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Nazi-Mord in BXT - 14 Jahre danach

bxt 17.03.2006 10:19 Themen: Antifa
Vor 14 Jahren wurde der Buxtehuder Gustav Schnneclaus von zwei Neo-Nazis zu Tode geprügelt- eine Zusammenfassung zum 14. Todestag
Am Samstag den 18. März jährt sich zum 14. mal der Mord an dem Buxtehuder Kapitän Gustav Schneeclaus.

Rückblick: Offenbar hielt sich der 53jährige Schneeclaus am Mittwoch den 18. März 1992 am Buxtehuder Busbahnhof auf. Hier muss er auf die beiden Nazi-Boneheads Stefan Silar (zur Tatzeit 19) und Stephan K. ( zur Tatzeit 25) getroffen sein. Laut Berichterstattung scheint zunächst nichts zwischen dem Kapitän und den beiden Boneheads vorgefallen zu sein. Das Buxtehuder Tageblatt schrieb, dass es im weiteren Verlauf des Abends offenbar zu einem Gespräch über Politik, bzw. Adolf Hitler gekommen sei, in folge dessen es zum Streit gekommen seien soll. Weiter wird beschrieben, dass sich die beiden Boneheads zunächst entfehrnt hätten, um dann zurück zu kehren und den, sich immer noch am ZOB aufhaltenen Kapitän zusammen zuschlagen. Laut Beschreibung der Tageszeitung soll Schneeclaus mit „Kanthölzern“ und Fußtritten maltretiert worden sein, wobei sich die Täter mit der Aufforderung den Kapitän „tot zu machen „ gegenseitig aufgeputscht haben sollen. Silar und K.(der Name ist bekannt) sollen nach der Tat von einem weiteren Nazi aus der Region abgeholt und nach Hause gefahren worden seien. Der Fahrer(der Name ist auch bekannt) habe sich später anonym bei der Polizei gemeldet, heißt es. Schneeclaus wurde ins Buxtehuder Krankenhaus eingeliefert, in dem er in der Nacht zum Sontag starb.

Erst am 23. März ´92 titelte das Buxtehuder Tageblatt „Busbahnhof: Tod nach Überfall“, zu diesem Zeitpunkt lagen der Polizei offenbar noch keine weiteren Erkenntnisse zu den Geschehnissen vom 18 März vor. Irreführend war dabei wohl, das die Jacke und das Portmonnaie des Opfers fehlten, weswegen die Polizei zunächst öffentlich von einem Raubmord sprach.

Am Dienstag den 24. März ´92 erscheint ein weiterer Artikel im Buxtehuder Tagebaltt mit dem Titel „Kapitän vermutlich von Skinheads erschlagen“. Der eigentliche Artikel kommt gänzlich ohne die Erwähnung des rechtsradikalen Hintergrundes der Tat aus. Es wird lediglich von „Skins“ gesprochen. In der Ergänzung konnte der Leser doch noch erfahren, dass es sich bei den Tätern um „rechtsradikale Skinheads ( auf deutsch: Glatzköpfe )“ gehandelt habe. Zugleich wird der Konflikt erwähnt, der seit geraumer Zeit in Buxtehude aktuell war, - die aktive Gegenwehr lokaler AntifaschistInnen gegen die Überfälle durch Neo-Nazis. Diese Gegenwehr wurde in den Medien und in den Polizeiberichten lediglich als eine Fehde zwischen „rivalisierenden Jugendgruppen“ gehandelt. Auch der zitierte Polizeisprecher gab in der Zeitung zu Protokoll, dass es „offenbar keine politisch motivierte Tat“ gewesen sei. Dabei hatte doch bereits einer der Rechtsextremen zuvor im Buxtehuder Tageblatt geäußert, dass es irgendwann „den ersten Toten im Landkreis“ geben werde.

Ein weiterer Zeitungsartikel vom 29.9.1992 berichtet über die Verurteilung der beiden Boneheads zu sechs und achteinhalb Jahren Gefängnis.
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Stefan Silar hat offenbar in der Haft eine weitere, festere Bindung an die rechte Szene erlebt. Gleich nach seiner Entlassung wurde er als Leiter der Sektion Nordmark, Abteilung der offiziell verbotenen Blood&Honour Bewegung aktiv. Ein weiteres Gerichtsverfahren wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung im Zusammenhang mit der Combat-18-Gruppe in Pinneberg folgte.
Silar hat sich mitlerweilen offenbar in Tostedt niedergelassen und betreibt hier ein Geschäft, in dem einschlägige Devotionalien der rechten Szene zu erwerben sind.

In diesem Kontext wird am 18. März ab 17 Uhr eine Kundgebung der JungsozialistInnen Buxtehude stattfinden, die auf die immer noch währende Problematik mit dem Rechtsradikalismus aufmerksamm machen soll. Gerade vor dem anstehendem NPD-Aufmarsch am 25. März in Stade, wird wieder einmal deutlich, dass die Region um Stade sich immer noch und seit einiger Zeit verstärkt mit dem Problem beschäftigen muss.

Es gibt kein ruhiges Hinterland!
Naziaufmarsch am 25. März in Stade stoppen!!

 http://nazis-aufhalten.tk
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rock gegen rechts / antifa Soli- Konzert

so siehts aus 17.03.2006 - 12:59
am abend findet aus gegebenen anlässen ein rock gegen rechts/antifa Soli- konzert statt.
und zwar (ich kopier das einfach mal):

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Rock gegen Rechts:
Antifa Soli-Konzert

Am 18.03.2006 wird im Freizeithaus Buxtehude ein Antifa-Soli-Konzert stattfinden.

Bands:
Small Town Riot, Gottkaiser, Noxious
und Teambombe

Veranstalter: Antifa Stade/Buxtehude
Ort: Freizeithaus Buxtehude (Nähe Bahnhof)
Einlass: 19:30
Eintritt: 5€

von:  http://www.nazis-aufhalten.tk/
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...übrigens kann mensch ein weiteres lokales bündnis, nämlich das Jugendbündnis, unter
 http://www.jugend-gegen-rechts.de.ms/
finden.

ma sagen! ihr macht das schon...

Small Town Riot

Small Town Riot 17.03.2006 - 19:10
covern Small Town Riot dann auch wieder nazilieder aus dem nazifilm Romper Stomper?

@Small Town Riot

tagmata 17.03.2006 - 20:21
romper stomper ist ungefähr so sehr 'n nazifilm wie oi! warning. obwohl, vielleicht hast du die geschnittene version gesehen.