Bericht vom Naziaufmarsch am 1. Mai in Heide
Ungefähr 350 AntifaschistInnen demonstrierten am 1. Mai im schleswig-holsteinischen Heide gegen einen Aufmarsch von Nazis, konnten diesen zwar nicht verhindern, aber immerhin eine Verkürzung der Route erzwingen.
150 Neonazis marschierten über drei Stunden lang unter dem Schutz eines Wanderkessels durch Heide. Der Aufmarsch, der von Inge Nottelmann und Tobias Thiessen aus Hennstedt-Ulzburg organisiert wurde, lief unter dem Motto "Soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen".
Etwa 70 Linke wurden über drei Stunden lang von der Polizei eingekesselt und erst nach Abfahrt der Nazis gegen 17.30 Uhr wieder freigelassen. Den restlichen AntifaschistInnen gelang es jedoch einen der drei geplanten Kundgebungsorte zu besetzen und so immerhin die am Rondell am Marktplatz
vorgesehene Kundgebung zu verhindern, so dass die Nazis auf abgelegenere
Ortsteile ausweichen mussten und der Aufmarsch verkürzt wurde. Angesichts der Ausgangslage muss dies als grosser Erfolg für die GegendemonstrantInnen gewertet werden.
Die Behörden versuchten im Vorfeld nicht, den Naziaufmarsch zu
verbieten. Stattdessen vertuschten sie die bereits am 1. Februar
angemeldete Demo. Nach Bekanntwerden bat der Bürgermeister
Ulf Stecher (CDU) die Bürgerinnen und Bürger darum, zu Hause zu bleiben und beim Vorbeiziehen des Demonstrationszuges nicht aus den Fenstern
zu gucken. Gegenüber der Presse äusserte er sogar den Wunsch, dass die
Berichterstattung nicht so gross ausfallen möge.
Der Polizeichef Wolf-Rüdiger Beitsch tat sich im Vorfeld besonders hervor durch das Verharmlosen der Nazis, die sich wohlgemerkt selbst so nennen. Dagegen nannte er es "schon fast übertrieben", zu sagen, die Anmelderin Inge Nottelmann sei eine Rechtsradikalistin. Ausserdem war er sich sicher, dass von den Rechten keine Gewalt ausgehen werde, wofür er sogar Gewähr bieten wollte. Wie nach diesen Äusserungen zu erwarten war, zeigte sich der Einsatzleiter Beitsch laut Polizei-Pressemitteilung (!) "ausgesprochen zufrieden mit dem Verlauf des Geschehens" am 1. Mai, also mit dem Durchsetzen des Naziaufmarsches.
Die Polizei betonte in ihrer Pressemitteilung, dass nur eine Person (durch den Biss eines Polizeihundes) verletzt wurde und es keinerlei Sachbeschädigungen gab. Eigentlich ein Wunder angesichts des äusserst aggressiven Auftretens der Polizei gegenüber den AntifaschistInnen. 15 Strafverfahren sind eingeleitet worden, 12 davon gegen Linke. Zweimal wurde versucht, durch Sitzblockaden die Nazis aufzuhalten, was aber nicht gelang.
Ein 21-jähriger Dithmarscher hatte am Freitag mit einem Eilantrag vor
dem Verwaltungsgericht noch versucht, den Aufmarsch verbieten zu lassen,
scheiterte aber. Als Begründung gab er an, dass die Veranstalter sich
selbst als "Nazis in Holstein" bezeichneten, was verfassungswidrig sei.
Etwa 70 Linke wurden über drei Stunden lang von der Polizei eingekesselt und erst nach Abfahrt der Nazis gegen 17.30 Uhr wieder freigelassen. Den restlichen AntifaschistInnen gelang es jedoch einen der drei geplanten Kundgebungsorte zu besetzen und so immerhin die am Rondell am Marktplatz
vorgesehene Kundgebung zu verhindern, so dass die Nazis auf abgelegenere
Ortsteile ausweichen mussten und der Aufmarsch verkürzt wurde. Angesichts der Ausgangslage muss dies als grosser Erfolg für die GegendemonstrantInnen gewertet werden.
Die Behörden versuchten im Vorfeld nicht, den Naziaufmarsch zu
verbieten. Stattdessen vertuschten sie die bereits am 1. Februar
angemeldete Demo. Nach Bekanntwerden bat der Bürgermeister
Ulf Stecher (CDU) die Bürgerinnen und Bürger darum, zu Hause zu bleiben und beim Vorbeiziehen des Demonstrationszuges nicht aus den Fenstern
zu gucken. Gegenüber der Presse äusserte er sogar den Wunsch, dass die
Berichterstattung nicht so gross ausfallen möge.
Der Polizeichef Wolf-Rüdiger Beitsch tat sich im Vorfeld besonders hervor durch das Verharmlosen der Nazis, die sich wohlgemerkt selbst so nennen. Dagegen nannte er es "schon fast übertrieben", zu sagen, die Anmelderin Inge Nottelmann sei eine Rechtsradikalistin. Ausserdem war er sich sicher, dass von den Rechten keine Gewalt ausgehen werde, wofür er sogar Gewähr bieten wollte. Wie nach diesen Äusserungen zu erwarten war, zeigte sich der Einsatzleiter Beitsch laut Polizei-Pressemitteilung (!) "ausgesprochen zufrieden mit dem Verlauf des Geschehens" am 1. Mai, also mit dem Durchsetzen des Naziaufmarsches.
Die Polizei betonte in ihrer Pressemitteilung, dass nur eine Person (durch den Biss eines Polizeihundes) verletzt wurde und es keinerlei Sachbeschädigungen gab. Eigentlich ein Wunder angesichts des äusserst aggressiven Auftretens der Polizei gegenüber den AntifaschistInnen. 15 Strafverfahren sind eingeleitet worden, 12 davon gegen Linke. Zweimal wurde versucht, durch Sitzblockaden die Nazis aufzuhalten, was aber nicht gelang.
Ein 21-jähriger Dithmarscher hatte am Freitag mit einem Eilantrag vor
dem Verwaltungsgericht noch versucht, den Aufmarsch verbieten zu lassen,
scheiterte aber. Als Begründung gab er an, dass die Veranstalter sich
selbst als "Nazis in Holstein" bezeichneten, was verfassungswidrig sei.
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Ergänzungen
agressiver Hundeführer
Polzeihunde befreien, den Hundeführer einschläfern!
JN Verden
Besuchen könnt ihr ihn sicherlich am 8.Mai auf dem Heisenhof in Dörverden (Nds.).
Demo in Hassel um 12.00 Uhr
Heisenhof dichtmachen!
bild 7 deutsche stimme
Stefan Schoch Stade
Sandra Schlichting Stade
zu der Gruppe die mit dem stellvertretenden npd-vorsitzenden Adolf Damman aus Buxtehude-Neukloster anreisten gehören auch die schwarzhaarige rechts hinter Zaha sowie der kleine mit der Jeansjacke und der schwarzen cap links neben schlichting.
Hundeführer anzeigen
Die verletzte Person wurde brutalst verhaftet. Die zerbissene Hand zusammengequetscht, um Handfesseln anzulegen.
Die betroffene Person wurde nicht ins Krankenhaus gebracht, sondern mehrere Stunden eingesperrt.
Ein Polizeiarzt hielt es nach begutachtung der Wunde nicht nötig den Verletzten in ein Krankenhaus zu verweisen. Mehrfach wurde darauf hingewiesen das kein Tetanusimpfung bestehe.
Vor der Zelle hat sich ein Polizist positioniert und die nach Hilfe rufenden Gefangenen als Zoo bezeichnet und seinen Kollegen herbeigerufen der die Gefangenen für die "private Sammlung" abgefilmt hat.
Es wurden telefonanrufe verweigert und nicht ausreichend Wasser gebracht.
Nach 3 1/2 Stunden wurde der Verletzte ins Krankenhaus gebbracht. Aufgrund der tiefe der Wunde mussten sich die Ärzte erst beraten, wie sie den Patienten behandeln.
Die anderen Gefangenen würden aufgrund des absurden Vorfurf des Landfriedensbruch erkennungsdiestlich behandelt.
No Justice No Peace
Presseerklärung vom 05.05.2005
Die "Bewegung gegen den Krieg" bewertet die Aktionen am 1. Mai als politischen Erfolg: Etwa 400 AntifaschistInnen protestierten friedlich gegen den Naziaufmarsch. Sie besetzten das Rondell am Markt und verhinderten damit die dort geplante zentrale Kundgebung der Nazis. Durch zwei Sitzblockaden direkt vor dem Naziaufmarsch konnte ausserdem eine Verkürzung der Route erzwungen werden, so dass die Nazis nicht durch die Innenstadt ziehen konnten.
Es war von AntifaschistInnen nicht dazu aufgerufen worden, den Naziaufmarsch mit allen Mitteln zu verhindern, also auch mit Gewalt, wie die Dithmarscher Landeszeitung in ihrer tendenziösen Berichterstattung auf reisserische Art suggerierte. Dagegen sind mehrere GegendemonstrantInnen verletzt worden und nicht nur einer wie die Polizei mitteilte. Mindestens drei Menschen, vermutlich aber noch mehr, sind von einem Polizeihund gebissen worden, den sein Halter auf die Menge losliess.
Die Polizei ging äusserst aggressiv (und teilweise sogar brutal) gegen AntifaschistInnen, aber auch gegen Unbeteiligte und PressevertreterInnen vor. So erfolgte das etwa fünfstündige Einkesseln in der Friedrichstrasse unter einem Vorwand und war rechtswidrig. Die vor einer solchen Aktion rechtlich notwendige dreimalige Belehrung war nicht erfolgt. Es gab aber noch weitere Rechtsverstöße von Seiten der Polizei: So ist zwei durch Hundebisse Verletzten nach ihrer Festnahme die ärztliche Versorgung verweigert worden. Ein anderer Festgenommener berichtete darüber, dass ihm Getränke und das Benutzen der Toilette verweigert worden sind.
Der Einsatzleiter der Polizei Beitsch hat bereits im Vorfeld die Nazis verharmlost. Er nannte es "schon fast übertrieben", die Anmelderin (und bekannte Nazi-Aktivistin) Inge Nottelmann aus Henstedt-Ulzburg als "Rechtsradikalistin zu bezeichnen". Angesichts dessen, dass die Veranstalter des Naziaufmarsches sich selbst in ihrem Flugblatt und auf der Homepage (verantwortlich ist Tobias Thiessen aus Henstedt-Ulzburg) Nazis nennen, erscheint es unverständlich, dass ein Verbot nicht möglich gewesen sein soll. Ist die Wiederbetätigung als Nationalsozialisten nicht verboten? Die Polizei hätte ausserdem die Versammlung der Nazis am Bahnhof schon auflösen können und müssen, denn die dort abgehaltene Kundgebung war gar nicht genehmigt.
Im Internet feiern die Nazis ihren Aufmarsch in Heide als Erfolg. AntifaschistInnen, die am 1. Mai gegen den Naziaufmarsch protestiert haben, sind in den letzten Tagen von Dithmarscher Nazis wegen ihres Engagements bedroht worden. Es ist höchste Zeit, ein breites gesellschaftliches Bündnis zu bilden, damit die Nazis in Dithmarschen nicht noch stärker Fuss fassen können.
Weitere Fotos
Weitere Fotos
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Linksammlung zum Heider Naziaufmarsch
http://people.freenet.de/attac-dithmarschen/naziaufmarsch.htm
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
noch mehr bilder ??!! — Aktion Rotfront