JN-Aufmarsch in Roßwein

Recherchegruppe der Antifa R.D.L. 29.07.2006 20:36 Themen: Antifa
Im sächsischen Roßwein marschierte heute die JN, die Jugendorganisation der NPD unter dem Motto: "Linke Gewalt ächten". Trotz massiven Protestes fand die Demonstration statt.
Für eine Demonstration der JN war der Altersdurchschnitt enorm hoch. Aber vielleicht wollen die Jungen Nationaldemokraten neuerdings den Grauen Panthern Konkurrenz machen. Wer weiß?
Um welche angeblich Linke Gewalt es im konkreten ging, dass war den ominösen Aufrufen der Gruppe auch nicht wirklich zu entnehmen. Es wurde sich ganz konfus auf einige angeblich linke Konzerte im regionalen Jugendhaus, sowie auf die Störung einer JN-Veranstaltung  http://germany.indymedia.org/2005/10/131149.shtml berufen.
Stattdessen stellen antifaschistischen Gruppen der Region eine kontinuierliche Zunahme rechtsextremistischer Gewalttaten fest. Einige Städte der Region entwickeln sich zunehmend zu No-Go-Areas für nichtrechte Jugendliche. Erst in dieser Woche wurden im Nachbarkreis, nach einer Großrazzia, 26 Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und mehreren Gewaltdelikten, gegen Personen aus dem Dunstkreis der Kameradschaft Sturm 34 eingeleitet. Einige Mitglieder dieser Gruppe fanden dennoch auch heute den Weg zur besagten Demonstration.

Außer wenigen Dumpfbacken aus Roßwein, einigen Dorfnazis aus dem benachbarten Gleisberg und ein paar bekannten Gesichtern aus der Region um Leisnig, fanden sich aber keinerlei regionale Nazis ein. Warum nicht, das konnte leider bis jetzt nicht eindeutig geklärt werden.
Anwesend waren dafür wieder einmal Peter Naumann, der persönliche Mitarbeiter des NPD-Landtagsabgeordneten Klaus-Jürgen Menzel und vorbestrafter Naziterrorist. Seine Vorliebe für Sprengstoff ist schon seit den späten Siebzigern aktenkundig. 1982 plante er zusammen mit Odfried Hepp und Walther Kexel die Befreiung von Rudolf Hess aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin Spandau. was die drei Spinner mit dem senilen Greis anfangen wollten, ist allerdings bis heute unklar.
Ein weiterer Prominenter war der NPD-Abgeordnete Jürgen W. Gansel, welcher hysterisch mit seiner Iranfahne herumwedelte. Er jagte damit sogar den Goldfischen im Schweinebrunnen, dem Ort einer Zwischenkundgebung, einen gewaltigen Schrecken ein. Gansel etablierte sich in den letzten Jahren zu einem wesentlichen Ideologen der NPD, besonders in der durch sie initiierten Dresdener Schule. Seine Bewerbung um die Rolle des Godzilla, in Peter Jacksons gleichnamigen Film, wurde vergangenes Jahr alledrings abgelehnt.
Ein weiterer, aus Dresden angereister Nazi war Silvio Anders. Als Redner trat der aus Lüneburg stammende Nazi Hans-Gerd Wiechmann auf. Wiechmann belästigt mit seinem deutschnationalen Unsinn zahlreiche Menschen, bei unzähligen Kundgebungen der NPD und der neonazistischen Freien Kameradschaften in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Im Vorfeld der Demonstration rief ein breites Bündnis von Bürgerinnen und Bürgern zum Protest auf. Zahlreiche EinwohnerInnen verzierten die Stadt mit Transparenten, auf denen sie ihren Unmut bekundeten. Etwa 80 AntifaschistInnen nahmen an einer spontanen Gegendemonstration teil. Das Polizeiaufgebot war unverhältnismäßig hoch.
Auch, wenn die Demonstration nicht verhindert werden konnte, so mussten die Nasen aber eine andere Route laufen.

Am Vorabend riefen der Bürgermeister und einige Regionalpolitiker zu einer Gegenkundgebung vor dem Rathaus auf. Anstatt des üblicherweise stattfindenen Abfeierns der „besseren Deutschen" belies Mensch es diesmal beim gemeinsamen Gestalten von mehreren Transparenten und dem Kleben von Plakaten, was wir als sehr lobenswert erwähnenmöchten.
Unsere lokale Theoriegruppe verteilte auf dieser Veranstaltung ihr Flugblatt "Keinen Bock auf Volksgemeinschaft". Die Antifaschistische Recherchegruppe informierte alle Anwesenden über die regionalen Nazistrukturen. Beide Texte sind im Textarchiv der Antifa R.D.L.  http://aardl.blogsport.de nachlesbar.

Ein großes Dankeschön gilt allen UnterstützerInnen. Und bitte nicht vergessen, nächste Woche Demonstration gegen das Deutsche Stimme Pressefest in Dresden:  http://venceremos.antifa.net/ddneonazis/npd/050806.htm.

Antifa R.D.L.
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Ergänzungen

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vrdshbn 30.07.2006 - 02:10
Ich möchte noch hinzufügen, dass es zwar anfangs um die 50 bis 80 antifaschisten ware, es aber bis zum Ende hin weit mehr als 100 waren. Ein Teil in der Nähe des Bahnhofes, der Rest in Roßwein verteilt. Eine Gruppe von etwa 20 Antifaschisten lief aufgeteilt der JN-Demonstration hinterher und vorweg und verteilte sich um sie herum für diverse Irritierungsaktionen der Nasen und der Polizei.

Mir vom Namen her unbekannte, aber vom sehen her sehr bekannte Gesichter bei den Nasen war z.B. eine Birne - welche zum Tag der Sachsen in Döbeln beim NPD-Stand dabei war und eine Nase, welche ich schon oft als NPD-Tier höherer Position bei Demonstrationen gesehen habe - welches immer zu Fotos schießt... Ergänzungen dazu wären evtl. von Vorteil

Die kleinste NPD "Demo" der Welt

widersprecher 30.07.2006 - 15:02
Ich bestehe darauf, das die kleinste "Demo" der NPD in Eckernförde (SH) statt gefunden hat. ;-D

Hintergrundinfos zu den Nazen

@ Wikipedia 31.07.2006 - 13:25

regionale nazis

antifaschist aus leipzig 31.07.2006 - 21:11
warum keine regionalen nazis anwesend waren? diese frage beantwortet sich wenn man sich mit dem leisniger (früher wohnhaft in leipzig)obernazi schober, jens beschäftigt. der und seine nasenkameraden fahren auf der knallharten ns-schiene, mit demokratie (die npd und gänzlich die ganze brd betreffend)hat er nicht zu schaffen. hier zeigt sich der interne diskurs zum thema "volksfront von rechts", denn es scheint ihn und andere nicht sonderbar zu interessieren ob "seine" kameraden sich auf der strasse zur lachnummer machen. zur recherche schaut bei www.jens-schober.surfino.info vorbei. ich hoffe geholfen zu haben. anti-nazionale sozialismo!

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