KS: Brandanschlag auf Ausländeramt

HR 22.06.2007 14:18
Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag in Kassel einen Brandanschlag auf die Ausländerbehörde des Landkreises verübt. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus.
Am Tatort wurde nach Angaben der Ermittler ein Bekennerschreiben gefunden, das eindeutig auf ein politisches Motiv mit linksextremistischen Hintergrund schließen lasse. Weitere Einzelheiten wollten Polizei und Staatsanwaltschaft mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen.

LKA in Ermittlungen eingeschaltet
Eine Anwohnerin hatte die Flammen im Eingangsbereich des Gebäudes gegen 3 Uhr entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Der Brand konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand. Zerstört wurden die Briefkastenanlage und mehrere Scheiben. Der Sachschaden beträgt rund 15.000 Euro. Am Brandort roch es deutlich nach Benzin. Polizei und Staatsanwaltschaft werden bei ihren Ermittlungen auch vom Landeskriminalamt unterstützt werden.
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Ergänzungen

Bullenerklärung

Die_Insel 22.06.2007 - 15:09
Kassel (ots) - Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums
Nordhessen
und der Staatsanwaltschaft beim Landgericht in Kassel

(siehe auch die heute um 9:21 Uhr veröffentlichte gemeinsame
Presseerklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft Kassel unter dem
Titel: "Brandanschlag auf Eingangsbereich des Ausländeramtes des
Landkreises Kassel. Keine Verletzten, aber rund 15.000,- Euro
Sachschaden")

Für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter des
Brandanschlages führen, hat die Staatsanwaltschaft Kassel am
Freitagvormittag eine Belohnung in Höhe von xxxx,-- Euro ausgesetzt.


Bislang haben Polizei und Staatsanwaltschaft noch keine Hinweise
auf den oder die Täter, die in der Nacht zum Freitag um kurz vor 3
Uhr den Brandanschlag auf den Eingangsbereich des Gebäudes
Kurt-Schumacher-Straße 31 in Kassel verübt haben. Menschen wurden bei
der Tat nicht verletzt. Es entstand Sachschaden, der nach ersten
Schätzungen bei rund 15.000,- Euro liegen soll. In dem betroffenen
Gebäude sind das Ausländeramt des Landkreises Kassel sowie ein
Dezernat des Regierungspräsidiums Kassel untergebracht. Am Tatort
wurde ein Selbstbezichtigungsschreiben aufgefunden, das eindeutig auf
einen linksextremistischen Hintergrund mit politischer Motivation
schließen lässt. Die Täter beziehen sich in ihrem
Selbstbezichtigungsschreiben auf die deutsche Globalisierungs- und
Ausländerpolitik.

Eine Anwohnerin hatte um 2:57 Uhr am Freitag früh einen
Feuerschein am Gebäude wahrgenommen und die Kasseler Berufsfeuerwehr
alarmiert. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei nahmen an der
Brandstelle deutlich Kraftstoffgeruch wahr. Der Kriminaldauerdienst
der Kasseler Kripo führte noch in der Nacht die ersten Ermittlungen
durch. Brandexperten des K 11 und des Erkennungsdienstes der Kasseler
Kripo sowie Ermittler des Staatsschutzkommissariats setzten die
Untersuchungen des Tatorts und die Ermittlungen fort.

Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nach Zeugen, die im
Zusammenhang mit der Tat verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen
haben oder sonstige sachdienliche Hinweise geben können.

Die Ermittler haben konkrete Fragen:

- Wer hat in der Nacht zu heute, Freitag, den 22. Juni 2007, im
Bereich Kurt-Schumacher-Straße 31 oder im weiteren Umfeld verdächtige
Personen oder Fahrzeuge beobachtet oder gesehen, wie Personen mit
Flüssigkeiten hantierten oder Behälter mit Flüssigkeiten mit sich
führten?

- Wer hat am Abend des 21. oder in der Nacht zum 22. Juni 2007 im
Umfeld der Kurt-Schumacher-Straße 31 sonstige Beobachtungen gemacht,
die eventuell zur Klärung des Brandanschlages beitragen können?

- Wurden zur angegeben Zeit Personen, eventuell mit dunkler
auffälliger Kleidung, beobachtet?

- Wurden an Tankstellen in diesem Zeitraum auffällige Personen
oder Personengrup-
pen festgestellt, die Behälter kauften oder mit Kraftstoff füllten?

Artikel in der Frankfurter Rundschau

paperball 22.06.2007 - 17:16



Linksextremistischer Brandanschlag auf Ausländerbehörde in Kassel
Keine Verletzten, Sachschaden in Höhe von 15 000 Euro

Kassel (dpa). Linksextremisten haben nach Angaben der Ermittlungsbehörden am frühen Freitagmorgen einen Brandanschlag auf die Kasseler Ausländerbehörde verübt. Dabei wurden laut Polizei und Staatsanwaltschaft keine Menschen verletzt, es entstand aber ein Sachschaden von 15 000 Euro. Am Tatort sei ein Bekennerschreiben gefunden worden, das auf einen linksextremistischen Hintergrund mit politischer Motivation schließen lasse. Details könnten aber nicht veröffentlicht werden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Der Polizei zufolge hatte eine Anwohnerin einen Feuerschein im Eingang des Behördengebäudes gemeldet. Der Brand habe schnell gelöscht werden können, die Briefkastenanlage und der verglaste Eingangsbereich seien aber zerstört. "Die Einsatzkräfte am Brandort konnten deutlichen Benzingeruch wahrnehmen", hieß es. Neben Polizei und Staatsanwaltschaft ermittelt auch das hessische Landeskriminalamt. Vor vier Jahren hatte es einen ähnlichen Brandanschlag in Eschwege gegeben. Dabei war ein Schaden von 20000 Euro entstanden.

Quelle:  http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/lokalnachrichten/aktuell/?em_cnt=1159718