Rechtspopulist. Veranstaltung in HH gestört

ALi, der Jubelperser 14.06.2007 22:10
Heute wollte Roger Kusch, seines Zeichens Gründer und Vorsitzender der rechtspopulistischen Hamburger Partei „Heimat Hamburg“ (HH), sowie Ex- Justizsenator, eine Diskussions- Veranstaltung mit dem Thema „Linke Gewalt“ in Hamburg-Bahrenfeld abhalten.
Geladen wurde ins „Königliche Proviantamt“, ein Restaurant in der Bahrenfelder Chaussee 49. Mittels Internet und Plakaten, die 1,2 Wochen vorher das Strassenbild in der Bahrenfelder Chaussee verschandelten, wurde die Veranstaltung beworben.
Neben ca. 20 AnhängerInnen, deren Durchschnittsalter nicht unter 50 gelegen haben dürfte, nahmen an der Veranstaltung auch ca. 50 interessierte „Gäste“ begeistert teil.
Bereits die Information, dass Roger Kusch (RK)Verspätung hätte, wurde mit frenetischem Applaus bedacht. Als Roger Kusch dann nach einer viertel Stunde das Podium betrat, wurde er äußerst begeistert „begrüßt“.
Von soviel Zustimmung ganz überwältigt, wollte RK dann mit seinem Vortrag über „Linke Gewalttäter“ und wie diesen mit welchen Mitteln zu begegnen sei, anfangen.
Doch der nicht enden wollende Applaus der Gäste wollte nicht abflauen.
RK, auch bekannt als die lächelnde Guillotine, der mit soviel Zustimmung seitens der Gäste wohl nicht gerechnet hatte, rang etwas mit der Fassung, schaffte es aber dann, seine Sichtweise der Dinge kundzutun.
Ob ihn dabei jemand verstanden haben dürfte, bleibt äußerst fraglich, denn die Begeisterungsrufe a la „Roger, Roger,…“ und „Zugabe, Zugabe,…“ hallten weiter durch den Raum.
Zwischendurch bemühten sich mindestens 2 HH-Anhänger, die euphorischen Massen zu bremsen, jedoch mit wenig Erfolg. RK wurde nicht nur mit begeistertem Applaus gefeiert, sondern nun machten sogar selbst gebasteltes Konfetti und Luftschlangen die Stimmung perfekt und den Luftraum über RK und seinen AnhängerInnen unsicher.
Einer der Kellner drohte unverständlicherweise mit der Polizei, die draußen vor dem Restaurant mit ca. 30 BeamtInnen in Uniform und Zivil Präsent war, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
RK kam im Rahmen seines Vortrages natürlich auch auf die mit dem G 8 Gipfel in Heiligendamm in Zusammenhang stehenden Anschläge zu sprechen, in dem er einige Aufzählte. Natürlich durfte auch hier nicht der obligatorische Dauer Applaus nach jedem aufgezählten Anschlag fehlen.
Den HH-AnhängerInnen war unverständlicher Weise die Lust an der Veranstaltung vergangen, jedenfalls sprachen ihre Gesichter Bände.
Nach etwa einer halben Stunde war der Vortrag, von dem außer RK selbst niemand etwas mitbekommen haben dürfte, beendet.
Nun wurde, zur großen Freude der Gäste, ein Mikrofon für kritische Fragen bereitgestellt.
Auf die Frage, wo es denn in Hamburg die beste und billigste vegetarische Pizza gibt, konnte RK nur erwidern, das er kein Vegetarier ist.
Danach wurde die Veranstaltung bald beendet, RK verschwand ziemlich schnell und ließ seine enttäuschten AnhängerInnen zurück.

Fazit:
Die Veranstaltung fiel wegen der guten Stimmung und der, für „Linke GewaltäterInnen“ völlig untypischen Mittel ins Wasser.
Wir warten gespannt auf die nächsten Veranstaltungen von Heimat Hamburg…


Unter  http://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Kusch erfährt man mehr über den Ex Senator.
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Ergänzungen

LINKE GEWALT stört Kusch

haha 14.06.2007 - 22:53
 http://www.heimathamburg.de/hh/files/PDF/Sonstiges/Linke%20Gewalt%20st%F6rt%20Kusch%2DVeranstaltung.pdf

das ging dann aber fix. haha. applaudieren ist also GEWALT. sehr eigenartige sichtweise herr kusch.

(!) Nächste Woche - Nächster Termin:

ALi G. 15.06.2007 - 00:59
Leider ist die "HeimatHamburg" nicht die einzige rechtspopulistische Partei, die mit einem Senator a.D. zur Hamburger Bürgerschaftswahl antritt.

Der nicht minder verrückte Dirk Nockemann (Ex-Schill-Partei -> wie R.Kusch) treibt als Spitzenkandidat der "Zentrumspartei" sein Unwesen...

Unter dem klangvollen Titel "GEWALTTÄTIGE CHAOTEN WEGSPERREN" wird (oder will zumindest) auch er zu uns sprechen!


ZITAT
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Am
21. Juni 2007
gegen 19.00 Uhr
findet im
Restaurant Eichenhof
Bremer Straße 320
die nächste öffentliche Veranstaltung statt.
Senator d. D. Dirk Nockemann referiert zu den Themen
"Gewalttätige Chaoten wegsperren - das Versagen der Politiker"

 http://www.zentrumspartei-hamburg.de/index.php?option=com_content&task=view&id=143&Itemid=82
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Die Bremer Str. 320 ist noch etwas weiter hinter dem Bahnhof Harburg abgelegen (Bushaltestelle "Eißendorfer Mühlenweg").
Wer das gestern miterlebt hat, weiß allerdings, dass sich der weite Weg dafür wirklich lohnen dürfte! (hehe)

Achtet auf weitere Ankündigungen !

Wir sehen uns! ;-)

presseerklärung

muss 15.06.2007 - 11:44
 http://www.heimathamburg.de/hh/files/PDF/Presseerkl%E4rungen/2007%2D06%2D15%20Danke%2C%20Polizei.pdf

und hier die "presseerklärung"... ich kapiere es immernoch nicht, wie applaus mit gewalt gleichgesetzt werden kann.

KUSCH WEITER STÖREN.

Veranstaltung - Linke Chaoten wegsperren

@Ali G. 15.06.2007 - 13:21
Zur veranstaltung nächste woche in Harburg (siehe posting von Ali G. ) Der beschriebene Anfahrtsweg ist falsch: Richtig ist: S-Harburg aussteigen, Bus Nr. 144 nehmen bis zur Endstation (15min) "Appelbütteler Weg", das Restaurant Eichenhof ist dann direkt da praktisch schon zu sehn.....
Viel Spaß (und ihr könnt ja mal fragen, ob vermummte Autonome Polizisten auch für immer weggesperrt werden sollten ;-) )

Ergänzung

Name 15.06.2007 - 13:51
Der kleine Köter Kusch ist nicht nur sehr rechts, sondern auch ziemlich paranoid - das konnte man bei der gestrigen Veranstaltung deutlich merken. Der Mensch leidet sichtbar unter dem Wahn, von lauter Linksradikalen bedroht zu werden. Dazu gehören neben störenden AntifaschistInnen auch die quasi-kommunistische SPD sowie die gemäßigte, aber immer noch gefährlich linke CDU.

Der Parteiaffe, der den Einstiegsvortrag hielt, beklagte sich über die pervers linke Politik der CDU/GAL-Bezirksversammlung:
1.) Entsetzliche unnötige (und sicher linksextreme) Poller überall,
2.) wird eine afghanische Familie nicht ordnungsgemäß abgeschoben.

Dann verbrachte Kusch die meiste Zeit seiner so kurzen wie peinlichen Rede damit, alle (etwa 15) in Hamburg verübten linken Anschläge der letzten drei Jahre mit Datum und Opfer aufzuzählen. Dazu noch die "bürgerkriegsähnlichen Zustände" bei der ASEM-Demo sowie die "schrecklichen Bilder" aus Rostock mit 433 verletzten Polizisten. Sein Fazit: "Wir sind von innerer Sicherheit weit entfernt" und "das verfassungsmäßige Recht auf freie Meinungsäußeru ng ist in Hamburg an manchen Orten nicht mehr gewährleistet". Besonders schlimm ist natürlich die Flora, ein "rechtsfreier Raum", "zentraler Anlaufpunkt linksextremistischer militanter Gewalttäter". Es sei auch wirklich ganz offensichtlich, dass nicht etwa Rechts-, sondern der Linksextremismus in Hamburg das Hauptproblem ist.

Die Krönung war aber eindeutig seine Auffassung, es sei grundfalsch, wenn die SPD kritisiere, dass friedliche Demonstranten öfter mal mit einer militanten Minderheit in einen Topf geworfen werden. Das ist nämlich so: Wer Demonstrationen organisiert oder mitdemonstriert, bietet den bösen Autonomen das Forum und die Möglichkeit zu Gewalttaten und ist daher "Mittäter im Geiste"(!). Das ist wirklich ein Originalzitat! Der Mann gehört in eine Gummizelle, und unbedingt in den nächsten Verfassungsschutzbericht. Sogar ein Kusch-Anhänger platzte entsetzt heraus: "Das ist ja Sippenhaft!"

Die angekündigte Diskussion wurde möglichst knapp gehalten. Neben der schon genannten Frage interessierte einen linken Veranstaltungsteilnehmer, wie Kusch zu der Tatsache stehe, dass die Zahl der rechtsextrmistisch motivierten Straftaten gestiegen ist. Er musste mehrfach nachfragen, bis folgendes herauskam: Der Rechtsextremismus ist halb so wild, die Straftaten in der Mehrzahl (quasi harmlose) Propagandadelikte, und im übrigen gehört natürlich rechte Gewalt auch bestraft, obwohl sie natürlich nicht so schlimm ist wie linke. Ein anderer Teilnehmer fragte, ob bei der Fahndung nach den bösen linken Attentätern eigentlich die Straftat Sachbeschädigung verfolgt wird oder eine linke Gesinnung. Antwort sinngemäß: Dass 43 Polizeiwagen durch die Nacht rasen und einen kompletten Stadtteil abriegeln, müsste am besten bei allen Sachbeschädigungen so sein.

Ob die Strategie der Mehrheits-Linksextremisten Kuschs Anhänger überzeugt hat, von dem rechten Kasper abzurücken, halte ich für zweifelhaft. Aber zumindest hat sich die alberne Splitterpartei nicht wohlgefühlt, die Veranstaltung konnte nicht als Normalität stattfinden.

Das Restaurant wird denen auch nie wieder einen Raum zur Verfügung stellen.


Hamburger Abendblatt (16.6.)

cd 16.06.2007 - 15:49
Bahrenfeld
Linke stören Kusch-Diskussion

Störer aus der linken Szene haben Donnerstagabend einen Diskussionsabend der Partei HeimatHamburg mit Parteigründer Roger Kusch gesprengt. Der Ex-Justizsenator hatte vor 20 Parteianhängern und Gästen im Restaurant "Königliches Proviantamt" in Bahrenfeld über das Thema "Linke Gewalt" sprechen wollen, als laut Polizei 45 Angehörige der linken Szene die Rede mit Dauerapplaus, Sprechchören, Gejohle störten. Verantwortliche der Partei riefen die Polizei, verzichteten aber darauf, die Störer von den Beamten aus dem Raum entfernen zu lassen. Die Veranstaltung wurde abgebrochen.
cd

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klasse — hab ich

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Danke !!! — mein name wurde mir aufgezwungen

Wie oft das Konzept — derer viele

Geniale Aktion! — Der Doberaner

Tolle AKtion!!! — VLL