Berlin: antisemitische Schmiereien dauern an.

Digestor 17.11.2005 11:19 Themen: Antifa
Die Serie täglicher antisemitischer Farbanschläge in Berlin geht in den zweiten Monat. Wie schon beim ersten entdeckten Anschlag Mitte Oktober wurden die Gräber Von Brecht, H. Mann und Böll geschändet. Ziele der Schmierereien sind haupsächlich Symbole der Linken und der BRD in Berlin-Mitte, aber auch andere Objekte in anderen Bezirken.
Die Serie antisemitischer Farbanschläge in Berlin geht in den zweiten Monat. Am 14.10. begann die Anschlagserie mit der Schändung der Grabmale von Brecht, Heinrich Mann und J.R.Becher auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof sowie der Brecht-Statue auf dem Bertolt-Brecht-Platz, auf die die Täter mit Farbe Davidssterne aufbrachten.

Beinahe täglich haben seitdem der oder die Serientäter und vermutlich auch der ein oder andere "Trittbrettfahrer" zugeschlagen, zunächst auf linke Symbole wie die Mahnmale in Treptow und an der Straße des 17.6., das Marx-Engels-Forum, die Gedänkstätte der Sozialisten in Lichtenberg, ein Gebäude der PDS und andere.

Ausserdem waren Gebäude wie das Rote Rathaus, eine Gebäude der CDU, ein Bezirksamt und das Bundesverteidigungministerium das Ziel, sowie ein Gehweg vor der Synagoge in Mitte, das Museum „Hamburger Bahnhof“, eine Denkmal von Döblin und zahlreiche andere Objekte. Dabei wurden offenbar an manchen Tagen mehrere Dutzend Sterne angebracht, an anderen nur einzelne. Schwerpunkt der Taten ist Mitte, aber auch andere Bezirke sind betroffen.

Möglicherweise ebenfalls in die Kategorie Trittbrettfahrer einzuordnen ist auch ein Vorfall in Kreuzberg, wo am Abend des 25.10. Besucher der dortigen Synagoge von Kindern antisemitisch beschimpft wurden.

Am 16.11. wurden beim zuletzt entdeckten Vorfall erneut die Grabmale von Brecht und Mann, diesmal auch von Böll geschändet.

Trotz Einsatz von "Objektschutz", "Staatsschutz" und vielleicht auch des "tollen" Anti-Sprayer-Hubschraubers hat sich die Berliner Polizei bisher als unfähig erwiesen die oder den Täter zu finden. Immerhin kann man ihr nicht vorwerfen die Anschläge zu vertuschen. Ein guter Überblick ergibt sich aus deren täglichen Presseberichten:


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14.10.2005 - 18:05 Uhr:
Unbekannte haben eine Statue von Bertolt Brecht und sein Grabmal sowie die Grabmale von Heinrich Mann und Johannes R. Becher beschmiert. Eine Mitarbeiterin des Berliner Ensembles hatte die Sachbeschädigung an der Statue auf dem Bertolt-Brecht-Platz gegen 9 Uhr entdeckt. Die alarmierte Polizei stellte auf der 2 Meter 20 hohen, sitzenden Kupfergestalt des Schriftstellers eine Farbschmierei in Form eines Davidsterns aus weißer Farbe fest.
Gegen 10 Uhr bemerkte der Verwalter des Dorotheenstädtischen Friedhofs in der Chausseestraße Davidsterne auf den Grabmalen von Brecht, Mann und Becher und rief die Polizei. Auch hier waren die Schmierereien mit weißer Farbe aufgebracht.


17.10.2005 - 09:20 Uhr:
Bereits gestern gegen 9 Uhr 45 stellten Beamte einer Objektschutzstreife Farbschmierereien an einem jüdischen Denkmal in der Großen Hamburger Straße in Mitte fest. Unbekannt gebliebene Täter hatten weiße Farbe auf eine bronzene Gedenktafel und an eine in der Nähe befindliche Skulpturengruppe gesprüht. An einer Hinweistafel schmierten sie auf Vorder- und Rückseite je einen Davidstern.


18.10.2005 - 11:20 Uhr:
Mehrere Farbschmierereien hat gestern Morgen gegen 7 Uhr ein Polizeiangestellter des Zentralen Objektschutzes an der Rückseite der Hausfassade des Roten Rathauses entdeckt. Unbekannte hatten vier Davidsterne in einer Größe von 40 Zentimetern mal 40 Zentimeter bzw. 50 Zentimetern mal 50 Zentimeter mit weißer oder hellgrauer Farbe an die Hauswand gesprüht.
Weitere gleichartige Davidsterne wurden gegen 10 Uhr 25 auf dem Schloßplatz an dem Relief der Hochschule für Musik durch einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und gegen 10 Uhr 15 in der Jäger- Ecke Markgrafenstraße auf der Plastikskulptur in Form des Buchstabens „E“ (Einsteinjahr 2005) von einer Passantin bemerkt.
Ein Angestellter des städtischen Friedhofs „Gedenkstätte der Sozialisten“ an der Gudrunstraße in Lichtenberg meldete der Polizei gestern Vormittag gegen 11 Uhr 30 weitere Schmierereien. Diverse Gedenktafeln und eine Mauer der Gedenkstätte waren ebenfalls mit weißer Farbe verunstaltet worden


19.10.2005 - 09:00 Uhr:
Erneut wurde gestern eine Farbschmiererei entdeckt, die einer Serie von gleichartigen antisemitisch motivierten Taten, die in den letzten Tagen verübt wurden, zuzuordnen sein dürfte. Unbekannte Täter hatten mit weißer Farbe einen Davidsstern an eine Seitenwand des sowjetischen Ehrenmals in der Puschkinallee in Treptow gesprüht. Ein Polizist bemerkte die Tat gegen 14 Uhr bei einem Streifengang.


21.10.2005 - 10:25 Uhr:
Unbekannte haben in Charlottenburg eine Gedenktafel, die dem Schriftsteller Alfred Döblin gewidmet ist, mit einem Davidstern besprüht. Die Gedenktafel befindet im Eingangsbereich eines Wohnhauses am Kaiserdamm. Die Schmierereien waren bereits am Mittwoch gegen 12 Uhr festgestellt und gestern gegen 20 Uhr durch den Hausverwalter bei der Polizei angezeigt worden.


23.10.2005 - 15:05 Uhr:
Bereits gestern gegen 13 Uhr 30 stellte die Besatzung eines Funkwagens nach dem Hinweis eines Passanten einen ca. 30 x 30 cm großen Davidstern fest, der mit weißer Farbe auf die Scheibe eines Schaukastens vor dem CDU-Kreisverband in der Seestraße in Wedding gesprüht war.
Einen ca. 40 x 40 cm großen, weißen Davidstern stellte heute früh gegen 10 Uhr 10 der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma auf der Haupteingangstür des „Bauhausarchivs“ in der Klingelhöferstraße in Tiergarten fest.
Ein Mitarbeiter der „Nationalgalerie“ in der Potsdamer Straße in Tiergarten fand gegen 11 Uhr einen ebenfalls etwa 40 x 40 cm großen, weißen Davidstern auf einer Glasscheibe direkt an der Haupteingangstür vor.
Gegen 11 Uhr 45 teilte ein Passant telefonisch der Polizei mit, dass auf dem Denkmal am Marx-Engels-Forum in Mitte gleichartige Schmierereien vorhanden sind. Die Beamten fanden zwei etwa 50 - 60 cm große, weiße Davidsterne auf zweien der insgesamt acht Stelen vor. Außerdem sprühten die Unbekannten auf den Rücken der Karl-Marx-Figur einen gleich großen schwarzen Davidstern und auf die Vorderseite beider Figuren zwei weitere weiße Davidsterne.


24.10.2005 - 10:00 Uhr:
Eine Polizeistreife entdeckte gegen 21 Uhr 45 einen Stern an der Zufahrt der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße in Tiergarten. Die Tafel „Nationalsozialistische Unrechtsherrschaft“ wurde ebenfalls mit weißer Farbe besprüht. Bereits morgens gegen 7 Uhr war ein weißer Davidstern am Zaun des Bundesministeriums für Verteidigung in der Stauffenbergstraße entdeckt worden.
An der Informationssäule zum Einsteinjahr in der Wilhelmstraße Ecke Marschallbrücke in Mitte befand sich auch ein weißer Davidstern. Ein unbekannter Anrufer hatte das gegen 16 Uhr 25 der Polizei angezeigt.


25.10.2005 - 19:00 Uhr:
Ein Anwohner entdeckte gegen 11 Uhr 30 Uhr auf einem Plakat von Albert Einstein einen Davidstern an einer Litfaßsäule am Gendarmenmarkt in Mitte.


25.10.2005 - 11:45 Uhr:
Unbekannte Täter haben in der Nacht zu gestern einen weißen Davidstern an ein Fenster der Berlinischen Galerie in der Alten Jakobstraße in Kreuzberg gemalt. Die Tat wurde gestern früh gegen 6 Uhr 45 entdeckt.


26.10.2005 - 11:55 Uhr:
Vier weitere Schmierereien in Form von Davidsternen sind gestern Abend und heute früh entdeckt worden. Gegen 19 Uhr 30 stellten Polizeibeamte auf einer Schrifttafel sowie am Denkmal Heinrich Heines selbst in der Heinrich-Heine-Straße in Mitte je eine Schmiererei in Form eines Davidsterns fest. Einen dritten aufgesprühten Davidstern entdeckte eine Polizeistreife des Deutschen Bundestages gegen 0 Uhr 25 in der Wilhelm- Ecke Dorotheenstraße im selben Bezirk an einem Stromverteilerkasten. Gegen 8 Uhr 40 wurde die vierte Schmiererei am russischen Ehrenmal in der Straße des 17. Juni gemeldet.


27.10.2005 - 11:45 Uhr:
Bereits gestern Vormittag stellte ein Mitarbeiter des Hauses der Kulturen der Welt einen mit Farbe gesprühten Davidstern an der Fassade des Hauses fest. Gegen 8 Uhr 30 entdeckte er den Stern neben dem Haupteingang und veranlasste die Beseitigung.


29.10.2005 - 12:05 Uhr:
Ein Diakon stellte gestern gegen 15 Uhr 30 fest, dass unbekannte Täter einen Davidstern an die Eingangstür der Pfarrkirche St. Matthias in der Goltzstraße in Schöneberg und einen weiteren an einen Schaukasten gesprüht haben.


31.10.2005 - 10:00 Uhr:
Eine Objektschutzstreife hat gestern Vormittag am sowjetischen Ehrenmal in der Straße Am Treptower Park Farbschmierereien entdeckt. Unbekannte Täter hatten Davidsterne an das Fahnenmassiv und die Stelen gesprüht. Auch an den Treppen befanden sich Davidsterne.


01.11.2005 - 09:45 Uhr:
Eine Streife der Wasserschutzpolizei stellte gestern gegen 16 Uhr am Fundament der Ernst-Keller-Brücke am Teltowkanal in Rudow auf einer Länge von rund 20 Metern mehrere etwa 1 Meter hohe Hakenkreuze und rechtsradikale Parolen fest. Die Beamten überstrichen die Schmierereien.
An mehrere Hauswände im Bereich der Erich-Weinert- und Meyerheimstr. sowie der Prenzlauer Allee in Prenzlauer Berg haben Unbekannte mit Schablonen mehrfach den Schriftzug „Israel Du Opfer“ in schwarzer Farbe und darunter jeweils ein rotes Hakenkreuz gesprüht. Auch diese Schmierereien wurden durch Polizeibeamte überstrichen.


02.11.2005 - 13:05 Uhr:
Heute früh gegen 8 Uhr 30 entdeckte ein Pförtner des „Museums für Gegenwart“ in der Invalidenstraße in Tiergarten einen ca. 50 x 40 cm großen gelben Davidstern an einer Außenwand des Westflügels. Die Entfernung der Schmiererei wurde veranlasst.


03.11.2005 - 16:35 Uhr:
Gegen 9 Uhr 30 wurde am Gebäude des Ärzteseminars Berlin in der Frankfurter Allee in Lichtenberg ein antisemitischer Schriftzug in roter Farbe in einer Größe von drei Metern Breite und 40 Zentimetern Höhe entdeckt und der Polizei gemeldet.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen in Neukölln, jetzt eine geschützte Grünanlage, haben Unbekannte auf Müllbehälter, Pfeiler sowie Schilder Hakenkreuze, Doppelsigrunen und andere verfassungswidrige Kennzeichen geschmiert.
Das Bezirksamt Mitte in der Müllerstraße in Wedding war gegen 12 Uhr 45 von Farbschmierereien in Form eines Davidsterns betroffen, den Unbekannte mit silberner Farbe auf eine Glasscheibe des Eingangsportals gesprüht hatten. Daneben war „NPD“ mit Kreide auf einen Fenstersims geschrieben.
Etwa zur selben Zeit wurde der Polizei eine Schmiererei auf einer Werbetafel an einem Lokal in der Gudrunstraße in Lichtenberg angezeigt. Die Täter hatten zwei Hakenkreuze mit roter Farbe aufgesprüht.
„Israel du Opfer“ war mit schwarzer Farbe auf die Wand eines Abrisshauses in der Fließstraße in Niederschöneweide gemalt worden. Darunter befand sich ein Hakenkreuz. Polizisten entdeckten die Sachbeschädigungen gegen 15 Uhr 30.


06.11.2005 - 15:30 Uhr:
Unbekannte Täter haben an verschiedenen Stellen in der Invalidenstraße, Friedrichstraße und der Chausseestraße in Mitte insgesamt 27 Davidsterne mit roter Farbe aufgesprüht.


07.11.2005 - 11:35 Uhr:
Gestern Abend gegen 23 Uhr wurde ein Angestellter des Zentralen Objektschutzes durch einen Fußgänger auf Schmierereien vor der Synagoge in der Oranienburger Straße in Mitte hingewiesen. Unbekannte hatten einen Davidstern mit roter Farbe auf den Gehweg gesprüht.
Einen unleserlichen blauen Schriftzug entdeckte eine Objektschutzstreife kurz nach Mitternacht am jüdischen Mahnmal in der Levetzowstraße in Tiergarten. Ein politisches Motiv ist nicht erkennbar.


09.11.2005 - 10:50 Uhr:
Bereits gestern früh gegen 9 Uhr wurden in der Markgrafenstraße in Mitte zwei Davidsterne in gelber Farbe auf einer Werbetafel festgestellt.
Ein weiterer Davidstern wurde gestern Nachmittag gegen 15 Uhr über den Polizeinotruf gemeldet. Neben dem Bezirkswappen des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf in der Schloßstrasse haben Unbekannte mit neongrüner Farbe einen Davidstern an die Wand geschmiert, der von Wachschutzmitarbeitern entfernt wurde.


10.11.2005 - 12:10 Uhr:
Zwischen 2 und 7 Uhr wurden gestern in Mitte vier rote Davidsterne in der Kleinen Alexanderstraße, der Karl-Liebknecht-Straße und der Weydingerstraße entdeckt. 24 Sterne in Orange, Gelb oder Rot sind zwischen 7 und 17 Uhr an Wänden und Figuren in der Rathausstraße, am Alexanderplatz, am Schlossplatz und in der Poststraße gezählt worden.
Am Strausberger Platz und in der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain entdeckten Polizeibeamte nach einem Hinweis neun gelbe und rote Sterne. Der Pförtner des Bezirksamts Mitte meldete gegen 12 Uhr 30, dass er einen weißen Davidstern entdeckt hat.


12.11.2005 - 14:50 Uhr:
Unbekannte Täter sprühten in der Nacht zu Freitag einen Davidstern mit roter Farbe auf die Bronzestatue „Der Arbeiter“ in der Karl-Liebknecht-Straße in Mitte.


13.11.2005 - 15:30 Uhr:
Unbekannte Täter sprühten gestern je einen Davidstern auf die Vorderfront bzw. die Seitenwand der Neuen Wache in Mitte. Beamte einer Objektschutzstreife der Polizei bemerkten gegen 20 Uhr 20 die mit Glitzerfarbe aufgetragenen Zeichen und veranlassten deren Beseitigung. Bereits am Vormittag wurde ein auf dem Gehweg an der Französischen Ecke Markgrafenstraße aufgesprühter Davidstern festgestellt. Auch er wurde beseitigt.


14.11.2005 - 10:25 Uhr:
Charlottenburg-Wilmersdorf: Unbekannte haben gestern Nachmittag drei Kränze vom Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus entfernt und zerstört. Eine Bürgerin alarmierte gegen 16 Uhr die Polizei zum Steinplatz in Charlottenburg.
Ein Gedenkkranz am in der Nähe befindlichen Mahnmal für die Opfer des Stalinismus blieb unversehrt.


14.11.2005 - 10:30 Uhr:
Gestern Nachmittag wurden wieder mit Farbe gesprühte Davidsterne in Mitte festgestellt. Gegen 11 Uhr 30 zeigten Passanten einen roten Stern auf einem Fahrradständer vor einem Café in der Straße Unter den Linden an.
Kurz vor 14 Uhr wurden zwei Sterne auf einer Litfaßsäule in der Karl-Liebknecht- Ecke Spandauer Straße festgestellt.


14.11.2005 - 20:00 Uhr:
Heute Morgen gegen 11 Uhr 40 wurde in der Weydinger Straße in Mitte weiße Farbe auf dem Denkmal für die Opfer des spanischen Bürgerkrieges festgestellt.
Nur wenige Meter entfernt hatten Unbekannte Täter - ebenfalls mit weißen Farbbeuteln - in der Kleinen Alexanderstraße das Karl-Liebknecht-Haus, in dem sich der Sitz des Landesverbandes der "PDS/ Die Linken" befindet, beschmutzt.


15.11.2005 - 09:50 Uhr:
Erneut haben gestern unbekannte Täter am Berthold-Brecht-Platz und am Schiffbauer Damm in Mitte jeweils einen Davidstern mit roter Farbe auf den Gehweg geschmiert.


16.11.2005 - 19:45 Uhr:
Erneut wurden an verschiedenen Stellen in Mitte diverse in gelber Farbe gesprühte Davidsterne festgestellt. Unbekannte Täter hatten zwei Davidsterne an die Rückfront des Berliner Rathauses, am Haus des Lehrers und an die Fassade des Berliner Congress Centers geschmiert. Darüber hinaus sind an der Nicolaikirche und an zwei Wohn- und Geschäftshäusern je ein aufgesprühter Davidstern entdeckt worden.
Auch auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof wurden drei Grabsteine und eine Schautafel mit gesprayten Davidsternen verunstaltet sowie auf einem Steinpfeiler des Französischen Friedhofes Davidsterne gesprüht. Betroffen waren unter anderem die Grabmale von Heinrich Mann, Bertolt Brecht und Heinrich Böll.
An einer neben dem Eingang zur Fakultät der Humboldt-Universität gehörenden Bronzetafel sowie an der Hauswand der ebenfalls auf dem Fakultätsgelände befindlichen Heiligen-Geist-Kapelle wurden gleichfalls aufgesprühte Davidsterne bemerkt.

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Ergänzungen

Polizei_Chronik?

Hansi 17.11.2005 - 12:21
Die Feststellung dieser antisemitischen Straftaten ist sicherlich eine traurige Tatsache. Doch eine reine Dokumentation bzw. Chronik dieser Vorfälle basierend (hauptsächlich) auf Polizeimeldungen bringen an dieser Stelle wirklich Niemanden weiter. Politische Statements oder Auseinandersetzungen mit konkreten Ergebnissen wären da schon hilfreicher. Zur Tätergruppe (oder Einzelperson) lässt sich auch sagen: Die Ziele der Schmiererein sind nicht wahllos sondern haben politischen Hintergrund. Also wird nicht spontan sondern gezielt gehandelt. Die Kontinuität lässt vielleicht auch darauf schließen das der/die Täter sich recht sicher fühlen nicht beobachtet oder verfolgt zu werden.

schmiererein

der 68 wal 18.11.2005 - 05:22
ich denke nicht das es irgendwelche gründe gibt, diese sache zu verharmlosen. sicher sind trittbrettfahrer dazugekommen. aber davon zu reden das mensch solche sachen täglich beim spazierngehn sehn kann, ok, um so trauriger. bloß diese feststellung bringt uns nicht weiter. die täter müssen zur rechenschafft gezogen werden. ich bin mir ziemlich sicher das die aktion aus einem rechtsradikalen hintergrund entstanden ist, und nun in berlin jeden x belibigen kiddie dazu bringt, einen davidstern an die hauswand zu malen, weil sie es lustig finden. die sache lässt sich nicht eindämmen mit quatschen, entwieder sie werden zu harten strafen verurteilt.oder ein paar täter werden gestellt und dazu gebracht den pinsel nicht mehr in die hand zu nehmen. tut mir leid so direkt zu werden, aber es reicht langsam. der faschismus in diesem land geht langsam wieder zu weit. noch sind es sterne an den mauern, mensch sollte nicht solange wieder warten bis sie an unserer kleindung kleben...


Bullenticker ohne Quellenangabe

(muss ausgefüllt werden) 18.11.2005 - 10:02
"Digestor" schreibt
"Ein guter Überblick ergibt sich aus deren täglichen Presseberichten:"

Recht hat er und die Arbeit ist als Arbeitshilfe auch brauchbar.

Aber "Digestor" anonymisiert die Quelle durch Weglassen/Verschweigen
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/presse.html

Was soll das ?

Von "professionellen" (Verlautbarungs-) JournalistInnen,
ist mensch das ja gewohnt, zugespielte und "geklaute" Informationen als eigene Recherche auszugeben.
Deshalb gibt`s ja die Pressekonferenzen mit kaltem Buffet und Pressemappe, mit vorgefertigten Materialien, damit sie nur noch abgetippt werden müssen.
Das wird dann (seriöser/neutraler/objektiver) Journalismus genannt.

Die Quelle(n) zu verschweigen, ist einfach nur übel.

Und das war dann sogar zeitweilig auf der indy Startseite im newswire.

Ach ja das Berliner Nieschenblatt für Identitäts Autonome "Interim" zensiert auch meist die Quellenangaben.


Hier noch die letzte Meldung:

Eingabe: 17.11.2005 - 12:55 Uhr
Farbschmierereien
Mitte
# 2095
In insgesamt drei Fällen sprühten gestern wiederum unbekannte Täter Davidsterne auf Häuserwände am

Alexanderplatz und in der Holzmarktstraße in Mitte. Die Schmierereien wurden beseitigt. Das Landeskriminalamt

ermittelt.
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/32592/index.html

Update

Digestor 21.11.2005 - 23:24
Erstens: ich habe das NICHT verharmlost und geschrieben daß man "so etwas beim spazieren gehen ständig sehen könne", sondern vielmehr "man könnte mal spazieren gehen", weil man dabei vielleicht mal jemand sehen könnte der den Dreck anbringt.

Zweitens: Ich schrieb "einen guten Überblick geben die täglichen Presseberichte:" und hier habe ich tatsächlich vergessen einzufügen: "der Polizei". Aber erstens wars keine Absicht, zweitens offenbar nicht schwer zu erkennen, und drittens ist ein Link zur Polizei ohnehin nur ein spärlicher Informationsgewinn. Um es "übel" zu finden reicht es bei mir jedenfalls nicht.

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20.11.2005 - 17:40 Uhr

Erneut sind in Berlin Davidsterne, die an verschiedenen Objekten geschmiert worden waren, entdeckt worden. Betroffen sind die Gedenkstätte Plötzensee (4), die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Plötzensee (7), an drei Friedhofstoren in der Seestraße, und mehrere Bauzäune und Pfeiler auf der Museumsinsel und zwei Wände am Berliner Dom (18).

21.11.2005 - 16:50 Uhr

Erneut haben Unbekannte einen Davidstern in Mitte gesprüht. Mit gelber Farbe schmierten sie das Zeichen auf die Fassade des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung in der Mohrenstraße. Die am Wochenende begangene Tat wurde heute Vormittag entdeckt. Der Staatsschutz ermittelt.

weiter gehts

Meister Propper 12.03.2006 - 09:13
 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/presse.html

Pressemeldung
Eingabe: 11.03.2006 - 20:00 Uhr
Mahnmal geschändet
Spandau
# 494

Ein Spaziergänger entdeckte heute Mittag gegen 13 Uhr am jüdischen Mahnmal am Lindenufer in Spandau antisemitische Parolen und alarmierte die Polizei. Von den Tätern fehlt jede Spur. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.


Pressemeldung
Eingabe: 11.03.2006 - 15:15 Uhr
Mahnmal geschändet
Mitte
# 492 Mahnmal geschändet

Unbekannte Täter beschmierten in der vergangenen Nacht das jüdische Mahnmal in der Levetzowstraße in Tiergarten mit antisemitische Parolen. Eine Polizeistreife entdeckte die Schmierereien und beseitigte sie. Von den Tätern fehlt jede Spur. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

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