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Antifa Demo in Marl [UPDATE]

AntifaschistenInnen 17.12.2006 15:43
No X-Mas for Nazis - Am 23.12.2006 findet in Marl eine antifaschistische Demonstration statt unter dem Motto: No X-Mas for Nazis, wollen AntifaschistenInnen gegen Autonome Nationalisten und deren Ansichten demonstrieren. Die Demonstration startet um 12uhr vom Busbahnhof Mitte.
- Die Autonomen Nationalisten kündigen an die Antifa Demo stoppen zu wollen, eine Nazi Gegendemonstration ist angemeldet worden. Die Nazis werden anwesend sein!

- Diverse Plakate, Aufkleber der Autonomen Nationalisten Marl sind bereits im Umlauf.

- Hohe Polizeipräsenz wird erwartet!





::Aufruf zur Antifaschistische Demonstration::


Am 28.02.04 fand in Marl eine antifaschistische Demonstration gegen den
Naziladen „Fly In“, unter dem Motto „Fly In – Fly Out. Naziläden dicht
machen“ statt. Kurze Zeit später war das Ladenlokal leer. Der Vermieter
kündigte den Betreibern des Geschäftes. Doch schon bald darauf begannen
die Aktivitäten der örtlichen Nazis wieder zuzunehmen. Es bildete sich
2005 eine im Untergrund agierende „Kameradschaft Marl“, deren Begründer
Thorsten N., Maurice L., Marcel S., Dennis S. waren. Im Jahre 2005
versuchten sie eine Demo gegen die so genannten "Rote Zora Tage" zu
veranstalten. Ihr Aufmarsch bestand aus ungefähr 15 Neonazis. Nach
dieser doch eher blamablen Vorstellung wurde es in Marl etwas ruhiger.


Aber schon Ende des Jahres strukturierte sich aus dieser Kameradschaft
eine neue Gruppe. Unter dem Namen „Autonome-Nationalisten-Marl“ (ANM),
vereinte sich der Deutschmob aus der gesamten Umgebung. Sie nahmen sich
das Modell der Kameradschaften nach Christian Worch beziehungsweise die
Autonomen-Nationalisten zum Vorbild.


Anfangs traten die Nazis noch sehr unkoordiniert, unstrukturiert und
in jedem Fall unsicher auf, wurden schon bald durch immer mehr Aktionen
und Versuche, Jugendliche in die Gruppe der Nationalisten zu drängen
bekannt. In den Tageszeitungen und Wochenzeitungen war in fast
regelmäßigen Abständen etwas über Aktionen von „unbekannten Tätern“ die
Jugendliche und MigrantInnen zusammenschlugen zu lesen.

Seit diesem Jahr gab es innerhalb von nur 3 Monaten bereits mehr als 17
politisch motivierte Gewalttaten gegen anders denkende,
AntifaschistInnen und die nicht in das Weltbild der faschistischen
deutschen passten. Nach geraumer Zeit vermerkten Politik und
Staatsschutz das aufgetretene Problem. Es wurde versprochen etwas gegen
die zunehmenden Aktivitäten zu unternehmen – bis zum heutigen Tage
allerdings ohne jegliche Resonanz und die Reaktionen waren allesamt
ähnlich den vorigen die unter dem saloppen Motto: „In Marl gibt es
keine organisierte Nazisszene“ stattfanden. So folgten zahlreiche
weitere Aktionen und Übergriffe der Autonomen Nationalisten, die so gut
wie Tod geschwiegen wurden.


Mitte des Jahres wurde die Internet-Präsenz der ANM's bekannt. Nun
konnte Mensch sich genau über diese Truppe informieren und deren
Absichten verstehen „Wir sind keine Nazis sondern nationale
Soziallisten“ hieß es. Als „Autonome Nationalisten“ wollen sie den
Versuch unternehmen Subkulturen in Marl gezielt zu unterwandern und das
„linke Mainstream –denken aus der Gesellschaft entfernen“. Die Truppe,
die Anfangs auf unter ein dutzend Personen geschätzt wurde entpuppte
sich schon bald als sehr konkrete Gefahr und enorm mobilisierungsstarke
Gruppe der nun gegenwärtig auch ehemalige Linke angehören, wie Sören
Emmerich jener, der schon drei Jahre zuvor in der Rechten Szene an
unzähligen Aktivitäten beteiligt war.


Die Übergriffe, welche hauptsächlich systemmatisch an den Wochenenden
und während Konzerten am Jugendzentrum Hagenbusch, praktiziert wurden
nahmen zu und fast jede Woche mussten Jugendliche wieder und wieder das
Krankenhaus aufsuchen, weil sie Opfer der Autonomen-Nationalisten-Marl
wurden.



Am 9. August 2006 fand eine zuvor organisierte antisemitische
Spontandemonstration am Café Schmiede statt, als AntifaschtenInnen und
MigrantInnen versuchten die Antisemiten zu stoppen endete dieses in
einer Massenschlägerei, die circa 30 anwesenden Nazis provozierten mit
Judenfeindlichen Sprechchören wie „Israel vernichten, auf Juden können
wir verzichten“ und „Nie, nie, nie wieder Israel“. Durch diesen Vorfall
wurden der Politik und den BürgerInnen die Augen geöffnet, geschweige
den das Problem konnte nicht mehr totgeschwiegen werden. Doch außer
einem Tagesordnungspunkt im Kinderhilfe Ausschuss hatte die Politik
nicht viel für das Thema übrig und die anfängliche aufruhe weichte dem
Alltag.Die Stadt konzentriert sich gegenwärtig mehr auf die Abschiebung
von Flüchtlingsfamilien als auf das gegenwärtige Problem des
Neofaschismuses.

Im September setzte sich die Rekrutierungsmaschinerie der Nationalisten
fort. Zu diesem Zeitpunkt machten Neueinsteiger, wie Nebihan Y., durch
Aussagen als „Spitzel in der Linken Szene“ fungieren zu wollen auf sich
aufmerksam.




Zu diesem Zeitpunkt wird die Gruppe auf eine Anhänger Zahl von etwa 50
Personen geschätzt bei einer Kleinstadt ist diese Relation enorm riesig.
Die Autonomen- Nationallisten- Marl besitzen ein erschreckendes
Mobilisierungspotenztial. Sie haben engen Kontakt zu anderen Gruppen aus
der gesamten Region und dem gesamten Ruhrgebiet diese auch den
Autonomen-Nationalisten zuzuordnen sind.

Die Effizienz der Nationalisten stieg kontinuierlich, das betreten des
ehemaligen linken Treffpunktes war kein Tabu mehr, auch die Menschen die
im Normalfall gegen Nazis waren, erkannten die liebe zu ihrem Heimatland
Deutschland und schlossen sich ohne vorige kritische Auseinandersetzung
ihnen an. Die Propaganda der Autonomen Nationalisten hatte ihr
angestrebtes Resultat erreicht, irgendwie war ja jeder „Deutsch“ und
Mensch hatte schon bei der Fusballweltmeisterschaft im eigenen
Territorium die liebe zum Vaterland entdeckt. Diese fanatische liebe zum
Heimatland konnte nun bei den Autonomen Nazis ausgelebt werden.




Kurzer Zeit später wurde am besagten Jugendzentrum ein Konzert
veranstaltet, der mob war mit 15 AnhängerInnen vor Ort vertreten, die
gewöhnlichen Besucher tolerierten die Nazis auf ihre art und weise, ein
Hitlergruß hier, ein Smalltalk da, auch die schon vor Ort fast
klassisch gewordenen antisemitischen „Witze“ durften nicht fehlen.

Am späteren Abend kam es dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung
als nach beidseitigem Anpöbeln als die Neo-Nazis anfingen mit Knüppeln
und anderen Waffen auf AntifaschistenInnen einzuschlagen. Im weiteren
Verlauf der Abendstunden wurden noch zwei Besucher die sich auf dem
Heimweg befanden brutal, von jenen Nazis die zuvor am Konzert anwesend
waren überfallen und mussten darauf ins Krankenhaus gebracht werden.


In der Nacht vom 2. -3 Dezember, wäre beinahe eine unfassbare Tat
geschehen, Antifaschisten die sich auf dem Rückweg einer Veranstaltung
befanden, wurden von bekannten Autonomen Nationalisten beinahe zu Tode
geschlagen und mussten mit mehreren Schweren Verletzungen ins örtliche
Krankenhaus eingeliefert werden.



Es gilt nicht nur die Opfer der Gewalttaten zu unterstützen und gegen
Faschismus und Deutschlandliebe der Autonomen Nationalisten zu kämpfen
es gilt vielmehr auch den Bürgerinnen und Bürgern in Marl aufzuzeigen
was sich momentan auf ihre lokalen Ebene abspielt.

Es kann nicht sein dass Jugendliche sich nicht in die Öffentlichkeit
trauen weil sie Angst haben müssen von irgendwelchen vorbestraften Nazis
zusammengeschlagen zu werden, es kann nicht sein, dass Naziseiten auf
PCs in Schulen hergestellt werden die nachher im Internet zu finden sind
und die Schule dies duldet, es kann nicht sein, dass die lokale Politik,
das Spießerische Bürgertum Nazis tolerieren oder die Probleme tot
schweigen.



Für eine Weihnachtszeit ohne Nazis!


Den antifaschistischen Widerstand ausbauen und stärken!

Autonome Nationalisten und sonstigen Deutschenmob bekämpfen everytime
and everywhere!

23.12.06 | 12uhr | Marl Busbahnhof Mitte
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Ergänzungen

Nazis machen Ärger!

cest moi 17.12.2006 - 18:10
Im Vorfeld der Demo ist immer mehr von Geganaktivitäten der Nazis zu hören und zu lesen.

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AntifaschistInnen wurden am Jugendzentrum HoT Hagenbusch von Nazi-Skins bedroht. Ein Antifaschist bekam Schläge in den Bauch und wurde mit dem Kopf gegen einen Baum geschlagen. Die Nazi-Skins flüchteten vom Gelände als Sozialarbeiter und Mitarbeiter des Jugendzentrums sie vom Gelände verweisen wollten. Anzeige wurde erstattet.
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Schmierereien, Flyer und Aufkleber wurden überall in Marl entdeckt. Nationalisten aus der gesamten Umgebung scheinen sich an Gegenaktivitäten zu Antifa-Demo beteiligen zu wollen. So wurden in Marl-Mitte Aufkleber und Schmierereien von u.a. den Autonomen-Nationalisten-Ahlen entdeckt.
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AntifaschistInnen aus Marl bekamen Drohungen per Mobiltelefon, Email und persönliche Drohungen mitten auf der Straße.
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