Potsdam; Deutscher Mob greift Kameruner an

Riotbunny Gurion 08.08.2005 21:50 Themen: Antifa
Und wieder eine neue Nachricht aus dem Osten Deutschlands; dort hat ein Mob 6 Migranten angegriffen; ein Mann wurde verletzt und in ein Krankenhaus geliefert.
In der vergangenen Sonntagnacht griffen 6 Nazis in Potsdam-Nedlitz eine Gruppe Migranten an, die sich auf dem Weg zu einer Veranstaltung befand. Zunächst brüllten Sie rassistische Parolen auf die Gruppe, um dann den Angriff zu starten.
Die Opfer flüchteten auf das Gelände eines Asylbewerberheim, das sich in der Nähe befand.

Die fünf Personen aus Potsdam, darunter eine Frau, folgten Ihren Opfern dorthin und schlugen einen Mann nieder, der dadurch Verletzungen an der Schulter und am Ellbogen erlitt- zwei Täter traten weiter auf den am Boden liegenden ein. Die Gruppe flüchtete Ihrerseits dann mit dem Linienbus 691. Der Sicherheitsdienst des Asylbewerberheims, der vorher tatenlos zugesehen hatten, riefen später dann doch die Polizei, (mit der Nachricht einer Ausseinandersetzung zwischen "Ausländern" und Deutschen) woraufhin die Täter noch im genannten Bus gestellt werden konnten.

Die Täter sind alle bereits einschlägig Polizeibekannt und wurden am Sonntagmorgen entlassen- gegen Sie wird nun wegen des Vorwurfs der schweren Körperverletzung ermittelt.

--------

Die Polizei veröffentlichte die Nachricht mit erheblicher Verspätung, dafür aber mit folgender Zusatzinformation;

Konkrete Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen nun nur gegen zwei Personen aus der Gruppe, Männer im Alter von 26 und 33 Jahren
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

mehr.....

Inforiot.de 09.08.2005 - 10:13
Kameruner an Haltestelle geschädigt (Polizeibericht)

Potsdam - Zwei Potsdamer werden beschuldigt, am Sonnabend in Nedlitz einen Asylbewerber beleidigt und geschlagen zu haben. Die alkoholisierten Männer (26; 33) wurden in einem Linienbus von der verständigten Polizei gestellt und in das Polizeigewahrsam gebracht. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurden sie auf Weisung der Staatsanwaltschaft Potsdam am Sonntag früh entlassen.

Kurz vor 22 Uhr hatte ein Wachschutzmitarbeiter des Asylbewerberheimes am Lerchensteig die Polizei wegen einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von Asylbewerbern und einer Gruppe Deutscher an der Bushaltestelle vor dem Objekt gerufen. Die sechs ausländischen Personen, darunter vier Schwarzafrikaner, wollten mit dem Bus zum Buga-Gelände fahren und die Feuerwehrkssinfo-nie besuchen. An der Haltestelle wurden sie aus der anderen Gruppe heraus mit ausländerfeindlichen Äußerungen provoziert. Da die Asylbewerber darauf nicht eingehen wollten, zogen sie sich auf das Heimgelände zurück, wohin ihnen die An-greifer folgten. Dort kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung, bei der ein 31-jähriger Kameruner von einer Person zu Boden geschlagen und von einer zwei-ten mit dem Fuß getreten wurde. Die gesamte Angreifergruppe von insgesamt fünf Personen, darunter eine Frau, flüchtete anschließend mit dem Linienbus 691. Durch den Wachschutz gerufene Polizei stoppte den Bus auf der B 273 und stellte die Verdächtigen unter den Fahrgästen fest. Die fünf Potsdamer im Alter von 19 bis 33 Jahren wurden in das Polizeigewahrsam gebracht. Sofortige Er-mittlungen zum Verdacht der gefährlichen Körperverletzung führten zu den beiden Hauptverdächtigen. Der Alkoholtest ergab 1,97 Promille bei dem 26-Jährigen und 2,0 Promille bei dem Älteren. Beide sind bereits aus verschiedenen polizeilichen Ermittlungen bekannt. Der an Schulter und Ellenbogen verletzte Kameruner wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

---

Find's auch gut

ANA 09.08.2005 - 10:34
Wie z.B. Rostock gezeigt haben, beschränken sich solche "Aktionen" durchaus nicht nur auf Nazis sondern können auch den tatsächlichen "Mob" miteinbeziehen. Damals waren sehr viele "Stinos" beteiligt, kaum Nazis. Zusätzlich hatte sich der "Staat" in Form der Polizei gefährlich lange zurückgehalten.

Wenn man sich den obigen Bericht genauer durchliest, müsste man die Heimleitung wegen Unterstützung oder zumindest Duldung ebenfalls anklagen. Die haben auch nur tatenlos zugesehen und die Wortwahl beim Telefonat mit der Polizei spricht ebenfalls eine deutliche Sprache. Wohin sollen sich Migranten eigentlich noch in "Sicherheit" bringen können, wenn selbst die Heimleitung nicht frei von Rassismus ist und Hilfe nur sehr widerwillig und mit zeitlicher Verzögerung gewährt ?

Sind wir schon wieder mitten im "IV-Reich" angekommen ?

@riotbunny, ANA + gutfinder

Nazihunter 09.08.2005 - 12:39
Das Problem mit dem "Deutschen Mob" ist nicht, dass man es mit den rassisten der Bahamas assoziieren kann, sondern das es nicht stimmt bzw. gerade vor dem Hintergrund der neueren deutschen Geschichte verharmlosend ist. In Rostock Lichtenhagen war der Deutsche Mob tatsächlich am Werk, aber dort hätten die Bullen die Angreifer entkommen lassen - was, in den Bus gestiegen, da können wir nichts mehr machen - bzw. hätten sich die anderen Businsassen gegen eine Festnahme ihrer "Helden" gewehrt, auch der Wachschutz hätte wegen einer läppischen Schlägerei nicht gleich die Bullen gerufen (schon mal daran gedacht, dass auch ein Wachschutz Angst haben kann gegen einen "Mob" einzugreifen)...

Das hört sich vielleicht krass an, aber das könnte auch gesellschaftliche Realität sein, ist es sogar gewesen. Aber damit auch Hilfe kommt, wenn man "Progrom" oder noch krasser "Viertes Reich" schreit, sollten gewisse Sachen nicht inflationär gebraucht werden. Warum neigen einige Antifas und gerade Antideutsche dazu die rechtsextreme Gefahr so grenzenlos zu übertreiben!? Das macht unglaubwürdig.

Tatverdächtige vor dem Haftrichter

Inforiot.de 11.08.2005 - 10:52
Tatverdächtige zu Körperverletzung an Kameruner vor Haftrichter

Potsdam - Die beiden Potsdamer, die beschuldigt werden am Sonnabend in Bornstedt einen Asylbewerber aus Kamerun beleidigt und geschlagen zu haben (s. unsere Meldung v. 8.8.2005), wurden dem Haftrichter vorgeführt. Das beantragte die zuständige Staatsanwaltschaft Potsdam beim Amtsgericht (AG) Potsdam. Die Polizei wurde am Dienstagvormittag angewiesen, die 26- bzw. 33-jährigen Männer umgehend festzunehmen. Der 26-Jährige wurde am Diens-tagnachmittag von Angehörigen der Kriminalpolizei in seiner Wohnung im Schlaatz festgenommen und anschließend dem AG Potsdam vorgeführt, wo gegen ihn Haftbefehl erlassen wurde. Gegen ihn lag bereits eine Strafe wegen ein-schlägiger Delikte vor, die zur Bewährung ausgesetzt war. Der Beschuldigte wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Der Vorführungstermin des 33-Jährigen, den die Polizei am Dienstagnachmittag an seinem Arbeitsplatz in Ba-belsberg festnahm, endete am Mittwochvormittag ebenfalls mit einem Haftbe-fehl, den das Gericht mit Meldeauflagen aussetzte.

Wie berichtet, waren am Sonnabend Asylbewerber an einer Bushaltestelle vor dem Heim im Lerchensteig von einer Gruppe Jugendlicher ausländerfeindlich provoziert worden. Als sich die Angesprochenen auf das Gelände des Objektes zurückzogen, wurden sie verfolgt und einer der Schwarzafrikaner, ein 31-jähriger Kameruner, zu Boden geschlagen und getreten. Die Polizei konnte die in einem Linienbus vom Tatort geflüchtete Angreifergruppe wenig später stellen und die beiden Hauptverdächtigen ermitteln. Es handelte sich um zwei alkoholi-sierte polizeibekannte Potsdamer (26; 33), die in das Polizeigewahrsam gebracht, nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen auf Weisung der Staatsanwalt-schaft am Sonntag früh aber wieder entlassen worden waren.


Quelle: Polizeibericht

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

?

AntifaGuerilla 08.08.2005 - 22:31
warum immer "der deutsche mob" finde deine ausdrucksweise seltsam

Nicht schlimm ;)

Riotbunny 08.08.2005 - 22:43
....denn Riotbunny und der böse,und durchaus ständig grummelige alte Bot mögen Deutschland überhaupt nicht.

Finds gut

gutfinder 09.08.2005 - 02:34
DEUTSCHERRRRR MOBBBB!

Das klingt doch irgendwie schon so, wies is:
Armselige Putzlappen, die sich zusammendeutschen, um dann werrrr zu sein und TEutschland mit dem eiserrrnenn Besen durchzukehren.

Das klingt nach Wischmob, ich assoziiere den Geruch von Bier und Erbrochenem, vielleicht sogar Blut, im Wischmob Glasscherben.

Das löst Ekel in mir aus und deswegen find ich die Bezeichnung treffend:

Deutscher Mob!

völkischer Sprachstil

angeekelt 09.08.2005 - 10:26
"Deutscher Mob?" Das ist eben die völkische Sprache von Rassisten und nicht von Antifaschisten, aber wer wie ein Meyer-Kahane oder Bahamas geifert, ist auch einer!

Als Mob...

Pöpel & Gemob 09.08.2005 - 13:01
...wurde früher die armen und kleinen Leute bezeichnet, ähnlich wie Pöpel.

Sprache

mensch 09.08.2005 - 18:20
"Mob" ist die Sprache der Herrschenden.
Wer sich dieser bedient, positioniert sich auch.

was soll das?

nichtverstehender 10.08.2005 - 12:20
also ich finde die ganzen diskussionen die in der linken und grad hier auf indymedia laufen albern. gerade hier zeigt sich das: menschen werden aus rassistischen gründen heraus verprügelt, wenn sie nicht gerade verprügelt werden, sind sie alltagsrassismus ausgesetzt und was machen die, die sich "links" und "antirassistisch" nennen: sie regen sich über wortwahl wie "mob" auf, bringen den langweiligen "antideutsch"/"antiimp" streit hier rein. was ich eher erwartet hätte, wäre z.B. n aufruf zu einer demo oder besser noch einem aufruf zu einem fest am heim der opfer um solidarität zu zeigen. eine vernünftige infoveranstaltung an diversen öffentlichen orten lässt sich auch organisieren.

naja, ich bin nicht aus potsdam, ist sicher leicht, so etwas hier zu fordern, aber mir immer noch lieber als diese imagelinken diskussionen über kleinigkeiten, die das wesentliche vergessen lassen!

in diesem sinne

@Nazihunter, Pöpel & Gemob, mensch

ANA 10.08.2005 - 12:40
Es bringt nichts, sich über gewisse Begriffe, wie z.B. "Mob" und deren Verwendung zu streiten, da es in der deutschen Sprache meines Wissens keine Alternative gibt. Wenn Lynchjustiz oder keine Ahnung was das nun wirklich war (dazu fehlt mir einfach das Verständnis), und das war in Rostock eine vergleichbare Situation, kann man solche Horden von Bekloppten, Verrückten oder wie auch immer, nur noch als "Mob" bezeichnen.

Zitat: >

Das sehe ich anders. Die Übergriffe von hauptsächlich Nazis (wie gefestigt sie in ihrer "Ideologie" auch sein mögen) nehmen in letzter Zeit stark zu. Das ist keine Übertreibung sondern entspricht den Tatsachen. Ob das nun "echte" Nazis sind oder nur Sympathisanten (die würde ich wieder zum "Mob" rechnen) sind, spielt dabei keine Rolle. Die Gesamtsituation in Deutschland, mit aktiver Unterstützung des Machtapparates, vor allem der Polizei und Politiker, ist viel wichtiger. Das ist keine Übertreibung. Alle Antifa-Demos oder Aktionen wurden und werden massiv durch den Staat behindert. Alle Nazidemos, auf die nicht zufällig die Weltöffentlichkeit schaut, wie der 8.Mai in Berlin, werden geschützt und notfalls der Weg mit schwerem Gerät freigeräumt. Das gleiche Verhältnis existiert bei der Strafverfolgung. Antifas werden kriminalisiert, Nazis lässt man laufen oder es gibt nur geringe bis lächerliche Strafen. Da ist nichts mehr zu verharmlosen und nichts inflationär! Macht endlich die Augen auf und lasst euch nicht durch die Massenmedien, die ja Teil des Machtapparates sind, einlullen !