8. Mai 05 München II

rudi 08.05.2005 21:25 Themen: Antifa
Nachdem die Nazimahnwache noch läuft, lässt sich für München noch kein Fazit ziehen. Hier erst einmal weitere Eindrücke als Fotostory.
Richtig viele Nazis sind es nicht, vielleicht 30, dafür um so mehr Bullen aller Waffengattungen und nochmehr Münchner (2000?) die Nazis ziehmlich scheiße finden. Nach gespanntem Warten kamen die Nazis und ihre Staatseskorte von der S-Bahn hoch ins Zwischengeschoss und einige Antifas gingen gleich auf Tuchfühlung. Die Bullen kämpften den Faschisten dann den Weg nach oben auf den Marienplatz frei, wobei es meines Wissens keine Verhaftungen und keinen Waffeneinsatz gab. Es wurde "nur" geschubst und geprügelt. Das ging auch noch weiter, als die Nazis schon weg waren. Oben auf dem Marienplatz gab es weitere Rangeleien und dann auch Festnahmen, als beherzte Bürger die Gitter demontieren wollten, bzw. diese eindrückten. Nervig und gefährlich wie immer die Zivilbullen die überall herumlungern. Auch wieder das gleiche Bild am Gitter: mitten in den Leuten massiv USK, die damit natürlich leichtes Spiel hatten gegen einzelne vorzugehen.
Im Untergrund wäre vielleicht mehr gegengen, wenn die 2000 da unten gestanden hätten. Aber die Bullen hätten die Herren Nazis dann wohl per Bus auf den Marienplatz geschafft.
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Ergänzungen

Aus is!

Rudi 08.05.2005 - 21:36
Die bis 22h gewähnte Mahnwache ist nun (20.30) wohl zu Ende.

Polizei setzt Nazipropaganda durch

Rote Hilfe München 09.05.2005 - 02:41
München am 8. Mai 2005:
Polizei setzt Nazipropaganda gegen 2000 GegendemonstrantInnen durch

(09.05.05) Am 8. Mai 2005 – dem 60. Jahrestag der Befreiung vom NS-Faschismus – kamen auf dem Münchner Marienplatz ca. 60 (Neo-) FaschistInnen zusammen, um unter dem Motto „Tag der Ehre, nicht der Befreiung“ eine Mahnwache abzuhalten. Schon seit dem frühen Nachmittag hatten sich dort auch insgesamt bis zu 2000 GegendemonstrantInnen eingefunden. Mehrere hundert PolizistInnen auch aus Sondereinheiten setzten die rechtsextremistische Mahnwache schließlich durch, es kam zu 26 Festnahmen von AntifaschistInnen.

Mit zwei Reihen Absperrgittern und zahlreichen PolizistInnen wurde am Sonntagnachmittag der Kundgebungsplatz für die rechte Mahnwache gesichert. Um 18:00 trafen sie dort von Polizei eskortiert ein. Schon vorher gab es mehrere Festnahmen, als einige NazigegnerInnen die Polizeiabsperrungen überwunden hatten. Auch im weiteren Verlauf kam es weiter zu insgesamt 27 Verhaftungen, 26 davon waren AntifaschistInnen! Ihnen werden Delikte wie Beleidigung, Ver­sammlungs­störung, versuchte Gefangenenbefreiung oder versuchte Körperverletzung vorgeworfen.

Die Polizei erweckte wie schon zuletzt beim rechten Aufmarsch am 2. April den Eindruck, dass sie alles unternehme, um die Verbreitung rechter Propaganda auch gegen die Proteste mehrerer tausend Menschen durchzusetzen. Die Gegendemonstration war durchsetzt mit ZivilpolizistInnen, die Sondereinheit USK stand bereit, um AntifaschistInnen auch unter Gewaltanwendung festzunehmen. Erneut wurden die NazigegnerInnen von zahlreichen Polizeikameras gefilmt. Sogar ein Kamerawagen des bayerischen Rundfunks wurde dazu verwendet – ein Übertragungskabel führte direkt in ein Polizeifahrzeug.

Paula Schreiber, die Pressesprecherin der Roten Hilfe München, dazu am Sonntag abend:
„Es ist unerträglich, wenn 60 Jahre nach dem Ende des Faschismus in Deutschland rechtsextremistische und geschichtsrevisionistische Aufmärsche von der Polizei geschützt und
AntifaschistInnen, die sich dem entgegenstellen, mit allen Kräften drangsaliert, überwacht und verhaftet werden. Einerseits wird dieses zivilgesellschaftliche Engagement auch in München immer wieder von PolitikerInnen gefordert, andererseits im konkreten Fall von Polizei und Justiz verfolgt. Die Rote Hilfe erklärt sich solidarisch mit den verfolgten NazigegnerInnen und fordert die Einstellung der Verfahren sowie die Löschung der gesammelten Daten.“