Neues aus Mittenwald

Leser 31.05.2007 13:45
Mittenwald: Bewaffnete waren Rechtsextreme



Mittenwald - Die drei schwer bewaffneten jungen
Männer, die von der Polizei am vergangenen Wochenende
bei Mittenwald gestellt worden sind,
gehören der rechtsextremen Szene an. Das bestätigte am
Donnerstag die Weilheimer Polizei dem Bayerischen
Rundfunk. Ein 23-Jähriger aus dem Landkreis Landsberg und zwei Jugendliche aus dem
Werdenfelser Land waren in der Nacht vor der
alljährlichen umstrittenen Gedenkfeier der
Gebirgsjäger am Pfingstsonntag am Hohen Brendten von
der Polizei erwischt worden. Sie hatten eine scharfe
Pistole, mehrere Schießkugelschreiber und zahlreiche
Messer bei sich.
Nach eigenen Angaben wollten sie das Ehrenmal der
Gebirgstruppe vor einer Schändung schützen. Bei der
Durchsuchung der Wohnungen der drei
jungen Männer fand die Polizei unter anderem Bilder
mit Hakenkreuzen.
Ob die drei organisierte Neonazis seien, werde noch
geprüft, so ein Polizeisprecher. Gegen sie wird nun
unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.


[Bayerischer Rundfunk (online) vom 31.05.2007, 12:00,
 http://www.br- online.de/ news/polizeirepo rt/ (gesehen
am 31.05.2007)]







Mittenwald-Verbot fürs Bundesheer

Österreichisches Verteidigungsminist erium untersagte
offizielle Teilnahme an Gebirgsjägertreffen in Bayern
Frank Brendle

Peinlich für die Bundeswehr: Das österreichische
Verteidigungsminist erium hat sich ausdrücklich von
der Pfingstfeier der Gebirgsjägertruppen distanziert, die
am vergangenen Wochenende im bayrischen Mittenwald
stattfand. jW liegt ein Schreiben des Ministers
Norbert Darabos an den Nationalratsabgeord neten
Johann Maier (beide SPÖ) vor, demzufolge »kein Angehöriger
des österreichischen Bundesheeres offiziell an der
fraglichen Veranstaltung teilnehmen wird«. Die
Bundeswehr hingegen hat das Treffen von Veteranen aus
Wehrmacht und SS höchstoffiziell unterstützt und ganze
Einheiten dorthin geschickt. Erst vergangene Woche
hatte die Bundesregierung auf eine Anfrage von Ulla
Jelpke (Linksfraktion) geantwortet: »Von einer
verbrecherischen Geschichte der Gebirgstruppen zu
sprechen ist historisch falsch.«
Das sieht man in Wien offenbar anders. Maier bemüht
sich seit Jahren um eine gerichtliche Verfolgung des
Wehrmachtsmassakers an über 4000 italienischen
Kriegsgefangenen auf der Insel Kephallonia. An den
Verteidigungsminist er schrieb er: »Seit über 50
Jahren treffen sich nun die Täter und Mittäter von damals
nahe der österreichischen Grenze im bayrischen
Mittenwald unter dem Schutz von Bundeswehr und Polizei
zum ›Heldengedenken‹ der Gebirgstruppe, bei der
Faschismus und Nationalsozialismus weiter verharmlost
werden. Deren unseliger Kriegsgeist lebt auch in der
Gegenwart der deutschen Bundeswehr weiter.« Man sei es
den Opfern der Wehrmacht schuldig, gegen die in den
Vorjahren beobachtete Teilnahme österreichischer
Soldaten an dem Pfingsttreffen einzuschreiten.
Ein solches Ansinnen wäre in Deutschland ohne Zweifel
zurückgewiesen worden. Nicht so in Österreich. Am 24.
Mai antwortete Minister Dara­bos, er werde keine
Auslandsdienstreise n genehmigen und bei
Zuwiderhandlungen Disziplinarmaß nahmen einleiten. Von
einem offiziellen Schreiben sah Darabos ab, weil er
die »ausgesprochen absurde« Form des in Mittenwald
gepflegten Gedenkens nicht aufwerten wolle.
Antifaschisten zufolge war in Mittenwald dennoch –
wohl als Privatperson – Brigadier Josef Puntigam,
Infanteriechef des Bundesheeres, dabei. Der ist
deutschen Militärs kein Unbekannter: Für den Bildband
»Geheime Krieger« des früheren Kommandeurs des
Kommandos Spezialkräfte, Reinhard Günzel, schrieb
Puntigam das Vorwort. Darin lobt er die von der
Wehrmacht übernommene »ungebrochene Traditionslinie«
der Spezialtruppe.
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Ergänzungen

erklärung zum ding

jj1 31.05.2007 - 17:20
[Ein Schießkugelschreiber] sei in Deutschland verboten, erklärte die Polizei, gelte als "Agentenwaffe" und sehe aus wie ein dicker Kugelschreiber mit einer etwas größeren Öffnung für das Projektil.

Aus  http://www.taz.de/dx/2000/03/06/a0197.1/text.ges,1 .

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