Antifademo gegen den Nazaufmarsch in Weimar

Black Red Press 24.10.2004 20:36 Themen: Antifa
Am 23.10.04 fand in Weimar eine Demonstration unter dem Motto „Nazis von der Straße Zwiebeln“ statt. Das Motto richtete sich zum einen gegen den Aufmarsch von max. 100 Rechtsextremen. Zum anderen wollte das „Bündnis gegen rechts Weimar“ an die Naziübergriffe auf dem Weimarer Zwiebelmarkt erinnern. Mit bildern...
Die Demonstration der Faschisten konnte zuerst mit einer Blockade am Theaterplatz daran gehindert werden den Direkten Weg ins Stadtzentrum zu nehmen. So mussten die Nazis in Richtung Herdeplatz marschieren. Von dort zogen sie dann doch auf den Theaterplatz. Begleitet von ca. 80 Gegendemonstranten.


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Ergänzungen

das schreibt die presse (tlz)

Initiative Storch 25.10.2004 - 15:02
Das Bündnis verliert die Mitte

Immer wieder kam es wie hier in der Geleitstraße zu unschönen Szenen zwischen Polizei und Gegendemonstranten. Von den jungen Neonazis beschlagnahmten die Beamten drei Koffer mit Propagandamaterial, die noch strafrechtlich untersucht werden. Ein junger Demonstrant wird von einem Polizisten an den Haaren von der Straße gezogen. Ein anderer läuft den Untergraben entlang und erhält einen gezielten Bodycheck, so dass er im hohen Bogen im Beet landet. Die so genannte Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Thüringer Polizei war am Samstag wenig zimperlich angesichts linker, häufig jugendlicher Demonstranten aus dem autonomen Spektrum, die wie von Sinnen gegen den braunen Mob anrasten.

Erstmals bei einer Demonstration gegen Neonazis ist es in Weimar zu hässlichen Szenen gekommen, die man bislang nur aus anderen Städten kannte. Von einer Straßenschlacht, bei der Demonstranten mit Steinen auf Polizisten werfen, war man am frühen Samstag Nachmittag nicht weit entfernt. Mit fatalen Folgen: So bekamen 60 bis 70, größtenteils tumb wirkende Neonazis die handfeste Aufmerksamkeit, die sie in Weimar bislang vermissten.

Dabei verlief der Auftakt am Samstag Morgen noch friedlich: Der Demonstrationszug setzte sich gegen 11 Uhr in Bewegung mit OB Volkhardt Germer an der Spitze. Angesichts der jüngsten Wahlerfolge der Rechten verdeutlichte der stellvertretende Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Rikola-Gunnar Lüttgenau, dass "auch Hartz IV keine Entschuldigung ist, zum Menschenhasser zu werden."

Die Situation kippte am Goetheplatz: Zwar konnte verhindert werden, dass eine spontane Sitzblockade auf der genehmigten Nazi-Route durch die Polizei geräumt wurde. Als die Rechten dann aber über die Friedensstraße und Jakobstraße zum Herderplatz marschierten, begann ein Katz-und-Maus-Spiel. Rennende Demonstranten und rennende Polizisten, die in der Altstadt mit ihren vielen kleinen Gassen das Treiben nur schwer kontrollieren konnten. Nicht nur OB Volkhardt Germer wirkte erschüttert angesichts der Bilder. Und er erneuerte seinen Appell an die Politik, endlich über Demonstrationsverbote an historisch belasteten Orten nachzudenken.

Manifest wurde am Samstag das, was sich bereits im Vorfeld abzeichnete: Das Bürgerbündnis gegen Rechts hat seine bürgerliche Mitte verloren und wird dominiert von jugendlichen Heißspornen aus dem linken Spektrum. Nebensächlich ist die Frage, ob sie gute oder schlechte Demokraten sind. Doch wo waren die Vertreter von CDU und Weimarwerk, die zumindest in Wahlkampfzeiten das Thema besetzten? Die wichtigste Erkenntnis ist aber, dass die Polizei weitaus größere Demonstrationen in der Altstadt nur dann bewältigen kann, wenn sie den Kern abriegeln und Weimar komplett lahmlegen würde. Das ist ein zu hoher Preis für das Ansinnen Ewiggestriger, das Zentrum als Aufmarschplatz zu missbrauchen.

Bilder

me 27.10.2004 - 00:24
gibts denn noch mehr bilder von der demo?

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