[kiel] aktion gegen nazipropaganda

antifa 23.06.2006 22:04 Themen: Antifa
antifaschistinnen führten heute in kiel eine flugblattaktion gegen den vertrieb der propagandablätter "deutsche stimme" und "junge freiheit" im kieler bahnhof durch.
bereits seit längerer zeit führt bahnhofs-"presse"-vertrieb stilke in kiel sowohl das npd-hetzblatt "deutsche stimme" als auch die "junge freiheit", das leitblatt der selbsternannten "neuen" rechten in seinem sortiment. doch damit nicht genug der provokation: in direkter nachbarschaft zu den fascho-pamphleten finden sich linke magazine wie "jungle world" oder "graswurzelrevolution" und gar die "jüdische allgemeine". der inhaber des ladens teilte auf nachfrage mit, dass ihm egal sei, welchen inhalt eine zeitschrift habe, solange sie sich verkaufe. da eine weitere kommunikation mit dem inhaber unmöglich war, führten kieler antifaschistinnen heute eine flugblattaktion am kieler bahnhof durch, um kundinnen des zeitschriftenladens sowie passantinnen über die unerträgliche situation aufzuklären und aufzuforden, druck gegen den ladeninhaber aufzubauen und dafür zu sorgen, dass ein weiterer vertrieb im kieler bahnhof nicht stattfindet.ca. 500 flugblätter wurden im zuge der aktion an interessierte passantinnen verteilt. wir fordern alle kieler antifaschistinnen auf,kontinuierlich weitere aktionen gegen den zeitschriftenvertrieb stilke durchzuführen.
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Ergänzungen

flugblatttext

antifa 23.06.2006 - 22:25
Zeitschriftenladen im Kieler Bahnhof vertreibt Nazi-Propaganda

Wo bekommen Neonazis und bürgerliche Rechtsextremisten ihre
Zeitungen und Zeitschriften? Über das Internet, geheime
Schmugglerwege aus dem Ausland? Schön wärs: Zumindest in Kiel
wird es Rechtsextremisten leicht gemacht: Sie müssen nur in den Kieler Bahnhof gehen und sich beim Zeitschriftenhändler Stilke eindecken.

Im Kieler Bahnhofsbuchhandel Stilke ist sowohl das NPD-Parteiblatt “Deutsche Stimme” (DS), als auch die “Junge
Freiheit” (JF) erhältlich. Beide Wochenzeitungen, die DS noch mehr als die JF, vertreten teils offen, teils verdeckt neonazistische Positionen und fördern die Vorurteile gegen alle Menschen, die nicht in das rechtsextreme Weltbild passen und rufen dazu auf aktiv gegen Andersdenkende vorzugehen.

Beide Publikationen sind wesentliche Bestandteile der jeweiligen
neonazistischen Strömung. Während die DS den ‘klassischen” Neonazi anspricht und offen und aggressiv rechtsextreme
Positionen vertritt, richtet sich die JF an die ‘intellektuellen’ Rechten
und versucht sich als konservativ-bürgerliches Blatt zu positionieren.

Die beiden Wochenzeitungen werden offen verkauft und liegen frei zugänglich im Zeitschriftenregal aus. Als wäre der freie Zugang zu neonazistischer Propaganda nicht Provokation genug, haben die VerkäuferInnen die beiden Blätter neben Publikationen wie der Jungle World, der Graswurzelrevolution und der Jüdischen Allgemeinen ausgelegt, also direkt neben die Publikationen von Menschen die (wieder) unter rechtsextremer Gewalt, rassistischen und sozialen Vorurteilen und Angriffen der Neonazis leiden.

Wir fordern den Stilke Pressevertrieb auf, die rechtsextremen Publikationen “Deutsche Stimme” und “Junge Freiheit” aus ihrem Programm und den Auslagen umgehend zu entfernen und sich von den menschenverachtenden Aussagen der Zeitungen zu distanzieren! Wer rechtsextreme Publikationen verkauft macht sich zum Mittäter, auch
wenn es ihm nur ums Geld geht oder wieder niemand “etwas wusste”.

Faschismus ist keine Meinung, sondern
ein Verbrechen - auch im Zeitungsformat!

realität

egal 24.06.2006 - 01:10
also ich kenne hier in nrw kaum ein bahnhofskiosk, der den müll nicht verkauft. dazu kommen dann noch diverse landserheftchen, sowie militaria schrott.es gab anfang der 90´ziger auch mal aktionen dazu, aber heute ist es einfach uso. macht es nicht besser, aber verständlicher.
trotzdem 1 a aktion !

@alerta + Mustermensch

Kennmichaus 26.06.2006 - 12:06
In die Tasche oder Liste vom Prinzip OK,aber:
Da ich jemanden kenne mit Infos : Du wirst nicht mehr fertig damit!
Es gibt dann noch Deutscher Standpunkt,Nationalzeitung,wie schon genannt DMZ die sich zwar irgendwie versuchen zu Distanzieren,aber eigentlich nur nen Landserfotoalbum sind....eigentlich kannste bis auf Märkte alle Geschäfte angehen (obwohl die verkaufen ja dann auch noch die Bild,nicht?)
Denke man sollte nur auf die grossen Kisoke wie am Bahnhof losgehen,die ham die meisten Exemplare denen tuts dann weh,genau wie dme Verlag wenn aus dem Sortiment is...abgesehen davon,dass dort eben die "Pendler" etc einkaufen denen bei unkenntnis die Kauf-Grundlage entzogen wird.......

Hat auch schonmal überlegt,Händler abzugrasen und Flugis in die Zeitungen zu stecken mit:Nazisau Du wurdest beim Kauf fotografiert,aber das ist halt Kinderkacke...

Trotzdem an den Initiator-> good action

Aktion erfolgreich

antifa 01.07.2006 - 17:25
Der Zeitschriftenladen im Kieler Bahnhof hat die beiden Zeitungen aus der Auslage entfernt und beteuert auf Nachfrage, dass die Deutsche Stimme und die Junge Freiheit nicht mehr angeboten werden.
Auch wenn in Zukunft immer wieder überprüft werden muss, ob sich der Laden mit dem Entfernen der Zeitungen nicht nur aus der Schusslinie bringen wollte, zeigt dass doch, dass Information und Aufklärung erfolg haben. Nach dem ersten Erfolg geht es jetzt weiter.
Nationalistische und Rechtsextreme Publikationen jeder Art enttarnen und bekämpfen.

Ziemlich kontraproduktive Aktion

Medienmensch 11.07.2006 - 12:37
Nachdem ich zufällig in einem Verlag arbeite, kann ich euch mitteilen, daß diese Aktion Mega-Kontraproduktiv ist. Zum einen ist es so, daß der Verlag bei einem am Kiosk verkauften Exemplar nur etwa 40% der Verkaufserlöse erhält. Beim Abo sind es jedoch 100%. Wenn man die bisherigen Kioskkäufer jetzt dazu zwingt zu abonnieren, steigert man absurderweise nur die Verlagseinnahmen. Die benutzen dann die Mehreinnahmen, um ihre Zeitungswerbung weiter auszubauen.

Zum anderen steigt so natürlich automatisch die Nachfrage an den anderen Kiosken der Stadt womit es lediglich zu einer Verlagerung und Dezentralisierung des Angebotes kommt, was eher noch schädlicher wäre.
Eine Zerstörung der Zeitungen ist ebenfalls nicht sinnvoll, da es im Zeitschriftenhandel das Remissionsrecht gibt- was heißt- das alle nicht verkauften Zeitungen gegen volle Geldrückerstattung zurückgegeben werden können. Beim Zeitungshandel handelt es sich zudem um eine Papierlose Remission (die Zeitung wird anschließend direkt vernichtet), weshalb die noch nicht mal mehr gut aussehen muß. Einige Aktivisten hatten ja auch schon die tolle Idee, die Zeitungen gleich unbezahlt mitgehen zu lassen. Doof nur, das nichtremitierte Exemplare als verkauft gewertet werden müssen, wodurch der Verlag das Geld wie bei einem regulär verkauften Exemplar zusteht.

Zusammenfassend muß man außerdem feststellen, daß man gerade gegen die Junge Freiheit doch schon so viele Aktionen durchgeführt hat, von Kontenkündigungen bis hin zur Druckereiinbrandsetzung, ohne das dies irgendwas gebracht hat. Die JF nützt doch solche Aktionen nur für ihre eigene Propaganda, um sich mal wieder als das unschuldig verfolgte Opferlamm hinzustellen, hat dadurch unverdiente Gratis-PR (Wie zuletzt bei der Aussperrung von der Leipziger Buchmesse, welche dann wieder zurückgenommen wurde), und kann die eigenen Leser dazu ermuntern mal wieder ein paar Extra-Spenden abzudrücken. Leute es tut mir ja furchtbar leid, aber um eine inhaltliche Auseinandersetzung führt meiner Ansicht nach, einfach kein Weg drum herum.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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antifasicta militante — der mit dem k

flugblatttext.... — wurscht

Super Aktion. — Piratin

abcdefghijklmnopqrstuvwxyz — MartinA Mustermensch

Stielke? — Eule

Besser informieren — sag ich nicht

@sag ich nicht — bla