M, Anti-Siko: Transparente und ein Flugblatt

fotoheini 11.02.2007 20:51
siko-demo münchen: einige fotodokumente aus dem "queere autonome gegen patriarchat und militarismus"-Block und seiner umgebung (anti-kapitalismus, anti-g8, flughafen laage blockieren). dazu noch ein flugblatt, das verteilt wurde und das einen redebeitrag von der eröffnung dokumentiert (pdf).
folgender text wurde auf dem auftakt der grossen demo gegen die siko in münchen gehalten und ging als flugi rum:

Soldaten sind potentielle Vergewaltiger
Krieg und Mord heißt heute friedenssichernde Maßnahme und robustes Mandat. Und so verleihen die Kriegsvorbereiter im Bayerischen Hof ihre “Friedenspreise”.
Willkommen in einer Vorkriegsgesellschaft: Schon heute stellt die Bundesrepublik das zweitgrößte Kontingent an Soldaten für die weltweiten Interventionen bereit. Sie ist mit ihrer Bundeswehr IMMER dabei.
∑ Mit viel Medienrummel, wenn sie ihre Bomber o-der KSK-Spezialeinheiten losschickt.
∑ Aber auch wenn sie mit Infrastruktur ihre Partner bei der Kriegführung unterstützt -- dann meist eher unbeachtet.
∑ Und ihre Beteiligung an Folterverhältnissen wer-den verschwiegen und vertuscht, wie uns der Fall Steinmeyer lehrt.
Aber was bedeutet Militär jenseits von Töten üben zuhause und Kriegführung in aller Welt?
Was bedeutet Krieg jenseits von Mord und Massakern?
Militär und Krieg sind soziale Verhältnisse.
Sie verändern nicht nur die Gesellschaften, IN DIE sie intervenieren.
Sie verändern auch die Gesellschaften von denen sie AUSGEHEN.
Sie militarisieren die Gesellschaft nach Innen:
∑ Rüstung und Kriegführung werden finanziert statt solidarische Institutionen.
∑ Zweipolige Denkmuster etablieren sich als domi-nante Konfliktstrukturen.
∑ Das Soldatentum etabliert sich als Jobchance über die Arbeitsagentur.
∑ Traumatisierte Kriegsheimkehrer werden zum Problem, weil sie Gewalttäter BLEIBEN.
Die Widersprüche werden neo-patriotisch zugekleistert:
Phänomene wie der Party-Nationalismus der Fußball-WM täuschen darüber hinweg.
Militär und Krieg verschärfen den innergesellschaftlichen Kampf Aller gegen Aller.
Hartz IV und Krieg gehören zusammengedacht.
Wer nach außen kriegsfähig sein will, muss Teile der ei-genen Gesellschaft derart zurichten, daß sie bereit ist, jede Scheiße zu fressen: 1-Euro-Jobs, Arbeitszwang, Aus-landseinsätze, Morden als Job.
Daher: Ächten wir Militär und Sozialabbau, Krieg und Konkurrenz, Militarismen und Nationalismen in unserem Alltag.
Delegitimieren wir jeden Kriegsseinsatz.
Genauso wie es einen inneren Zusammenhang zwischen Hartz IV und Krieg gibt, gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen Militär und sexualisierter Gewalt.
∑ Auch in der Bundeswehr wird Befehlsgehorsam hergestellt durch männerbündische Loyalität.
∑ Und wo die Bundeswehr weltweit auftaucht, blei-ben Prostitution und Zwangsprostitution und Vergewaltigungen von Frauen und Minderjährigen nicht weit.
∑ Krieg findet zudem oft entlang ethnisch kon-struierter Freund-Feind-Unterscheidungen statt.
Das bedeutet Massenvergewaltigungen: Das Feindkollektiv soll bis in die nächste Generation zersetzt werden.
Auch die Anwesenheit von Frauen kann über den patriarchalen Charakter der Bundeswehr nicht hinwegtäuschen.
Jeder Soldat ist nicht nur ein potentieller Mörder sondern auch auch ein potentieller Vergewaltiger.
Daher: Desertiert.
Und unterstützen wir alle Deserteure, die sich der Vergewaltigungsinstitution Militär entziehen wollen.
Aber nicht nur hier in München diskutieren sie ihre Kriegspläne und stimmen sie ihr militärisches Vorgehen ab.
Auch in Heiligendamm treffen sich im Juni jene, die für die Kriegsverhältnisse mit verantwortlich zu machen sind.
Die G8-Mächtigen reisen zum Teil über den Flughafen Rostock-Laage ein.
Derzeit läuft die Diskussion diesen Flughafen mit einer breiten gesellschaftlichen Bewegung zu blockieren -- und wie wir von der Polizei erfahren haben auch zu stürmen, ein interessanter Vorschlag in dieser Debatte.
Von diesem Flughafen sollen eines Tages auch die bereits stationierten Eurofighter den Luft-Boden-Krieg auf dem Bombenabwurfplatz Bombodrom üben.
In Zusammenwirken mit örtlichen Gruppen wollen wir den Platz für einen Tag vor dem G8-Gipfel mit Euch besetzen.
Schon seit Jahren wehren sich die AnwohnerInnen gegen den Abwurfplatz.
Als sie wiederholt einen alten Kommandoturm pink an-malten, ließ die Bundeswehr diesen entnervt abreißen.
Sie fühlte sich in ihrer Männlichkeit verletzt.
Solidarität mit den hier in Bayern durchsuchten Projekten und WGs!
Wiederentwaffnung Jetzt!
Entwaffnung von Militär und Männlichkeit!

queere autonome gegen patriarchat und militarismus
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