Widerstand gegen Nazidemo in Köln 16.10.2004
Unter dem Motto "Deutschland uns Deutschen" zogen am 16.10.2004 rund 150 Nazis durch Köln-Kalk. Die Nazidemo war ein absoluter Reinfall, stieß auf Ablehnung und wurde teilweise erfolgreich angegriffen. Ein Bericht von der Nazidemo; Bilder folgen, sobald Indymedia wieder rehabilitiert ist.
Mit einem Großaufgebot von etwa 1500 Beamten musste die Polizei den Widerstand von etwa einer gleichen Anzahl an GegendemonstrantInnen eindämmen. Während gerade mal 150 Nazis mit ihrem Aufzug begannen, wurden etwa 400 GegendemonstrantInnen von der Polizei eingekesselt, erkennungsdienstlich behandelt und über Stunden festgehalten.
Die Nazis freuten sich vorerst noch über die absurde Abschottung ihrer reaktionären Selbstbeweihräucherung, was sich im Laufe der Demo jedoch erheblich ändern sollte.
Am Kundgebungsplatz wurden die Nazis aus einem Haus heraus mit antifaschistischer Musik und Megafon-Durchsagen beschallt, GegendemonstrantInnen und AnwohnerInnen versuchten die Reden der Nazis zu stören. Paul Breuer vom Kampfbund Deutscher Sozialisten machte aus seiner Gesinnung keinen Hehl und konnte unbehelligt von der Polizei hetzen: [...] Jawohl, dann sind wir ausländerfeindlich. Und wir sind stolz darauf!"
Neben ihm redeten auf der Auftaktkundgebung noch Claus Cremer (stellv. Landesvorsitzender der NPD in NRW) und der Nazi-Opa und angebliche "Ritterkreuzträger" Otto Riehs.
Die Proteste am Kundgebungsplatz ließen die Nazis jedoch vorerst noch kalt. Die Demo der selbstgefälligen Möchtegern-Herrenmenschen sollte jedoch noch schnell genug zur Tortur werden.
Schon bei der ersten Baustelle beschimpften die Arbeiter den Demozug und solidarisierten sich offenkundig mit ihren "ausländischen" Arbeitskollegen.
Kurz danach verzögerte eine Straßenblockade den weiteren Verlauf der Demo. Nachdem die Bereitschaft die GegendemonstrantInnen abgeräumt hatte, wurden die Nazis von diesen mit Farbeiern und Gemüse bedacht.
Kurz danach wurde eine Flasche aus dem dritten Stock eines Wohnhauses geworfen, welche direkt zwischen den Nazis zerbrach.
Gestresst von den permanenten Beschimpfungen der AnwohnerInnen und umstehenden MigrantInnen, begannen die Nazis mit ihrer Zwischenkundgebung. Diese fand zwischen zwei Wohnhäusern statt, aus denen teilweise vermummte BewohnerInnen gegen die Nazis agitierten.
Der selbsternannte Nazikader Axel Reitz, der sich zu aller Peinlichkeit neben seiner Lockenwickler-Frisur gerne noch in einen viel zu großen Mantel hüllt, schrie sich mit hochrotem Kopf seine kranken Ideen aus dem Leib, die er beim "Kampfbund Deutscher Sozialisten" eingetrichtert bekommt.
Nach ihm redete Hartmut Wostupatsch, gefolgt von Otto Riehs und dem Hamburger Millionärserben Christian Worch. Zwei türkische Jugendliche feixten während der Reden aus dem Fenster und zogen insbesondere die Reden des Nazi-Opas Riehs ins Lächerliche.
Zunehmend genervt - auch vom eingesetzten Regen - liefen die Nazis weiter. Als drei Demonstranten meinten, ihrer Notdurft an der nächsten Häuserwand nachkommen zu können, wurde einer der Nazis, der mit seinen blauen Mülltüten an den Füßen und der neonorangenen (da umgedrehten) Bomberjacke ohnehin schon dämlich aussah, nicht gerade zärtlich von einem Polizisten zurück in die Nazidemo geworfen.
Nach etwa anderthalb Stunden anhaltender Demütigung waren die Nazis sichtlich erleichtert, endlich in die U-Bahn geleitet zu werden.
Fazit: Der Tag war eine absolut Niederlage für die Faschisten. Auch wenn es der Nazikader Christian Worch in einem Demobericht anders darstellen will und sich 200 bis maximal 300 GegendemonstrantInnen wünscht. Fakt ist, dass 400 AntifaschistInnen über die Zeitspanne der Nazidemo in einem Kessel gehalten wurde und ansonsten ein Großteil der GegendemonstrantInnen nie an die Nazidemo gelang.
Tatsächlich sorgten somit fast ausschließlich MigrantInnen und AnwohnerInnen für die Blamage der Nazis. Zu keinem einzigen Zeitpunkt wurde die Demo von den PassantInnen toleriert, ganz zu schweigen von den rassistischen Reden, die oftmals für mehr als nur Kopfschütteln sorgten. Wäre die Polizei nicht so rigoros gegen die AntifaschitInnen vorgegangen, wäre der Tag mit Sicherheit anders ausgegangen. Dennoch wurde den Nazis deutlich klargemacht, dass sie weder in Kalk noch einem anderen Stadtteil Kölns willkommen sind. Und darum ging es ja im Wesentlichen.
Schluss mit Kölle Alaaf - Faschisten bekämpfen - in Köln und anderswo!
Die Nazis freuten sich vorerst noch über die absurde Abschottung ihrer reaktionären Selbstbeweihräucherung, was sich im Laufe der Demo jedoch erheblich ändern sollte.
Am Kundgebungsplatz wurden die Nazis aus einem Haus heraus mit antifaschistischer Musik und Megafon-Durchsagen beschallt, GegendemonstrantInnen und AnwohnerInnen versuchten die Reden der Nazis zu stören. Paul Breuer vom Kampfbund Deutscher Sozialisten machte aus seiner Gesinnung keinen Hehl und konnte unbehelligt von der Polizei hetzen: [...] Jawohl, dann sind wir ausländerfeindlich. Und wir sind stolz darauf!"
Neben ihm redeten auf der Auftaktkundgebung noch Claus Cremer (stellv. Landesvorsitzender der NPD in NRW) und der Nazi-Opa und angebliche "Ritterkreuzträger" Otto Riehs.
Die Proteste am Kundgebungsplatz ließen die Nazis jedoch vorerst noch kalt. Die Demo der selbstgefälligen Möchtegern-Herrenmenschen sollte jedoch noch schnell genug zur Tortur werden.
Schon bei der ersten Baustelle beschimpften die Arbeiter den Demozug und solidarisierten sich offenkundig mit ihren "ausländischen" Arbeitskollegen.
Kurz danach verzögerte eine Straßenblockade den weiteren Verlauf der Demo. Nachdem die Bereitschaft die GegendemonstrantInnen abgeräumt hatte, wurden die Nazis von diesen mit Farbeiern und Gemüse bedacht.
Kurz danach wurde eine Flasche aus dem dritten Stock eines Wohnhauses geworfen, welche direkt zwischen den Nazis zerbrach.
Gestresst von den permanenten Beschimpfungen der AnwohnerInnen und umstehenden MigrantInnen, begannen die Nazis mit ihrer Zwischenkundgebung. Diese fand zwischen zwei Wohnhäusern statt, aus denen teilweise vermummte BewohnerInnen gegen die Nazis agitierten.
Der selbsternannte Nazikader Axel Reitz, der sich zu aller Peinlichkeit neben seiner Lockenwickler-Frisur gerne noch in einen viel zu großen Mantel hüllt, schrie sich mit hochrotem Kopf seine kranken Ideen aus dem Leib, die er beim "Kampfbund Deutscher Sozialisten" eingetrichtert bekommt.
Nach ihm redete Hartmut Wostupatsch, gefolgt von Otto Riehs und dem Hamburger Millionärserben Christian Worch. Zwei türkische Jugendliche feixten während der Reden aus dem Fenster und zogen insbesondere die Reden des Nazi-Opas Riehs ins Lächerliche.
Zunehmend genervt - auch vom eingesetzten Regen - liefen die Nazis weiter. Als drei Demonstranten meinten, ihrer Notdurft an der nächsten Häuserwand nachkommen zu können, wurde einer der Nazis, der mit seinen blauen Mülltüten an den Füßen und der neonorangenen (da umgedrehten) Bomberjacke ohnehin schon dämlich aussah, nicht gerade zärtlich von einem Polizisten zurück in die Nazidemo geworfen.
Nach etwa anderthalb Stunden anhaltender Demütigung waren die Nazis sichtlich erleichtert, endlich in die U-Bahn geleitet zu werden.
Fazit: Der Tag war eine absolut Niederlage für die Faschisten. Auch wenn es der Nazikader Christian Worch in einem Demobericht anders darstellen will und sich 200 bis maximal 300 GegendemonstrantInnen wünscht. Fakt ist, dass 400 AntifaschistInnen über die Zeitspanne der Nazidemo in einem Kessel gehalten wurde und ansonsten ein Großteil der GegendemonstrantInnen nie an die Nazidemo gelang.
Tatsächlich sorgten somit fast ausschließlich MigrantInnen und AnwohnerInnen für die Blamage der Nazis. Zu keinem einzigen Zeitpunkt wurde die Demo von den PassantInnen toleriert, ganz zu schweigen von den rassistischen Reden, die oftmals für mehr als nur Kopfschütteln sorgten. Wäre die Polizei nicht so rigoros gegen die AntifaschitInnen vorgegangen, wäre der Tag mit Sicherheit anders ausgegangen. Dennoch wurde den Nazis deutlich klargemacht, dass sie weder in Kalk noch einem anderen Stadtteil Kölns willkommen sind. Und darum ging es ja im Wesentlichen.
Schluss mit Kölle Alaaf - Faschisten bekämpfen - in Köln und anderswo!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Dies und das
Eh wieder einige Leute Kritik mit Provokation verwechseln, ich war auf der ersten Demo in Köln-Chorweiler und weiß, dass man in einer Stadt wie Köln weitaus mehr erwarten kann.
kaum eine chance dranzukommen
dennoch ist es mir und ca. 40 anderen antifaschisten gelungen bis auf wenige meter an sie heranzukommen.dies gelang aber eher per zufall und in kleinen gruppen,an stellen wo gerade weniger cops present waren,was auch nie lange anhielt! die organisation war diesmal wirklich unter aller sau!
stadtpläne und infos hätten dazu beigetragen das man gezielter vorgehen hätte können.doch angesichts einer zerstrittenden antifa war daran kaum zu denken.also beim nächsten mal die differenzen beiseite lassen und gemeinsam kaämpfen.
keinen fussbreit den faschisten
erfolg?
16.10
und in chorweiler wie mülheim am 15.3.03 sollte man/frau nicht vergleichen. was daging kann man nicht in worten fassen! da hauten sich selbst zivibullen gegenseitig aufs maul ohne auf ihre "kennwort" zuachten! *ggg*