Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Text aus einer anderen Quelle, ein Flugblatt, eine Presseerklärung oder eine Stellungnahme einer Gruppe reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia ein umfassendes Infoportal mit Kopien möglichst vieler vermeintlich wichtiger und lesenswerter Texte anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihre eigenen Inhalte bieten. Die strategische Zweitveröffentlichung von Texten gehört nicht zu den Zielen dieses Projektes.
Bitte lest zu diesem Thema auch die Crossposting FAQ.

Übergriffe auf Schwule/Lesben nehmen in HH zu

QueerHamburg 20.04.2007 22:39
Allein vorrige Woche,gab es im Hamburger Szeneviertel St.Georg 3 tätliche Angriffe gegenüber Schwulen,nach einem Disco Besuch,vor einer Moschee und am helligsten Tag auf dem Steindamm. Ein HIV postiv Cafe und Infoladen ist wöchentlich von homophoben Schmierein betroffen,verbale Demütigungen sind an der Tagesordnung.
Stadtteildialog wurde beendet.
Dazu weiter im Artikel:
Moslems gegen Schwule
Stadtteildialog von Moschee beendet / Homosexuelle fürchten Übergriffe

CHRISTOPHER PETER, VOLKER SCHIMKUS

Von außen betrachtet scheint es hier in St. Georg zu funktionieren: das Nebeneinander von Moslems und Schwulen. Grüne Islamflaggen und Regenbogenfahnen hängen hier Tür an Tür.°Elf Moscheen auf einem Quadratkilometer und mehr als hundert Schwulenbars und Geschäfte für Schwule. Doch die Ruhe ist trügerisch. Denn diese Woche beendete die Centrum-Moschee einen von den Grünen initiierten Stadtteildialog. "Wir wollen uns nicht von Schwulenaktivisten auf der Nase herumtanzen lassen", sagte Ahmet Jazici, Vize-Chef der Centrum-Moschee.

Irgendwo zwischen der Langen Reihe und den Seitenstraßen des Steindamms verläuft die imaginäre Trennlinie zwischen den beiden Welten. Der Bankkaufmann André H. (33) und der Student Christopher N. (30) haben sie übertreten. Sie sind verheiratet und lieben sich. Allein das unschuldige Händchenhalten in Sichtweite der Centrum-Moschee führt zu einem Menschenauflauf. Ältere Ladeninhaber und muskelbepackte Türstehertypen in Bomberjacken bauen sich vor ihnen auf, bedrängen die beiden. "Vor einer Moschee haben Schwule nichts zu suchen", schreien sie. "Wenn die sich geküsst hätten, hätte jeder Einzelne in dieser Straße sie angegriffen", droht Ahmed Kajhy (18) unverhohlen. Ein anderer brüllt: "Ihr beleidigt den Islam."

Ist offenes Schwulsein eine Beleidigung für Muslime? Auch eine Umfrage des schwulen Hamburger Stadtmagazins "Hinnerk" bei muslimischen Kaufleuten zeigt die ausgeprägten Bruchlinien im Multikulti-Viertel. "Das sind keine Menschen", heißt es dort. Und auf die Frage, was er tun würde, wenn sein Sohn schwul wäre, antwortet ein anderer: "Erschießen!"

Die Grünen wollten den Kulturkampf verhindern. "Im vergangenen Sommer haben Migranten Schwule bedroht und verprügelt", sagt der GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller. Ein Stadtteildialog mit der Centrum-Moschee, dem größten Gebetshaus Norddeutschlands, sollte es richten. Im Herbst traf man sich im Deutschen Schauspielhaus. "Ein zweites Treffen diesen Freitag wurde jedoch brüsk abgesagt", so Müller.

Der Grund: "Es sollte erneut über Homosexualität diskutiert werden, doch das ist Sünde und verboten", sagt Ahmet Jazici. "Wir lassen uns nicht vorführen." Ein Dialog verändere nicht den Koran. Da gebe es nichts zu diskutieren oder zu verhandeln.

Zu den Übergriffen hat die Gemeinde jedoch eine Erklärung herausgegeben. Der Inhalt: Kein einzelner Muslim hat das Recht, Schwule zu verprügeln. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Doch beim Gespräch in der Moschee schwingt ein "Aber" mit. Denn der islamistische Verein "Milli Görüs", der das Gebetshaus betreibt und vom Verfassungsschutz beobachtet wird, will seine Islam-Vorstellungen auch politisch umsetzen.

"Die meisten der rund 2000 nicht gewaltbereiten Islamisten in Hamburg gehören zu "Milli Görüs", erklärt Manfred Murck, Vize-Chef des Hamburger Verfassungsschutzes. "Auch wenn die Hamburger Fraktion als reformorientierter gilt, orientierten sich viele an der Scharia, dem islamischen Recht." Doch was heißt das für die Schwulen? "Öffentlich gelebte Homosexualität ist für uns ein Straftatbestand", gibt Jazici unumwunden zu.

Harte Worte des Vize-Chefs des Bündnisses der islamischen Gemeinden in Norddeutschland, mit dem Bürgermeister Ole von Beust sogar einen Staatsvertrag schließen will. Denn im Viertel wächst die Besorgnis. So nehmen unweit der Moschee Vorfälle bei "Hein & Fiete", dem Infozentrum der Gay-Community am Pulverteich zu. Dreck vor der Tür, Müll im Briefkasten und Schmierereien wie "Tod den Schwulen". "Seit diesem Jahr gibt es sogar regelrecht Hausbesuche von Migrantengruppen, zum Schutz wurde ein Alarmknopf eingebaut", berichtet Mitarbeiter Christian Heise (Name von der Redaktion geändert). "Wir fühlen uns körperlich bedroht. Ich bin im Viertel auch bepöbelt worden. Es gibt in St. Georg Zonen, in denen man besser nicht offen schwul ist", so Heise. "Aus Angst vor Rassismusvorwürfen werden viele Vorfälle unter den Teppich gekehrt."

Dass ein Dialog doch möglich ist, zeigt Murat Yilmaz (24), Chef des Teehauses "karatren" an der Langen Reihe. Er ist konservativ und dafür, dass Frauen Kopftücher tragen. Doch bei seiner eigenen Frau toleriert er, dass sie das nicht will.

"Als Moslem gehe ich zum Freitagsgebet in die Centrum-Moschee, doch ich bin für einen Dialog mit den Schwulen", so Yilmaz. Im Koran stehe schließlich: Lasst die Sünder zu mir kommen. Doch für Yilmaz gibt es auch Grenzen: "Auch im Teehaus sind alle willkommen, aber wer rumknutscht, fliegt raus, egal ob schwul oder hetero."

 http://www.mopo.de/2007/20070421/hamburg/panorama/moslems_gegen_schwule.html
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Verein kontaktieren!

schwaler antifa 21.04.2007 - 04:01
und hier die kontakadresse des vereins, wo man sich beschweren kann inklusive kontakformular:

 http://www.centrummoschee.de/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 5 Kommentare an

@Mensch — ...