Stellungnahme zur Vergewaltigung in MG

AntifaschistInnen aus MG & 12 Points (akmg) 12.10.2005 18:17
Am 31.August wurde in Mönchengladbach eine junge Frau von 3 mutmasslichen Neonazis vergewaltigt. Dies war nur einer der wenigen gewaltätigen Übergriffe welche in Mönchengladbach welcher dem extrem rechten Umfeld zuzurechnen ist.
In Mönchengladbach steigt die Anzahl rechter Übergriffe in der letzten Zeit wieder erheblich an. Die Vergewaltigung am 31. August ist deshalb nur als vorläufiger Höhepunkt zu werten. Übergriffe in der Altstadt auf Menschen die Aufgrund von Aussehen oder angebl. ethnischer Herkunft nicht in die Volksgemeinschaft, so wie sie von den Nazis gewünscht ist, passen gehören hier zwar nicht direkt zum Alltag, werden aber gesellschaftlich weder verurteilt noch überhaupt wahrgenommen, wie es von einem Deutschland, dass seine Vergangenheit "überwunden" hat und welches aus seinen Fehlern "gelernt" hat doch eigentlich zu erwarten wäre. Gerade in Deutschland, wo ja neuerdings wieder öffentlich um Patriotismus geworben wird sollten antisemitische, rassistische und sexistische Angriffe besonders gewertet werden. Dieses totschweigen auf regionaler Ebene und die gleichzeitige Abgrenzung von Neonazis auf nationaler Ebene führt nur zu einer einzigen Feststellung: Der deutsche "Antifaschismus" ist scheinheilig. Wenn struktureller Antisemitismus, wenn auch nur herleitend über Antiamerikanismus, zum Alltag gehört und eben Punkte wie Antisemitismus, Rassismus und Sexismus zum nationalen Konsens gehören ist aus anifaschistischer Sicht eine positive Identifikation mit Deutschland nicht möglich.

Die Naziszene in Mönchengladbach
Mönchengladbach verfügt über eine wachsende Naziszene. In Mönchengladbach und Viersen existieren zwei bekannte Nazibands: Zum einen Division Germania, das One-man Projekt von Andreas Koroschetz, welcher auch einer der Hauptakteure der regionalen Naziszene ist und die Band Linientroi aus Viersen. Zu dem hat die Gladbacher NPD seit der letzten Kommunalwahl zwei Sitze im Stadtrat inne, welche von den vorbestraften Neonazis Pascal Geyer und Wolfgang Geilenkirchen besetzt werden. Diese sind offensichtlich als Neonazis zu erkennen und haben im Rat bisher keine größere Abgrenzung erfahren müssen. Das Projekt NPD läuft in Mönchengladbach in einer quasi identischen Besetzung wie die sog. Freie Kameradschaft MG ab, die auch schon einmal unter dem Label Widerstand MG auftrat. Gerade diese Personalunion ist wahrscheinlich auch für die eher schlechten Kontakte nach außerhalb verantwortlich. Zu dem musste die lokale Szene im letzten Jahr eine relativ starke Ausgrenzung erfahren, nach dem sie sich zu ihrem "Kameraden" Kevin G. bekannten. Doch den Hauptaustragungsort ihrer Identität sehen die gladbacher Nazis wohl immer noch im Fußballstadion: Mit der Schlägervereinigung "Patrioten MG" verfügt Mönchengladbach über eine ca. 20 Personen umfassende Hooligantruppe die auch gerne einmal bereit ist Geyer und Konsorten beim Wahlkampf zu helfen. Abschließend sei hier noch der starke bürgerliche Rückhalt genannt, der den Neonazis gerade im Stadtteil Rheindahlen/Holt geboten wird. Mönchengladbach verfügt also über keine regional wichtige, aber trotzdem gefährliche Naziszene von der auch in Zukunft weitere Übergriffe zu erwarten sind.


AntifaschistInnen aus Mönchengladbach mit Unterstützung der Gruppe 12 Points (AKMG)
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

xxx

gwarie 12.10.2005 - 22:18
Da muß ich aber den Bericht korrigieren.
1. Ist die Besetzung des Widerstand MG NICHT identisch mit der NPD.
Der Widerstand MG setzt sich aus völlig anderen Leuten zusammen.
2. Hat der Widerstand MG nicht irgendetwas im entferntesten mit Kevin G. zu tun, da diese Leute sich erheblich im Internet als eine der ersten Gruppen gegen diesen beschwert hatten und ihm sogar ans Leder gehen wollten/gegangen sind.
Und 3. Kann man in keinster Weise davon sprechen, das die Gladbacher Nazi Szene ausgegrenzt wird! Man sollte sich hier mal mehr informieren und das Treiben dieser Leute korrekt verfolgen, denn auf mehreren Foren im In- und Ausland sind die sehr angesehen. Nicht umsonst tingeln die durch halb Europa und knüpfen Kontakte während einige unserer lieber zu Konzis fahren und sich die Lampen dicht saufen.

Sorry für den letzten Satz, aber das mußte mal gesagt werden.

(de?)konstruktive Kritik

blabla 13.10.2005 - 03:45
Die Mönchengladbacher Neonaziszene spielt also keine wichtige Rolle in der Region?!?
Darf mensch fragen auf welche Erkenntnisse diese Aussage baut?

Die Neonaziszene in MG spielt durchaus eine wichtige Rolle im westlichen NRW. Vom Rhein-Erftkreis (Euskirchen und so), über Aachen, Düren, Heinsberg, Neuss, Mönchengladbach oder Viersen bis nach Kleve hin wirkt ein Netzerk von Neonazis aus NPD, "Freien", und DVU-Resten. Natürlich wirken die nicht so medienwirksam wie Reitz, Borchardt und Co, aber sie sind da, und spielen für die Region, mit der Aachener Führung unter Kunkel, für die Region, durchaus keine Neberolle.

Weiterer Kritikpunkt an eurer Stellungnahme, ist das ihr wie hier in den Kommentaren schon mehrfach erwähnt, eure eher antideutsche Haltung zu Tage tragt, statt die Vergewaltigung an sich zu verurteilen. Darüber verliert ihr leider kein Wort. Eine Vergewaltigung bleibt eine Vergewaltigung, auch wenn die Täter vermeintliche Faschisten sind!

hrmmmpf...

Gucki 14.10.2005 - 00:45
Ach so, da ja jetzt eine Frau vergewaltigt worden ist, "wahrscheinlich" von Nazis, wollt ihr auf einmal mobilisieren und in Mönchengladbach auf die Kacke hauen?
Warum muss erst eine Frau vergewaltigt werden, damit ihr mal euern Arsch hoch kriegt? Ihr habt das ganze Jahr Zeit, euch in diese Richtung zu engagieren, aber da ist ja wohl nix zu erwarten... Mönchengladbach ist überflutet von unfähigen Mode- Punk- Kiddies, die wirklich Engagierten werden ja nicht mal mehr ernst genommen!
So wie ich das sehe, versucht man hier, sich auf Kosten dieser Frau einen guten Namen zu verdienen! Und das nicht durch lobenswerte Eigeninitiative!!!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

egal

egal 12.10.2005 - 20:31
wieso ist antiamerikanismus gleich antisemitisch
bush ist lutheraner/protestant
bush hat von antisemiten wahlkampfspenden erhalten und auch schon zurückgezahlt
außerdem ist deine herleitung die der nazis

nicht das selbe

oi 12.10.2005 - 20:40
antiamerikanismus ist nicht gleich antisemitismus und das eine bedingt nicht das andere. es gibt durchaus klar proamerikanische, aber antisemitische positionen. genauso wie es antisemitismus ohne antiamerikanismus gibt und vice versa!

antiamerikanismus kann fliessend in antisemitismus übergehen, muss aber nicht! eine sogenannte analyse fällt auf antideutsche grobschlächter herein.

fight antisemitism!

Schnauze und los!

Klarkommer 12.10.2005 - 21:11
Alle aus NRW auf nach Mönchengladbach und Nazis klarmachen!

P.S.
Wer eine berechtigte Kritik an den USA nicht von stumpfem Anti-Amerikanismus unterscheiden kann soll die Schnauze halten und bei MC-Donalds sein Heulsusen-Antifa Plenum abhalten.

Taten statt Worte!

vergewaltigung in köln

anti-cologne 14.10.2005 - 19:11
ich habe das gefühl, dass die linke nazistischen vergewaltigern deutlich mehr bedeutung zukommen lässt. mir persönlich ist der politische hintergrund der täter völlig wurscht. die tatsache dass es vergewaltiger sind ist ja wohl schimm genug und solches pack gehört bekämpft!

hier ein ähnlicher vorfall in köln, wo es ja gerade zu karneval dutzende vergewaltigungen gibt, die leider viel zu selten öffentlich gemacht werden (die stadt mit der höchsten vergewaltigungsrate):

POL-K: 050926-3-K 37-Jähriger nach Vergewaltigung festgenommen
26.09.2005 - 14:07 Uhr, Polizei Köln Pressemappe [Pressemappe]

Köln (ots) - Am Sonntagabend (25.09.05) ist in Köln-Sülz ein Mann
(37) unter dem Verdacht der Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und
Körperverletzung festgenommen worden.
Über 36 Stunden hatte er eine Frau (30) festgehalten, misshandelt und
sexuell missbraucht.

Die 30-Jährige hatte den Tatverdächtigen am Samstagabend kennen
gelernt und ihn in seine Wohnung auf der Rhöndorfer Straße begleitet.
Kaum hatte die Frau sein Appartement betreten, verschloss der
37-Jährige die Tür. Dann eröffnete er der Kölnerin, dass sie ab
Montag nächster Woche für ihn anzuschaffen habe.
Als die 30-Jährige sich weigerte und die Wohnung verlassen wollte,
schlug der Algerier unvermittelt auf sie ein. Im Verlauf des weiteren
Abends fügte ihr der Tatverdächtige noch mit brennenden Zigaretten
diverse Brandwunden zu und vergewaltigte sein Opfer.

Nachdem der Täter am Sonntagabend gegen 20.00 Uhr nach annähernd
36 Stunden endlich tief eingeschlafen war, rief die verängstige Frau
die Polizei an.
Da sie die Anschrift ihres Peinigers nennen konnte, trafen die
Uniformierten nur wenige Minuten später vor der Haustür ein. Sie
wurden von der Geschädigten, die zwischenzeitlich den Schlüssel
gefunden hatte und die Tür öffnen konnte, herein gelassen und zum
Schlafzimmer geführt. Dort weckten die Beamten den Täter und nahmen
ihn fest.

In seiner Vernehmung machte der 37-Jährige, der bereits mehrfach
polizeilich in Erscheinung getreten ist, keine Aussage zu den gegen
ihn erhobenen Vorwürfen. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.
(ms)

ots Originaltext: Polizei Köln
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=12415

Meckern meckern blos nicht Handeln

Rimpf 12.12.2005 - 17:50
Salut,

nun zu personellen ungereimtheiten kann ich hier keine stellung nehmen, wohl aber guckis Meinung zustimmen. Den meisten werden die "Kleinen" von den Stufen bzw. der Theatergallerie schon aufgefallen sein, "Treppenkinder" werden sie in meinem Freundeskreis verächtlich bis belustigt tituliert. Doch bei aller noch so großer intelektuellen Jungfreulichkeit sind diese, scheinbar so inaktiven Modepunks, entstanden unter dem Vorbild "Tokio Hotel", doch das aktivste was die linke Szene Gladbachs und Umgebung zu bieten hat. Den alten erfahrenen fehlt es scheinbar an Zeit und Lust sich aktiv zu beteiligen und es wird immer wieder gerne über die Unwissenheit der Jüngeren gelästert, statt sich
selbst als Lehrer zu beteiligen und linken Untericht zu halten.
Wir müssen nun leider einsehen das die meisten Punker wohl doch nur eher wegen exzessiven Alkohol bzw. Drogenkonsum und dem Recht auf Unhygiene zu solchen wurden, linkes Engagement, anarchistisches oder kommunistisches Gedankengut, freigeistliche Philosofie unter freiem Himmel und eine wirklicher Unterschied zum oberflächlich orientierten "Mainstream" sind nicht von Interesse.
Zu alledem kommt noch die unterschiedliche Ausprägung der unter "links" fallenden Menschen. Neben den vielen Parolengrölern gibt es natürlich auch untereinander Variationen und damit Konflikte.