Naziaufmarsch am 4.Dezember in Berlin

Hanna Fischer 30.11.2004 17:32
Aufruf des Antifaschistischen Aufstand Köpenick [AAK] zu den Gegenaktivitäten zum Naziaufmarsch am 4.Dezember 2004 in Berlin:
Naziaufmarsch durch Köpenick stoppen!

Am Samstag den 4.Dezember 2004 will die rechtsextreme Kameradschaft Berliner Alternative Südost (BASO) einen Naziaufmarsch durch den Süd-Osten Berlins durchführen. Ihr Treffpunkt, um von dort aus nach Köpenick zu laufen, ist um 11:00Uhr der S-Bahnhof Adlershof. Mit ihrem Aufmarsch fordern sie ein “nationales Jugendzentrum“, in dem sie ungestört ihre Wunschvorstellungen vom Nationalsozialismus ausleben können.
Die BASO, der Organisator des Aufmarsch, ist allerdings kein unbeschriebenes Blatt, wie sie sich gerne zu geben versuchen. Sie macht immer wieder durch Aktionen und Übergriffe nicht nur in Treptow/Köpenick auf sich aufmerksam.
Am 06.April diesen Jahres beispielsweise misshandelten die drei BASO-Aktivisten und einschlägig vorbestraften Neonazis Markus Louczinski (Treptow), Dennis Reinhardt Eister (Köpenick) und Tobias Brähmer (Köpenick) einen vietnamesischen Imbissbetreiber an der Ecke Glienicker Straße/Rudower Straße in Köpenick. Der erschreckend simple Grund: Der Imbissbetreiber wollte kein Bier für sie anschreiben. Daraufhin prügelten sie mit einem Kantholz und einem Brecheisen auf ihn ein und traten ihn zu Boden.
Erst kurz vor dieser Tat hatte Markus Louczinski einen Brief an Klaus Ulbricht, den Bürgermeister von Treptow-Köpenick, geschrieben indem er versuchte die BASO als bürgerlich darzustellen und forderte dabei gleich ein eigenes “nationales Jugendzentrum“ vom Bezirk. Des Weiteren verteilte die BASO am Schlossplatz Köpenick am 05.08.2004 Flugblätter für die Schaffung "nationaler Freiräume", in denen Menschen, welche nicht in der Neonazis abstruses Weltbild passen, “nichts zu lachen haben“.
Mit dem Überfall auf den Imbiss zeigte sich dann aber auch spätestens den Bezirks-Politikern von Treptow/Köpenick was hinter der BASO steckt: eine rechte Kameradschaft die jede demokratische Ordnung ablehnt und an den Nationalsozialismus anknüpfen will. Eine Organisation von Faschisten die antisemitisch, rassistisch und sexistisch ist und auch vor Gewalt gegen Andersdenkende nicht zurückschreckt.
In Köpenick ist jedoch auch noch eine andere Nazibande aktiv: die neofaschistische NPD. In der Seelenbinderstraße 42 ist die Bundeszentrale der Partei beheimatet, die sich schon bei Neonazis einen Namen gemacht hat: Am 19.03.2004 bedrohten zwei Nazis mit einem Schäferhund, vor der NPD-Zentrale, zwei alternative Jugendliche und schlugen ihnen ins Gesicht. Am 22.05.2004 hängte die NPD in Köpenick, anlässlich des Europa-Wahlkampfes, flächendeckend rassistische und anti-demokratische Plakate auf. Am 02.06.2004 machte die NPD einen Infostand an der Ecke Bahnhofsstraße/Seelenbinderstraße um Fans des 1.FC Union zu agitieren, die auf dem Weg zu einem Fußballspiel waren.
Am 06.Juni haben Nazis der NPD und der Freien Kameradschaften die bundesweite antifaschistische Demonstration "Endlich weg damit! NPD-Zentrale abreißen! Abschiebeknäste abschaffen!", die mit 3000 Teilnehmern durch Köpenick zog, vom Dach der NPD-Zentrale aus abgefilmt. Das daraus entstandene Filmmaterial, mit den dort abgebildeten Personen, nutzen die Nazis für schwarze Listen mit Gewaltaufrufen.
Die BASO verkündet offiziell nichts mit der NPD zu tun zu haben, die Realität aber, sieht anders aus. Ein Infostand der NPD, mit dem Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes Treptow/Köpenick Eckhart Bräuniger fand am 31.07.2004 am S-Bhf. Schönhauser Allee statt. Die BASO sicherte diesen Stand ab. Im Verlaufe dessen wurde ein Jugendlicher, von dem Hauswart der NPD-Zentrale Andrew Hanisch, angegriffen und verletzt. Grund dafür war das der Jugendliche ein Flugblatt zerknüllte welches ihm Hanisch gegeben hatte, sowie das dieser zwei Davidstern-Pins, an der Jacke hatte.
Die BASO und NPD waren auf Naziaufmärschen in ganz Deutschland unterwegs, wie z.B. in Hamburg, Dresden, Eisenhüttenstadt und Wunsiedel.
Doch In Köpenick gibt es nicht nur Nazis. Antifaschistisches Engagement ist auch hier vorhanden beispielsweise am 13.März 2004. An diesem Tag demonstrierten 800 Antifaschisten gegen Nazistrukturen im Bezirk. Auch am 28.August (ebenfalls diesen Jahres) protestierten 300 Menschen gegen Nazi-Terror auf einer Demonstration durch Schöneweide.

Wir werden nicht zulassen das Nationalsozialisten unseren Bezirk zu ihrer Hochburg ausbauen wollen.
Darum kann es am 4.Dezember nur heißen: Raus auf die Straßen! Naziaufmarsch verhindern!

04.12.04 - 10h - Dörpfeldstraße (in der Nähe des S-Bhf. Spindlersfeld)


Die voraussichtliche Route der Nazis ist: S-Bahnhof Adlershof, Dörpfeldstraße, Ottomar-Geschke-Straße, Oberspreestraße, Müggelheimer Straße, Wendenschloßstraße, Bellevuestraße, Seelenbinderstraße, Bahnhofstraße, S-Bahnhof Köpenick (Nordseite).


Achtet auf weitere Ankündigungen!
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Ergänzungen

schwarz schwarz

s3mPf 30.11.2004 - 22:30
warum schw/schw Fahnen beim antifa-logo?
sind die nich rot schwarz?

NPD - BASO

helmutberger 30.11.2004 - 23:56
BASO-Chef Rene Bethage war meines Erachtens nach früher Pressesprecher der Berliner NPD. Also liegen da doch engste Verbindungen der beiden braunen Haufen auf der Hand.

Überhaupt war und ist die Berliner NPD extrem neo-nazistisch ausgerichtet, was zwar generell für die Partei gilt, aber bekanntlich gibt`s Ortsverbände in denen man nur hinter vorgehaltener Hand den berühmten Gruß zeigt. Hier (also in Berlin...) kannste das vermutlich ungestraft auch am NPD-Stammtisch tuen.

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@nazihunter — AAK

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