Regensburg: Eskalation am NPD-Infostand

afa 20.06.2005 20:44 Themen: Antifa
NPD Infostand erfolgreich gestört
Gewalttätige Übergriffe durch Nazis und Polizei
Am Samstag den 18.6.05 baute der Regensburger Nazi Willi Wiener gegen 10.00 Uhr vormittags mit ca. 10 KameradInnen der Kameradschaft Asgard Ratisbona einen NPD-Infostand am St. Kassiansplatz, Ecke Schwarze-Bären-Straße auf. Die FaschistInnen versuchten sowohl ihre Flyer der Kameradschaft, als auch NPD Material zu verteilen, was jedoch meist an der ablehnenden Haltung der PassantInnen scheiterte. Zusätzlich boten AntifaschistInnen die bewährte Müllsack-Aktion an, gaben also den PassantInnen die Möglichkeit die Flugblätter sofort wieder zu entsorgen. Dieses Angebot wurde größtenteils auch angenommen, und mehrere Personen verkündeten ihre Ablehnung gegenüber der NPD-„Politik“. Währenddessen wurde mehreren AntifaschistInnen unter den Augen der Polizei von Nazis Gewalt angedroht.
Kurz darauf erschien eine Gruppe junger Menschen aus dem alternativen Spektrum die sich dem Infotisch direkt annäherten. Daraufhin wurden sie mit Gewalt von den FaschistInnen zurückgedrängt. In dem darauffolgenden Gerangel wurde der Infotisch samt Sonnenschirm abgeräumt.
Anwesende StreifenbeamtInnen konnten die Situation zwar schnell klären, wurden jedoch von Willi Wiener attackiert, der wild gestikulierend gegen diverse Personen Anzeige erstatten wollte.
Am Rande des Geschehens wurde währenddessen eine junge Punkerin von einem Unbekannten mittleren Alters angegriffen und ein Antifaschist der zu Hilfe eilte, von derselben Person zu Boden geworfen und festgehalten. Der Unbekannte konnte nur durch das Eingreifen der PassantInnen von weiteren Handgreiflichkeiten zurückgehalten werden. Schon zuvor hatte er einen in Gewahrsam genommenen Jugendlichen attackiert. Im Gespräch mit den anwesenden BeamtInnen stellte sich heraus, dass diese Person nicht zu den anwesenden ZivilpolizistInnen gehörte, sondern ein nicht im Dienst stehender Beamter sei, der sich bei seinem Einkauf zur Pflicht gerufen sah. Erst nach mehrmaliger Nachfrage zeigte dieser seinen Polizeiausweis und bezeichnete daraufhin die anwesenden Gegendemonstranten als den „letzten Abschaum“. Zwei weitere AntifaschistInnen die im Gerangel mit Nazis und Polizei verwickelt waren, wurden festgenommen. Die Festnahme der angegriffenen Punkerin unter dem Vorwurf der Körperverletzung konnte verhindert werden.
Gegen 12.00 Uhr löste sich der Nazi-Infotisch unter dem Beifall der Anwesenden auf und die FaschistInnen zogen mit der Drohung von gewalttätiger Rache, die in der nächsten Zeit am Bahnhof statt finden soll, ab. Auf einschlägig bekannten Naziforen werden bereits weitere Pläne besprochen. Die Regensburger Lokalpresse verschweigt den Vorfall erfolgreich.
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Ergänzungen

Willi Wiener

Dimitroff 21.06.2005 - 09:53
Willi Wiener ist der im hellblauen Hemd

Hier ist ein anderes Bild

 http://media.de.indymedia.org/images/2005/05/116604.jpg

Naziaktion

Antifa 21.06.2005 - 12:07
Die Nazis kündigen inzwischen im Internet ne Reaktion an:

"Nach dem Übergriff auf den NPD-Infostand vom letzten Wochenende:
Kommenden Samstag,den 25.6.05
Kundgebung gegen linke Gewalt in Regensburg!
Treffpunkt: 10:30 Uhr Dachauer Platz
AM Abend traditionelle Sonnwendfeier in Ostbayern"

Also alle nach Regensburg, Nazis aufmischen!

Solidarische Grüße aus Landshut!

mal 'ne frage

(muss ausgefüllt werden) 21.06.2005 - 13:48
was sagt eigentlich H&M dazu, dass sich direkt vor ihrer schönen fassade diese braune sch**** einfindet? vielleicht wär's möglich, da mal ein statement zu kriegen. ansonsten sehr gelunge aktion, glückwunsch nach regensburg!


p.s.: willi wiener will sich angeblich in willi deutschländer umnennen ;-)

strike!

s 21.06.2005 - 14:19
Yes!
Respekt & weiter so! Gerade während Jahninselfest & Christopher Street Day so nen Stand zu machen ist so frech, und die Reaktion nur angemessen. Tja und nachdem die nasen in ihrem Forum recht rumwallen, von wegen die Cops hätten sie nicht geschützt (oh mann was sind die armseelig, o-ton: "der Polizist hat gesagt das wäre ne Bagatelle", wenn man virtuell weinen könnte, müsste ich jetzt meinen Monitor trocknen...) , denk ich mal dass das ihrer eh schon lächerlichen mobilisierung in Regensburg nicht gerade gut tut.... noch ein zwei solche Aktionen und das Wiener Würstchen ("vorsitzender" von demokratie direkt so ner NPD nahesthenden "wannabe Bürgerbewegung" hängt aber auch in der Kameradschaft Asgard Ratisbona drin), wird nicht mal mehr so hässlich, 17 jährige "Krischperl" (bay. fuer "halbes Hemd"), wie derzeit finden die sich mit ihm auf die Stzrasse stellen. Nächster stand am 25.06. während dem Bürgerfest, das kann lustig werden schaetzte mal dass sie da auf ähnlichen support von seiten der staatsmacht hoffen duerfen.... ;-))
Nazis in Regensburg: WIPE 'EM OUT!!!

Überfall von rechten Regensburgern in München

Indynews 22.06.2005 - 19:13
Naziüberfall nach Grillfest am Flaucher (Isar) in München

Ein Grillabend von ca. 30- 40 Nazis an der Tierparkbrücke mündete in einen Überfall in der U-Bahn

Wie Augenzeugen berichteten, trafen sich schon am frühen Samstag abend mehrere Dutzend Münchner und Regensburger Nazis an der Tierparkbrücke. Unter ihnen sollen sich bekannte Mitglieder mehrerer Kameradschaften befunden haben.



Die Polizei beobachtete das ganze mit mehreren USK-Beamten über Stunden und führte offensichtlich Personenkontrollen durch, entfernte sich dann aber immer wieder vom Ort des Geschehens. Auch wurde beobachtet, wie sich USK-Beamte mit einem offenkundigen Neonazi freundlich unterhielten, und er ihnen zum Abschied noch einen "schönen Feierabend" wünschte.



Als die alkoholisierten Nazis sich in Kleingruppen auf den Weg zur U-Bahn machten, kam es zu Pöbeleien und Rempeleien z.B. gegenüber einem Farbigen und einem Passanten, der sich dazwischen stellte.

Wie die Polizei nun in einer Pressemitteilung vom Sonntag mitteilt, verprügelte eine Gruppe Nazis in der U-Bahn Richtung Innenstadt einen 20-jährigen irakischen Staatsangehörigen und einen Begleiter, nachdem diese vorher mit den Worten „Scheiß Ausländer, wir bringen euch alle um" angepöbelt wurden. Als die Gruppe flüchtete, warfen die Nazis ihnen laut Polizeiangaben Glasflaschen hinterher. Die beiden Betroffenen wurden der Abendzeitung zufolge leicht verletzt.

Fraglich ist dabei nur, wie es passieren kann, dass eine große Gruppe bekannter Neonazis sich den ganzen Abend unter Polizeiaufsicht betrinkt, und dann auf dem Rückweg in der U-Bahn erstmal unbehelligt Menschen verprügeln kann. Laut AZ wurde der Mob kurz darauf von der Polizei festgenommen und im Laufe des Sonntags wieder freigelassen.


Polizeibericht:

Gefährliche Körperverletzung durch Personen des rechten Spektrums

Ein 20-jähriger Iraker und seine 19-jährige deutsche Begleiterin sowie zwei namentlich nicht bekannte Begleiter stiegen heute Nacht gegen 01.15 Uhr am U-Bahnhof Forstenried in die U 3 in Richtung Marienplatz. An der Haltestelle Thalkirchen stiegen 13 Jugendliche aus München und Regensburg zu und setzten sich in den gleichen Waggon wie die Geschädigten. Zwei aus der Gruppe pöbelten: „Scheiß Ausländer, wir bringen euch alle um". Das 19-jährige Mädchen sagte darauf, dass sie schwanger sei und darum bitte, in Ruhe gelassen zu werden. Noch bevor die U-Bahn die Haltestelle Implerstraße erreichte, wurde auf den Iraker und dessen Freund „Mustafa" eingeschlagen. An der Haltestelle stiegen die Geschädigten aus. Der Iraker und „Mustafa" flüchteten. Die Gruppe der Beschuldigten liefen ihnen nach und warfen mit Glasbierflaschen nach den Flüchtenden. Die Beschuldigten wurden durch herbeigerufene Polizeikräfte festgenommen.
Die Beschuldigten werden nach Vernehmung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im Laufe des Sonntagvormittags wieder entlassen.

Nicht die ganze Presse schweigt

Rotnase 23.06.2005 - 14:19
Das Regensburger Wochenblatt scheint die Geschichte doch gebracht zu haben (Ausgabe vom 22. Juni, Seite 2):

Überschrift: „Alle nach Regensburg, Nazis aufmischen”

Nachdem es am Samstag beim abermaligen Infostand der NPD auf dem Regensburger St. Kassiansplatz zu Handgreiflichkeiten zwischen Rechten und Linken und möglicher Weise auch anwesenden Polizeibeamten gekommen ist, scheinen sich die Rechten am kommenden Samstag zu einer „Kundgebung gegen linke Gewalt in Regensburg” zusammen finden zu wollen.
Die Linke hat schon reagiert: Auf der unabhängigen Internetseite indymedia.org wird, nach einem bebilderten Bericht über den samstäglichen Zusammenstoß zwischen Links und Rechts, von einem Unbekannten eben über die geplante Aktion der Rechten berichtet – sein Zusatz: „Also alle nach Regensburg, Nazis aufmischen!”

Das „Wochenblatt” hat die Polizei informiert, dass ein Beamter möglicher Weise am Samstag mit bei der Keilerei beteiligt war. Denn unter indymedia ist zu lesen: ein Zivilist habe in das Geschehen eingegriffen, eine Punkerin festgehalten und einen zu Hilfe eilenden Punker überwältigt und zu Boden geworfen. Er soll, behauptet zumindest der anonyme Verfasser, später seine Polizeimarke vorgezeigt haben. Außerdem habe dieser „Polizist außer Dienst” die Gegendemonstranten, also die Linken, als „letzten Abschaum” bezeichnet – ein böser Vorgang, wenn er denn stimmt. Polizei-Pressesprecher Manfred Schiegel: „Davon ist mir gar nichts bekannt.” Aber er prüft die Vorwürfe, eine Antwort steht noch aus.
Inwieweit der Aufruf der Rechten – und die per Internet vorgeschlagene Gegenreaktion der Linken – ausgerechnet am Bürgerfest-Wochenende böse Früchte tragen wird, darf gespannt beobachtet werden.

zum thema kundgebung gegen "roten terror"...

s 26.06.2005 - 14:19
Eine Versammlung des NPD-Kreisverbandes Regensburg fand am Samstag, 25.06.2005, zwischen 11.00 Uhr und 13.00 Uhr, auf dem Ernst-Reuter-Platz in Regensburg statt. Aus den Erfahrungen der vergangenen Veranstaltungen, standen entsprechende Polizeikräfte bereit, um eine Konfrontation mit den „Linken“ von vornherein zu unterbinden. Bei Vorfeldkontrollen, stellten Polizeibeamte im linken Spektrum 30 Eier sicher, die vermutlich als Wurfgeschosse dienen sollten.
Während der Kundgebung standen sich 15 Personen des rechten Spektrums und mindestens 30 von den „Linken“ gegenüber. Bei Letzteren handelt es sich fast ausschließlich um „Punks“ aus Regensburg.
Die Kundgebung selbst verlief ohne größere nennenswerte Störungen. Nach deren Beendigung, gegen 13.00 Uhr, kam es noch zu einer Rangelei in deren Verlauf einer der rechten Kundgebungsteilnehmer mit einer Stange, zwei Personen aus den Reihen der „Linken“ einen Schlag versetzte. Die zogen sich leichte Hautabschürfungen zu. Die Ermittlungen zum Tathergang und zum Verursacher hat die Kripo Regensburg übernommen. , 25.06.2005 (lz)

Regensburger sagen NEIN! zur NPD

Bernhard 19.06.2006 - 20:35
Das überhaupt nicht versucht wurde, das "Sommerfest" der NPD auf dem
"Rockzipfel" (ein beliebtes Naherholungsgebiet mitten in der Stadt)
zu verbieten, ist mir unverständlich, genauso wie das Fernbleiben der
Stadtspitze von den Gegenkundgebungen. Anscheinend denkt man hier immer
noch in den Bahnen von "links gegen rechts" (oder heißt die Nazis evtl.
insgeheim sogar gut). Dabei müsste doch jeder Mensch mit Hirn und Herz ein
Antifaschist sein, egal ob er konservativ, liberal oder links wählt.

Jedenfalls haben die entsetzten Anwohner der Donauinsel auf ihre Art ein
Zeichen gesetzt: die betroffenen Stadtteile waren übersäht mit Plakaten
"Stadtamhof sagt NEIN!" und "Der Gries sagt NEIN!". Fast an jedem Fenster
und an jeder Tür hing eines, egal ob Geschäft oder Wohnhaus.
Auch die Kirche schwieg nicht und hängte ein großes Banner vom Glockenturm:
"Rote Karte für die NPD". Dieses gemeinsame Aufstehen gegen die Faschisten
macht Mut und zeigt das man/frau durchaus ein Zeichen setzen kann und muss
auch wenn man sich zunächst ohnmächtig und ratlos fühlt.

Die Solidarität, die die Bürger der Stadtteile gegen die NPD gezeigt haben
darf keine Einmaligkeit bleiben - jetzt heißt es weiter zusammhalten gegen
Nazis! Denn die Rechtsextremen forderten im Internet gleich noch am selben
Abend "regelmäßige rechte Konzerte auf der Jahninsel". Einmal war schon
einmal zuviel - nocheinmal dürfen die Stadtamhofer und Grieser das nicht
zulassen - also dabeibleiben, zusammenstehen und den Protest ausbauen.
Der nächste Schritt muss ein (metaphorisches) "Abwatschn" der Stadtoberen
sein, damit denen klar wird: Nie wieder Faschismus heisst auch nie wieder
Nazi-"feste" in Regensburg (und natürlich auch sonstwo nicht, aber
anfangen muss man immer vor der eigenen Haustür).

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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"Willie Wiener" — muahahahahahahahahahahahahahahahaha!

Gute Aktion — ABC

(muss ausgefüllt werden) — (muss ausgefüllt werden)

lol wie nice — Lachender Wurm

Willi Wiener — Arrow

Weiter machen! — tut nix zur sache

Skinhead — Antifascista

??? — Stefan Sedl

schön :) — Jim

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