Stolberg: Antifa-Konzert und Nazi-Party

Antifa 17.09.2005 16:29 Themen: Antifa
In Stolberg (Rhld.) fanden am Abend des 16.09.05 in wenigen hundert Metern Entfernung ein Antifa-Konzert und eine private Nazi-Party statt. Das Antifa-Konzert "Fight Fascism 5" besuchten ca. 350 Personen, die private Nazi-Party bei Stolbergs NPD-Chef Kunkel ca. 50 Personen.
Zwischen beiden Veranstaltungen hatte die Polizei ein größeres Aufgebot postiert, um zu verhindern, daß sich Nazis und Antifas aufeinander zu bewegen und sich gegenseitig ihre Veranstaltungen stören.

Die 350 Besucherinnen und Besucher des Antifa-Konzerts waren aber auch ausschließlich an dem sehr guten Musikprogramm ihrer eigenen Veranstaltung interessiert, so daß hier nur relativ wenig Polizei zu sehen war.

Ein relativ großes Polizeiaufgebot befand sich dagegen in der Nähe der Privatparty von Herrn Kunkel, wohl auch um zu verhindern, daß sich Nazis dem "Fight Fascim"-Konzert nähern konnten. Nach Augenzeugenberichten sollen einige Nazis bereits stark alkoholisiert bei ihrer Party angekommen sein, an dem Abend dürfte noch einiges dazugekommen sein. Jedenfalls dürften die Nazis aufgrund ihres Alkoholpegels später weder in der Lage gewesen sein, sich dem Antifa-Konzert zu nähern noch ihre für den darauffolgenden Tag für Aachen, Eschweiler, Düren oder Stolberg geplanten NPD-Infostände durchzuführen.

Es soll an dem Abend auch noch kleinere Auseinandersetzungen entweder unter den Nazis selbst oder zwischen den Nazis und der Polizei gegeben haben.

Beim Antifa-Konzert "Fight Fascim 5" verlief dagegen - wie erwartet - alles ruhig und friedlich. Um 18.30 hielt Stolbergs Bürgermeister Gatzweiler ein kurzes Grußwort, in dem begrüßte, daß sich soviele junge Menschen gegen Rechtsextremismus engagierten.

Anschließend spielten die Bands

True False (Metal/Crossover aus Stolberg),
Tear It Out (Punk aus Stolberg/Eschweiler),
Sick Day Trip (Punk aus Stolberg),
Absent Without Leave (Punk aus Stolberg),
Masons Arms (Skapunk-Reggae aus Heinsberg/Köln)

Im Laufe des Konzerts verteilten Antifaschistinnen und Antifaschisten kostenlose CDs an die Teilnehmer, die Texte gegen Fremdenfeindlichkeit und Neonazismus enthalten - als Gegenaktion zur sogenannten "Schulhof-CD" der NPD.

Veranstaltet wurde das Konzert von der Gruppe Z Stolberg und der VVN-BdA Aachen, unterstützt u.a. von der IG Metall Stolberg/Eschweiler, den Jusos Stolberg, der Eschweiler Bürgerinitiative "Gemeinsam gegen Neonazis", der Antifa Heinberg, der Antifa Düren, s.p.u.n.k Aachen und Projekt Antifa Aachen

Mit der Veranstaltung konnte wieder erfolgreiches ein Zeichen gegen Nazis in Stolberg und im Raum Aachen gesetzt werden. Aber wir haben natürlich noch viel Arbeit vor uns: In Stolberg sind bereits 3 Nazis im Stadtrat, in Aachen will die NPD bei der nächsten Kommunalwahl ebenfalls in den Stadtrat (keine 5%-Hürde).

Am darauffolgenden Tag fand in Aachen am Brander Marktplatz von 11.00 bis 14.00 ein "Rock gegen Rechts"-Konzert, veranstaltet vom Gewerkschafterkreis Aachen statt. Es spielte "Forty Licks" eine Cover-Band der Rolling Stones.

Ein weiterer Bericht unter:

 http://myblog.de/klarmann/art/1977799






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Ergänzungen

übrigens

was dazu 17.09.2005 - 17:52

naziübergriff nach antifaschistischem konzert

von antifaschist - 17.09.2005 15:11 17.09.2005 - 17:59
 http://germany.indymedia.org/2005/09/128305.shtml:

naziübergriff nach antifaschistischem konzert

von antifaschist - 17.09.2005 15:11
probleme mit faschos nach antifakonzert in stolberg/ aachen
nach dem antifaschistischem konzert "fight facism 5" in stolberg/ bei aachen haben 3 konzertbesucherInnen von einigen nazis in sturmhauben eins auf die fresse bekommen.
die nazis haben die besucherInnen geschlagen, getreten und einen richtig zusammengeklöppt, so dass er eine (leichte) gehirnerschütterung hat. die besucherInnen wurden dann von einer mutter abgeholt.
die bullen sind nicht eingeschritten, obwohl sie die ganze zeit rumgefahren sind. ob sie gerufen wurden weiss ich zZ noch nicht.
bitte ähnliche vorfälle auch posten!

Frage

?! 17.09.2005 - 18:06
...ist das nich der gleiche Bürgermeister der vor nicht allzu langer zeit
in ner ratssitzung während die npd in der stadthalle von stollberg feierte, gegen die bösen linxextremisten wetterte und die übliche rechts-links gleichsetztungen vom stapel ließ?!
wenn ja; erbährmlich! das ihr euch mit dem abgebt!!

delete germany!

Frage2

?! 17.09.2005 - 18:09
den meint ich:
"Um 18.30 hielt Stolbergs Bürgermeister Gatzweiler ein kurzes Grußwort"

Antwort

@?! 17.09.2005 - 18:38

Ja, das ist dieser Bürgermeister. Aber den hatte vor der Ratssitzung die CDU massiv unter Druck gesetzt.

Siehe: "Gatzweiler forderte sodann die Gründung eines lokalen Bündnisses gegen Intoleranz und jeglicher Art von Extremismus - letztgenanntes eine Referenz an die örtliche CDU-Spitze, die immer noch den in Stolberg äußerst selten anzutreffenden Linksextremismus fürchtet."
(  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20058/1.html )

Dieser Beitrag unter Telepolis von Klarmann spiegelt auch wider, warum Ferdi auch gegen Linksextreme sprechen muss, denn die CDU-Stolberg würde sofort das Bündnis platzen lassen, wenn er nur gegen Rechtsextremismus wäre. Stolberg ist halt was ganz besonderes...da spaltet die das rechte Problem Jahrzehnte verdrängende CDU lieber jegliche leicht keimende demokratische Gegenwehr, als auf ihren liebsten Feind zu verzichten.

Vorläufige Stellungnahme der Veranstalter

VeranstalterInnen 18.09.2005 - 11:06
Vorläufige Stellungnahme der VeranstalterInnen zum Naziübergriff:

Beim Antifa-Konzert selbst lief alles ruhig und friedlich. Nazis hatten Hausverbot.

Von einem Naziübergriff irgendwo im Umfeld der Veranstaltung war uns als VeranstalterInene bis jetzt nichts bekannt.

Den Wahrheitsgehalt des Indymediabericht über den Naziübergriff konnten wir nicht beurteilen. Eine schriftliche Anfrage an die Polizei wurde gestellt, wird aber nicht vor Montag, den 19.09.05, beantwortet werden..

Nachdem eine der Gruppen, die das Konzert unterstützt hat, direkt kontaktiert worden ist, gehen wir im Moment davon aus, daß doch ein Naziübergriff stattgefunden hat.

Wir bedauern den Vorfall und wünschen den Opfern gute Besserung.

Die VeranstalterInnen

Anfrage bei der Polizei

VeranstalterInnen 18.09.2005 - 13:35
Laut einer telefonischen Anfrage von Seiten der VeranstalterInnen bei der Pressestelle der Aachener Polizei ist dort bis jetzt nichts von einem Naziübergriff in der unmittelbaren Umgebung unseres Antifa-Konzerts bekannt.

Die Person, die sich bei einer der Gruppen, die das Konzert unterstützt haben, gemeldet hat, wird gebeten, sich wegen genauerer Informationen an eine der ihr mitgeteilten Kontaktadressen zu wenden.

Im Augenblick können wir weder mit Sicherheit sagen, daß ein Naziübergriff stattgefunden hat noch daß keiner stattgefunden hat.

Bericht der Stolberger Lokallpresse

Antifa 19.09.2005 - 21:57

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Na Super — -