29.05.04 - NPD Kinderfest in Stralsund

..... 27.05.2004 18:11
Am Samstag, den 29.05.2004 findet zum dritten mal ein Kinderfest der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in der Stralsunder Brunnenaue statt. Angemeldet ist das ganze von 12 - 18 Uhr.

Da es in den letztes 2. Jahren nicht allzu große Versuche gab, gegen dieses Fest vorzugehen, haben sich nun einige Antifaschistische Gruppen dazu entschlossen in diesem Jahr eine Kundgebung anzumelden, um die Stralsunder Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen was in Ihrer Stadt vor sich geht.

Angemeldet ist diese Kundgebung von 12 - 18 Uhr am Knieperdamm/Hainholzstraße.

Kommt zahlreich, und lasst uns der NPD zeigen das sie in Stralsund und anderswo nichts zu suchen haben !

KEIN KINDERFEST! OHNE UNS!
WIR SPIELEN NICHT MIT!
Wir spielen nicht mit!

Bratwurst, Glücksrad, Volksgemeinschaft
Inzwischen zum dritten Mal in Folge versucht die rechtsextreme NPD mit einem Kinderfest in der Stralsunder Brunnenaue auf sich aufmerksam zu machen.
Mit etlichen Spielen, Preisen und Essen wollen die Nazis Kinder und Eltern anlocken, um sie „für ein paar Stunden dieser tristen und kinderfeindlichen Zeit (zu) entreißen“, wie es nach dem letztjährigen NPD-Kinderfest hieß.
Dabei versucht die Partei seit dem Ende der Neunziger Jahre in Mecklenburg-Vorpommern durch etliche solcher Veranstaltungen in Stralsund, Greifswald und Rostock breitere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. Sie wollen als bürgerliche Normalität begriffen und gesehen werden, und dabei kulturelle Hegemonie schaffen. Auch verstehen sich die Macher um den Stralsunder NPD-Funktionär Dirk Arendt als sozialer Faktor im strukturschwachen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, wenn sie „kostenlose Kinderbekleidung“ und Preise an „Kinder aus einer sozialschwachen Familie“ verteilen und, wie im letzten Jahr, unter dem heuchlerischen Motto „Die Zukunft gehört unseren Kindern, also kümmern wir uns darum“ auftreten.
Was für eine Ideologie dahinter steckt, ist klar: Die Nazis betreiben durch solche Kinderfeste und ihre angeblich kinderfreundliche Haltung rassistische, antiemanzipatorische sozialdemagogische und völkische Politik, denn Kinder nichtdeutscher Herkunft sind nicht nur an den Bratwurstständen nicht erwünscht. Frauen sollen lieber Kinder gebären und sich um diese kümmern, statt selbst entscheiden zu können, wie sie ihr Leben bestreiten. Wenn eine Frau schwanger ist und abtreibt, so ist dies laut NPD Mord, denn die Partei ist strikte Abtreibungsgegnerin.
Die rechtsextreme Partei versteht sich als antikapitalistisch, frei nach dem Nationalrevolutionär Gregor Strasser (1892 – 1934), der dem Nationalsozialismus der NSDAP einen antikapitalistischen und sozialrevolutionären Anstrich verpassen wollte. Dass die Nationaldemokraten keineswegs etwas gegen Ausbeutung, Leistungsgesellschaft und Wirtschaftseliten hat, sondern nur das deutsche so genannte „schaffende Kapital“ gegen das ausländische „raffende Kapital“ schützen will und somit eindeutig antisemitische Stereotype verwendet, wird schnell deutlich.
Auch sind Nazis keineswegs soziale Menschen, die für andere etwas übrig haben, wie die drei Mörder des Obdachlosen Eckart Rütz bewiesen , der in der Nacht zum 25. November 2000 in Greifswald starb, weil er "dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegt", so ein Schüler. Die Täter, die sich aus dem Umfeld der lokalen NPD-Kreisverbände rekrutierten, erhielten mehrjährige Haftstrafen.

Auf derlei Feste verzichten wir!
„Man muss so handeln, dass man in einem Meer von Sympathie schwimmt, dass die ‚normalen’ Bewohner für uns ‚die Hand ins Feuer legen’“, wie in einem Strategiepapier einer NPD-Vorfeldorganisation zu lesen ist, in dem der Kampf um Strassen, Köpfe und Parlamente propagiert wird. Die Sympathie hält sich noch in Grenzen, der Widerstand gegen die Bestrebungen der NPD leider auch.
Deswegen stehen wir heute hier und fordern alle auf, sich zu solidarisieren mit all denjenigen, die mit alltäglichem Rassismus und Diskriminierung auf der Strasse und in den Behörden konfrontiert werden. Es sind nämlich keineswegs fehlgeleitete Jugendliche, die unter Alkoholeinfluss Nicht-Deutsche, Obdachlose, alternative Jugendliche und andere missliebige Menschen durch die Strassen jagen, sondern kaltblütige Nazis, die durch ihre Taten lediglich ihr Weltbild offen zur Schau tragen und umsetzen.
Wir überlassen den Nazis weder Straßen noch Wiesen, weder in Stralsund noch anderswo!
Wir spielen nicht mit, wenn die NPD zum Eierlaufen ruft!
Wir sind laut, wenn „deutsches Liedgut“ angestimmt wird!
Und wir sehen nicht ein, dass Nazis zur Normalität gehören sollen!
Vermiesen wir den Nazis den Appetit an Bratwurst und Süßigkeiten.
Die NPD wird nicht aufhören mit ihren Kinderfesten, bis ihr gezeigt wird, dass ihre Demagogie nicht erwünscht ist und sie kein Fundament für ihre menschenverachtende Politik hat.

Kein Kinderfest! Ohne uns! Wir spielen nicht mit!

Antifa Gruppen gegen das NPD Kinderfest
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Ergänzungen

Für und Wider von Terminen bei Indymedia

wollt mal drauf hingewiesen haben... 27.05.2004 - 20:29
Für

- Es ist super einfach, einfach nur klicken und eintragen
- "meine Anliegen ist wichtiger als die der anderen und alle sollen es wissen"
- Indymedia als Zentrale der Linken wäre super bequem für alle und eine tolle Sache
- auch in 2 Jahren steht mein Termin noch auf der Seite und ist über google zu finden
- andere Kalender sind meist unbequem oder haben kein OpenPosting oder beides

Wider

- Indymedia will kein Szeneportal sein, sondern eine Webseite für selbstgemachte Nachrichten, Indymedia soll zeigen, daß eigene, emanzipatorische Nachrichtenproduktion besser ist, als schlichtes Nachrichtenkonsumieren. Die Nachrichtenpublizierfunktion für Termine/Aufrufe zu missbrauchen ist allen am Projekt Beteiligten und den usern gegenüber unsolidarisch, es ist egoistisch und antiemazipatorisch
- Termine sind im Open Posting nicht nach Ereignisdatum, sondern nach Postingdatum sortiert, also nicht wiederzufinden
- Es gibt bereits eine OpenPosting-Terminseite (die müssten mal engagierte NutzerInnen überarbeiten und hübsch machen) Link:  http://www.protest.net/indy/calendrome.cgi
- Nach dem Event bleiben die Termine im Netz und sorgen dafür, daß das OpenPosting-Archiv unübersichtlich und schlecht nutzbar wird, abgelaufene Termine sind Datenmüll
- Mobilisierungen im OpenPosting bringen keine Erfolge. Mobilisierungen müssen auf der Strasse, in den Strukturen, durch Berichterstattung, Vorfeldaktionen, direkte Kommunikation laufen.
- Infos zu Termine/Mobilisierungen sind oft nicht verifizierbar, Fakes können schlecht erkannt werden, gab schon oft genug Fakes von Nazis
- Oft lösen Aufrufe Diskussionen und Schlammschlachten aus - dabei werden sehr gerne Szeneinternas über die Seite öffentlich gemacht. Polizei, Nazis, rechte Politiker lesen die Seite auch und können erfahren so frühzeitig Planungen/Strategien und können die für sich nutzbar machen.
- Mehrarbeit für die am Projekt beteiligen, besonders die Mods haben überhaupt keinen Bock, täglich Stunden mit der Betreuung unsolidarischer Gruppen zu verbringen.
- es gibt schon genügend Terminseiten und Szeneportale (genau das will Indymedia nicht sein)
- Wenn Indymedia von einigen zum zentralen Service-Portal der Bewegungen gemacht würde, würden andere Projekte verdrängt werden (bsp. Interim), wären oppositionelle Strukturen leichter überwachbar, angreifbar und lenkbar. Hierarchisierung würde zwar autoritären Linken (die nichthierarchische Strukturen ablehnen/bekämpfen) gut passen - dem Staat aber auch.


Idee: Der Kalender bei Protest.net könnte von engagierten usern überarbeitet werden oder noch Engagiertere schaffen einen eigenen Kalender, der dann bei Indy zentral verlinkt wird.
Indymedia will nicht ersetzen - Indymedia will vernetzen!

WIR KOMMEN AUCH

antifa greifswald 28.05.2004 - 01:42
wir sind auch dabei und jetzt auch online zu erreichen unter www.antifa-greifswald.tk


NAZIS BEKÄMPFEN IN SCHWEDT UND ANDERSWO!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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