Bericht + Fotos zum Naziaufmarsch in Senftenberg

kim basinger 10.12.2005 17:51 Themen: Antifa
Am heutigen 10.Dezember marschierten ca. 200 Neonazis durch die südbrandenburgische Kleinstadt Senftenberg. Dabei wurde diese von einem absolut überdimensionierten Polizeiaufgebot geschützt. Team Green stellte nach Presseangaben etwa 1000 Einheiten, mind. 3 Wasserwerfer, einen Polizeihubschrauber, mind. einen Räumpanzer und einen gesamten Fuhrpark mehrerer Bundesländer!
Die Bemühungen von Antifaschistischen Leuten, etwas gegen die Neonazis zu machen wurden schnell zu Nichte gemacht. Die Polizei genehmigte nur eine Antifa-Kungebung, die hermetisch abgeschirmt wurde, so dass sich schnell ein Kessel bildete. Auch die bürgerlichen Bemühungen wurden restriktiv „optisch“ von der Polizei eingekesselt. Nach Berichten vom RBB hätten ca. 1000 Menschen an den Protesten gegen die Neonazis in Senftenberg teilgenommen.

Bei dem Versuch die Neonazis auf der sehr langen Route zu stoppen gelang es 50 Antifas doch noch die Strecke zu besetzen. Doch leider kam es durch ein Missverständnis dazu, dass sich die Leute auf den Straßenrand zu bewegten und so die Strecke doch wieder frei war für die Neonazis. Einfach schlecht gelaufen!

Die Neonazis konnten so, fast ohne Störungen ihren Aufmarsch bis zum Ende durchführen.

Hintergrund des offensichtlich überzogenen Polizeieinsatzes waren mehrere Nazi-Aufmärsche, die in der Vergangenheit erfolgreich verhindert wurden (Göttingen, Potsdam, Halbe). Als Höhepunkt gilt der Aufmarsch in Halbe, wo Politik-Prominenz die Strecke blockierte und so der Aufmarsch abgebrochen werden musste. Die Neonazis riefen danach dazu auf, Strafanzeige deswegen zu stellen. In Senftenberg wollte heute die Polizei den Aufmarsch auf jeden Fall durchprügeln, so dass antifaschistische Bemühungen durch Team Green absolut verunmöglicht wurden.

Siehe: Kann Neonazi-Blockade strafbar sein?
 http://www.taz.de/pt/2005/12/10/a0192.nf/text

Mehr Infos bald auch auf
 http://www.inforiot.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Hubschrauber nervt!

Linke Aktion Cottbus 11.12.2005 - 09:30
Durch die große Anzahl von Polizisten war es sehr schwer an die Nazis ranzukommen. Der Hubschrauber war die ganze Zeit in der Luft, und Informierte die Kollegen per Funk wo sich die Antifaschisten befinden (wenn Sie an der route nah waren).In 3 Minuten kamen 3 Polizei wägen und blockierten den Weg.
Nur kleinen Gruppen gelang es etwas näher zu kommen, wenn Sie schneller als die Polizisten waren.
Wir bildeten mit anderen Antifaschisten kleine Ketten und probierten ranzukommen, doch das half ebenfalls nicht, zu viele Polizisten.
Durch private Gärten oder in kleinen Durchgängen sind wir weiter gekommen,
doch der Hubschrauber hatte die ganze Zeit und gesehen, und so mit hatten wir auch keine Chance.
Ganz am Ende blockierte die Polizei den gang unter der Brücke (liegt fast am
HBF Sfb) und wir standen ca. eine Halbe Stunde. Der Nazi Aufmarsch endete am HBF , als Sie schon alle weg waren bzw. im HBF wurden die Antifas etwas weiter gelassen, bis eine Ecke am HBF (Nazis warten auf ihre Züge im HBF).
Dann fangen die Antifaschisten zu verschwinden, weil Sie wussten das wir nichts mehr machen können.

MfG
Linke Aktion Cottbus

Übertrieben

Kutte 11.12.2005 - 10:42
Es war echt schrecklich zu sehen, wie grün Senftenberg am Samstag war. (Wie viele Steuergelder da mal wieder für die Faschos in den Wind gesetzt worden sind...)
Ich war mit bei der Antifa-Kundgebung. Das war ein totaler flop, einerseits waren kaum Antifaschisten dort, und die die da waren waren viel zu wenig um die Einkesselung der Bullen zu durchbrechen. So standen wir mehrere Stunden nur rum und konnten nichts tun außer warten. Als die Bullen dann langsam den weiträumigen Kessel öffneten, hagelte es PLatzverweise, wenn man die Straße überqueren wollte um zur Kirche zu gelangen (50m Mindestabstand zur Naziroute) So konnten erst zum Ende hin viele Antifas zur Gegendemo hinzustoßen, da war es aber schon viel zu spät.

wie viele bei antifakundgebung?

interessierter 11.12.2005 - 11:58
wie viele menschen waren denn bei der antifakundgebung?

dumm

adc 11.12.2005 - 13:02
wir haben uns gleich am anfang von der Antifakundgebung abgespalten und sind über die kleingärten zur pds kundgebung gegangen wo noch andere antifas standen die kein bock auf kessel hatten!! die kundgebung lag direkt an der naziroute und von dort aus konnten wir dann auch besser agieren!! waren aber im endeffekt zu wenige gegen zu viele bullen!!!

Rundfunk Berlin Brandenburg

icke 11.12.2005 - 14:15

nur in kleinen gruppen

ein Antifaschist 11.12.2005 - 14:59
Also die sache mit den 50 m mindestabstand habe ich auch gehört aber die PDS kundgebung lag z.B. direkt an der Straße, mit vieleicht 5m abstand...
Ähnlich sah es an anderen Stellen aus.
Das problem war halt nur, dass Mensch zwar an die Nazis rann kommen konnte, dann aber nur in kleinst Gruppen zu vieleicht 3 Menschen oder so und da geht natürlich nicht viel, wenn die Ganze Zeit auch noch n Hubschrauber über uns Kreist.

Nazifotograf

Yvonne Potsdam 19.12.2005 - 08:30
Hi, weiss jemand wo man sich dann sehen kann, wo der Nazifotograf also seine Bilder veroeffentlicht?? Der war aber nicht der einzige, da haben noch viele andere gefilmt.
Wir waren echt zu wenige ( in meinem Trupp bis 20 Leute), aber immerhin sind die Nazis nicht ganz ohne Gegenwehr durchmarschiert. Die Marschroute war doch bekannt, da haette man sich besser verteilen muessen, so an jeder Einmuendung ne handvoll, dass die gesamte Route akustisch gestoert waere. Was fehlte war auf jeden Fall ein knalliges Banner, diese Bettlakenverschnitte bringen es doch nicht. Teilweise waren da auch ein paar leerstehende Haeuser, da haette man locker Banner raushaengen koennen.
Der Weihnachtmarkt war gegen uns, der hat zu viele Leute weggelockt.
Ich glaub auch man sollte den Bullen nicht so viel Aufmerksamkeit geben, obwohl das Wort Bulle ist schon salonfaehig.

Fotos

Yvonne Potsdam 09.01.2006 - 10:15
Noch zwei heissbegehrte gruene Motive.

Foto

Yvonne Potsdam 09.01.2006 - 10:17
Wasserwerfer mit Info.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 10 Kommentare an

Fotograf 2 — mhhh

TEAM GREEN ??? — (muss ausgefüllt werden)

Bullen? — (muss ausgefüllt werden)

@ 01:08 — ich

schweden — lumpi

Görlitzer Nazis... — Rudy Mentär

schlecht geplant — Kutte

Schweden — Wayne

Fotos — Karl

Senftenberg — jeanine