Bilder Naziaufmarsch 14.08.2004 in Gotha #2

Am 14. August beteiligten sich rund 170 Nazis an einem nationalsozialistischen Aufmarsch durch die Gothaer Innenstadt. Anlass hierfür war der traditionelle Rudolf-Hess-Gedenkmarsch, der künftig jährlich in Thüringen stattfinden soll. Die Faschisten reisten überwiegend aus den Städten Jena, Eisenach, Suhl, Gera, Meiningen und Weimar an. Begleitet wurde der Aufzug von der regionalen Bereitschaft und der Thüringer "Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit" (BFE). Unter dem Motto "Kein Gedenken für Massenmörder" fand eine bürgerliche Gegenveranstaltung statt. Aufgrund der ungünstigen Lage und der kurzfristigen Mobilisierung kam es zu keinem Widerstand autonomer AntifaschistInnen. Lediglich ein paar Antifas aus Erfurt, Gera und Gotha beteiligten sich an der durch den Landrat finanzierten Gegenaktion. Dabei fuhren ein Bus und zwei Müllfahrzeuge in etwa 400m Abstand hinter den Nationalsozialisten her, um den hinterlassenen braunen Dreck von der Straße zu kehren.
Festzuhalten bleibt, dass die Nazis durch menschenleere Straßen liefen und zu keinem Zeitpunkt positiv von den AnwohnerInnen und PassantInnen aufgenommen wurden. Dennoch ist das völlige Ausbleiben eines antifaschistischen Widerstands ein Zustand der einer Änderung bedarf. Spätestens im nächsten Jahr, wenn es wieder heißen muss: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!