Polizei-Razzia bei Weimarer Nazis

Gustavo 29.10.2004 13:55 Themen: Antifa
Gestern in den Morgenstunden durchsuchte die Polizei mehrere Wohnungen von Nazis in Weimar West. Dabei wurden neben Propagandamaterial auch Schußwaffen und Totschläger aller Art gefunden.
Noch am 23.10. durften die Nazis mit einer Demo durch die Innenstadt von Weimar ziehen. Anmelderin war eine der Hauptverdächtigen bei der gestrigen Razzia, aktives Mitglied der Braunen Aktionsfront Weimar und des Nationalen Widerstandes.
Den Nazis wird die Bildung einer Wehrsportgruppe in Weimar vorgeworfen. So z.B. posierten die Faschos im Stile der SSS mit Sturmmasken und Baseballschlägern für die Kamera. Das erschreckende daran ist, das Sandra Z. ihren Sohn mit einer Waffe auf den Kameramann zielen ließ. Gleichzeitig wirkt das Bild lächerlich, da noch im Sommer, während des Antifa-Camps Buchenwald, eine Gruppe von Nazis bei einen aktiven Einsatz von Antifaschisten zur Polizei flüchteten. Die Fotos wirken eher nach wilden rumgepose! Trotzdem sollten mensch den Vorfall nicht unterbewerten.
Interesant ist, dass das Ermittlungsverfahren schon seit geraumer Zeit im Gange ist, aber die Polizei erst jetzt Eingriff. Und trotz dieses Wissens ließ die Polizei die Nazis am 23.10. durch Weimar marschieren!

Es ist zu hoffen, dass dieses Verfahren nicht so ausgehen wird, wie dies in der Sächsischen Schweiz!

Es folgen noch zwei Berichte der Lokalpresse zum Vorfall:

Thüringische Landeszeitung vom 29.10.
Sschlag gegen Neonazis
Weimar. (tlz/bük) Monatelang versuchten sie, ein Teil der Zivilgesellschaft Weimars mit der Maske des Biedermannes zu werden. Jetzt dürfte es damit vorbei sein. Die Polizei hat am Donnerstag Wohnungen von Weimarer Neonazis durchsucht und Luftdruckgewehre, Totschläger, Hakenkreuzfahnen sowie rechtes Propagandamaterial in Größenordnung sichergestellt. Der Anfangsverdacht wiegt schwer und dürfte beunruhigen: Bildung einer bewaffneten Gruppe.
Der Einsatz der Polizei, der durch einen Beschluss des Amtsgerichts möglich wurde, begann gegen 6 Uhr am Donnerstag. Das Ziel der Weimarer Kriminalpolizei, die dabei von Kräften der Polizeidirektion Jena unterstützt wurde, waren zwölf Wohnungen von Mitgliedern des so genannten Nationalen Widerstandes Weimar, also jener Truppe, die vergeblich die Montagsdemonstrationen auszuhöhlen versuchte und erst am Samstag in der Innenstadt demonstrierte.
Insgesamt vernahm die Polizei elf tatverdächtige Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren, darunter auch Martin R., der als rechter Rädelsführer in Weimar gilt. Was beschlagnahmt wurde, ist erschreckend und dokumentiert eine neue Dimension rechtsradikaler Umtriebe in Weimar: Nicht nur Hakenkreuzfahnen, Laptop und CD mit rechtsextremer Musik liegen nunmehr in der Polizeiinspektion, sondern auch zwei Luftdruckgewehre, Baseball- und Totschläger, Würgeholz, Gaspistolen, Sturmhauben und anderes mehr.
Wer oder was das Ziel möglicher Aktionen gewesen sein könnte, ist unklar. "Wir befinden uns mit unseren Ermittlungen erst am Anfang", sagte der Sprecher der Polizeidirektion Jena, Sven Opitz. Das beschlagnahme Material verdeutlicht aber, wie unverhohlen rechte Terrororganisationen wie "Combat 18" bewundert werden: Ein beschlagnahmtes Poster mit vermummten und bewaffneten Neonazis samt des Titels "Wer leben will, muss kämpfen" ist nur ein Indiz dafür.
Eine ungeahnte Brisanz bekommen die Funde aber mit Blick auf eine neue rechte Internetseite, die unverhohlen zu Gewalt gegen den "Antifaschisten Ratschlag" aufruft, der am 6. November in Gotha stattfinden soll. Dort werden nicht nur lokale Antifaschisten mit Bild sowie deren Autokennzeichen gezeigt, sondern auch Mitarbeiter des Mobit-Teams, die auch in Weimar wirken. Alles läuft unter der Überschrift "Dem antideutschen Mob auf die Pelle rücken - Den Antifa-Ratschlag in Gotha bekämpfen" - mit dem Konterfei eines vermummten Mannes, der seine Zwille auf irgendjemand richtet.
Seit dem Spätsommer 2003 ist in Weimar die rechte Szene dabei, ihre Kohorten zu sammeln. Dabei treten sie immer unverblümter in der Öffentlichkeit auf.

Thüringer Allgemeine vom 29.10.

Waffenarsenal bei Rechtsextremisten
Vor wenigen Tagen zogen sie unter Missbrauch von Grundgesetz und Versammlungsrecht durch Weimar. Jetzt stehen sie unter Verdacht, eine bewaffnete Vereinigung gegründet zu haben: der so genannte "Nationale Widerstand". Zwölf Wohnungen hat die Weimarer Polizei gestern in den Morgenstunden durchsucht. Unter anderem in der Moskauer, Budapester und Ettersburger Straße. Die Kripo fand nicht nur PC und CD mit rechtsextremistischen Inhalten. Das konnte man nicht zuletzt nach der Beschlagnahmung vor der Kundgebung am Samstag vermuten. Sichergestellt wurden auch T-Shirts, Schreckschuss- und Luftdruckwaffen und Munition. Schockierend: Auf einem der beschlagnahmten Bilder ist Sandra Z., die Anmelderin des Aufmarsches von Rechtsextremisten am vergangenen Sonnabend, neben einem Kind zu sehen, das mit einer Pistole in die Kamera zie
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Ergänzungen

ist interessant...

mobster 29.10.2004 - 15:22
"Eine ungeahnte Brisanz bekommen die Funde aber mit Blick auf eine neue rechte Internetseite, die unverhohlen zu Gewalt gegen den "Antifaschisten Ratschlag" aufruft, der am 6. November in Gotha stattfinden soll. Dort werden nicht nur lokale Antifaschisten mit Bild sowie deren Autokennzeichen gezeigt, sondern auch Mitarbeiter des Mobit-Teams, die auch in Weimar wirken. Alles läuft unter der Überschrift "Dem antideutschen Mob auf die Pelle rücken - Den Antifa-Ratschlag in Gotha bekämpfen" - mit dem Konterfei eines vermummten Mannes, der seine Zwille auf irgendjemand richtet. "

sollte dran geblieben werden...recherchemäßig.

Währenddessen vereinigen sich Rechtsparteien

Till Glaunsinger 29.10.2004 - 16:57
Währenddessen haben sich heute NPD und DVU dazu entschlossen ab 1006 als Wahlbündnis NPD/ DVU in Deutschland und auf europäischer Ebene als DVU/NPD anzutreten. Die NPD baut somit ihr Drei-Säulem-Promokonzept weiter aus. Dieses besagt, dass die Partei auf der Strasse durch Demonstrationen und Indfostände, im Wahlkampf durch Parteiwerbung und in den Parlamenten durch mehr Mandate stärker in die Öffentlichkeit rückt.

Knast ist toll...

oder vielleicht doch nicht? 30.10.2004 - 12:15
Wer sich dafür interessiert, mag vielleicht auf der Homepage der gerade angelaufenen Knastkampagne in Bremen nachschauen:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Strafe und Knast fordern? — Anti-Knacki