Weimar: Kompost auf NPD-Stand

[aaw] 12.06.2007 21:34 Themen: Antifa
Wie angekündigt bauten heute gegen 14:00 Uhr einige Mitglieder der NPD einen Infostand vor dem Schwanseebad in Weimar auf. Sowohl Martin Rühlemann und seine Gefolgschaft, als auch die anwesenden Polizisten erlebten jedoch eine schleimige Überaschung.
Etwa zehn Minuten nachdem die Kameraden ihren Infostand aufgebaut hatten, rannten etwa fünf vermummte Antifaschist_innen aus Richtung des Hermann-Brill-Platzes auf den NPD-Stand zu und leerten fünf Säcke mit Bio-Müll darauf aus. Auch einige der anwesenden Neonazis wurden von dem fliegenden Abfall getroffen. Die völlig überraschte Polizei versuchte die in Richtung Herbststraße fliehenden Antifaschist_innen zunächst aufzuhalten, was ihnen jedoch nicht gelang. Anschließenden fuhren ein Polizeiwagen und ein Zivil-Polizeiauto in dieselbe Richtung, keiner der enagierten Antifaschist_innen konnte jedoch gefasst werden.

Die Neonazis, die während der Aktion völlig perplex und reaktionslos gezeigt hatten, machten sich daraufhin an die Arbeit um den Infotisch zu säubern, die beschmutzten Materialien zu entsorgen und den Abfall wegzukehren. Anstatt sich jedoch geschlagen zu geben, verrückten sie den Stand drei Meter nach links und fuhren fort ihr Infomaterial anzupreisen.
Die Aktion stieß unter den Bürgern und Jugendlichen, die sich gegenüber des Standes auf den Stufen zum Eingang des Freibades versammelt hatten um ihren Protest zu äußern, größtenteils auf Zustimmung. Dies äußerte sich durch Jubel und Beifall. Michael Hasenbeck, ein prominenter, konservativer CDU-Politiker, der sich im Weimarer Bündnis gegen Rechts engagiert, kam jedoch nicht umhin mehrmals zu veräußern, dass die Jugendlichen durch eine solche Aktion nicht besser als die Neonazis wären. Hasenbeck hatte bereits bei vorigen Protestaktionen gegen Neonazis Antifaschist_innen beleidigt und provoziert. So zeriss er bei einer Kundgebung gegen einen NPD-Stand auf dem Theaterplatz in Weimar ein antifaschistisches Transparent und drohte eine_r der Antifaschist_innen, die mit dem Transparent in Richtung des Standes gehen wollten, Schläge an. Trotzdem wird Hasenbeck weiterhin im Bürgerbündnis akzeptiert.

Die Polizei, wollte aufgrund des Beifalls für die Abfall-Aktion die unangemeldete Versammlung nun auflösen. Dies wurde verhindert, in dem Vertreter_innen des BgR und der Grünen Jugend vor Ort zwei Spontankundgebungen anmeldeten.

Als gegen 15:30 Uhr Wind und Regen aufkamen gaben die Nazis klein bei, packten ihr Infomaterial ein und verließen den Platz ohne ein Flugblatt verteilt zu haben.

Auch wenn bei der heutigen Aktion keine Antifaschist_innen gefasst wurden, haben Antifaschist_innen und linke Aktivist_innen in Weimar unter Schikane und Repression zu leiden. So sucht sich die Polizei und das LKA gezielt einige Personen heraus um diese dauerhaft mit rechtlichen Verfahren zu konfrontieren und somit zu kriminalisieren. Ein Antifaschist, der aufgrund seiner Aktivitäten eine Bewährungsstrafe bekommen hatte, wurde heute einer Personalienkontrolle unterzogen und ihm wurde vorgeworfen, die Antifaschist_innen währen in seine Wohnung geflüchtet, ohne dass es plausible Gründe dafür gegeben hätte. Als er später am Rande der Kundgebung auf dem Fahrrad telefonierte, bekam er dafür eine Anzeige, was einzig und allein der Repression diente. Einen Höhepunkt erreichten die Repressionen jedoch vor wenigen Monaten, als ein Polizist auf der Polizeiinspektion einen festgenommen Antifaschisten mit dem Teleskopschlagstock und dem Pfefferspray bedrohte, welches diesem zuvor abgenommen worden war. Die Gruppe [aaw] wird hierzu einen ausführlichen Bericht veröffentlichen.

Bilder zur heutigen Aktion werden als Ergänzung veröffentlicht.

[aaw]
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Ergänzungen

Weiter NPD-Stände in Weimar

Hasenschreck 13.06.2007 - 01:34
Die Nazis haben bereits weitere Infostände in Weimar angemeldet:
23.06. Goetheplatz
29.06. Marktplatz

Beide Anmeldungen wieder von 14:00 bis 16:00 Uhr.
Auch hier: Kreativ und frech über den bürgerlichen Protest hinaus!

die...

...nazis... 13.06.2007 - 13:11
...zhaben das infomaterial gar nicht weggeschmissen (wär ja schade drum...), die haben das nur ehr schlecht als recht abgewischt und wider ausgelegt, ekelhaft das wollten die tatsächlich noch verteilen...

fight the power!
mehr braune soße für braune schweine!

weitere Möglichkeit um Nazis Abzureiben

antifa 13.06.2007 - 22:40
14.07.2007 - Nazikundgebung vor der Staatskanzlei in Erfurt

Als "krönenden Abschluss" ihrer "Mitgliederkampagne" wollen "Freie Kameraden" und NPD am 14.07.2007 von 10:30 Uhr bis 16:30 Uhr vor der Staatskanzlei in Erfurt, Regierungsstraße eine Kundgebung abhalten. Ziel der Nazis ist es, wie immer, sich mit ihrer Braunen Ideologie auf den Straßen Erfurts und Thüringens breit zu machen. Dabei stellt sich der Braune Mob als einzige Opposition im Lande dar und träumt davon, ab 2009 im Landtag vertreten sein zu dürfen.

Diese Träume zum platzen zu bringen und die Nazis zurückzudrängen hat sich die Antifagruppe AG17 zur Aufgabe gemacht. Aus diesem Grund rufen wir zu Gegenaktivitäten zu der Nazikundgebung am 14.07. in Erfurt auf. Kommt zahlreich, seid kreativ, vielseitig, wie schon am 1.Mai in Erfurt geschehen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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yeah! — ...

auf jeden... — Propanth