Bombenanschlag in Wurzen

Antifa Freiburg 09.11.2004 14:52 Themen: Antifa
In der Nacht auf Sonntag gab es einen Bombenanschlag auf ein antifaschistische Zentrum im sächsischen Wurzen.
Im sächsischen Wurzen bei Leipzig wurde in der Nacht auf Sonntag, 7.11. auf das Zentrum des Vereins Netzwerk für Demokratische Kultur ein Bombenanschlag mit zwei Rohrbomben verübt. Es ist davon auszugehen, dass Nazis den sorgfältig geplanten Anschlag verübt haben.

Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
 http://www.ndk-wurzen.de/

taz-Artikel
 http://www.taz.de/pt/2004/11/09/a0077.nf/text
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Ergänzungen

mehr oder weniger antifaschistisch

add 09.11.2004 - 15:09
Das Netzwerk für Demokratische Kultur Wurzen, auf das der Anschlag verübt wurde, distanzierte sich im Vorfeld von einer antifaschistischen Demonstration am Montagabend. 300 Menschen aus der Region wollten spontan anlässlich des Sprengstoffanschlages demonstrieren. Die Polizei verhinderte dieses Vorhaben und setzte sich mit brutalen Verletzungen gegen die AntifaschistInnen durch.
 http://venceremos.antifa.net/regional/wurzen/demo08112004.htm

Der Anschlag ist Ausdruck einer neuen Qualität von Naziangriffen -
 http://venceremos.antifa.net/regional/wurzen/sprengstoffanschlag.htm

Ergänzung

ergänzerin 09.11.2004 - 15:14
Bei einer gestrigen Spontandemo in Wurzen gab es brutale Überfälle der Polizei.
Dabei wurden einem Antifaschisten mehere Zähne ausgeschlagen.
Ein weiterer Antifa musste mit Kopfplatzwunde in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Artikel dazu unter:

 http://venceremos.antifa.net

stoppt Polizeigewalt!

Staatsantifa in Reinkultur

Aktivist 09.11.2004 - 15:40
Die ganze Veranstaltung zeigte den Widerspruch von aktiver antifaschistischer Arbeit und dem bildungsanspruch der staatlich alimentierten Sozialarbeiter die ihre Kohle mit dem Label Antifaschismus verdienen. 300 Leute versammeln sich vor dem Bahnhof und aus dem Lautsprecher kommt die Durchsage "Wir wollen hier eine friedliche Kundgebung abhalten und nicht demonstrieren!" Da fragt mensch sich schon was das sollte. Als ob die Leute aus ganz Sachsen und was weiß ich woher noch, nach Wurzen fahren um sich dort auf dem Bahnhof ein paar weichgespülte Reden anzuhören. Es war ja wohl klar das es eine Demo geben soll, um auch der Wurzener Einwohnerschaft zu zeigen das es Grenzen gibt welche die Nazis nicht ungestraft überschreiten dürfen. Zugleich ist es mehr als verwunderlich das drei anwesende MdL von der PDS es nicht durchsetzen konnten das eine Demo stattfindet. Ich denke, daß die Schlagzeile "Polizei prügelt Antifademo nach Bombenanschlag durch Neonazis auseinander" kaum in der Öffentlichkeit vermittelbar gewesen wäre. Schaut mensch sich jetzt aber die Distanzierungen des NDK von der Antifademo an, reizt es mich zu sagen: Dann laßt euch eben aufs Maul hauen und kackt euch ein, in euerm Kaff!

antifaschistische Grüße

naziübergriff nach verhinderter antifa-demo

add 09.11.2004 - 15:59
Wurzen, 09.November 2004: Im Anschluss an die gestrige Kundgebung gegen den Bombenanschlag auf das Büro des Netzwerks für Demokratische Kultur, des Mobilen Beratungsteams und der AMAL – Opferberatung in Wurzen wurde eine Gruppe junger Wurzener (ca. 12 Personen) auf dem Heimweg von 20 - 25 Rechten verfolgt und angegriffen. 2 Jugendliche wurden verletzt und mussten ärztlich behandelt werden.

Nach Angaben der Polizei wurden 16 Rechte in Gewahrsam genommen, aber auch einer der angegriffenen Jugendlichen. „Trotz der starken Präsenz von Polizeikräften vor Ort scheuten die Rechten nicht vor einem tätlichen Angriff zurück. Im Vorfeld hatten sich mehrere Gruppen Rechter mit insgesamt ca. 80 Personen im Stadtgebiet aufgehalten.“ so Anja Treichel, Beraterin bei AMAL.

Infos und Hilfe: www.amal-sachsen.de

Bilder

Brausepaule 09.11.2004 - 20:07
Gibt es irgendwo Bilder?

Hörte das es mehrere Naziaktionen gab an dem Abend, weiß da einer was?

schaut auch mal hier

c 09.11.2004 - 20:31
 http://de.indymedia.org//2004/11/97817.shtml

wie so häufig liegt meine einschätzung dazwischen. das ndk macht in dieser scheissgegend antifaschistische arbeit auf zivilgesellschaftlicher grundlage. das ist wahrscheinlich das einzige was derzeit in wurzen geht, noch dazu stark in der defensive. von denen ist allerdings keine autonome spontandemo zu erwarten, sondern eben nur eine kundgebung. das die meisten leute am abend mehr wollten ist klar. nur hätten sich auch die gruppen, die mobilisiert haben, darüber klar sein müssen. und mit etwas organisation wäre auch beides gelaufen (demo+kundgeb.). möglicherweise wäre eine anmeldung vorher besser gewesen (und nicht erst der versuch nach gescheiterter spontandemo). mit schnellerem agieren und mehr tempo wäre auch mehr möglich gewesen. alles in allem war der abend unbefriedigend und es nicht wert, das ein genosse zähne verliert.
über den zustand, dass 15 bullen mit pfefferspray 300 leute aufhalten können, sollte auch mal nachgedacht werden...

08.11.2004 in Wurzen: Demobericht

Antifa Freiburg 10.11.2004 - 13:20

@brrr

LSD-APPD 10.11.2004 - 18:37
Nope Kamernosse, gegen Pfefferspray schützt keine Schwimmbrille, gegen Tränrngas vieleicht. Aber beim Pfefferspray verursacht allein das einatmen Augentränen und Amtenot die bis zur Atemlähmung gehen kann und dagegen würde höchstens ne Gasmaske (leider als Passiv-Waffe auf Demos verboten) oder ein Nasses Taschentuch zusatäzlich zur Tauchebrille helfen in das man Aktivkohlestaub eingewickelt hat. Pfefferspray ist in der BRD eigentlich nur zum einsatz gegen Tiere freigegeben und soll ganz vom Markt genommen werden weil bereits viele Menschen bleibende Schäden davon getragen haben:Permanente Sehschäden bis hin zur Blindheit, Asthma-Anfälle, Erstickungs-Anfälle , Atemnot und,und,und. Der "private" Einsatz gegen Menschen wird hierzulande strafrechtlich verfolgt und ist nichtmal von Recht auf Notwehr abgedeckt, ich frage mich auf welcher rechtsgrundlage die Bullen den Stoff auf uns anwenden? irgend n Jura-Student oder Paragraphenkacker anwesend der mich aufklärt?

klarstellung

klara 03.12.2004 - 16:22

Dass die MdL die Demo nicht anmelden wollten, kann den leuten vom ndk kaum als negativ angelastet werden. dass aber auch nach mehrmaliger aufforderung, es solle doch mal jemadn nach vorne kommen und die demo anmelden, sich immer noch niemand fand (ich bin nach wie vor der Meinung, dass Leute, die eine Demo organisieren, sich auch um die Anmeldung kümmern sollten - zumindest habe ich dies für selbstverständlich gehalten), kann auch nicht dem ndk angelastet werden.
es wurde ebenfalls gesagt, dass die ndkler keine demo a n m e l d e n wollen und dass sie eine kundgebung machen möchten, aber dass nichts dem in wege steht, dass jemand von den leuten, die die demo organsiert haben (ohne dem ndk auch nur bescheid zu sagen), diese auch anmelden können. Wenn man mal richtig zuhören würde, statt ständig fragwürdige parolen zu brüllen...

derjenige, der geschrieben hat, da sollen sie sich doch zukacken lassen in wurzen, ist wahrscheinlich sauer, dass die hehre antifaschistische hilfe auch hinterfragt wird. für mich ist es immer noch ausgangspunkt jeder aktion, dass diejenigen, die unmittelbar von ihr betroffen sind, zuerst gefragt werden. und dass man ihnen sagt, dass eine demo geplant ist. und sich mit ihnen verdammt noch mal im vorfeld abspricht.

wen wunderts, wenn die wurzner sauer sind, wenn die antifschistischen metropolen-truppen einrücken, ohn ihnen bescheid zu sagen und dann auch noch erwartet wird, dass man ihnen dankt - in den ganzen dreieinhalb jahren, in denen es z.B. AMAL (Opferberatung) in Wurzen gibt, haben sich nur eine Handvoll Leute für das Projekt interessiert. Die Antifa ist zeitgleich mit der Presse und dem wiedererwachten Interesse der Politik nach den Landtagswahlen zurückgekehrt. Das ist schon komisch, oder?

dass vielleicht mal jemand fragt, was das für die Leute vor ort bedeutet, die seit jahren arbeit gegen nazis machen, wenn eine bombe das ndk zerstören soll, war selten in den tagen. stattdessen mußten die betroffenen sich auch noch der angriffe von anderer seite erwehren.

na, dann gibts ja noch die, die sagen, es sollen alle wegziehen und nix wie rein in die coole metropole -wer sich in einem solchen kaff von nasen verprügeln läßt, ist doch selbst schuld. denen kann ich nur sagen: weiter so. ihr könnt von mir aus behaupten was ihr wollt, aber bezeiczhnet euch bitte nicht als linke. denn das seid ihr nicht!

wenn unrichtige zitate in der lvz dazu genutzt werden, um leuten etwas anzuhängen, sollte jeder, der oder die sich in der medienlandschaft etwas auskennt, erstmal anrufen und fragen, ob das so stimmt. denn, wie ihr ja wissen müßtet, spricht die lvz nicht immer die wahrheit.... einige haben das auch getan.

und dass die polizei sich wie in leipzig benimmt - das war nicht zu erwarten, denn wurzen ist nun mal nicht leipzig. ehrlich, leute, dass in eine nicht angemeldete demo reingehauen wird, ist nun wirklich nichts neues. das soll keine rechtfertigung für die prügel sein, aber es ist ein umstand, der seit vielen jahren bekannt ist.

und zum schluss: es hätte in wurzen eine gute aktion laufen können.




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