Hildesheim: Nazidemo am 13.Oktober 2007 ?

AKA (Arbeitskreis Andtifaschismus) 04.10.2007 23:17 Themen: Antifa

Knapp acht Monate nach dem letzten Nazi-Aufmarsch in Hildesheim hat nun der bundesweit bekannte Hamburger Neonazi Christian Worch erneut eine Demo angemeldet. Versammlungsleiter ist der Hildesheimer NPD-Kandidat Dieter Riefling. Unter dem Motto "gegen Multikulti und Ausländergewalt" soll gegen Migranten gehetzt und für die NPD geworben werden.

Hintergrund ist ein Zwischenfall zwischen NPD-Anhängern und Migranten in Hildesheim. Die Nationalisten hatten am 19. September im überwiegend von Migranten bewohnten Fahrenheitgebiet versucht, ihr faschistisches Propagandamaterial zu verteilen. Dabei ist es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Migranten und den Neonazis gekommen.
Die Polizei schließt nicht aus, dass die Auseinandersetzung von den Neonazis gezielt provoziert wurde, um einen Grund für die sowieso geplante Demonstration zu haben.
Die angemeldete Demonstration soll durch das Fahrenheitgebiet gehen. Die Stadt hat die Demonstration nun jedoch verboten, da sie auf Grund des hohen Ausländeranteiles im Fahrenheitgebiet die öffentliche Sicherheit gefährdet sieht. Da scheinen sich die Neonazis mit dem provozierten Angriff ins eigenen Fleisch geschnitten zu haben.

Ein breites Bündnis aus Bürgern, Gewerkschaften, Parteien und Antifaschisten will nun am 13. Oktober im Fahrenheitgebiet ein antifaschistisches Fest mit anschließender Demo veranstalten.

Gegen den letzten Naziaufmarsch hatten am 24. Februar über 4000 Bürger und Antifaschisten protestiert. Um ein Aufeinandertreffen der beiden Demonstrationen zu verhindern, hatte die Polizei weite Teile der Innenstadt stundenlang nahezu komplett abgeriegelt.
Im Verlauf der Nazidemo wurden antisemitische und volksverhetzende Parolen wie z. B. „Nie wieder Israel“ gerufen; am Hindenburgplatz wurde ein Pressevertreter von Nazis bedrängt und an seiner Arbeit gehindert - es kam zu einem Polizeieinsatz. Im Anschluss an die Nazidemo kam es zu weiteren Bedrohungen, Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen. So z. B. vor dem Nazi-Tattoo-Shop 'Last Resort' in der Schuhstraße. Bei Indymedia wurde berichtet, dass „Nazis mit Baseballschlägern“ aus dem Shop kamen, als einige Personen daran vorbei liefen. Der Polizeipressesprecher gibt an, dass „Vermummte“ vor dem Laden (auf der anderen Straßenseite) aufgetaucht sind und Personen aus dem Tattoo-Shop herauskamen. Ein Punk wurde von Nazis verprügelt, im Anschluss wurde das Schaufenster durch Steinwürfe beschädigt. Im Shop gab es laut Pressesprecher einen Leichtverletzten, den Inhaber. Wer die Auseinandersetzung begonnen habe, sei unklar.
Offiziell distanziert sich der Shop von einem Bezug zur Nazi-Szene auf der Homepage: „(...) Im Zuge der Gegendemo wurde unser Tattoostudio attackiert und als Naziladen beschimpft. Weder ist unser Tattoostudio ein Naziladen noch hat irgendein Mitglied unserer Crew mit Nazis zu tun. Wir distanzieren uns von jeglichem politischen Extrem! (...)“
Bleibt die Frage, warum sich „Last Resort“ solche Schläger als Schutzgruppe organisiert. Besucher haben doch eher selten Baseballkeulen dabei (siehe Bild).
Dabei ist der Shop nicht unbekannt. Auf der Homepage sind u. a. Tattoos mit rechter Symbolik zu finden und im Zusammenhang mit verbotenen Nazi-Strukturen (Blood & Honour) schrieb das Antifaschistische Infoblatt im Sommer 2006, dass „das von Hannes Knoch geführte Studio [...] im April 2002 zu den durchsuchten Objekten bei den bundesweiten Razzien wegen der Weiterführung von B&H [gehörte].“ Weiterhin hat das Studio am 4.9.05 eine 'Fightnight' in Hildesheim mitveranstaltet, auf der zahlreiche (bundesweit bekannte) Nazis anwesend waren, sogar als Kämpfer, die mit rechter Musik einliefen, wie Augenzeugen berichteten.
Auffällig sind die Parallelen im Vorgehen der Nazis bei einer Antifa-Demo in Wismar im August 2006: Dort standen 5 Nazis vor ihrem Laden, zogen sich Lederhandschuhe an, nahmen sich Baseball-Keulen aus dem Eingangsbereich und wollten vorbeiziehende Demonstranten angreifen: Sie konnten von der Polizei nur mit vorgehaltenen Waffen gestoppt werden. Das Video sorgte für großes Aufsehen.
In der Nacht nach der Demonstration wurden in dem Geschäft „Amei's Buchecke“ zwei (Schau-)Fenster eingeworfen. Eines thematisierte den Nationalsozialismus.
Weitere Infos über die Hildesheimer Naziszene und die geplanten Aktionen am 13. Oktober gibt es unter www.nazis-in-hildesheim.de.vu



Quellen: Datenschleuder, Antifaschistisches Infobaltt, Der Rechte Rand, Indymedia, Polizeipresse, Hildesheimer Allgemeine Zeitung u. a.

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Ergänzungen

demo

haste nicht noch nie gesehen 05.10.2007 - 23:24
sag mal habt ihr keine anderen probs? das photo ist übermalt und gut ist. fakt ist aber trotzdem das die nazis mal wieder nen fadenscheinigen grund gefunden haben leute in angst und schrecken zu versetzen. der typ mit dem basi ist übrigens der besitzer des "last resort" soweit ich weiß... der gerne auch mal an scharfschützenübungen teil nimmt und beziehungen zum B&H netzwerk haben soll. jaja, das gibts nicht mehr, wer es glaubt...
also beteiligt euch lieber an den protesten anstatt hier alt klges gelaber übers internet am heimischen herd ab zulassen.. denn von "solidarität..." hab ich hier nix gelesen nur von wilden spekulationen!!!!!
also arsch hoch und auf nach hildesheim!!!!!


Gegendemo

no use for a name 09.10.2007 - 18:45
Eine Gegendemo findet am 13.10. mit Start um 11 Uhr an der Lilie statt

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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bild — beobachter

Bild2 — seine durchlaucht Graf Porree

A — Loch

@ Graf Porree — GroßvesierdesKalifenvomgläsernenLuftschloß

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??? — !!!

video`? — rek

Zum Bild — b.