Ex-Steffi: Reclaim the City inb KA

Die Polizei war mit der Gesamtsituation sowohl unzufrieden als auch überfordert. Einzig die Clownarmy konnte nach mehreren öffentlichen Aktionen gestellt und mit einem Innenstadtverbot belegt werden. Die restlichen Gruppen fanden sich genauso schnell wieder zusammen, wie sie sich kurz zuvor zerstreut hatten. Immer wieder fanden sammelten sich Menschen und führten mit mehreren Transparenten, Sprechchören und Absperrband Blockaden, kleine Demozüge auch durch Kaufhäuser und vieles mehr durch. Dabei konnte der/die aufmerksame BetrachterIn überall in der Stadt Plakate und Sprühereien entdecken, welche auf die aktuelle Situation und natürlich auf die am morgigen Samstag geplante bundesweite Demo (Treffpunkt: 14:30 Uhr Stephansplatz) hinweisen.
Später gab es wieder leckere Vokü auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, wo auch das Ergebnis des heutigen Treffens zwischen der Ex-Steffi und der Stadt thematisiert wurde. Jetzt war der Augenblick gekommen, den "Heinz Fenrich - Fan Club" zu gründen. Dies konnte bei einem Glas Sekt geschehen und wurde vom BesetzerInnenchor und Chaosorchester mit einem eigens gedichteten Lied umrahmt. Nebenbei wurde dem Heinz (OB) noch ein mit vergoldeten Scheisshaufen verziertes Kunstwerk zum Rathaus mitgebracht. Leider wollte er es nicht persönlich in Empfang nehmen.
Wegen der durchaus unübersichtlichen und somit unkontrollierbaren Situation bot die Polizei ebenfalls ihre "Unterstützung" an, indem sie den Ex-Steffi UnterstützerInnen unerwarteter Weise eine Spontandemo durch die überfüllte Einkaufsstrasse organisierte. Das Angebot wurde natürlich dankend angenommen und so zogen etwa 80 TeilnehmerInnen durch die Stadt. Am späteren Abend gab es noch einen Laternenumzug, welcher diesmal allerdings im Polizeikessel endete. Auch diese Teilnehmer erhielten nun noch Platzvreweise für die Innenstadt bis Samstag morgen 6:00 Uhr.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die immernoch akut von der Räumung bedrohte, wiederbesetzte Ex-Steffi den ganzen Tag über präsent war.

Beim heutigen Gespräch zwischen Ex-Steffi und Stadt wurde konkret nur auf die neuen Alternativgebäude eingegangen, zu deren Realisierung bereits erste Schritte unternommen wurden. Seitens der Stadt wurde unsere Ernsthaftigkeit begrüßt, wobei sich allerdings mit einem konkreten Unterstützungsangebot zurückgehalten wurde. Ob ein Umzug in ein gleichwertiges Ersatzobjekt schon in greifbare Nähe rückt bleibt abzuwarten. Die Anstrengungen dahin sind vielversprechend.

Nach wie vor ist eine Doppellösung (Bebauung UND Kulturerhalt) für die BewohnerInnen und UnterstützerInnen die Ideallösung, um auch den 26 dort ansässigen KünstlerInnen, der “Ateliersgemeinschaft hinterm Hbf” eine Zukunft zu geben. Das “Konzept Kulturoase” (www.kulturoase.de) wäre dafür geeignet, hinter dem Bahnhof einen natürlich gewachsenen, finanziell unabhängigen Kunst- und Kulturpark leben zu lassen.
Außerdem besteht weiterhin das Angebot die Ex-Steffi zu kaufen.
Von Herrn Denecken kam die klare Aussage, dass im Namen von OB Fenrich bis zum nächsten Gesprächstermin am Fr, 17.02.06 keine Räumung durchgeführt wird. Auf eine schriftliche Zusage ließ sich die Stadt allerdings nicht ein. Bis Freitag werde aber geprüft, ob Bedingungen für solch eine Vereinbahrung gefunden werden können.
Sobald die Ex-Steffi einen Vorvertrag für ein Alternativgebäude vorlegen kann, stünde eines schriftlichen Räumungsverzichts dagegen nichts im Wege, so die VertreterInnen der Stadt.

Konkret bedeutet das, dass weiterhin die Gefahr einer gewaltsamen Räumung
besteht. Ob die Stadt ihre Aussagen ernst meint oder die Situation vor der morgigen Demo nur befrieden will bleibt abzuwarten.
Es haben sich viele Menschen angekündigt und es wird eine sehr kraftvolle und entschlossene Demonstration erwartet.


Aktuelle Infos immer unter  http://www.exsteffi.de