Nazis in Dortmund wollen es wissen

wer von der Antifa 01.04.2005 18:26 Themen: Antifa
Nazis in Dortmund legen für NRW-Verhältnisse ein unglaubliches Selbstbewusstsein an der Tag. Jetzt rechtfertigen sie sogar den Mord an Thomas und drohen ihren Gegnern.
Die Nazis in Dortmund scheinen es wissen zu wollen. Unglaublicherweise tauchen seit gestern Nacht in Dortmund A4-formatige Plakate auf, auf denen u.a. folgendes zu lesen steht:

" (...) ANTIFAGRUPPEN
ZERSCHLAGEN! WER DER BEWEGUNG IM WEG STEHT, MUSS MIT DEN KONSEQUENZEN
LEBEN! (...).
V.I.S.D.P. AXEL W. REITZ (...) BERGHEIM"

Die vermeintliche Adresse des Herrn Reitz lasse ich weg, da er dort gar nicht wohnt.

Die stellen sich also nicht nur offen hinter den Mörder von Thomas, sondern rechtfertigen den Mord und drohen sogar mit einer Fortsetzung. Wird echt Zeit, dass die mal fett Probleme vor Ort bekommen. Überhaupt - so meine Beobachtung in Dortmund - scheinen die - abgesehen von der einen oder anderen Hausdurchsuchung - überhaupt keine Probleme bekommen zu haben in den letzten Jahren. Dabei dürften die Vögel doch hinlänglich bekannt sein, konspirativ arbeiten die ja nicht. Oder zumindest nicht sehr erfolgreich. Was dieser "Antifa-Antifa"-Vogel Dennis Giemsch da beispielsweise abzieht mit seiner peinlichen pseudokonspi-Möchtegerneautonomen-Nummer gehört ja eigentlich in die Kiste "Treppenwitz des Jahrhunderts". Den könnte man im heimischen Partykeller auftreten lassen und anschließend mit Taubenscheiße bewerfen. Aber dennoch machen die Vögel richtig fett Ärger vor Ort, unglaublich. Und reißen die Fresse bis zum Anschlag weit auf - und leider nicht nur die Fresse, wie sich immer wieder zeigt.
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Ergänzungen

Erklärung von Antifa-Gruppen aus NRW

Verbreiter 01.04.2005 - 18:43
Öffentliche Erklärung antifaschistischer Gruppen aus 37 NRW-Städten zum
Nazi-Mord in Dortmund am Ostermontag

1. April 2004


Am Abend des 28. März 2005 wurde der Punk Thomas in der U-Bahn-Station
Kampstraße in Dortmund ermordet. Selbst die Polizei - im Regelfall mehr als zurückhaltend mit derartigen Verlautbarungen - rechnet den Täter
öffentlich der extrem rechten Dortmunder Szene zu. Die Neonazi-Szene
indes zeigt sich selbstbewusst, droht gar mit weiteren Angriffen.
Antifaschistinnen und Antifaschisten aus NRW rufen dazu auf, sich den
Neonazis offensiv entgegenzustellen.

Die Dortmunder Neonazi-Szene hat sich eindeutig zu dem Mörder bekannt. Den 17-Jährigen bezeichnen sie als ihren „Kameraden“ aus Dortmund und besorgten ihm sofort einen Rechtsanwalt.

In der Nacht vom 30. auf den 31. März folgte die nächste Attacke, dieses Mal auf die Mahnwache an der Kampstraße. Ein 23-jähriger einschlägig vorbestrafter Neonazi drohte bereits am Nachmittag gegenüber einem Punk: „Ich stech Dich auch ab“, ehe er nachts die an der Mahnwache anwesenden Punks mit einem Messer angriff. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Polizei konnte den Täter stellen.

„Hier zeigt sich einmal mehr sowohl die andauernde Gewaltbereitschaft der
Neonazis, als auch die Tatsache, dass die Szene den Mord als Ausdruck ihrer politischen Überzeugung versteht und offen mit dem Täter
sympathisiert", so Lea Stohic im Namen der Unterzeichner dieser
Pressemitteilung.

Doch die Dortmunder Neonazi-Szene geht noch weiter und droht auf gestern
Nacht in Dortmund offen verklebten Plakaten: "Wer der Bewegung im Weg
steht, muss mit den Konsequenzen leben." Presserechtlich verantwortlich für diese Plakate ist der Neonazi Axel Reitz aus dem Kölner Raum. Die Plakate dürften aber von der Dortmunder Neonazi-Szene erstellt worden sein.

In der Gaststätte „Deutscher Hof“ auf der Dortmunder Mallinckrodtstraße
feierte die Dortmunder Neonazi-Szene drei Tage vor dem Mord den Jahrestag
der Gründung der Nazi-Hooligan-Gruppe „Borussenfront“ um Siegfried
(„SS-Siggi“) Borchardt.
Trotz Anwesenheit der Polizei konnten mehrere Neonazis einen Migranten
verprügeln. Im späteren Verlauf des Abends wurden 23 Neonazis nach Auseinandersetzungen mit der Polizei in Gewahrsam genommen,
trotzdem kann laut Polizei „zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen nicht
von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ausgegangen werden“. Zusammenkünfte wie diese nutzen die Neonazis auch zur Rekrutierung ihres Nachwuchses. Ebenso wie der Mörder, so war auch der jüngste am
Freitagabend verhaftete Neonazi gerade einmal 17 Jahre alt.

Die Dortmunder Neonazi-Szene ist in den letzten Jahren immer aktiver
geworden und hat stetig und erfolgreich Nachwuchs angeworben. Aktuelle
Kristallisationspunkte sind die "Kameradschaft Dortmund" um Siggi
Borchardt, Karin Lenzdorf, Erich Dombrowski und Katja Jarminowski, die
"Autonomen Nationalisten östliches Ruhrgebiet" (a.n.ö.r) um Dennis
Giemsch und "Didi" Surmann sowie der Kreis um den Brechtener
Frontmann der Neonazi-Band "Oidoxie", Marko Gottschalk. Die Dortmunder
Szene dürfte derzeitig die stärkste Neonazi-Szene in NRW darstellen. Laut
Angaben des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes (VS)in seinem
Jahresbericht über das Jahr 2004 besteht der feste KERN der Aktivisten aus
"etwa 30 Personen", der "bis zu 80 Personen mobilisieren kann", und dieses
kurzfristig. Bei den Zahlen des VS ist das sympathisierende Szene-Umfeld nicht mitgerechnet.

Auf allen wichtigen bundesweiten Events der Neonazi-Szene sind Dortmunder
Neonazis anzutreffen. Regelmäßig treten sie auch durch
eigene lokale und regionale Demonstrationen und Kundgebungen in
Erscheinung. Kameradschaftsabende, der Besuch auswärtiger und eigener
Konzertveranstaltungen sowie andere "gesellige" Veranstaltungen
gehören zum Szene-Alltag, ebenso wie das Anpöbeln von missliebigen
Personen sowie körperliche Angriffe. Vor Mord wird hierbei
nicht zurückgeschreckt.

Dass das neonazistische Weltbild seine gewalttätige Umsetzung auch in
Dortmund erfährt, zeigt sich schon länger. So stammte Michael Berger, der
im Sommer 2000 drei Polizisten ermordete, ebenso aus
der Dortmunder Szene, wie diejenigen, die lokale Gedenkstätten
verwüsteten, einen Anschlag auf die Ausstellung über die Verbrechen
der Wehrmacht verübten und auf Neonazi-Veranstaltungen im Ausland
offen zum militanten Kampf gegen "das Judentum" aufrufen, wie es der heute
in den Niederlanden lebende Michael Krick bei jeder sich
bietenden Gelegenheit macht. Der Mord am Montagabend und der
Messerangriff zwei Tage später sind Teil einer
seit Jahren anhaltenden neonazistischen Gewaltwelle, der jederzeit alle zum Opfer fallen können, die nicht in das neonazistische Weltbild passen.

Lea Stohic: „Wenn, wie in Dortmund, die Existenz einer expandierenden
Neonaziszene ignoriert wird - wie in der Vergangenheit häufig geschehen -,
ist es die logische Konsequenz, dass die Neonazis unter dem Motto 'Dortmund ist unsere Stadt' dieselbe zu einer no go area für nicht genehme Personen erklären und entsprechend selbstbewusst und gewalttätig agieren.“

Um unserer Wut und Trauer über den Mord an Thomas Ausdruck zu
verleihen und dieser Entwicklung entgegenzutreten, rufen wir zur regen
Teilnahme an der Mahnwache und Demonstration am 2. April in Dortmund
auf.

Samstag 2. April 2005, 12 Uhr: Gedenkkundgebung, 13 Uhr: Demonstration ab
U-Bahnhof Kampstraße, Dortmund-City

Doch bei dieser Demonstration darf und wird es nicht stehen bleiben. Wir,
Antifaschistinnen und Antifaschisten aus NRW, rufen hiermit dazu auf, sich
den Neonazis offensiv entgegenzustellen, zu jeder Zeit und an jedem Ort.
Jetzt reichts!


Antifaschistische Gruppen aus 37 NRW-Städten

Wichtig! Morgen muss extrem aufgepasst werden

Jogger 01.04.2005 - 20:08
Hiermit möchte alle Demoteilnehmer für Samstag aufrufen intensiv auf anti-antifa AktivistInnen in der Demo zu achten, da es keine angemeldete Gegendemo von Seiten der Rechten geben wird. Dennoch werden es sich die Rechten nicht nehmen lassen an der Demo "teilzuhaben". Informiert euch im Vorfeld über bekannte Neonazis aus Dortmund und NRW um diese möglicherweise zu identifizieren und maßnahmen während der Demo zu unternhemen. Aufgrund der Tatsache das es keine gemeldetet Gegendemo gibt gilt auch für uns Fotoapparat zuhause lassen , denn jeder der in der Demo knippst machst sich verdächtig.

NAZISTRUKTUREN ANGREIFEN , KEIN FRIEDE DEN DEUSCHEN ZUSTÄNDEN !

Merkt ihr noch was?

abc 01.04.2005 - 20:33
Ein Mensch ist gestorben. Das ist schlimm genug. Dass die Nazis eines ihrer Ziele erreichen, nämlich der Antifa ihr Gesicht nehmen, merkt ihr gar nicht mehr. Seit Tagen lese ich hier Aufrufe zu Gewalt, Menschen, die sonst verächtlich über die BILD-Zeitungsleser und ihre Pawloschen Reflexe bei Kindesmord und Vergewaltigung lachen, verhalten sich selbst wie die letzten Urmenschen. Vor einigen Wochen wurden noch Bilder eines blutüberströmten Kameraden gezeigt, damals haben sich die meisten noch köstlich amüsiert. Genau wie nach einer Demo in Mannheim, bei der ein Auto der Nazis von 70 Leuten angegriffen wurde und auf die Insassen u.a. mit Schraubenziehern eingestochen wurde. Das schien legitim und wurde sogar als Rückkehr der Antifa zu alten Zeiten gefeiert! Warum handeln Menschen so irrational? Ich verstehe es einfach nicht. Ob die Demo morgen im Sinne Schmuddels, einem friedliebenden Menschen ablaufen wird, wage ich sehr stark zu bezweifeln.

P.S: Ende der 90er gab es in Duisburg einen ähnlichen Vorfall. Damals gehörte die rechte Szene in Duisburg zu den aktivsten in NRW. Zwei Nazi-Hools traten aus purer Lust an Gewalt einen Renter tot. Daraufhin sah sich die Stadt genötigt einzugreifen und zerschlug die örtlichen Strukturen. Die Nazis sind zu weit gegangen und haben das Ende ihrer Kameradschaft selbst besiegelt!

antifaschismus

wiglaf droste 01.04.2005 - 23:04
„Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, - das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. (…) Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein. So geht das. Verbaler Antifaschismus ist Käse. Militant soll er sein, vor allem aber erfolgreich. Wenn sich dabei herausstellen sollte, daß er sich gegen 50, 60, 70, 80 oder 90 Prozent des deutschen Volkes richtet, dann ist das eben so. Wo Nazis "demokratisch" gewählt werden können, muß man sie nicht demokratisch bekämpfen.“

Auslassungen?

dumb-O 02.04.2005 - 14:45
Könnte jemand der sich ein solches Plakat angeeignet hat den Rest des Textes posten?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 6 Kommentare an

Enough is Enough — Antifa

Jetzt reichts! — .-.

@wiglaf droste — kein sprücheklopfer

auch in berlin — xyz