.... the harder they fall [Potsdam]

Basisstation 24.09.2005 20:37 Themen: Antifa
ooooo "The harder they come, the harder they fall ooooo 600 Antifas in Potsdam ooooo Potsdamer Polizeitaktik setzt sich fort ooooo Nazis provozieren ooooo
"The harder they come... the harder they fall"

Auch wenn der Reggae-Jingle es nicht vermuten ließ - heute fand in Potsdam eine Antifademo statt, die den sich häufenden Übergriffen auf Linke und Nicht-Deutsche eine offensive und kämpferische Antwort gab. Potsdam ist keine Kuschelzone für Nazis! Antifa heißt Angriff!

Die Initiatoren Kritik & Praxis [KP] B3RLIN und ak_antifa riefen zu dieser Demo auf, nachdem in den Medien nur von "Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Jugendlichen" und einer "Gewaltspirale" die Rede war. Eine eigens gegründete SOKO antwortete auf faschistische Übergriffe mit einer Repressionswelle gegen Linke. Eine Antifaschistin sitzt noch heute in Haft.

In einem Redebeitrag in der Hegelallee entfaltete die KP ihr aufklärerisches Potential, als sie den bürgerlichen Gewaltbegriff als... eben bürgerlich... entlarvte. Perfekt choreographiertliefen nach diesem Redebeitrag die ersten Reihen in geradezu harmonischer Geschlossenheit auf die Polizeiketten los. Kritik und Praxis. Der ak_antifa schilderte die Situation in Potsdam und gab einen Überblick über das Klima in der Stadt, die AALP präsentierte sich als Antifagruppe mit beachtlichen Recherchefähigkeiten und JD/JL Brandenburg kritisierten deutschen Nationalismus am Beispiel des 03.10 und allen anderen Tagen des Jahres.

Die 600 Demonstrantinnen traten entschlossen auf und ließen sich auch von Nazi-Provokationen am Rande nicht daran hindern, eine kämpferische Antifa zu präsentieren. Es wurde von der Anwesenheit von Anti-Antifa-Aktivistinnen berichtet. Wir recherchieren das. Von Berliner Bullen unterstützt versuchten die Potsdamer Ordnungshüter ihre schikanösen Auflagen durchzusetzen, was an den fundierten juristischen Kenntnissen der Teilnehmer scheiterte....Immer wieder kam es zu Rangeleien und Eingriffen in die Demo. Von einer "ausgestreckten Hand" und "Deeskalation", die im Vorfeld von Marschall angekündigt worden war, war nichts zu spüren.

Die Nazis haben am 05.11 eine Demo in Potsdam angemeldet. Wir rufen dazu auf, diese Demo mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern! Achtet auf Ankündigungen!

Für weitere Infos:

www.kp-berlin.de
www.ak-antifa.tk
www.inforiot.de
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Ergänzungen

Bilder von der Demonstration

Dein Name 24.09.2005 - 22:19

kritischer

zuhörer 25.09.2005 - 02:01
nun ja, 2 punkte die nicht so prickelnd waren:
1. lief viel zu lange musik, so das es imho zu selten zu demosprüchen kam, wenn diese auch kraftvoll waren.
2. sollten die menschen der alp und der kp noch einmal an ihren redebeiträgen feilen, gerade der beitrag der kp vor dem gericht (so ich mich da beim ort nicht täusche) war von viel zu langen viel zu fremdwörterlastigen sätzen durchzogen. das könnt ihr in ner broschüre machen, aber als rede zieht das nicht, erstrecht nicht auf ner zwischenkundgebung, weil es verdammt schwer ist sich da so drauf zu konzentrieren, das mensch es vollkommen versteht zudem sind schachtelsätze schlicht so das sie den zuhörenden das interesse verlieren lassen. nun ja, wie auch immer, an sonsten wars ja recht kraftvoll.
ich war überrascht das es keine vorkontrollen gab...

AD-Pöbeleien

Kurt Krampmeier 25.09.2005 - 16:02
An sich gute Demo, rege Beteiligung (obwohl 50% der TeilnehmerInnen NEBEN statt in der Demo liefen, hätte also durchaus kraftvoller sein können) und informative, wenn auch nicht wirklich visionäre Redebeiträge. Besonders negativ allerdings fiel ein israelfahneschwenkender Mensch auf, der entweder ein identidäteres Problem mit seinem Fähnchen hat, oder der sich überlegen sollte, wie sinnreich sein zur Schau getragender Nationalismus in einer fortschrittlichen Bewegung, die immer auch anti-national sein muss, denn ist. Daraufhin angesprochen und gebeten (auch aufgrund der Absprachen mit KP / AK) mit seinem Staatssybmol wenigstens hinter den Lauti zu gehen, beschimpfte er und seine MitstreiterInnen KritikerInnen mit "geh doch zurück zu deinen Nazikumpels" "verpiss dich du nazi" "nazis raus!" und schupsten diese gewaltsam weg. Sehr selbstkritisch und taktvoll, so etwas jahrelang in der antinationalen Antifa tätigen Menschen entgegenzurotzen, einige Menschen sollten sich wirklich einmal einen Kopf über ihr unreflektiertes Auftreten machen. Nationalismus bleibt scheiße - überall! Weg mit den identitär benutzten Machtsymbolen von Staaten! Den Nazis entgegentreten, antinational, solidarisch, selbstkritisch!

an den namensuchenden AD gewandt

still Kurt 26.09.2005 - 09:08
(gerichtet an mein name?, falls das im unklaren blieb)

Das war absolut nicht klar, ich darf hier wohl an die Aussagen von KP & Co. auf den Vorbereitungstreffen erinnern, die sich zwar nicht auf eine Positionierung zum Fahnenfetischismus einließen, wohl aber ein "Werden eh keine kommen, da es mit dem Thema nichts zu tun hat" fallen ließen. Nun gab es auch nur einen unverbesserlichen Staatembejubler, aber nichtsdestotrotz gab es ihn.

Deine Erwiderung entbehrt jeglicher inhaltlicher Argumentation. Du sagst, ich hätte ein spezieller Problem mit der Israelischen Fahne? Verschlüsselt soll das ja nur heißen, ich wäre ein verkappter Antisemit - woher bitte erlaubst du dir diese Unterstellung? Falls es dich beruhigt, und ich bin GAAAAANZ ehrlich: Ich habe mit der Fahne Israels kein größeres als mit der der BRD, Frankreichs oder Timbuktus. Aber mit allen vieren ein Großes, zumal bei vielen jüngeren AD-Nachzuchten überhaupt keine Solidarisierung mit Israel mehr gemeint ist, sondern sie sich lediglich über den Fetzen Stoff identifizieren - wieder andere tragen ihn wie Punks Hakenkreuz-T-Shirts oder Onkelz-Fans "Ach sie suchen auch Streit?" als reines Provokationsmittel, um endlich mal eine Gelegenheit zu bekommen, den macho so richtig raushängen zu lassen, der Fall am WE hat es mal wieder bewiesen, zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung zeigte sich das Fahnenmenschlein ebensowenig wie du in der Lage.

Ich wiederhole es nochmal: Du kannst null,null einschätzen, wie die GenossInnen, die den menschen mit den Fahnen ansprachen, mit FaschistInnen umspringen, aber hauptsache erstmal rumbölken. Inhaltlich bist du leider genauso wenig in der Lage zu erklären, warum ihr das Staatssymbol denn immer wie ein Schutzschild vor euch halten müßt - aber was an Inhaltlichkeit fehlt, lässt sich möglicherweise mit rumgepose überdecken, was?

Ich empfehle hier den Ersten Beitrag von Daniel der Schildkröte in diesem Artikel:  http://de.indymedia.org/2005/09/128859.shtml

Ich gebe dir vollkommen recht, die Reaktion war inkonsequent bezogen auf vorherige Ankündigen, aber in diesem Moment wäre eine Spaltung der Demo unserer meinung nach in keiner Weise zugute gekommen und auch wenn du gebetsmühlenartig etwas anderes wiederholst, uns ist der Kampf gegen Nazis und unsere Solidarisierung mit Julia auch auf dieser Demo eben doch wichtiger, als so kleinbürgerliche fahnenanhimmelnde Selbstdarsteller, deren offensichtliche Hauptaufgabe nicht eine gemeinsame antifaschistische Basis, sondern die größtmögliche Spaltung der Bewegung ist. Aber sicherlich wird auch das Ereignis am Samstag und seine Folgen die Entscheidungen der Zukunft (...) in die eine oder andere Richtung beeinflussen, was bitte nicht als "Drohung" sondern eher als traurige Konsequenz zu sehen ist.

Solidarität mit Menschen, nicht mit Staaten!

eine fahne - so ein aufstand?

ausgleichendes element 26.09.2005 - 12:06
ich denke, dass genau das eingetreten ist, was bei den bündnistreffen besprochen wurde: diese demo ist nicht rübergekommen als fahnenmeer, es waren keine gruppen anwesend, die identitäre politik mit fahnen machen. offensichtlich ist eine EINZELPERSON mit einer israelfahne herumgelaufen und hat rumprovoziert, aber daraus gleich eine zukünftige spaltung der antifa abzuleiten, halte ich für stark übertrieben.

mensch genossInnen! kommt mal runter, ehrlich! wir haben in potsdam eine offensive und entschlossene demo auf die reihe gestellt, in der es nicht um szenekriege ging, sondern darum, gemeinsam auf repression zu antworten. warum das jetzt im nachhinein zerpflückt wird und spalter nicht anders können, als ihren scheiss zu verbreiten, ist mir ein rätsel...

Sehr erfolgreiche Demo

(muss ausgefüllt werden) 26.09.2005 - 18:18
Die Demo war sehr erfolgreich und knüpft damit an eine schöne Reihe von Demos an. In letzter Zeit schaffen wir es immer mehr aus der "Schmuddel"ecke herauszukommen und unsere Demos werden immer schöner anzusehen und auch wieder einladender nach außen. Die Musikauswahl ist immer schön breit gemischt, die Seitentranspis sind nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch gut. Die Beteiligung war auch sehr schön.. Waren aufjedemfall weit über 500 Leute am Anfang (nach der Zwischenkundgebung bei dem Brunnen hatte ich das Gefühl, dass es weniger wurden) und die Demo war kämpferisch. Hat einfach Spaß gemacht. :)
Achja, die Demostrecke war auch schön gewählt. Mitten durch die Innenstadt von Potsdam - hatten dadurch aufjedemfall große Öffentlichkeit - und trotzdem keine inhaltslose Route, sondern direkt vor das Gericht, wo über Julias U-Haft entschieden wurde - wenn ich das richtig mitbekommen hab. Aber top war natürlich der Startpunkt der Demo. Strahlender Sonnenschein und erstmal in der Sonne liegen bis die Demo losgeht. So macht das Spaß.. *g*
Leider hat sich der Anfangseindruck nicht bestätigt und wir hatten doch sehr starke - vor allem stark übertriebe - Bullenpräsenz an den Seiten der Demo.. Aber wenigstens keine Vorkontrollen und bis auf die Übergriffe am Ende der Demo nichts nennenswertes.
Die Demo hat sich aufjedemfall in die schönen Demos der We-Will-Rock-You - Kampange und ähnliches in letzter Zeit eingereiht.. Weiter so!

Noch ne kleine Anmerkung zu den Nationalstaaten und ihren Fahnen:
Natürlich ist es klar, dass es keine gute Nation gibt und die Identifikation über Fahnen scheiße ist, aber es hat doch auch keinen Sinn dann solche Fahnen auf Demos verbieten zu wollen oder? Ich denke man sollte da nen bisschen weniger energisch reagieren, die Diskussionen in den eigenen Zusammenhängen weiterführen und auch mit anderen Zusammenhängen vor, während und nach den Demos diskutieren. Das bringt aufjedemfall mehr als diese zugespitzten Aktionen, wenn es dann beinahe zu Schlägereien auf Demos kommt.
Vor allem sollten wir uns über das Thema nicht selber zerfleischen, sondern eher mal das ganze weniger emotional und mehr kritisch reflektieren..

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

nazi-provokationen — armin

@armin — berliner

was bitte? — hubschraubereinsatz

@Kurt Krampmeier — mein name?

scheiss nationalstaaten — autonomer potsdamer ,,

schlau? — hakoah