Offensive "freier" Nazis im Südwesten?
Eine "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" führt in diesen Wochen eine Kampagne in der Pfalz, in Südhessen und in Rheinhessen durch. Bei dieser "Bürgerinitiative" handelt es sich lediglich um ein Label des neonazistischen "Aktionsbüros Rhein-Neckar".
Das AB Rhein-Neckar ist ein Zusammenschluss so genannter "freier Kameradschaften" und "freier Nationalisten" aus dem Rhein-Neckar-Raum und aus Rheinhessen. Wie andere Aktionsbüros ist auch das AB Rhein-Neckar ein Bündnis nicht parteigebundener Rechter, die sich offen positiv auf den Nationalsozialismus beziehen und oft gewalttätig agieren.
Vertreten sind im AB Rhein-Neckar Nazi-Kameradschaften aus Südhessen, der Vorderpfalz und aus Rheinhessen, sowie der "Freundeskreis Rhein-Neckar". Dieser "Freundeskreis" ist ein Abfallprodukt der mittlerweile nach außen hin weitgehend inaktiven "Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG). Die BDVG wiederum ist eine Abspaltung der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN), die durch ihren in Auftreten und Ideologie besonders offensiven Bezug auf den NS auffiel.
Das Label "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" wurde u.a. bekannt, als die Nazis im September 2004 eine Demonstration im pfälzischen Bad Dürkheim durchführten. Angemeldet wurde die Demonstration damals von Mario Matthes, einem der agilsten Nachwuchskader aus dem Spektrum der bekennenden und miltanten Nationalsozialisten im südwestdeutschen Raum. Matthes, der aus Otterstadt bei Speyer stammt, studiert mittlerweile in Mainz. Er war lange Zeit führender Kader der BDVG-Jugendorganisation "Junge Deutsche", heute ist er vermutlich Teil des "Freundeskreises Rhein-Neckar".
Unterstützt wird die "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" neben allen im AB Rhein-Neckar vertretenen Kameradschaften auch vom Kreisverband Ludwigshafen der NPD. Die NPD und insbesondere ihr Ludwigshafener Kreisverband hat gute Kontakte zur miltanten Nazi-Szene. Mit Christian Hehl findet sich einer der aktivsten neonazistischen Multifunktionäre im Rhein-Neckar-Raum in dessen Reihen. Hehl hat mehrfach Haftstrafen verbüßen müssen, u.a. wegen schwerer Körperverletzung. Er fühlt sich bei der NPD, für die er als Ordner oder Bodyguard auftritt, ebenso wohl wie bei "freien Kameradschaften".
Mit Infoständen (z.B. in Deidesheim und in Bad Dürkheim) und Aktionen bei Wahlveranstaltungen der von den Nazis so genannten "Systemparteien" (so bei Jürgen Trittin in Ludwigshafen und bei Kurt Beck in Frankenthal) wollen die Nazis auf sich aufmerksam machen. Immer geht es bei solchen Aktionen auch darum, lokale Nazi-Strukturen zu stärken und sich der Jugend als jugendkulturelle Alternative anzubieten. Das Programmm "soziale Gerechtigkeit", das die Nazis sich auf ihre Fahnen geschrieben haben, soll dabei als Türöffner dienen. Gleichzeitig machen die angeblich "Freien" bei ihrer Kampagne aber auch ganz banal Wahlkampf für die NPD.
Den Abschluss der neonazistische Kampagne sollen zwei Aufmärsche bilden: Der erste Aufmarsch soll am 1. Oktober im rheinhesssischen Alzey bei Mainz stattfinden, der zweite im südhesssischen Lampertheim am 2. Oktober. Der Aufmarsch in Alzey steht unter dem völkisch-rassistischen Motto "Stoppt die Ausplünderung des Deutschen Volkes! – Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!"
Dieses Motto verwendeten die Nazis schon am 1. Mai 2005 in Worms. Der Aufmarsch in Worms war Teil eines Doppelaufmarschs: am Morgen des 1. Mai waren die Nazis schon im pfälzischen Frankenthal marschiert. Mit den Aufmärschen in Alzey und Lampertheim wollen die Nazis an den angeblich "durchschlagenden Erfolg" vom 1. Mai anschließen, obwohl sie damals v.a. in Worms mit massiver, oftmals miltanter antifaschistischer Gegenwehr zu kämpfen hatten.
Neben der "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" ruft auch eine "Bürgerinitiative für Rheinhessen" zum Aufmarsch in Alzey auf. Bei dieser "Bürgerinitiative", die ihr Postfach in der (übrigens garnicht zu Rheinhessen gehörenden) hessischen Landeshaupstadt Wiesbaden unterhält, handelt es sich vermutlich um eine Gruppe von Nazis aus dem Spektrum der "Kameradschaft Schwarze Division Germania". Die Schwarze Division wurde 2001 in Mainz gegründet und fiel neben ihrem schon an ihrem Namen ersichtlichen positiven Bezug auf die SS in den letzten Jahren durch besondere Gewalttätigkeit auf. Mitglieder der "Schwarzen Division" – so zum Beispiel der Taunussteiner Sören Brühl – waren bei der Anreise zum so genannten "Rudolf-Hess-Gedenkmarsch" 2004 im fränkischen Wunsiedel sowie am 1. Mai 2005 in Worms an Angriffen auf AntifaschistInnen beteiligt. Mitglieder der "Sektion Rheinhessen" der Schwarzen Division kommen auch aus dem Kreis Alzey-Worms.
Auffällig bei den Aktionen der "BI für soziale Gerechtigkeit" ist die inhaltliche Nähe zu Aktionen der "Bürgerinitiative für ein besseres Deutschland". Dabei handelt es sich wiederum lediglich um ein Label, diesmal allerdings für die BDVG. Die Gruppe will am 17.September im baden-württembergischen Heilbronn marschieren. Das Motto hat – wen wundert’s? – frappierende Ähnlichkeit zum Motto für die Alzeyer Demo: "Stoppt die Ausplünderung des Deutschen Volkes durch milliardenschwere Ausländerkosten! – Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!"
Gegen den Aufmarsch in Alzey wird es antifaschistische Aktivitäten geben. Infos unter: www.kein-ruhiges-hinterland.tk. Dort werdet Ihr auch Infos zu Lampertheim finden.
Vertreten sind im AB Rhein-Neckar Nazi-Kameradschaften aus Südhessen, der Vorderpfalz und aus Rheinhessen, sowie der "Freundeskreis Rhein-Neckar". Dieser "Freundeskreis" ist ein Abfallprodukt der mittlerweile nach außen hin weitgehend inaktiven "Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG). Die BDVG wiederum ist eine Abspaltung der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN), die durch ihren in Auftreten und Ideologie besonders offensiven Bezug auf den NS auffiel.
Das Label "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" wurde u.a. bekannt, als die Nazis im September 2004 eine Demonstration im pfälzischen Bad Dürkheim durchführten. Angemeldet wurde die Demonstration damals von Mario Matthes, einem der agilsten Nachwuchskader aus dem Spektrum der bekennenden und miltanten Nationalsozialisten im südwestdeutschen Raum. Matthes, der aus Otterstadt bei Speyer stammt, studiert mittlerweile in Mainz. Er war lange Zeit führender Kader der BDVG-Jugendorganisation "Junge Deutsche", heute ist er vermutlich Teil des "Freundeskreises Rhein-Neckar".
Unterstützt wird die "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" neben allen im AB Rhein-Neckar vertretenen Kameradschaften auch vom Kreisverband Ludwigshafen der NPD. Die NPD und insbesondere ihr Ludwigshafener Kreisverband hat gute Kontakte zur miltanten Nazi-Szene. Mit Christian Hehl findet sich einer der aktivsten neonazistischen Multifunktionäre im Rhein-Neckar-Raum in dessen Reihen. Hehl hat mehrfach Haftstrafen verbüßen müssen, u.a. wegen schwerer Körperverletzung. Er fühlt sich bei der NPD, für die er als Ordner oder Bodyguard auftritt, ebenso wohl wie bei "freien Kameradschaften".
Mit Infoständen (z.B. in Deidesheim und in Bad Dürkheim) und Aktionen bei Wahlveranstaltungen der von den Nazis so genannten "Systemparteien" (so bei Jürgen Trittin in Ludwigshafen und bei Kurt Beck in Frankenthal) wollen die Nazis auf sich aufmerksam machen. Immer geht es bei solchen Aktionen auch darum, lokale Nazi-Strukturen zu stärken und sich der Jugend als jugendkulturelle Alternative anzubieten. Das Programmm "soziale Gerechtigkeit", das die Nazis sich auf ihre Fahnen geschrieben haben, soll dabei als Türöffner dienen. Gleichzeitig machen die angeblich "Freien" bei ihrer Kampagne aber auch ganz banal Wahlkampf für die NPD.
Den Abschluss der neonazistische Kampagne sollen zwei Aufmärsche bilden: Der erste Aufmarsch soll am 1. Oktober im rheinhesssischen Alzey bei Mainz stattfinden, der zweite im südhesssischen Lampertheim am 2. Oktober. Der Aufmarsch in Alzey steht unter dem völkisch-rassistischen Motto "Stoppt die Ausplünderung des Deutschen Volkes! – Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!"
Dieses Motto verwendeten die Nazis schon am 1. Mai 2005 in Worms. Der Aufmarsch in Worms war Teil eines Doppelaufmarschs: am Morgen des 1. Mai waren die Nazis schon im pfälzischen Frankenthal marschiert. Mit den Aufmärschen in Alzey und Lampertheim wollen die Nazis an den angeblich "durchschlagenden Erfolg" vom 1. Mai anschließen, obwohl sie damals v.a. in Worms mit massiver, oftmals miltanter antifaschistischer Gegenwehr zu kämpfen hatten.
Neben der "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" ruft auch eine "Bürgerinitiative für Rheinhessen" zum Aufmarsch in Alzey auf. Bei dieser "Bürgerinitiative", die ihr Postfach in der (übrigens garnicht zu Rheinhessen gehörenden) hessischen Landeshaupstadt Wiesbaden unterhält, handelt es sich vermutlich um eine Gruppe von Nazis aus dem Spektrum der "Kameradschaft Schwarze Division Germania". Die Schwarze Division wurde 2001 in Mainz gegründet und fiel neben ihrem schon an ihrem Namen ersichtlichen positiven Bezug auf die SS in den letzten Jahren durch besondere Gewalttätigkeit auf. Mitglieder der "Schwarzen Division" – so zum Beispiel der Taunussteiner Sören Brühl – waren bei der Anreise zum so genannten "Rudolf-Hess-Gedenkmarsch" 2004 im fränkischen Wunsiedel sowie am 1. Mai 2005 in Worms an Angriffen auf AntifaschistInnen beteiligt. Mitglieder der "Sektion Rheinhessen" der Schwarzen Division kommen auch aus dem Kreis Alzey-Worms.
Auffällig bei den Aktionen der "BI für soziale Gerechtigkeit" ist die inhaltliche Nähe zu Aktionen der "Bürgerinitiative für ein besseres Deutschland". Dabei handelt es sich wiederum lediglich um ein Label, diesmal allerdings für die BDVG. Die Gruppe will am 17.September im baden-württembergischen Heilbronn marschieren. Das Motto hat – wen wundert’s? – frappierende Ähnlichkeit zum Motto für die Alzeyer Demo: "Stoppt die Ausplünderung des Deutschen Volkes durch milliardenschwere Ausländerkosten! – Wir sind nicht das Sozialamt der Welt!"
Gegen den Aufmarsch in Alzey wird es antifaschistische Aktivitäten geben. Infos unter: www.kein-ruhiges-hinterland.tk. Dort werdet Ihr auch Infos zu Lampertheim finden.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Antifa Kampagne in Hessen
http://www.bash-kampagne.tk/
wie bitte?
Zugegebenerweise war der 1. Mai in Worms wirklich nicht erfolgreich für die Antifas. Auf dem Marktplatz waren fas ausschließlich Nazis zu sehen. Das wird sich nicht wiederholen. Die Vorgehensweise der Antifas sollte generell mal überdacht werden.
joa...
!Militanter! Widerstand heißt für mich immer noch, dass ein Grund zum Wehren da ist.
btw. Fight the Game not the players!
Auch in Heilbronn Antifa-Demo!
11.00 UHR: Gegenkundgebung Innenstadt HN (voraussichtlich Kiliansplatz)
12:00 UHR: Treffpunkt der Nazis am Bahnhof HN
Nazis entgegentreten!
Nie wieder Deutschland!
Weitere Infos (wie eventuelle Treffpunktänderung der Faschos) unter
www.ainfos.de
www.infoladenludwigsburg.de
@ bashkampagne
dann nochmal "continue" und schon, tata, hat man das bescheuerte "sie werden in 15 sekunden weitergeleitet" nicht mehr, bevor man auf eure seite geht. nur so als vorschlag.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
woms 2.0 — name
mainzer — mainz05erantifa
@mainzelmännchen — jaja der matthes..