Querfront-Zeitung gibt auf

AntifaPower 19.12.2004 15:47 Themen: Antifa
Das Querfront-Blättchen "Campo" geht in die Knie! Herausgeberin und Junge-Freiheit-Freundin T.K. gab die Einstellung des Miniblättchens an, nicht ohne ihre eigenen Leser zu beschimpfen.
Das Querfront-Blättchen "Campo" geht in die Knie! Herausgeberin und Junge-Freiheit-Freundin T.K. gab die Einstellung des Miniblättchens an, nicht ohne ihre eigenen Leser zu beschimpfen.

Die gescheiterte Herausgeberin schrieb:

" Der CAMPO wird eingestellt
Der CAMPO wird „vorläufig endgültig“ eingestellt.

Aus dem "Don Quijote" -

Sanson: „Menschen, die durch ihren Genius Ruhm erworben haben, große Dichter, glänzende Geschichtsschreiber, werden immer, oder doch in den meisten Fällen, von denen beneidet, die besonderes Vergnügen darin finden, die Schriften Dritter zu beurteilen, ohne dass sie jemals eine Arbeiten ans Licht gaben.“

„Dem ist nicht zu verwundern“, sprach Don Quijote, „gibt es doch auch viele Theologen, die nicht für die Kanzel taugen, hingegen sehr geeignet sind, um zu erkennen, was an den Predigten anderer zu wenig oder zu viel ist.“

„Alles das ist richtig, Senor Don Quijote“, versetzte Carrasco, „aber ich wünschte, derartige Tadler hätten mehr Barmherzigkeit und weniger Kritik und unterließen es, sich an jedes Stäubchen zu halten, wenn sie der hellen Sonne eines schönes Werkes Übles nachreden wollen.“

TK: Nun – egal. Aus Gründen, die ich hier müde bin ein weiteres Mal aufzuzählen, weil sie in manchen ausführlichen Schilderungen oder knappen Grobheiten schon unzählige Male gesagt wurden, stelle ich einfach fest, dass die deutsche Welt den CAMPO nicht braucht.

Nicht zuletzt scheiterte ich auch an den geringen finanziellen Möglichkeiten, die es nicht zuließen, Werbung in notwendigem Umfang zu machen. Vor allem aber ist es mir nicht gelungen, ein „Milieu“ in erfolgreicher Weise anzusprechen- wahrscheinlich, weil es das in Deutschland in nur sehr geringem Umfang gibt. Dazu kommt, dass ich auch keine dauerhaft adäquaten Mitarbeiter fand – wobei ich mir die partielle Lust zum Nachtreten hier ausdrücklich versagen möchte.

Ich behalte mir vor, den CAMPO wieder zu beleben und solange bleibt das Forum ein Sprachrohr für meine journalistischen oder schriftstellerischen Arbeiten. Grundvoraussetzung für eine Wiederaufnahme an der Arbeit an einer gedruckten Publikation, wäre gegebenenfalls eine Verteilung der Kosten auf mehrere Personen (das aber ist nicht das Wichtigste, denn wenn die Zeitung z.B. ein oder zwei Mal im Jahr erscheinen würde, könnte ich das noch selbst tragen), wichtiger aber wäre ein Team, das engagiert, kämpferisch und in meinem Sinne abseits des alteingefahrenen Denkens stünde.

„Ihr, ihr seid der dumme Tölpel“, rief Don Quijote, „bei Euch ist es leer und schwach im Kopf; bei mir ist es voller, als es jemals bei der niederträchtigsten Hure war, der schlechten Hure, die Euch auf die Welt gesetzt hat!“

In diesem Sinne, Tanja Krienen

Und –


Sie werden kommen, und ich gehe jetzt

Wenn der Regen in Schnee umschlägt, Kälte und Nässe dein Feuer löschen, wirst du dich fragen: Warum und wann wird das sein? Doch ich sage dir: Ich weiß es nicht, doch: Es wird kommen, und ich gehe jetzt.

Aber was ist mit der Decke, dem sicheren Unterstand und der warme Suppe, wirst du fragen, doch ich sage dir: Sie werden dir die Decke wegnehmen, den Unterstand in Trümmern zerschlagen und die warme Suppe ins Gesicht kippen. Ich weiß es: Sie werden kommen, aber ich gehe jetzt.

Ich gehe jetzt und ich sage dir: Mir ist es gleichgültig, ob bei dir der Regen niederprasselt oder in Schnee umschlagen wird, ob die Nässe und die Kälte dein Feuer löschen werden, ob sie dir die Decke wegnehmen oder den Unterstand zertrümmern, meinetwegen sollen sie dir auch die warme Suppe ins Gesicht schütten so kräftig sie können, denn: Auch du bist Schuld! Und weil das so ist, gehe ich jetzt.

Ja: Sie werden kommen, und ich gehe jetzt.

Tanja Krienen"



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Ergänzungen

Totales Scheitern

Göfi 19.12.2004 - 16:28
Der einzige Versuch, der Querfront-Aktivistin, in Deutschland eine Veranstaltung durchzufü+hren, scheiterte ebenso jämmerlich. Im Berliner Brechthaus sollte, organisiert von ihrem Berliner Statthalter Stephan R., eine "Lesung" stattfinden. Nachdem das Brechthaus über die Hintergründe informiert wurde, wurde der Miuetvertrag fristlos gekündigt.

Die "Autobiographie" der Querfrontlerin erschien übrigens in einem "Verlag", in dem der Autor für die Veröffentlichung bezahlen und die gedruckten Exemplare bezahlen muss. Da die Querfrontlerin einen ungewöhnlich schlechten Schreibstil hat und nur in Ausnahmefällen den Regeln der deutschen Sprache Herrin wird, ist auch nachvollziehbar, das sich kein Verlag fand, der ihr Buch herausbringen wollte. Wie den Rankinglisten bei Amazon, bol.de und libri zu entnehmen ist, findet das Buch - ähnlich der Zeitschrift - auch keine Abnehmer.

Selber die ganz wenigen User im Krienen-Forum bewerten das Buch entweder gar nicht, oder negativ.

"querfront"

pope 19.12.2004 - 16:52
es ist gut, aufmerksam gegen querfronten zu sein. aber nicht alles was dünnpfiff ist, ist gleich querfront. campo war eine völlig überbewertete unbedeutende irre zeitung, die fast nur von ihren gegnern gelesen wurde. aber egal. egal war campo, egal ist ihr ende. besser is das.

Nicht wirklich Querfront

X 19.12.2004 - 16:57
Tanja K. ereilte dasselbe Schicksal wie viele Menschen aus dogmatisch-kommunistischen Zusammenhängen: sie drehte einfach irgendwann ab und freundete sich vor lauter falsch verstandenem Radikalismus mit rechtsextremen Erklärungsmustern an. Es ist kein Einzelfall: so sind nach dem Ende der antideutschen Szene einige Gruppen ebenfalls in die rechte Ecke abgedriftet, nutzen aber noch linke Rethorik. Die Bahams beispielsweise schreibt über den Mord an den rechtspopulisten Fortuyn (der holländische Haider): "Pim Fortuyn wurde von der multikulturellen Gesellschaft stigmatisiert und zum Abschuß freigegeben, lange bevor ein durchgeknallter Tierschützer als Speerspitze der Bewegung den Finger am Abzug hatte." (www.redaktion-bahamas.org/aktuell/van-Gogh.htm) ... andere Linke machen Bündnisse mit Büso oder NPD (AIK zum Beispiel). Querdront ist dann das, was daraus entsteht, vordergründig hat es aber erst einmal mit einem Durchknallen zu tun.

Billig, wie alles andere auch

nix da 19.12.2004 - 17:09
Im Internet ist ein Auszug aus der "Autobiographie" der "Herausgeberin" zu lesen. Daraus wird ersichtlich: Schon als Prostituierte war sie nur eines - billig, Dampingpreise.

Aus der Biographie:

Obwohl ich schon lange Fan von Borussia Dortmund war, hatte ich den berühmten Borsigplatz noch nie gesehen. Dabei war er legendär, da sich in einer Kneipe, die etwa 100 Meter vom Platz entfernt liegt, im Jahre 1909 der „Ballspiel Verein Borussia“ - kurz BVB - gründete. „Zum Wildschütz“ hieß das Lokal damals - heute beherbergt es einen Schnellimbiss - ich erwähnte es bereits im Anfangskapitel. Mit einem Freier fuhr ich irgendwann mal im Herbst 1996, über die Brackelerstraße kommend in den Kreisverkehr, der um den Borsigplatz führt. Da ahnte ich jedoch noch nicht, dass ich drei Monate später hier wohnen würde.


An der Straße verlief die Arbeit nach meinem Umzug erfolgreich. An vielversprechenden Tagen, widmete ich mich jetzt ganz meinem neuen Job und bot mich auch länger als gewöhnlich an. So verdiente ich an Rosenmontag z.B. knapp 500 Mark - das lohnte sich doch! Meine zunehmende Bekanntheit im Viertel, führte dann zu einem schwer wiegenden Zwischenfall. Im Bereich des Brügmannplatzes sprachen mit zwei Jugendliche an, die einen Sonderpreis mit mir vereinbarten - ein Freund warte noch drüben im Park, ich solle nur ein bisschen blasen, zusammen würde ich dann 150 Mark bekommen. Ich willigte ein. Im Park an der U-Bahn-Haltestelle aber, begannen zwei der Jugendlichen Gewalt anzuwenden, als ich sie auf das mir zustehende Geld ansprach. Einer hielt fest, ein anderer zog mir die Strumpfhose aus - der dritte Junge verhielt sich passiv. der Anführer versuchte nun, seinen erigierten Penis in meine Vagina zu stecken - ich krampfte absichtlich und da aufgrund meines besonderen vaginalen Standards ohne hin immer mit etwas Gleitcreme nachgeholfen werden muss, kamen sie nicht richtig zum Zuge. Es war also eine Vergewaltigung, die nur wegen des sich bockig stellenden Objektes nicht erfolgreich endete. Danach ließen sie von mir ab, obwohl ich jetzt Angst hatte, sie würden mich zu dritt noch zusammenschlagen oder zumindest berauben. Dies geschah dann gottlob nicht, aber ich hatte starke Schmerzen, war völlig geschockt und rief erst einmal meinen neuen Freund Heinz an, bei dem ich mich den ganzen Abend ausheulte. Ich erstatte aber keine Anzeige gegen die Jungen.


In der Woche nach diesem Ereignis, traf ich den Anführer im Coop-Markt, direkt am Borsigplatz. Ich bezahlte schnell meine Ware an der Kasse und ging mit vier Tüten schwer bepackt über die Borsigstraße, zu meiner etwa 300 Meter entfernt gelegenen Wohnung, als ich bemerkte, dass der junge Mann hinter mir her kam. Er war in Begleitung einer weiteren Person, die aber nicht zu der Gruppe der anderen Vergewaltiger gehörte. Vor meiner Haustür begannen sie auf mich einzureden; sie wollten Sex. Vor der Tür konnte ich sie nicht abschütteln, sie drangen in den Hausflur ein. Auf keinen Fall würde ich die Wohnungstür aufschließen, dies hatte ich mir vorgenommen. Ich sah keinen anderen Ausweg, als beiden im Hausflur des obersten Geschosses, unterhalb des Dachbodens, oral zu befriedigen. Einen nach dem anderen. Osman hieß der Anführer, sein Name war sein Programm. Er war 19 Jahre alt.


Obwohl das Ganze unangenehme Seiten besaß, imponierte mir der Junge schon ein bisschen und als er mir ein paar Tage später einen Zettel in den Briefkasten steckte „Heute abend 18.00 Uhr ficken!“, da ging ich ohne zu Murren darauf ein. Er hatte es geschafft, mich rumzukriegen.


Ich hatte mich auch ansonsten am Borsigplatz in Dortmund schnell eingelebt und verdiente mir etwas Geld am Straßenstrich - dort aber immer auf der Lauer vor der Polizei. Es gab dort auch Bereiche, in denen in erster Linie Drogenabhängige anschafften oder andererseits Transvestiten, die am Johannisborn auf Freier warteten, und der Strich war wirklich eine gute Geldbeschaffungsmöglichkeit; dies sahen wohl ein paar sehr junge Mädchen so, die seltener vorbeikamen, aber dann, um sich ein bisschen Geld für Klamotten zu verdienen. Es war sehr rührend anzusehen, wie zwei besonders junge Kids, untereinander auf sich aufpassten. Auch bei den anderen Frauen war das manchmal der Fall, aber hier herrschte im Wesentlichen Konkurrenzverhalten. Manche hatten Begleiter, die ständig in der Nähe im Auto warteten und für den Notfall zur Hilfe kommen konnten.


Von Anfang an störte am meisten die ständig drohende Anwesenheit der Polizei. Sie konnten jeden Moment auftauchen und alle von der Straße weg fangen, denn der gesamte Strich lag im Sperrbezirk - kein Wunder: Die ganze Innenstadt war als Sperrbezirk ausgewiesen. Alle Einsatzwagen aber gehörten zur Abteilung der Dortmunder Sittenpolizei. Diese leitete die Personalien der Festgenommenen an das Ordnungsamt weiter und das stellte dann Mahnbescheide über 300 DM aus. Beim zweiten Mal drohte eine Verhandlung und eine Haftstrafe.


Bislang konnte ich von Glück sagen, dass ich noch nicht von der Polizei erwischt wurde; einmal waren sie hinter mir her gerannt und ich konnte mich in ein Haus retten, in dem sich in der zweiten Etage ein Gym-Studio befand. An jenem Tag trug ich meine gut eingetragenen Stiefel und so waren meine Chancen, den Häschern zu entkommen, höher. So war ich denn flink genug auf den Beinen, um mich bis in der zweiten Stock zu retten, in dem sich der Erfrischungsbereich des Studios befand. Mit einer halben Etage Vorsprung erreichte ich das schützende Studio - der Einsatz des Polizisten war beendet.


An guten Tagen sprach die Polizei Platzverweise aus, an manchen schlug sie sofort zu - dies konnte man nie wissen.


Ohne Alkohol stand ich das nicht durch. Ich füllte mir immer soviel Wodka-Lemon in meine Cola-Flasche, sodass es etwa vier Doppelten entsprach. Zwischen zwei Freiern trank ich dann schnell noch ein Bier in einer der Lokalitäten in der Innenstadt. Es war eine uneingeschränkt schöne Zeit und lediglich die einsetzende Kälte machte mir etwas zu schaffen. Beinahe jeder Tag brachte irgendwelche Neuigkeiten, lustige Begebenheiten oder auch menschlich interessante Erfahrungen.


Rührend war es beinahe, wenn manche Männer mich zu sich nach Hause nahmen und ich als kleines Stückchen Glück, in den Dortmunder Wohnungen mit Soldatenbildern, Familienfotos an der Wand und Borussia Devotionalen im Schrank, ein bisschen lieb zu ihnen sein durfte. Das war auch für mich sehr schön. Es war dann die andere Seite der rauhen Arbeiter, der Ex-Bergleute oder Kraftfahrer zu erleben, die meist schon zufrieden waren, wenn man ihren Schwanz schön und engagiert blies.


Einer der der älteren Freier war noch im zweiten Weltkrieg gewesen, er zeigte mir seine Schussverletzungen, - wann konnte man so was noch leibhaftig erleben? Interessant war auch ein ehemaliger Steiger, der über drei Hoden verfügte! Er meinte, dies käme häufiger vor - hmm; ich hatte so etwas noch nicht gesehen, aber mich störte es nicht. Über Bäuche musste man genauso hinwegsehen, wie über bestimmte Gerüche, drei Eier waren dagegen wirklich eine Kleinigkeit. Normalerweise verwendete ich nie Kondome, da ich den Geruch des Gummis überhaupt nicht mag und zudem die Hände danach stinken - nur wenn ein Freier nicht ganz sauber war, dann griff ich zu diesen Dingern. Den normalen Geruch stattdessen, empfand ich nie negativ - im Gegenteil!


Problematisch konnte es aber auch aus einer anderen Richtung werden. So besaß einer meiner Stammfreier einen derart großen Penis, dass ich ihn kaum zwischen meine Zähne bekam. Unvorstellbar!!! Der hatte im unerigierten Zustand den Umfang eines Unterarmes; wuchs aber auch nicht großartig, wenn man ihn bearbeitete. Mit diesem Mann konnte man auch ganz nett plaudern, wie mit so vielen, die an der Straße auftauchten. Ein großer Vorteil zu den Bordellen oder Klubs, wo manche halt gegen Mitternacht völlig angesäuselt auftauchen, war auch der, dass es sich im Grunde niemand erlauben konnte, dort betrunken herum zu fahren. Zu groß war die Gefahr in eine Polizeikontrolle zu geraten.


Einige Freier vielen durch ihre Neigung zur Feilscherei auf. In seltenen Fällen ging ich bis 60 Mark herunter, aber wenn mir der Mann überhaupt nicht gefiel, dann sagte ich nur „Tut mir leid“ und stieg wieder aus. Auch bei einem Behinderten ohne Beine, machte ich dies, weil ich es dabei einfach nicht konnte. Wenn mir aber manche zu nervend handelten, dann sagte ich auch: „Kuck, da hinten stehen die Drogenabhängigen, die machen es schon für 30 Mark. Geh doch dahin.“ Nee, ich versuchte immer einen gewissen Preisstandard zu halten. Rechne ich alle „Einsätze“ zusammen (auch später jene, als ich in Dortmund wohnte), so komme ich auf einen Schnitt von 96 DM, also 50 Euro. Damit bin ich nach wie vor zufrieden.


Des Öfteren war ich also der Polizei durch geschicktes Abtauchen oder einer Demonstrierung meiner Schnelligkeit entkommen, irgendwann aber, das ahnte ich, würde es passieren. Zudem schwante mir, der Zusammenstoß mit diesen unlustigen Typen könne für alle Beteiligten unangenehm werden. Mich jedenfalls provoziert nichts mehr, als der forsche, anmaßende Ton von Menschen, die - ohne eine echte Begründung zu geben - Ordnungsmaßnahmen vollziehen wollen. Wenn diese Maßnahmen dann auch noch willkürlicher und im Grunde fragwürdiger politisch-moralischer Natur sind, so werde ich wütend. Ich verliere dann leicht aus Empörung die Contenance.


Eines Tages war es dann soweit und wie es kam, vermag ich gar nicht mehr zu sagen, jedenfalls war ich recht betrunken, als sie mich fingen. Wäre ich weniger betrunken gewesen, so hätte ich ihnen, wie so oft, vielleicht entwischen können. Der Ton missfiel mir so, wie er mir immer missfiel, z.B. wenn ich in eine Polizeikontrolle geriet, denn dann kam es mir stets so vor, als könne „das Gespräch“ jeden Moment mit einem „Steigen Sie aus. Legen Sie sich auf den Boden“ enden. Die sprachlichen Provokationen während eines „ganz normalen Polizeieinsatzes“ oder einer „ganz normalen Kontrolle“, der gleichgültige Gesichtsausdruck der Uniformierten, ihre provozierende Fragestellung, die schnippisch-aggressiven Reaktionen bei durchaus sachlichen Entgegnungen, dieser schwerverdauliche Brei war oftmals schon bei relativ nichtigen Anlässen schlecht hinunter zu würgen.


Sie brachten mich also zum Polizeipräsidium. Die Behandlung als Schwerverbrecherin erschien mir hochgradig kurios, ich ärgerte mich natürlich auch über manche Spitzfindigkeiten, über den Umgangston, die schnöselige Anrede und den Fakt an sich, dass hier wieder ein ordnungspolitisches Exempel statuiert werden sollte, obgleich ich wusste, wie wenig es bedurfte, um eine verträgliche Lösung für die Straßenprostituierten herbei zu führen. Was in anderen Städten möglich war, sollte doch auch in Dortmund geschehen können. Ein alternativer Straßenstrich unweit der Stadtmitte, ein kleines kontrolliertes offizielles Gebiet, sollte doch einzurichten sein. Der Dortmunder Hafen erschien mir z.B. eine solche Möglichkeit zu sein, denn hier gab es brachliegende Bereiche und Plätze, an denen sich kein Anwohner gestört fühlen konnte.


Dies war übrigens auch ein Argument, welches ich zum Teil anerkannte, denn es ging vom Straßenstrich nun mal eine gewisse Lärmstörung durch die PKW aus. Aber wenn man in die Innenstadt zieht, dann weiß man anderseits auch, was einem so alles blühen kann. Sicher verursachen Diskos, Bistros und Kneipen entschieden mehr Lärm und davon treffen wir in diesen Bereichen alle zehn Meter einen Laden an.


Als ich im Polizeipräsidium ankam, war ich allerdings an diesem Märztag 1997 sogar ganz gut gelaunt, trotz diverser Verhaltensstörungen der Polizei. „Ich möchte sofort Balko sprechen“ sagte ich dem Dienst habenden Oberschließer, „Balko wird bestimmt hier mal für ordentliche Verhältnisse sorgen.“ Jeder kannte zu dieser Zeit den Dortmunder Fernsehpolizisten „Balko“, unkonventioneller Titelheld der gleichnamigen Krimiserie aus dem Ruhrgebiet, die man in Dortmund spielen ließ, in der aber wenig Lokales zu sehen war. „Jaja, der wartet schon auf Dich, geh mal weiter durch.“ Sagte einer. Das war natürlich gelogen!


Stattdessen musste ich das ganze Aufnahme-Procedere auf mich nehmen und erhielt eine „Belehrung“, d.h. einen Plan des Stadtgebietes, indem Prostitution erlaubt war - sie war es jedenfalls nicht dort, wo Menschen wohnten. Ich verbrachte die Nacht mit johlenden und randalierende Besoffenen und ein paar Junkies. Jeder zwar in einer etwa vier mal zweieinhalb Meter Einzelzelle, aber die Schreiereien aus allen Ecken, drangen durch die Tür.


Morgens um fünf wurde ich entlassen. Es war sehr kalt auf der Straße, jetzt, Anfang März, und auf die U-Bahn musste ich auch noch eine Weile warten. Das Ergebnis war eine Anzeige vom Ordnungsamt Dortmund: 300 DM sollte ich zahlen. Einige Tage später versuchte ich im Polizeipräsidium die Vorwürfe zu entkräften und konnte mich heraus reden. Dass ich während dieses Vorganges nachhakte, erwies sich als sehr wichtig für die nächste Episode...


Nun sind wir also endlich in die Zeit des allerersten Buchkapitels vorgestoßen - des Eingangsbeitrages - der die widerwärtigen Umstände meiner zweiten Verhaftung beschrieb. Eigentlich hätte mir der Steiger mit den drei Hoden an diesem 2. April 1997 ein inkarniertes Menetekel sein sollen, eine Warnung, für heute Schluss zu machen. Schließlich hatte ich mit ihm schon den dritten Freier „gemacht“, und da alle auch zu mir nach Hause wollten, waren das demnach schon runde 300 DM und eigentlich langte es für diesen Tag. Weil es aber einer dieser schönen Frühlingstage war, an denen einem das Herz und mehr auf geht, ging ich zum vierten Male zur Borsigstraße. Es folgte das, was ich im ersten Kapitel beschrieb: Ich wurde überfallartig verhaftet, als „Genetischer Müll“ beschimpft und…



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--- 19.12.2004 - 17:59
In diesem Zusammenhang erwähnenswert: Der "Chef" der antideutschen "AANO" aus Berlin schrieb ebenfalls für das Blatt, Pseudonym "Ralf Fischer".

Chef der AANO

"real" Antifa 19.12.2004 - 18:29
"Ralf Fischer", ideologischer Führer der Autonomen Antifa Nordost Berlin beteiligt sich auch noch an ganz anderen Querfrontpublikationen... zum Beispiel in der aktuellen "eifrei" (checkt doch mal die gleichnamige .de Adresse) - zwei Interviews: Eins mit Fischer, eins mit Günzel...

@nix da

wohl 19.12.2004 - 21:02
"Schon als Prostituierte war sie nur eines - billig, Dampingpreise."

in dem text beschreibt die frau (was auch immer sie sonst tut oder sagt), wie sie vergewaltigt und mißhandelt wird.

das als "billig" zu beschreiben ist erniedrigend.

außerdem ist dein text abwertend gegen prostituierte, die zum beispiel auf dem straßenstrich arbeiten.

du schreibst über prostituierte wie über objekte.
prostituierte sind genauso (wenig) selbstbestimmte menschen, wie alle anderen auch.

dieser satz diskriminiert sexarbeiter_innen und, strukturell, frauen.

Eifrei

eeaK! 19.12.2004 - 22:56
die "eifrei" (www.eifrei.de , eigentümlich frei) ist keine Querfront in diesem Sinn. Eifrei ist die Publikation eines ehemaligen FDP-lers, der von einem nationalen Anarcho-Kapitalismus träumt, und der rein wissenschaftlich dabei ziemlichen Müll produziert, weil das ganze Konzept allein schon ziemlich unausgegoren-verworren ist und sich jeglicher tiefergehenden Logik verweigert.

Was eifrei nicht macht ist eine Querfrontstrategie a la T. Krienen oder Bahamas, es versucht nicht irgendwie die rechte und die linke Seiten zu vereinen, in dem es linken Habitus bei den rechten unterbringt und dafür versucht rechte Progaganda in die Linke einfließen zu lassen.

Es versucht lediglich die "Libertären" (so bezeichnen sich die eifreien Neoliberalen Kapitalisten selbst, auch wenn sie mit dem libertären Kommunismus überhaupt nix am Hut haben) mit den Rechtskonservativen in eine Richtung zu bringen. Also eine Art andere Querfront als die stalinistischen Dogmatiker es vorhatten. Könnte man deshalb so evtl. besser nicht als Quer- sondern als Diagonalfront bezeichnen, von den Neokapitalisten zu den Neonationalisten.

Was die Leute von Antifa Nordost Berlin bei der eifrei suchen ist mir aber auch ein Rätsel.
Andererseits: Die AANO hat auch kein Probleme unter der Fahne von diversen Nationalstaaten zu laufen, weil die sind ja gut, weil sie Deutschland besiegt haben. Deshalb sind es antifaschistische Staaten...

Alles ist gut, was das exakte Gegenteil von Schlecht ist, deshalb sind die Leute gut, die aussehen wie ein Nazi, reden wie ein radikaler Nationalist, aber Deutschland aus nationalistischen Gründen hassen. Und irgendein Adorno-Zitat lässt sich dann auch noch finden, das sich irgendwie cool anhört.
Ganz schlecht dagegen sind die antinationalen, die sind böse, weil sie nämlich gegen Nationen sind. Also sind sie Faschisten oder so...

 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aanb/frame1.html

Zur AANO

I 19.12.2004 - 23:58
So wie es aussieht, gibts die nicht mehr. Hatten Stress mit irgendwelchen Rockern, mit denen sie sich angelegt hatten. Zuvor haben die sich immer mehr von der Linken entfernt und haben sich dann zusammen mit der Bahamas politich rechts positioniert, Seit ende Oktober ist deren Webseite verwaist.

Zur AANO.02

Nu Pagadi 20.12.2004 - 13:53
Das mit dem „Chef“ der AANO ist wohl ein wenig übertrieben ... Aber gerade wg. diesem hat die Gruppe bestimmt momentan andere Probleme als irgendein „Stress“ mit irgendwelchen Rockern. Bei den besagten Rockern handelt es sich übrigens um die Betreiber des Nazi-Ladens „NordicThunder“.

@eeaK

"real" Antifa 22.12.2004 - 16:25
Aus der FDP zu kommen schützt vor Querfront Ideen beim besten Willen nicht. Und wer Verfechter eines "nationalen Anarcho-Kapitalismus" ist... Ich glaube du hast keine Ahnung vom Querfront Konzept, aber unten hast du einen Link. Die Bahamas, mit sicherheit Reaktionär und teilweise konservativ, als Querfront zu bezeichnen ist allerdings mehr als Schwachsinn.

"real" Antifa schützt Querfront?

LKuh 22.12.2004 - 16:54
"Die Bahamas, mit sicherheit Reaktionär und teilweise konservativ, als Querfront zu bezeichnen ist allerdings mehr als Schwachsinn"
Reaktionär war dieses Blatt früher. Seit der Anti-Multikulti-Demo hat das Blatt einen inhaltlichen Schwenk gemacht. Du kannst Dich auf deren webseite davon überzeugen, die von Forumulierungen wie "wo Weisse sich nicht mehr auf die Straße trauen können" und "gegen Multikulti" nur so wimmeln. Sogar Antisemiten wie Fallaci oder Fortyn werden offen mittlerweile gelobt, wenn sie zumindest im Hass auf alles Dunkelahharige mit Bahamas übereinstimmen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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