Bilder: Demo gegen Nazikongress in Bayreuth

autonome gruppe schweinfurt 10.06.2006 23:51
Am 10.6.06 fand der "Deutsche Stimme"-Kongress im Arvena-Hotel in Bayreuth statt.

Um 14 Uhr startete vom Sternplatz eine Gegendemonstration zum Hotel.

Laut Veranstalter und Polizei ca. 300 DemonstrantInnen (nur knapp 15 autonome AntifaschistInnen, 20 pöbelnde Oi-Punks und der Rest ver.di, attac und BürgerInnen).
Eine ausführlichere Dokumentation der Ereignisse folgt in den nächsten Tagen...
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Ergänzungen

Uwe Leichsenring

ganz vergessen 11.06.2006 - 00:12
Wikipedia-Eintrag:

 http://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Leichsenring

Doku über Sachsen-NPD u. Leichsenring:

 http://doku24.ath.cx/?p=682


Den Aufruf und einen jW-Artikel gibts hier:

 http://www.de.indymedia.org/2006/06/149135.shtml



Bayreuth zeigt Nazis die kalte Schulter

Nordbayerischer KURIER 11.06.2006 - 00:59
Oberbürgermeister Hohl vereinbart mit Arvena-Hotelmanagement: keine Kongresse mehr für die Gestrigen

Von Andreas Rietschel


Ein klares Signal für in Bayreuth unerwünschte Gäste setzte gestern kurz vor Beginn eines NPD-Kongresses Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl. Er appelliert an alle Bürger, den Rechten die kalte Schulter zu zeigen, und erreichte bereits, dass künftig Gästen aus dem ultrarechten Lager in Bayreuth die Beherbergung verweigert wird.

So jedenfalls im Arvena-Kongresshotel, das zum wiederholten Mal (der KURIER berichtete) Mitgliedern rechter Gesinnungskreise Treffpunkt war und ist. So zuletzt im April für Mitglieder der Gesellschaft für freie Publizistik, so seit gestern Abend wieder für die Teilnehmer des Freiheitlichen Kongresses der „Deutschen Stimme”, Zentralorgan der NPD.

Hohl hat mit dem Betreiber des Hotels vereinbart, dass es künftig nicht mehr zum Abschluss von Verträgen mit Veranstaltern aus dem rechtsextremen Umfeld kommen soll. Er begrüßte gestern diese Zusage ausdrücklich und legt allen Hoteliers ans Herz, dies ebenso zu tun.

Denn Bayreuth habe Verantwortung vor der eigenen Geschichte: „Es muss klar sein, dass Bayreuth aufgrund seiner exponierten Stellung während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hier ganz besonders im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit steht.” Als internationale Festspielstadt, die Jahr für Jahr viele tausend ausländische Besucher und Gäste beherberge, sowie als Standort einer erfolgreichen Universität mit wissenschaftlichen Kontakten in alle Welt sei Bayreuth traditionell eine fremden Kulturen und Menschen aufgeschlossene und gastfreundliche Stadt.

Dumpfer Nationalismus habe deshalb hier keinen Platz, so Hohl. Dies gelte auch für die Festspiele, die seit der Übernahme der Leitung durch Wieland und Wolfgang Wagner vielfach bewiesen hätten, dass Bayreuth kein Hort für nationalsozialistisches Gedankengut ist.

In Bezug auf die heute geplante Demonstration (14 Uhr ab Sternplatz), der sich mittlerweile weite Teile der Politik und der Gewerkschaften angeschlossen haben, rät der Oberbürgermeister: „Es ist immer gut, wenn Bürger gegen verfassungsfeindliche Tendenzen Zivilcourage zeigen. In einer demokratisch gefestigten Gesellschaft sollte der Treff von politisch Ewiggestrigen aber nicht mehr Beachtung erhalten, als er verdient. Wir sollten den Rechten konsequent die kalte Schulter zeigen.” Gleichwohl werden sich heute wohl zahlreiche Bürger der Demonstration, die vor dem Arvena-Hotel endet, anschließen. So wurde in diesen Tagen mit zahlreichen Aufklebern gegen die Nazis in der Stadt Stimmung gemacht.

@ rote zora

dortgewesener 11.06.2006 - 12:28
warst du dabei oder wie? was heißt hier "pauschale kategorisierungen"?

tolle außenwirkung der demo, wenn alle 3 minuten der spruch "pöbel und gesox - oi oi oi" kommt, oder? ich frag mich, was das mit antifaschismus zu tun hat. außerdem ham die in der demo nen kasten bier mitgeschleppt und "scheiss antifa" gerufen. ich hätte die ja am liebsten mal gefragt, wie sie das naziproblem lösen wollen, aber entweder haben sie null plan, oder sie sind zu besoffen, um ihre pseudo-anarchie zu verteidigen.

und als reaktion auf die parole "gebt den nazis die straße zurück..." jedesmal "gebt den bullen die straße zurück..." zu rufen, während gerade mal 4 provinzpolizisten die demo begleiteten, ist schon extrem peinlich...

noch zu den oi punks

stg.er 11.06.2006 - 13:55
sie haben auch geschrien "ihr seit nicht besser als faschisten" was auf die antifas bezogen war.und so was muss man sich schon auf so ner demo anhören lassen

Erlebnisbericht

Anna und Arthur 11.06.2006 - 18:33
Erlebnisbericht einiger Dabeigewesenen:

- Für Bayern defintiv ungewöhnlich: so gut wie keine Polizei anwesend gewesen. (WM lässt grüßen...)

-Demo sehr bürglerich gehalten. Organisierte Antifas fehlten fässt völlig wohl aufgrund von kurzer Mobilisierungszeit, gutem Wetter und zahlreichen anderwertigen Events. Daher wurde das Demobild von vielen Ver.Di und Juso TeilnehmerInnen beherrscht. Einzelne Parolen wurden gerufen,welche jedoch relativ schnell verhallten.
Allerdings muss auch angemerkt werden,das antifaschistische Tätigkeiten in Bayreuth/Oberfranken jahrelang nicht existent waren,so dass die Demo als solche als kleiner Erolg gewertet werden kann.

-Was defintiv das negativiste Erlebnis des Tages war, waren die betrunkenen pöbelenden Oi-Skins und Punks. Wie schon erwähnt fielen sie durch stumpfe Provokationen und Beleidungen auf.

- Vor dem Hotel kam es dann zum "showdown" mit den NeoNazis,welche selbstsicher aus dem Hotel heraus fotografierten, pöbelten und ihren Antisemitismus mit Iran Flaggen unterstrichen. Nach mehreren Abschlusskundgebungen wurde die Veranstaltung aufgelöst,und die Demoteilnehmer verließen nach und nach den Platz des Geschehens

Abschließend lässt sich festhalten,daß mit 2-3 Wochen mehr Mobiliesierungszeit defintiv mehr zu holen gewesen wäre. Denn Potential ist da!

und nochmal

stg.er 11.06.2006 - 23:41
hoff das es jetzt funkt.anderen beitrag bitte löschen.

„Wir brauchen keine Nazis”

Nordbayerischer KURIER 12.06.2006 - 11:12
Rund 400 Bayreuther demonstrierten gegen den Kongress der „Deutschen Stimme” im Arvena-Kongresshotel


Die Botschaft war eindeutig: Bayreuth sagt Nein zu Rechtsextremismus und Rassismus. Rund 400 Bürger demonstrierten am Samstagnachmittag gegen eine Tagung rechtsextremer Intellektueller (der KURIER berichtete) im Arvena- Kongresshotel.

Das Arvena-Kongresshotel war nicht zum ersten Mal Ausrichtungsort rechter Tagungen. Im April dieses Jahres fand dort der Jahreskongress der Gesellschaft für freie Publizistik statt, und das zum fünften Mal in Folge. Widerstand dagegen gab es bislang nicht.

„Es ist die falsche Strategie, die Rechtsextremen zu ignorieren oder ihnen die kalte Schulter zu zeigen”, sagte André Pöhler, Vorsitzender der Jusos Bayreuth und Mitorganisator der Demonstration, bei der Abschlusskundgebung vor dem Hotel. Viele Bayreuther waren derselben Meinung. Vom Sternplatz aus waren sie durch die Straßen Bayreuths zum Hotel in der Eduard-Bayerlein-Straße gezogen. Die Jusos und die SPD Bayreuth, der ver.di-Bezirk Oberfranken-Ost, Bündnis 90/Die Grünen Bayreuth, DGB-Region Oberfranken-Ost und die Antifaschistische Initiative hatten zu der Kundgebung aufgerufen.

André Pöhler betonte, dass die geistigen Brandstifter, die sich im Bayreuther Hotel trafen, gefährlicher seien als die rechten Schläger. Mit ihren Parolen würden sie den Boden für rechte Gewalt bereiten. „Sie versuchen sich einen intellektuellen Anstrich zu geben, doch in Wahrheit sind es die gleichen alten Neonazis mit ihren plumpen Parolen”, sagte Pöhler. Sie würden gegen Demokratie und Menschenrechte, gegen Andersdenkende und Fremde hetzen.

Als gute Nachricht wertete es der Juso-Vorsitzende, dass dies wohl der letzte Kongress dieser Art in Bayreuth gewesen sein soll. Nicht zuletzt durch die Berichterstattung im KURIER habe sich öffentlicher Protest organisiert.

„Wegsehen heißt tolerieren”

SPD-Landtagsabgeordneter Dr. Christoph Rabenstein verwies darauf, dass Bayreuth schon lange keine so große Demonstration gegen Neonazis gesehen habe. Rabenstein freute sich darüber, dass alle Parteien, die im Stadtrat vertreten sind, die Kirchen und die Gewerkschaften diesbezüglich an einem Strang gezogen haben. „Wegsehen heißt tolerieren, aber Nazis und Neonazis darf man nicht tolerieren”, forderte der Landtagsabgeordnete. „Alle sind uns in Bayreuth willkommen, nur die Neonazis brauchen wir in unserer Stadt nicht”, stellte Rabensteins unmissverständlich klar.

Dass die Demonstration überfällig war, betonte Sigrid Engelbrecht, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat. Bayreuth sei heute nicht mehr das Bayreuth der Ewig-Gestrigen, sondern eine bunte, weltoffene Stadt, in der Menschen aus vielen Nationen leben. Daher solle dies die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein.

Auch der Bayreuther Dekan Siegbert Keiling und ein Sprecher der Antifaschistischen Initiative ergriffen auf der Abschlusskundgebung der Demonstration gegen Rechtsextreme das Wort. roko

Braune Kongresse unerwünscht

taz 12.06.2006 - 11:19
Für die extreme Rechte war Bayreuth lange ein beliebter Tagungsort. Das will die Stadt jetzt ändern. Auch andere nordbayerische Städte sind im Visier der Rechten


BERLIN taz Jahrelang tagten rechte Meinungsmacher ungestört in Bayreuth, damit soll künftig Schluss sein. Seit dem Wochenende regt sich der Widerstand in der Wagnerstadt. Rund 400 Menschen protestierten am Samstag gegen die Rechten. Für die konservative Kleinstadt ist das schon fast eine Großdemo, die vor das Arvena Kongress Hotel zog. Dort hielt der Verlag des NPD-Blatts Deutsche Stimme am Wochenende seinen "4. Freiheitlichen Kongress" ab.

Um zu verhindern, dass die Festspielstadt mit der braunen Vergangenheit zum Nazizentrum wird, hat sich nun Bürgermeister Michael Hohl (CSU) eingeschaltet. Mit der Hotelleitung hat er vereinbart, dass Rechtsextreme dort künftig nicht mehr zu Kongressen laden sollen, berichtet die Lokalzeitung Nordbayerischer Kurier (NK). Auch andere Hotels sollten das berücksichtigen, so Hohl. Das gleiche Hotel hatte der Verlag der Deutschen Stimme schon 2005 gebucht. Die "Gesellschaft für freie Publizistik" war bereits fünfmal dort zu Gast. Die von ehemaligen SS- und NSDAP-Leuten gegründete Organisation will rechte Autoren fördern, die angeblich "mundtot gemacht" wurden. Zuletzt war die Gesellschaft im April der "Stadt der Idee der nationalen Festspiele" zu Gast.

Dass der Widerstand in Bayreuth so spät kommt, erklärt man sich dort unter anderem mit der Geheimhaltungstaktik der Nazis. Im Voraus veröffentlichen die Organisatoren weder das Programm noch den genauen Tagungsort. Von den ersten Kongressen wusste kaum jemand. Dieses Mal habe man jedoch frühzeitig davon erfahren und zu Protesten mobilisieren können, sagt Demo-Mitorganisator André Pöhler von den Bayreuther Jusos.

Bevor der öffentliche Druck auf Hotel und Stadt wuchs, war das Interesse der Bayreuther an dem Thema eher gering. "Auf unsere Berichterstattung im April gab es keine Reaktionen", erklärt Kurier-Redakteur Andreas Rietschel. "Erst als klar wurde, dass es jetzt schon wieder einen Kongress gibt, reagierten die Leute."

Auch die Einsicht des langjährigen Gastgebers kam spät. Vor der Intervention des Bürgermeisters hatte die Hotelleitung erklärt, die Rechten seien "Gäste wie andere auch", solange sie sich an die Hausregeln hielten. Kündigen werde man ihnen nur, wenn sie beispielsweise Mobiliar zerstörten. Ihre Hotelzimmer haben die Kongressteilnehmer im Vorjahr nicht zertrümmert. Stattdessen lauschten sie unter dem Motto "Deutschland wird leben - Nationaler Aufbruch im 21. Jahrhundert" Vorträgen mit Titeln wie "Der Bombenholocaust von Dresden" und Referenten wie dem wegen Volksverhetzung vorbestraften Sänger Frank Rennicke. Der taz wollte die Hotelleitung zu ihren rechten Gästen "keinen Kommentar" geben.

Auch andere Kleinstädte Nordbayerns sind derzeit verstärkt Ziel von NPD und anderen Rechtsextremen. In Cham will die Partei ein Veranstaltungs- und Schulungszentrum einrichten und steht im Rechtsstreit mit der Stadt. Im nahen Grafenwöhr konnte die Stadt nur dank eines Vorkaufsrechts der NPD eine Tennishalle wegschnappen, in der die Partei ein Schulungszentrum einrichten wollte. In Wunsiedel, wo Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess begraben ist, finden jährlich braune "Gedenkmärsche" statt. Die Stadt muss sich außerdem mit Expansionsplänen der ansässigen Neonazis herumschlagen, die eine Immobilie für größere Veranstaltungen kaufen wollen. KERSTIN SPECKNER

taz vom 12.6.2006, S. 6, 114 Z.

Punk und Antifaschismus

Stampfi 12.06.2006 - 13:30
Lobenswert sind auch Aktionen die im Vorfeld der Demonstration durchgeführt wurden. Durch aufkleber und Transparente im gesamten Stadtgebiet wurde auf den Nazikongress hingewiesen und BürgerInnen dazu aufgerufen Initiative zu ergreifen.
Den eigentlichen Demoverlauf, was Teilnehmerzahl, Ablauf und Polizeikräfteverhältnis betraf, so kann ich die aussagen der anderen Verfasser durchaus bestätigen.
Zu dem Oi-Mob: joa, da handelte es sich ganz klar um Ois, die zum Teil eine absolut unreflektierte und intolerante Haltung an den Tag legen, wie sie ja auch bewiesen haben, indem sie die anwesenden AntifaschistInnen beschimpften und platte Parolen riefen. Ein Pauschalurteil gegen alle auf der Demo anwesenden Punks zu fällen wäre jedoch genauso intolerant und kleinbürgerlich! Punkrock hat seine antifaschistischen Wurzeln und viele sehen sich immernoch so - denn unpolitisch gibt es nicht!

der typ mit der zwei

exilbayreuther 20.04.2007 - 10:24
der Typ mit der Nr. 2 is kein Nazi!! der ist geistig zurückgeblieben und wohnt an diesem Hotel. bitte streicht das. nicht das der kleine dumme junge noch von nem wütenden Punker paar drüber gezogen bekommt

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Pöbel — Rote Zora

Großdemo In Nürnberg — AAZ-Bayern

azz . — muttiheft