Nazikonzert in Lübeck von Polizei verhindert

Hermes³ 09.07.2005 22:47 Themen: Antifa
Am Abend sollte eine Neonazi-Band in dem städtischen Jugendzentrum "Haus für Alle", in Lübeck - Moisling, unter dem Motto "Rock den Depressionen" auftreten.
Die Veranstaltung wurde von der Stadtverwaltung genehmigt.
Offensichtlich, so eine Polizei-Sprecherin, hat der Anmelder eine falsche Legende angegeben. Bei dem Anmelder handelt es sich um den bekannten Nazi Christian Worch.
Die Polizei erfuhr aus dem Internet von dem Konzert. Sie fuhr mit mehreren Hundertschaften auf. Ein Verantwortlicher des Begegnungszentrums und ein Mitarbeiter der Ordnungsbehörde untersagten am Abend vor Ort die Veranstaltung. Die Nutzungsbedingungen würden solche Konzerte nicht vorsehen. Die Polizei kündigte an, das Verbot durchzusetzen. Die Neonazis verließen bis ca. 20 Uhr das Gebäude.

Die Polizei befürchtete Krawalle und Ausschreitungen. Der Stadtteil Moisling hat einen hohen Anteil an ausländischen Mitbürgern.

Mehrere Hundertschaften und die Diensthundestaffel der Lübecker Polizei waren im Einsatz. Von und nach Moisling wurden alle Straßen für rund zwei Stunden abgeriegelt.

Gegen 21 Uhr beobachtete die Polizei eine größere Gruppe rechtsradikaler Jugendlicher. Nach ersten Berichten kam es zu Steinwürfen auf Polizisten.
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

polizeipresse

dings 10.07.2005 - 04:53
POL-HL: Lage Polizei Lübeck 10072005 (Polizeieinsatz wegen angekündigtem Rockkonzert der rechtsextremen Szene)
10.07.2005 - 02:24 Uhr, Polizei Lübeck Pressemappe [Pressemappe]

Lübeck (ots) - Polizeieinsatz wegen angekündigtem Rockkonzert der
rechtsextremen Szene

Nach polizeilichen Erkenntnissen war für Samstag, 09. Juli, im
Norddeutschen Raum ein Rockkonzert der rechtsextremen politischen
Szene angekündigt worden. Hierzu hatte ein amtsbekannter Hamburger
aufgerufen. Auch im Internet wurde auf diese Veranstaltung
hingewiesen. Der eigentliche Veranstaltungsort wurde jedoch nicht
genannt. Nach weiteren Informationen konzentrierten sich die Hinweise
auf eine Veranstaltung im Raum Lübeck.

Aufgrund dieser Informationen richtete sich die Lübecker Polizei,
unterstützt durch Kräfte der 1. Einsatzhundertschaft Eutin, auf eine
mögliche Veranstaltungslage im Großraum Lübeck ein. Hierzu befanden
sich rund 240 Polizeibeamte im Einsatz.

Am Samstagnachmittag gingen erste Informationen zum eigentlichen
Veranstaltungsort ein. Ermittlungen ergaben, dass das Konzert unter
dem Motto "Rock gegen Repressionen" in der städtischen Einrichtung
"Freizeitheim Moislinger Berg" satt finden sollte und dort unter
Verwendung einer Legende zur Anmeldung gebracht worden war.

Nachdem der dortige städtische Angestellte von der wahren
Identität des eigentlichen Veranstalters und der Teilnehmer Kenntnis
erlangt hatte, machte dieser von seinem Hausrecht gebrauch, kündigte
den Mietvertrag mit dem Veranstalter und untersagte die Durchführung
des Rockkonzertes.

Unter Aufsicht der Polizeieinsatzkräfte löste sich die
Veranstaltung - zu der sich bis dahin rund 40 Personen des rechten
Spektrums eingefunden hatten - ohne besondere Vorkommnisse auf und
die Personen verließen den Veranstaltungsraum.

Eine im unmittelbaren Anschluss durchgeführte Spontandemo am
Lübecker Hauptbahnhof von 10 Personen dauerte nur wenige Minuten und
löste sich sehr schnell wieder auf.

Rund 150 Personen der rechten Szene versammelten sich schließlich
an der Strandpromenade in Lübeck-Travemünde und versorgten sich dort
mit alkoholischen Getränken. Im Laufe des weiteren Abends kam es zu
einem Steinwurf gegen eingesetzte Polizeikräfte und eine
Sachbeschädigung an einem Funkstreifenwagen. Strafanzeigen wurden in
beiden Fällen gefertigt und die tatverdächtigen Personen
vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen.

Ab 23.30 Uhr löste sich die Personengruppe zügig auf und trat die
Heimreise an.


ots Originaltext: Polizei Lübeck
Digitale Pressemappe:
 http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=43738

Die Bands:

No RechtsRock 10.07.2005 - 10:22
Es sollten "Confident of Victory", "Selbststeller", "Spreegeschwader", "Terroritorium" (alle aus Deutschland) sowie Armco aus Italien spielen.
Organisiert hat das ganze der alte Blood and Honour Aktivist Torben Klebe aus Hamburg, der seit Jahren Konzerte in Norddeutschland organisiert.
Worch hat die Räumlichkeiten abgemietet und sollte wohl für die rechtliche Absicherung sorgen. Hat aber dann nicht hingehauen.

Naziaufmärsche in Lübeck

Antifa 10.07.2005 - 15:34
Christian Worch hat aus Protest gegen die Verhinderung des Konzerts zwei Aufmärsch in Lübeck angemeldet. An den nächsten beiden Samstagen (16.07. und 23.07.), will er sich jeweils um 12 Uhr am dortigen Bahnhof mit seinem Wanderzirkus treffen und dann durch Lübeck ziehen.

was danach geschah

autonomious 10.07.2005 - 20:23
nachdem die veranstaltung aufgelöst wurde, fanden sich hundert bis 200
nazis in lübeck-travemünde ein um dort eine demo gegen repression und polizeiwillkür zu starten.

auf weitere demonstrationen in lübeckzum selben thema wurde ja schon hingewiesen.
interessant könnte sein, dass worch beim freien widerstand dazu aufgerufen hat, nach den demos in travemünde noch party zu machen, weils da ja so schön is.

gegendemos am 16.7. u. 23.7.

Basta! Linke Jugend 13.07.2005 - 19:41
Cristian Worch will mit seinen Schergen an beiden samstagen in die lübecker innenstadt demonstrieren. hierzu wurden Gegendemos angemeldet.
Am 16.7. beginnt die Auftaktkundgebung um 10 Uhr auf dem Rathausmarkt.
Für den 23.7. wurde der Auftakt für 10 Uhr auf dem schrangen in der Fußgängerzone angemeldet.
Aufrufende Gruppen neben Basta! sind: Avanti Projekt undogmatische Linke, Lübecker Bündnis gegen Rassismus, Lübecker Flüchtlingsforum, Antifaschistische Aktion Bad Oldesloe, Rotheute Bad Segeberg, VVN

Für weitere Infos:
www.basta-linke-jugend.de
www.avanti-projekt.de