlerweile alle wieder raus)

() An einer Stelle entzuendeten sich einige Muelltonnen auf der Fahrbahn. Ueber weitere derartige Vorfaelle ist nichts bekannt.

() Laut Polizei und AugenzeugInnen holte sich im Laufe des Tages ein halbes Dutzend Neonazis in KWh blutige Nasen.

() Laut dem Polizeifunk wurde der Aufmarsch der Nazis an mehreren Stellen mit Eiern beworfen.

Gegendemo vom Samstag, 06.10.2007

nein. 07.10.2007 - 12:47
Pressemeldung vom RBB zur Gegendemo am Samstag
 http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news6515848.html:

Königs Wusterhausen gegen Neonazis

Mit einem Bürgerfest hat Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) am Samstag ein Zeichen gegen einen NPD-Aufmarsch durch die Stadt gesetzt.

Rund 2000 Menschen, darunter auch NS-Opfer, seien zu dem städtischen Fest gekommen, sagte Bürgermeister Stefan Ludwig (Die Linke). Auf dem Fontaneplatz sprachen unter anderen Nachkommen der Widerstandskämpfer Hans und Hilde Coppi. Neben Reden gab es viel Musik.

Zu der Demonstration der rechtsextremen NPD fanden sich nach Angaben der Polizei etwa 300 Teilnehmer ein. Die Polizei, die 800 Einsatzkräfte aufgeboten hatte, nahm 90 linke Gegendemonstranten in Gewahrsam. Zwei von ihnen hätten Polizisten mit Steinen beworfen, eine Mutter habe mit ihrer Tochter ein Bundespolizei-Fahrzeug beschmiert, sagte ein Polizeisprecher.

Die übrigen Demonstranten hätten vor allem versucht, mit Sitzblockaden den NPD-Zug zu stoppen. Zwei NPD-Anhänger kamen in Gewahrsam, gegen mehrere weitere Rechtsextreme ergingen Platzverweise. Verletzt wurde niemand.

RBB Nachrichten

Hanno 07.10.2007 - 13:08
Beitrag zu den Gegenaktionen zum Naziaufmarsch am 06.10 in KW:

 http://www.youtube.com/watch?v=n65C7Zd2a9A

Schöne Sache das !!!

"schönes" we in KW

kdj 07.10.2007 - 14:21
Vielen Dank an die Polizei ... ihr habt mal wieder gezeigt wie es net sein sollte! Ich hatte mich an der Sitzblockade beteiligt auf einer Kreuzung (strassenname entfallen) die dann durch die bullen geräumt wurden ist, anscheind nicht genug für die mussten die uns alle mann (ca 60 - 70) in gewahrsam nehmen (warum????) unter bedingungen die unter keine kuhhaut geht ... wir wurden stundenlang in den gefangentransportern gehalten ... wir mussten regelrecht betteln um mal aufs klo zugehn nicht einmal ein taschentuch hat man bekommen, nach stundenlangen warten und durchsuchungen und und und wurden wir dann nach berlin schönefeld gebracht zur gesa einige blieben gleich in KW und erst weit nach 20 uhr rausgelassen ... was das alles sollte frag ich mich ernsthaft WEGEN EINER SITZBLOCKADE eingesperrt zuwerden ZIVILCOURAGE bedeutet anscheind nix mehr ...
Ich für mein Teil werde mich weiterhin auf die Strasse setzen und zeigen das der Brauneterror nix zumelden hat!!

bis zum nächsten mal

Betroffene von Polizeimaßnahmen

öä 07.10.2007 - 14:31
Betroffene von polizeilichen Maßnahmen (bei der Sitzblockade usw.) sollten sich beim

EA-Berlin
Gneisenaustr. 2a, Mehringhof (U-Bahnhof Mehringdamm)
10961 Berlin
Tel: 030 - 692 22 22
Sprechstunde: Dienstags von 20.00 bis 22:00 Uhr

melden.

Festgenommen worden? Anzeige bekommen?

Philipp 07.10.2007 - 17:47
aakw.de.vu:

Alle, die im Rahmen der Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch vom 6.10. (z.B. bei den Sitzblockaden) Ziel polizeilicher Maßnahmen wurden, sollten sich bitte umgehend beim EA-Berlin melden, um die weiteren rechtlichen Schritte zu prüfen.

EA-Berlin
Gneisenaustr. 2a, Mehringhof (U-Bahnhof Mehringdamm)
10961 Berlin
Tel: 030 - 692 22 22
Sprechstunde: Dienstags von 20.00 bis 22:00 Uhr

Falls ihr in den nächsten Wochen bzgl. des 6.10. von einer Behörde (Ordnungsamt, Polizei…) Post (Vorladung, Bußgeldbescheid) bekommt, braucht ihr drauf vorerst nicht zu antworten, solltet euch aber spätestens jetzt mit dem EA-Berlin in Verbindung setzen, der euch AnwältInnen vermittelt und im weiteren Vorgehen berät. Um etwaige Widerspruchs-Fristen nicht zu versäumen und das Vorgehen aller Betroffener zu koordinieren, sollte dies möglichst bald geschehen.

Eingefahren sind einige -
gemeint sind wir alle!

Artikl über den Faschoaufmarsch in der maz

Krusty (The Clown) 08.10.2007 - 17:14
Hier ist der Link zu einem kleinen aber interresanten Artikel zur Demo von Freitag /Samstag in Königs Wusterhausen.
 http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11036706/62129/

Polizeiticker

Fred 09.10.2007 - 19:54
Berichterstattung aus Sicht der Polizei zur Vorabenddemo (05.10)
und Naziaufmarsch sowie Gegenaktionen (06.10):

 http://www.internetwache.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=426710

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