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Linksradikale Demo gegen die WM 2006

KeinKrautsalat 18.05.2006 15:42
Die im Juni 2006 in Deutschland stattfindende WM ist inzwischen omnipräsent. Die Medien, die Produktpalette der Supermärkte, der Gesprächsstoff an Stammtischen...überall und immer ist sie Thema. Allein die radikale Linke gibt sich seltsam verhalten, lediglich ein paar wenige antirassistische Demonstrationen sind angekündigt.
Bis jetzt...
...Am 10.06.06 findet in Kaiserslautern, der kleinsten WM-Stadt, eine linksradikale Demonstration unter dem Motto "Deutsche Träume platzen lassen! Gegen Innere Aufrüstung und Krautsalat!" statt.
Der Aufruf thematisiert einmal die, im Zuge der WM verschäft betriebenen, sicherheitspolitischen Maßnahmen, die als Innere Aufrüstung bezeichnet werden, um die Dimension und den Kontext eben jener fassbar zu machen. Dazu werden standortnationalistische Bestrebungen kritisiert, um so dann die Abschaffung von Volk, Nationalstaaten und Kapitalismus zu fordern.

Organisiert wird die Demonstration von einem Zusammenschluß bestehend aus AntifaschisInnen und FreizeitfußballerInnen aus dem gesamten Süd-Westen.
Frank van Mil, ein Sprecher der Initiative, zur geplanten Demo: "Zur WM soll in Deutschland der Weltöffentlichkeit ein Saubermann-Image präsentiert werden. Das werden wir so nicht zulassen."
Bereits im Vorfeld gäbe es unzählige Versuche soziale Konflikte mit Hilfe von Gesetzesverschärfungen unsichtbar zu machen, das enorme Aufgebot an Sicherheitkräften verwandle das Land während der WM in eine Hochsicherheitszone, die hinzukommende Deutschtümmelei sei abstoßend und sollte jedemR Angst einflößen.
Van Mil abschließend: "Die WM bietet für uns Linksradikale, im Zusammenschluß mit den Studierendenprotesten in Hessen, NRW und Hamburg, sowie den zahlreichen antirassistischen Kampagnen und sozialen Initiativen die Möglichkeit dieses Land unseren geballten Protest empfindlich spüren zu lassen, machen wir das beste draus!"

Hier noch der Kurzaufruf, den lange Aufruf gibt es unter www.keinkrautsalat.tk


Deutsche Träume platzen lassen - Gegen Innere Aufrüstung und Krautsalat

Deutschland scheint sich dieser Tage vor Vorfreude auf den Beginn der Fußball-WM am 9. Juni nicht mehr halten zu können. Dabei ist es keineswegs nur der rollende Ball, der die Nation frohlocken lässt.
Der Staat nutzt die WM und die damit geschaffenen Ängste vor Gefahren aus In- und Ausland als Gelegenheit seinen Sicherheitsapparat in einem Maß auszubauen, das neben den üblichen „Staatsfeinden“ auch Fußballfans und letztlich alle zum Ziel ausgiebiger Überwachung und Repression macht. Gleichzeitig wird die Gunst der Stunde genutzt, die Verankerung des nationalen Bewusstseins weiter zu vertiefen, um die Konstruktion eines kollektiven deutschen Subjekts auszuweiten.
Diese beiden Aspekte sind dabei nicht isoliert nebeneinander zu betrachten, vielmehr stellen sie zwei Seiten einer Entwicklung dar, die in der bestehenden Krise und damit der Veränderung des Kapitalismus erklärbar werden.
Die Ambitionen zur Inneren Aufrüstung sind für den Staat folgerichtig, da es in seiner Aufgabe liegt, die Rechtssicherheit der Besitzverhältnisse zu schützen und die herrschende Ordnung in Zeiten von Sozialabbau und einer fortschreitenden Verarmung der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Ein starker Staat, der dieses hohe Maß an innerer Sicherheit impliziert, wird notwendig um der internationalen Konkurrenz im kapitalistischen System entgegenhalten zu können. Gleichzeitig wird die Konstruktion einer einheitlichen nationalen Willensbildung, neben deren ideologischen Selbstzwecks, sowohl zur Vereinfachung der Durchsetzung unschöner Reformen benutzt, als auch dazu die Motivation zur Eigenleistung für die Gesellschaft zu disziplinieren.
Diese Entwicklung ist dabei nicht als eine von oben aufoktroyierte zu betrachten, schließlich finden sicherheitspolitische Maßnahmen eine breiten Konsens, standortnationalistische Bestrebungen einen hellen Anklang in einer Bevölkerung, die damit nicht nur extrem rechte Positionen in den gesellschaftlichen Mainstream integriert, sondern auch mit Freuden hinter ihre eigenen Ideale der Aufklärung zurück fällt.
Hiermit zeigt sich dass eine Verbesserung der Verhältnisse nicht durch einen Appell an die Zivilgesellschaft erreicht werden kann, die für eine rationale Argumentation nicht zugänglich ist und durch ihre Konstitution die herrschenden Zustände zementiert, sondern eben nur in deren Überwindung, sowie der Abschaffung von Nationalstaaten und Kapitalismus.

Also: Kein Volk, kein Staat, kein Krautsalat!

Daher:
Sa. 10.06. 18h, Bahnhof Kaiserslautern
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Ergänzungen

Info

Kick it! 18.05.2006 - 16:05
Entgegen eurer Behauptung laufen Sachen "gegen die WM". In Berlin zum Beispiel haben sich verschiedene linksradikale Gruppen und Faninitiativen zusammen gefunden und ein Aktionsbündnis gegründet. Wer noch andere Medien als Indymedia konsumiert sollte auch schon davon gehört haben.

Auch "Bürger" demonstrieren

Medusa 18.05.2006 - 16:47
Auch "Bürger" demonstrieren gegen die WM und die Auswirkungen auf ihr unmittelbarem Leben, wie die Anwohner des Treptower Parks in Berlin:

 http://treptowerpark.de

Demo in Frankfurt

noName 19.05.2006 - 00:21
Entgegen eurer Behauptung laufen etliche Sachen "gegen die WM". In Frankfurt zum Beispiel hat sich ein breites Bündnis zusammengefunden um gegen Deutschland, dem 'Land der Ausgrenzung' zu protestieren. Unter anderen ist für den 01.07.2006 eine antirassistische Demo geplant.

 http://www.just-kick-it.tk/



vorrundenaus

kicker 19.05.2006 - 01:34
nicht zu vergessen die veranstaltungen der naturfreundejugend

fussball und überwachung

kicker 19.05.2006 - 01:38
und die des Seminars für angewandte Unsicherheit [SaU] in Berlin

Kritik & Aktionen gegen WM

anti-wm 19.05.2006 - 20:05
Einen Überblick gibt`s auf  http://www.anti-wm.blog.com

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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...in hh auch — burn

ist doch — w

Der Ball ist rund... — ausgefüllt

in Gelsenkirchen... — ...am selben Tag...

Was ich mich frage... — muss ausgefüllt werden

Nur komisch... — das von ...

Langeweile? — lalelu

antideutsche... — (muss ausgefüllt werden)

naja... — fußballfan

@ausgefüllt — kick it