US-Juristen fordern Liquidierung Motassedeq's
Letzte Woche wurde der der islamische Fundamentalist Mouni al Motassedeq, der verdächtigt wird, den Anschlag vom 11.9.2001 geplant zu haben, von einem Hamburger Gericht auf freien Fuß gesetzt. Möglicherweise wird er sich bald ins Gefängnis zurückwünschen: Einflußreiche Washingtoner Juristen haben am Samstag George W. Bush dazu aufgefordert dessen „gezielte Tötung“ in die Wege zu leiten.
Prominente Vertreter der konservativen Washingtoner Juristenvereinigung „Law & God“ haben am Samstag in offenen Brief an den Präsidenten George W. Bush und den Kongreß die gezielte Tötung des arabischen Terrorverdächtigen Mouni al Motassedeq gefordert. Die Liste der Erstunterzeichner liest sich wie das who-is-who der amerikanischen Staats- und Rechtswissenschaftler: Auf ihr stehen die Namen von nicht weniger als fünf Staatssekretären, drei Verfassungsrichtern und siebenundsechtzig Professoren.
„Man hat auf uns geschossen“ heißt es im Dokument, das vom hochangesehenen Experten Clarence Thomas verfaßt wurde, der seit 1979 in Yale Staats- und Völkerrecht lehrt und 1992 auf Lebenszeit in den Supreme Court berufen wurde, „also dürfen wir auch zurückschießen“. Von Thomas, der von seinen Kollegen für seine subtilen, aber stets „wasserdichten“ Urteilsbegründungen geschätzt wird, stammte auch die Idee, den offenen Brief in der Form eines Rechtsgutachtens abzufassen. Seit einigen Jahren ist Thomas zusätzlich Vorsitzender der hochexklusiven Juristenvereinigung „Law & God“, die sich seit 1911 weltweit für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und christliche Werte stark macht.
Die gezielte Tötung von überführten Terroristen muß nach Auffassung der Unterzeichner als Teil der kollektiven Selbstverteidigung gewertet werden. Ihre Argumentate formulierte Thomas der zwingenden Brillanz, die ihn als Angehörigen der Ostküsten-Aristokratie ausweist: „Wir wissen genau, daß der Kerl ein mordsmäßiges Arschloch ist – also müssen wir ihn auch platt machen, Sir. Drei tausend Amerikaner sind tot, und diese Mißgeburt lebt! Herr Präsident, sezten Sie diesem Unrecht ein Ende! Retten Sie die Ehre Amerikas!“
Keinesfalls dürfe sich die US-Regierung von „sophistischen Konstrukten“ wie der Souveränität befreundeter Staaten, der Unschuldsvermutung oder des „unkalkulierbaren Risikos“ beeindrucken lassen. „Die deutsche Justiz hat ihre Chance gehabt“, so Thomas, „und sie hat versagt. Jetzt sind wir an der Reihe!“ Er räumte zwar ein, daß ein Raketenschlag auf die Hamburger Wohnung, in der sich Motassedeq derzeit aufhält, unter der europäischen Bevölkerung „auch im Hinblick auf mögliche Kollateralschäden gewisse „Mißverständnisse“ hervorrufen könnte, hält diese aber für überwindbar. „Wir haben da noch ein Vermittlungsproblem, richtig. Aber durch ewiges rumquatschen wird es nicht besser. Wir müssen ein paar Tomahawks auf die Hamburger Uni-Mensa abschießen, dann werden diese liberalen Nazis und Hosenscheißer schon begreifen, worum es geht.“
Unter der scientific community in Harvard, Berkeley und Yale hat das Papier inzwischen heftige Diskussionen ausgelöst, ebenso unter den Absolventen („old boys“) in Washington. Während die derzeit dominierenden neokonservativen Republikaner das Rechtsgutachten insbesondere wegen seiner „klaren Sprache“ emphatisch begrüßen (eine Stellungnahme aus dem Weißen Haus liegt derzeit noch nicht vor), ziehen manche liberale Juristen sichtbar die Brauen zusammen. „Wir halten das Dokument insgesamt für ziemlich unausgewogen und politisch derzeit nicht unbedingt für hilfreich“, sagt etwa Beretta S. Browning, die mit 29 Jahren soeben zur jüngsten Jura-Professorin der USA ernannt wurde. Browning, die zum Thema der „versicherungsrechtlichen Absicherung von Vergeltungsschlägen“ promoviert hat, würde das Dokument „in der derzeiten Form bestimmt nicht unterschreiben.“ Grundsätzlich stimmt aber auch sie dem Gedanken zu, daß die USA „prüfen müssten, ob der selbstauferlegte Verzicht auf Vergeltungsschläge“ derzeit „noch aktuell“ sei. Als Mutter von zwei Kindern habe sie das Recht, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. „Und wenn wir nicht das Recht haben, den Schurken auf der ganzen Welt jederzeit das Licht auszuknipsen, dann wird die Demokratie im Weltmaßstab niemals eine Chance haben.“
„Man hat auf uns geschossen“ heißt es im Dokument, das vom hochangesehenen Experten Clarence Thomas verfaßt wurde, der seit 1979 in Yale Staats- und Völkerrecht lehrt und 1992 auf Lebenszeit in den Supreme Court berufen wurde, „also dürfen wir auch zurückschießen“. Von Thomas, der von seinen Kollegen für seine subtilen, aber stets „wasserdichten“ Urteilsbegründungen geschätzt wird, stammte auch die Idee, den offenen Brief in der Form eines Rechtsgutachtens abzufassen. Seit einigen Jahren ist Thomas zusätzlich Vorsitzender der hochexklusiven Juristenvereinigung „Law & God“, die sich seit 1911 weltweit für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und christliche Werte stark macht.
Die gezielte Tötung von überführten Terroristen muß nach Auffassung der Unterzeichner als Teil der kollektiven Selbstverteidigung gewertet werden. Ihre Argumentate formulierte Thomas der zwingenden Brillanz, die ihn als Angehörigen der Ostküsten-Aristokratie ausweist: „Wir wissen genau, daß der Kerl ein mordsmäßiges Arschloch ist – also müssen wir ihn auch platt machen, Sir. Drei tausend Amerikaner sind tot, und diese Mißgeburt lebt! Herr Präsident, sezten Sie diesem Unrecht ein Ende! Retten Sie die Ehre Amerikas!“
Keinesfalls dürfe sich die US-Regierung von „sophistischen Konstrukten“ wie der Souveränität befreundeter Staaten, der Unschuldsvermutung oder des „unkalkulierbaren Risikos“ beeindrucken lassen. „Die deutsche Justiz hat ihre Chance gehabt“, so Thomas, „und sie hat versagt. Jetzt sind wir an der Reihe!“ Er räumte zwar ein, daß ein Raketenschlag auf die Hamburger Wohnung, in der sich Motassedeq derzeit aufhält, unter der europäischen Bevölkerung „auch im Hinblick auf mögliche Kollateralschäden gewisse „Mißverständnisse“ hervorrufen könnte, hält diese aber für überwindbar. „Wir haben da noch ein Vermittlungsproblem, richtig. Aber durch ewiges rumquatschen wird es nicht besser. Wir müssen ein paar Tomahawks auf die Hamburger Uni-Mensa abschießen, dann werden diese liberalen Nazis und Hosenscheißer schon begreifen, worum es geht.“
Unter der scientific community in Harvard, Berkeley und Yale hat das Papier inzwischen heftige Diskussionen ausgelöst, ebenso unter den Absolventen („old boys“) in Washington. Während die derzeit dominierenden neokonservativen Republikaner das Rechtsgutachten insbesondere wegen seiner „klaren Sprache“ emphatisch begrüßen (eine Stellungnahme aus dem Weißen Haus liegt derzeit noch nicht vor), ziehen manche liberale Juristen sichtbar die Brauen zusammen. „Wir halten das Dokument insgesamt für ziemlich unausgewogen und politisch derzeit nicht unbedingt für hilfreich“, sagt etwa Beretta S. Browning, die mit 29 Jahren soeben zur jüngsten Jura-Professorin der USA ernannt wurde. Browning, die zum Thema der „versicherungsrechtlichen Absicherung von Vergeltungsschlägen“ promoviert hat, würde das Dokument „in der derzeiten Form bestimmt nicht unterschreiben.“ Grundsätzlich stimmt aber auch sie dem Gedanken zu, daß die USA „prüfen müssten, ob der selbstauferlegte Verzicht auf Vergeltungsschläge“ derzeit „noch aktuell“ sei. Als Mutter von zwei Kindern habe sie das Recht, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. „Und wenn wir nicht das Recht haben, den Schurken auf der ganzen Welt jederzeit das Licht auszuknipsen, dann wird die Demokratie im Weltmaßstab niemals eine Chance haben.“
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
demookratie, und...
Weniger das, als ihre eigene Analogie zur Sharia, wie der Aufruf beweist. Nicht, daß ich Probleme damit hätte, wenn tatsächlich Schuldige umgelegt werden - wenigstens sterben dann weniger Unschuldige. Aber mit 'Rechtsstaatlichkeit' hat eine Tötung auf Verdacht, denn darum würde es sich hier handeln, ja nix zu tun. Ob und was al-Motessadeq wirklich mit dem 11.9. zu schaffen hatte, bleibt obskur, genau deshalb hat man ihn ja vorläufig freigelassen. Die 'Beweise' sind nur angebliche Hinweise der US-Geheimdienste, und ein flammendes Beispiel der 'Kompetenz' dieser Schlapphüte war ja nun in New York an jenem Septembermorgen zu bewundern. Wer nicht in der Lage ist, einen solchen Anschlag trotz aller Erkenntnisse, daß so etwas in Arbeit war, zu verhindern, soll jetzt nicht herumjaulen, weil sich hierzulande mal eine Behörde tatsächlich an den rechtsstaatlichen Grundsatz 'innocent until proven guilty' hält.
Solange in den USA zehntausenden willkürlich ihr demokratisches Mitbestimmungsrecht geraubt werden darf, ohne daß die Clique um Jeb Bush irgendetwas befürchten muß, wären diese 'Juristen' gut beraten, sich erstmal darum zu kümmern, daß ihr eigenes Land wieder ein Rechtsstaat wird. Aber 'christliche Werte' - es ist ja wichtiger, zu verhindern, daß der Geist kansanischer Schulkinder mit Darwin vergiftet wird, als Terroranschläge oder Wahlfälschungen zu vereiteln.
original
@google
Fake
Gebt einfach mal den Namen der "jüngsten Jura-Professorin" Beretta S. Browning in eine Suchmaschine ein ...
Fake!
"„Die deutsche Justiz hat ihre Chance gehabt“, so Thomas, „und sie hat versagt. Jetzt sind wir an der Reihe!“ Er räumte zwar ein, daß ein Raketenschlag auf die Hamburger Wohnung, in der sich Motassedeq derzeit aufhält, unter der europäischen Bevölkerung „auch im Hinblick auf mögliche Kollateralschäden gewisse „Mißverständnisse“ hervorrufen könnte, hält diese aber für überwindbar. „Wir haben da noch ein Vermittlungsproblem, richtig. Aber durch ewiges rumquatschen wird es nicht besser. Wir müssen ein paar Tomahawks auf die Hamburger Uni-Mensa abschießen, dann werden diese liberalen Nazis und Hosenscheißer schon begreifen, worum es geht.“"
Das (und das vorangegangene "Zitat") von einem Mitglied des Supreme Court (übrigens seit 1991, nicht 1992), wenn er auch kein Angehöriger der "Ostküsten-Aristokratie" ist. Offensichtlicher Quatsch. Bitte löschen.
Die Abgründe der Freiheit
Fake oder nicht Fake, der junge Mann ist in großer Gefahr, das ist sicher.
Der 1. April ist längst vorüber ...
Wenn ein solches Dokument existieren würde, müßte das irgendwo im Internet zu finden sein. Auf der offiziellen Seite des US Supreme Court (Public Information, Press Releases) ist auch nichts zu finden:
http://www.supremecourtus.gov/publicinfo/press/pressreleases.html
http://www.supremecourtus.gov/publicinfo/publicinfo.html
Wenn an dem „Bericht“ etwas dran wäre, hätte der Autor ruhig die Quelle angeben können.
„Wir wissen genau, daß der Kerl ein mordsmäßiges Arschloch ist – also müssen wir ihn auch platt machen, Sir. Drei tausend Amerikaner sind tot, und diese Mißgeburt lebt! Herr Präsident, sezten Sie diesem Unrecht ein Ende! Retten Sie die Ehre Amerikas!“ –
DAS soll ein Richter des Obersten Gerichtshofes der USA (und Mitglied der Episkopalkirche) in einem offenen Brief und „Rechtsgutachten“ (seltsame Mischung übrigens) an den Präsidenten und Kongress geschrieben haben, das außer ihm noch 5 Staatssekretäre und 67 Professoren unterzeichnet haben sollen!! Dazu noch das andere bereits erwähnte, einfach unmögliche „Zitat“, und der bezeichnende „Name“ einer „Juristin Beretta S. Browning“, worauf vor mir schon zwei Leute hinwiesen („Ballistiker Walther Mauser“ etc.). Das Ganze ist bestenfalls Satire, aber wohl eher gezielte Irreführung. Wem nützt so etwas??
Vor einiger Zeit gab es auf Indymedia schon eine ähnliche Falschmeldung (die dann gelöscht wurde): Da wurde Georg W. Bush allen Ernstes eine Passage aus einer über 100 Jahre alten Hetzrede (anläßlich der „internationalen China-Expedition“ von 1900) des deutschen Kaisers Wilhelm II in den Mund gelegt, nur daß „Chinesen“ mit „Iraker“ vertauscht war. Damals wie jetzt ohne jede Quellenangabe, natürlich aus gutem Grund. Offenbar will hier jemand falsche Gerüchte in Umlauf bringen und gleichzeitig testen, wie weit er hier Falschmeldungen unterbringen kann, bzw. sich an der Leichtgläubigkeit einiger Indymedia-Leser ergötzen.
satire darf alles (tucholsky)
Okay, okay, ich geb's ja zu: Der Text da oben ist ein Fake. Frei erfunden. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und bestehenden Verhältnissen ist rein zufällig...
Natürlich merkt ein kritischer Leser sofort, daß etwas nicht stimmt. Beretta S. Browning, ihr Thema und der die Juristenvereinigung "Law & God" ... sofort klar, daß die Realität nicht mal in Ami Country so heftig ist. Aber andererseits darf gute Ironie auch nicht sofort und nicht für jeden als solche zu erkennen sein.
Verfassungsrichter gebrauchen in ihren Rechtsgutachten üblicherweise keine Gossensprache -- aber wer kann das in den heutigen Zeiten noch so genau wissen?
Letzte Woche kritisierten US-Diplomaten die Entscheidung des Hamburger Gerichts mit dem Hinweis, Motassedeq sei ein "gefährlicher Bursche". Nicht nur, daß sie damit die Unabhängigkeit der Justiz eines souveränen States infrage stellten, sie drückten sich auch noch aus wie der Sheriff in einem billigen Western.
Insofern ist mein Fake vielleicht durchaus "realer" als viele Meldungen, die sich dann als echt herausstellen.
Sogar der allseitig bestinformierte mulitiposter "weist" ist im ersten Moment darauf reingefallen, das freut micht schon.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Startseite! — altavista
danke. — colt mcdonnel douglas
Lovely Beretta — kann wechfalln
Inwiefern Unsinn? — @kh
ach ja, ähh, mods? — jurist