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Naziaufmarsch in Bad Bramstedt verhindern!

Gruppe Zunder (Kiel) 30.04.2007 00:03
Für einen revolutionären 1. Mai!

Am 1. Mai 2007, dem internationalen linken Kampftag gegen Ausbeutung und Unterdrückung, will die faschistische NPD mit Anhang in Bad Bramstedt aufmarschieren. In der Tradition des historischen Nationalsozialismus wollen sie einen völkischen, angeblich anti-kapitalistischen 1. Mai begehen. Dabei werden sie versuchen, mit ihrem menschenverachtenden nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Weltbild den kapitalistischen, ausbeuterischen Normalzustand zu erklären.
Nazis in Bad Bramstedt stoppen!

Trotz der auch dieses Jahr wieder bundesweit stattfindenden zentralen Naziaufmärsche, ist die Tatsache, dass Neonazis am 1. Mai in Schleswig-Holstein öffentlich nicht-angekündigte Aufmärsche in kleineren Städten durchführen wollen, keine Neuheit. Die Nazis erhoffen sich hier, anders als etwa in Kiel oder Lübeck, wo es bei ihren öffentlichen Auftritten regel-mäßig aufgrund massenhafter antifaschistischer Gegenwehr zum Ausnahmezustand kommt, ungestörte Aufmärsche durchführen zu können.
Zuletzt wurde dies deutlich, als vor zwei Jahren am 1. Mai eine mit 250 FaschistInnen relativ große Nazidemo durch Heide zog. Obwohl sich auch dort trotz weniger Tage Mobilisierungs-zeit einige hundert AntifaschistInnen zu Gegenaktivitäten versammelten, konnten die Neonazis auch unter tatkräftiger Mithilfe deutscher PolizistInnen, die einige hundert Antifas stundenlang in der Heider Fußgängerzone einkesselten, ihre komplette Route laufen.

Dies ist Teil der Strategie von NPD und sogenannten freien Kameradschaften, ihren „Kampf um die Straße“ vom Land aus zu führen. Dies wird nicht nur an „national befreiten Zonen“ in ostdeutschen Dörfern und Kleinstädten deutlich, sondern beginnt auch in Schleswig-Holstein mit der Zunahme von Naziaktivitäten z.B. in Rieseby oder Neustadt (Holstein) oder in Form von regelmäßigen Nazikonzerten in Neufeld und anderswo, Realität zu werden

Es Hoffnung wollen wir den FaschistInnen für Bad Bramstedt schon frühzeitig zunichte machen! Ein erster Schritt in diese Richtung ist mit dem erfreulichen Umstand, das die Stadt Bad Bramstedt hier schon im Vorfeld klargemacht hat, dass sie einen Aufmarsch von Neonazis nicht widerspruchslos hinnehmen will und zu einer Gegenkundgebung mobilisiert hat. Nun liegt es an uns allen, uns den Nazis in den Weg zu stellen, ihre Route zu blockieren, lautstarken Protest am Rande ihrer Demo zu zeigen und ihnen offensiv entgegenzutreten!


Heraus zum revolutionären 1. Mai!

Auch wenn wir es natürlich immer und überall unverzichtbar finden, den FaschistInnen Widerstand zu leisten und ihre öffentlichen Auftritte nicht zur Normalität werden zu lassen, sollten wir nicht vergessen, dass der 1. Mai ein Kampftag mit unbestritten linker Tradition ist. Zurück geht er in Gedenken an den Mai 1886, als ein Streik für den 8-Stunden-Tag in Chicago von der Polizei mit einem Massaker an den ArbeiterInnen niedergeschlagen wurde und in dessen Folge vier anarchis-tische GewerkschafterInnen zum Tode verurteilt wurden.

Allein die Tatsache, dass heute nicht einmal mehr die unter Einsatz des eigenen Lebens von der ArbeiterInnenbewegung erkämpften Errungenschaften wie der 8-Stunden-Tag zu den Mindeststandards im kapitalistischen Alltag von Arbeitshetze, Standortwahn, Lohnkürzungen und zunehmender Verelendung etwa durch staatliche Programme wie Hartz 4 gehören, zeigt uns einmal mehr, dass der Kampf für ein menschenwürdiges Leben auch heute mehr als aktuell und dringend notwendig ist.

Dieses Leben wird sich jedoch nicht dadurch erreichen lassen, andere, vermeintlich „undeutsche“ Menschen –wie es uns die Nazis heute wie vor 70 Jahren weismachen wollen- zu Sündenböcken für die systembegründeten Fehler zu erklären. Auch wird es niemanden, außer den PROFITeuren des kapitalistischen Systems etwas nutzen, den Gürtel für Deutschland enger zu schnallen, wie in nationalistischen Kampagnen wie „Du bist Deutschland!“ oder im allgemeinen schwarz-rot-gelben Taumel im Zuge der Fußball-WM propagiert und gefeiert. Leider wird uns auch die Bettelei der DGB-Bosse um mehr Arbeitsplätze oder ein paar Cent mehr Lohn unser Utopie von einem selbstbestimmten, solidarischen und gleichberechtigten Leben für alle Menschen weltweit, nicht näher bringen. Nein, dieses Leben in einer befreiten Gesellschaft, das auch dem Faschismus erst die Grundlagen seiner Existenz nimmt, muss kompromisslos, unmissverständlich und revolutionär erkämpft werden!

Deshalb rufen wir Euch auf, nachdem wir die Nazis erfolgreich aus Bad Bramstedt gejagt haben, Euch an den antikapitalistischen Maidemos in Hamburg zu beteiligen. Um 15.oo Uhr beginnt dort vom Michel die Euromayday-Parade und um 17.oo Uhr startet von der U-Bahn-Station Feldstraße die revolutionäre 1. Mai-Demo.


Kein Raum fuer Neonazis in Bad Bramstedt und anderswo!
Ein menschenwürdiges Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung beginnt im Kampf gegen deutschen Nationalismus, Rassismus und Kapitalismus!

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Auf die Straße am 1. Mai 2007:

Kundgebung gegen den Naziaufmarsch in Bad Bramstedt 11 Uhr, auf dem Bleeck
Euromayday-Parade in Hamburg 15 Uhr, Michel-Wiese (www.euromayday.tk)
Revolutionäre 1. Mai-Demo in Hamburg 17 Uhr, U-Bahn-Station Feldstraße (www.revo1mai.de.tt)
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Ergänzungen

EA-Nummer

für die Antifa-Aktionen 01.05.2007 - 08:48
in Bad Bramstedt: 0162-810 65 81

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Die Gegenkundgebung — Auswärtiger

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