Nach Nazimordversuch auch Kundgebung in Gera
GERA/POTSDAM, 25. März. In Gera veranstalteten letzten Freitag mehrere linke Organisationen eine Protestkundgebung, nachdem am 16. April in Potsdam der dunkelhäutige Ernyas M. bei einem Nazimordversuch schwer verletzt wurde und weiterhin in Lebensgefahr schwebt.
Zwei Tage nach der Tat beteiligten sich vor Ort 500 AntifaschistInnen an einer Demonstration unter dem Motto "Alle gegen Rechts".
Zwei Tage nach der Tat beteiligten sich vor Ort 500 AntifaschistInnen an einer Demonstration unter dem Motto "Alle gegen Rechts".
Nach Nazimordversuch in Potsdam auch Protestkundgebung in Gera
Verletzter weiterhin in Lebensgefahr - Lokalpresse und PolitikerInnen hetzen gegen das Opfer
GERA/POTSDAM, 25. März. In Gera veranstalteten letzten Freitag mehrere linke Organisationen eine Protestkundgebung, nachdem am 16. April in Potsdam der dunkelhäutige Ernyas M. bei einem Nazimordversuch schwer verletzt wurde und weiterhin in Lebensgefahr schwebt.
Zwei Tage nach der Tat beteiligten sich vor Ort 500 AntifaschistInnen an einer Demonstration unter dem Motto "Alle gegen Rechts".
Die 25 TeilnehmerInnen der von der DGB Jugend, dem lokalen Bündnis gegen Rechts und der Antifaschistischen Aktion Gera [AAG] abgehaltenen Kundgebung, stellten symbolisch Kerzen auf und verlasen Redebeiträge, in denen die PassantInnen auf den rassistischen Angriff aufmerksam gemacht wurden. Anschließend wurde ein Auszug aus einer Liste der 130 seit 1990 durch Nazis umgebrachten Opfer verlesen und erwähnt, dass im Januar 2004 in Gera selbst, Oleg V. Opfer eines Nazimordes wurde.
"Nazistische Gewalt, Rassismus und Antisemitismus sind eine akute Bedrohung, welche, wie nach dem Nazimord in Gera, nun auch in Potsdam, verharmlost und zu entpolitisieren versucht wird. Dies ist ein Resultat, welches von alltäglichem Rassismus über die provinzielle Verteidigung des Standortes, bis hin zur latenten Solidarität mit Nazischlägern reicht", so Anna Schneider, Pressesprecherin der [AAG].
Der Generalbundesanwalt Nehm geht nach ersten Ermittlungen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, während sich PolitikerInnen und Lokalpresse mittlerweile in der Bagatellisierung des Mordversuchs üben und den Standort Brandenburg in Verruf sehen.
Wolfgang Schäuble (CDU) lamentierte darüber, dass auch blonde, blauäugige Menschen Opfer von ausländischen Gewalttätern würden und Jörg Schönbohm, ebenfalls (CDU), sprach in der ARD davon: "Ob es einen rechtsradikalen Hintergrund gibt, müssen wir erst noch klären." In der Berliner Morgenpost führte er mit seinen unhaltbaren Äußerungen fort und repräsentiert zugleich die Realität in der ostdeutschen Provinz: "Der Generalbundesanwalt hat den Fall politisiert und damit zu einer Stigmatisierung Brandenburgs beigetragen."
Die Märkische Allgemeine stimmte ein und legte in ihrer Berichterstattung dar, wie der betrunkene Emyas M. die Täter zuvor mit den Worten "Schwein" provoziert haben soll. Praktisch selbst Schuld an dem Angriff trage.
Anna Schneider dazu weiter: "Ständige Täteropferverdrehungen, Standortverteidigung, und verharmlosen nazistischer Gewalt verdeutlichen, dass neben Nazis auch der deutschen, nationalen und völkischen Identität der Gesellschaft offensiv entgegengetreten werden muss. Der Angriff auf Ernyas M. ist kein Einzelfall, sondern Resultat einer gesellschaftlichen Konstruktion von Volksfeinden und 'unnützen Ausländern'."
Der Antifa Arbeitskreis Potsdam (AK Antifa) widerlegt unterdessen die Entpolitisierungsversuche von Jörg Schönbohm (CDU) und Märkischer Allgemeinen. Thomas Michaelis, einer der mutmaßlichen Täter gehört nach Informationen des AK Antifa der lokalen Naziszene an und trat mehrfach durch Angriffe in Erscheinung. "Zusammen mit Marcus Schiller und anderen gewaltbereiten Neonazis schüchtert er Menschen ein, bedroht und überfällt diese äußert gewalttätig. Dies passiert dann u.a. bei den verschiedensten in den letzten Jahren gelaufenen Gerichtsprozessen gegen Neonazis wie z.B. beim so genannten "Tram-Prozess" oder dem "Chamäleon-Prozess". Des Weiteren auf verschiedensten offiziellen Festen in der Stadt Potsdam, im letzten Jahr wären das die Babelsberger Livenacht, oder das Stadtwerkefestival, sowie die Biermeile ebenfalls in Babelsberg."
Emyas M. war am 16. April von zwei Tätern an einer Tram-Haltestelle in Potsdam als "Nigger" bezeichnet und anschließend durch einen gezielten Schlag auf den Kopf niedergeschlagen worden. Neben diesem versuchten Nazimord kam es in Potsdam innerhalb der letzten Monate zu über 20 Naziangriffen.
Antifaschistische Aktion Gera [AAG]
Verletzter weiterhin in Lebensgefahr - Lokalpresse und PolitikerInnen hetzen gegen das Opfer
GERA/POTSDAM, 25. März. In Gera veranstalteten letzten Freitag mehrere linke Organisationen eine Protestkundgebung, nachdem am 16. April in Potsdam der dunkelhäutige Ernyas M. bei einem Nazimordversuch schwer verletzt wurde und weiterhin in Lebensgefahr schwebt.
Zwei Tage nach der Tat beteiligten sich vor Ort 500 AntifaschistInnen an einer Demonstration unter dem Motto "Alle gegen Rechts".
Die 25 TeilnehmerInnen der von der DGB Jugend, dem lokalen Bündnis gegen Rechts und der Antifaschistischen Aktion Gera [AAG] abgehaltenen Kundgebung, stellten symbolisch Kerzen auf und verlasen Redebeiträge, in denen die PassantInnen auf den rassistischen Angriff aufmerksam gemacht wurden. Anschließend wurde ein Auszug aus einer Liste der 130 seit 1990 durch Nazis umgebrachten Opfer verlesen und erwähnt, dass im Januar 2004 in Gera selbst, Oleg V. Opfer eines Nazimordes wurde.
"Nazistische Gewalt, Rassismus und Antisemitismus sind eine akute Bedrohung, welche, wie nach dem Nazimord in Gera, nun auch in Potsdam, verharmlost und zu entpolitisieren versucht wird. Dies ist ein Resultat, welches von alltäglichem Rassismus über die provinzielle Verteidigung des Standortes, bis hin zur latenten Solidarität mit Nazischlägern reicht", so Anna Schneider, Pressesprecherin der [AAG].
Der Generalbundesanwalt Nehm geht nach ersten Ermittlungen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, während sich PolitikerInnen und Lokalpresse mittlerweile in der Bagatellisierung des Mordversuchs üben und den Standort Brandenburg in Verruf sehen.
Wolfgang Schäuble (CDU) lamentierte darüber, dass auch blonde, blauäugige Menschen Opfer von ausländischen Gewalttätern würden und Jörg Schönbohm, ebenfalls (CDU), sprach in der ARD davon: "Ob es einen rechtsradikalen Hintergrund gibt, müssen wir erst noch klären." In der Berliner Morgenpost führte er mit seinen unhaltbaren Äußerungen fort und repräsentiert zugleich die Realität in der ostdeutschen Provinz: "Der Generalbundesanwalt hat den Fall politisiert und damit zu einer Stigmatisierung Brandenburgs beigetragen."
Die Märkische Allgemeine stimmte ein und legte in ihrer Berichterstattung dar, wie der betrunkene Emyas M. die Täter zuvor mit den Worten "Schwein" provoziert haben soll. Praktisch selbst Schuld an dem Angriff trage.
Anna Schneider dazu weiter: "Ständige Täteropferverdrehungen, Standortverteidigung, und verharmlosen nazistischer Gewalt verdeutlichen, dass neben Nazis auch der deutschen, nationalen und völkischen Identität der Gesellschaft offensiv entgegengetreten werden muss. Der Angriff auf Ernyas M. ist kein Einzelfall, sondern Resultat einer gesellschaftlichen Konstruktion von Volksfeinden und 'unnützen Ausländern'."
Der Antifa Arbeitskreis Potsdam (AK Antifa) widerlegt unterdessen die Entpolitisierungsversuche von Jörg Schönbohm (CDU) und Märkischer Allgemeinen. Thomas Michaelis, einer der mutmaßlichen Täter gehört nach Informationen des AK Antifa der lokalen Naziszene an und trat mehrfach durch Angriffe in Erscheinung. "Zusammen mit Marcus Schiller und anderen gewaltbereiten Neonazis schüchtert er Menschen ein, bedroht und überfällt diese äußert gewalttätig. Dies passiert dann u.a. bei den verschiedensten in den letzten Jahren gelaufenen Gerichtsprozessen gegen Neonazis wie z.B. beim so genannten "Tram-Prozess" oder dem "Chamäleon-Prozess". Des Weiteren auf verschiedensten offiziellen Festen in der Stadt Potsdam, im letzten Jahr wären das die Babelsberger Livenacht, oder das Stadtwerkefestival, sowie die Biermeile ebenfalls in Babelsberg."
Emyas M. war am 16. April von zwei Tätern an einer Tram-Haltestelle in Potsdam als "Nigger" bezeichnet und anschließend durch einen gezielten Schlag auf den Kopf niedergeschlagen worden. Neben diesem versuchten Nazimord kam es in Potsdam innerhalb der letzten Monate zu über 20 Naziangriffen.
Antifaschistische Aktion Gera [AAG]
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Ergänzungen
"Alle gegen rechts"?
zudem ist es eh sehr fragwürdig, inwieweit es sinnvoll ist, wenn sich antifaschistische gruppen dem medienhype um den vorfall anschließen, schließlich gibt es beinahe wöchentlich irgendwelche übergriffe, die weitestgehend unkommentiert bleiben, sofern es nicht grade darum geht, gäste bei freunden zu laden!
Trouble the nation!
mehr gibts da:
http://www.puk.de/redicalm
http://www.puk.de/gegenstrom
http://www.puk.de/ali
http://www.puk.de/aundk
http://mayday.blogsport.de
http://www.redpassion.de.tt
http://www.desaster-reloaded.de.vu
Für einen politischen Umgang mit Begriffen!!
verwechslung?
heute berichtet die süddeutsche, dass es sich um eine verwechslung
handelt und der festgenommen thomas m. denselben namen habe, aber
nicht mit dem nazi identisch sei. weiss jemand, ob das stimmt?
hier spiegel-online:
"Verdächtiger soll verwechselt worden sein
"Hitler" nenne sich einer der Männer, die in Potsdam einen Deutsch-Afrikaner ins Koma prügelten, hieß es bislang - das wurde als Indiz auf einen rechtsradikalen Hintergrund gewertet. Nun berichtet die "Süddeutsche", Thomas M. sei gar nicht der Mann mit dem verräterischen Spitznamen.
Potsdam/München - Ein in Potsdam bekannter Sympathisant der Rechtsextremisten mit dem Szenenamen "Hitler" sei nicht identisch mit dem Tatverdächtigen Thomas M., der in Untersuchungshaft sitzt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Beide hätten jedoch den gleichen Namen und sähen sich offenbar auch sehr ähnlich. "Der 'Hitler' ist nicht unserer", wird ein Ermittler zitiert.
Über den Beschuldigten M. und seinen möglichen Mittäter Björn L. sollen nach Erkenntnissen von Polizei und Verfassungsschutz bisher keine Hinweise auf eine Nähe zur rechtsextremen Szene vorliegen, heißt es in dem Bericht weiter. Opferhilfegruppen hatten M. als Mitglied der rechtsextremen Szene Potsdams bezeichnet.
"Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen gehen wir davon aus, dass der Verhaftete nichts mit dem in der Öffentlichkeit bekannten Thomas M. zu tun hat", heißt es demnach in Ermittlerkreisen. Der Anwalt des in Haft sitzenden Verdächtigen habe für seinen Mandanten Haftprüfung beantragt.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
EIN FETTES DANKE — pdm
25? — Armin Degner
nicht wirklich... — birne
@birne — birnenpflücker