Anmerkung der Moderationsgruppe: Trotz der Bitte, de.indymedia.org zum Veröffentlichen von eigenen Berichten und selbst recherchierten Reportagen zu nutzen, wurde hier ein Termin, ein Aufruf, die Einladung zu einer Veranstaltung oder die Ankündigung einer Aktion reinkopiert.
Es ist nicht das Ziel von Indymedia, ein möglichst umfassendes Infoportal incl. Terminkalender anzubieten. Indymedia will eine Plattform für engagierte MedienmacherInnen und ihren eigenen Inhalte bieten. Das Veröffentlichen von Terminen, Aufrufen und Einladungen gehört nicht zu den Zielen des Projektes. Mehr Informationen, warum sich Indymedia nicht zum Veröffentlichen von Terminen eignet, findest Du hier.    Bitte nutze stattdessen die verlinkten Terminkalender-Seiten.

Naziaufmarsch in berlin am 03.12.05 stoppen !

propaghandi 02.12.2005 22:24
Der Freie Widerstand Berlin-Brandenbug fordert im dritten jahr ein "nationales" jugendzentrum! WIr werden uns wieder durchsetzten, dass es nie dazu kommen wird...
Kein Haus, kein Raum, kein cm² für Neonazis

Unter dem Motto „Jugend braucht (wieder) Perspektiven! – Für
ein nationales und soziales Jugendzentrum!“ wollen Berliner
Neonazigruppen am 3. Dezember 2005 durch Treptow marschieren.
Bereits 2003 demonstrierte die mittlerweile verbotene
Kameradschaft“Berliner Alternative Süd Ost“ (BASO) unter dem
Motto „Freiräume schaffen, nationale Zentren erkämpfen!“ durch
Rudow und Schöneweide. Ein Jahr später, am 4.Dezember 2004,
demonstrierte die „Berliner Alternative Süd-Ost“ (BA-SO) zusammen
mit der mittlerweile verbotenen „Kameradschaft Tor“ unter
dem Motto „Jugend braucht Perspektiven! Für die Schaffung eines
neuen Jugendzentrums!“ durch Adlershof. Die Fortsetzung
dieser Demonstrationstradition und der Kampagne für ein Neonazi-
Jugendzentrum unter fast identischem Motto belegen die
geringen praktischen Auswirkungen von Verboten für die Aktivitäten
der Neonazi-Kameradschaften. Auf der Internetseite für
die geplante Demonstration werden sogar unverholen die Transparente
der verbotenen Kameradschaften BASO und Kameradschaft
Tor von den vergangenen Aufmärschen präsentiert. Ein
Transparent zeigt einen brennenden Molotowcocktail, das andere
ergänzt „ihr redet, wir handeln“

„Perspektiven für die Jugend“ ?

Wenn Neonazis in ihrem Demonstrationsaufruf von „Perspektiven
für Jugendliche“ reden meinen sie im Gegensatz zu uns nicht
etwa die emanzipatorische, selbstbestimmte Selbstverwirklichung
junger Menschen zu freien Individuen, sondern einen bis zu pseudoreligiöser
Inbrunst gesteigerten Führerkult. Hinter den Forderungen
nach „frühzeitiger Verantwortung“, „Sozialen Strukturen“
und „Funktionieren des Gemeinwesens“ steht bei den Rechtsextremen
der Wunsch einer gleichgeschalteten, autoritätshörigen,
uniformen Zwangsgemeinschaft von Jugendlichen mit festgelegtem
Alltag und Lebenslauf. Die „frühzeitige Verantwortung“
meint den Arbeitsdienst zur „Erziehung der deutschen Jugend“
im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft. Hinter
der „Teilnahme am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess“
steht der Wunsch einer staatlichen Massen-Jugendorganisation
im Sinne einer Staatsjugend wie der „Hitler Jugend“, die das Monopol
auf die „körperliche, geistige und sittliche Erziehung der
Jugend“ innehat und deren Mitgliedschaft für alle Jugendlichen
Pfl icht ist. Wenn bei Neonazis die Jugend ihre „Freizeit sinnvoll
gestalten“ soll, ist das die Forderung nach einer Rundumbetreuung
von der Kindheit bis zum Erwachsenalter durch nationalsozialistische
Massenorganisation (Jungvolk, Jungmädel, Hitler-
Jugend, Bund deutscher Mädel, Arbeitsdienst, Wehrmacht).
„Verantwortungsvolle Jugend- und Sozialarbeit“ ?
Es ist mehr als ein schlechter Witz, dass ausgerechnet Treptower
Neonazis wie Rene Bethage und Markus Loszczynski sich in dem
Demonstrationsaufruf und in der Öffentlichkeit als „verantwortungsvolle
Jugend - und Sozialarbeiter“ aufspielen. Denn nicht
soziales Verhalten oder individuelle Förderung aller Jugendlicher
sind ihr Ziel, ihr Ziel ist eine dominierende rechtsextreme Jugendkultur,
die alle verdrängen, die nicht in ihr Weltbild passen.
Dies kann am Beispiel eines der wichtigsten Protagonisten der
Treptower Neonazi-Szene, Markus Loszczynski, problemlos verdeutlicht
werden. Er liefert ein Beispiel für das, was Rechtsextremisten
unter „verantwortungsvolle Jugend - und Sozialarbeit“
verstehen. Bereits im Februar 2003 randalierte er mit einem Kameraden
unter „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ - Rufen in den Gropius
Passagen. Anschließend wehrte er sich gegen seine Festnahme
durch die Polizei. Im Mai 2003 gehörte er zu einer Gruppe von 15
Neonazis aus der drei Jugendliche am S-Bhf Schöneweide angegriffen
und verletzt wurden. Auch dabei Gordon Prusky, welcher
im Moment als „Sex-Fallen-Nazi-Schläger“ wegen der Folterung
von drei Menschen mit glühend heißen Bügeleisen vor Gericht
steht. Im November 2003 gehörte Loszczynski zu einer Gruppe
Neonazis, die in ein leerstehendes Objekt in Treptow einbrachen,
es zu einem nationalen Jugendzentrum erklärten und mit Hakenkreuzen
versahen. Im April prügelte er mit einer Holzlatte auf
einen vietnamesischen Imbissbetreiber in Köpenick ein, weil dieser
kein Bier für ihn und seine Neonazi-Kameraden anschreiben
wollte. Im August 2004 griff er einen alternativen Jugendlichen
mit Pfeffergas an.

Wir lassen uns nicht verarschen!

Die Forderung der Neonazis nach einem eigenen Jugendzentrum
ist auch im dritten Jahr der Wiederholung pure Heuchelei. Es
geht ihnen weder darum ernsthafte „Perspektiven für die Jugend“
zu entwerfen, noch darum „verantwortungsvolle Jugend- und Sozialarbeit“
zu leisten. Das was sie wollen ist ein Raum, in dem
sie ungestört menschenfeindliche Inhalte und Aktionen vertreten
können. Neonazis setzen mit ihren Argumenten nicht da an, wo
der Staat versagt, sie suggerieren es nur. Sondern sie setzen da
an, wo einfache Erklärungen, so falsch sie auch sein mögen, auf
fruchtbaren Boden fallen. Diesen Boden dürfen wir ihnen nicht
überlassen!
Deshalb kommt alle am 3.12. nach Schöneweide zum Protestieren
und Blockieren! Faschismus ist keine Meinung, sondern ein
Verbrechen!

Antifaschistischer Widerstand ist nötig
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

1 von 2 Kundgebungen verboten

-- 02.12.2005 - 23:21
Die Polizei hatt von den zwei Kundgebungen eine Verboten und somit existiert nurnoch die um 11 Uhr am Sterndamm/Großberliner Damm! Kommt zahlreich

Proteste dagegen mit über 1000 Leuten

Name 03.12.2005 - 16:29
und die Nazis waren nur 80-100 voll der Lacher ... ein paar Bilder gibt es bei ADF :

 http://www.adf-berlin.de/html_docs/gallery/2005/berlin_3_12_05/berlin_3_12_05.php

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 4 Kommentare an

[endlich] weg damit — mensch

boah — leute

@leute — helmutberger

fragen über fragen — kenntkeiner