Bewaffneter Naziübergriff in Hamm am 22.02.

aah 23.02.2004 04:31 Themen: Antifa
Am Sonntag dem 22. Februar attackierte eine Gruppe von Nazis vier antifaschistische Jugendliche, einer der Angreifer zückte dabei auch eine Feuerwaffe.
Die vier Jugendlichen befanden sich am Rande des Stadtteils Bockum-Hövel, der auch bereits zweimal Schauplatz von Aufmärschen der nationalsozialistischen Kameradschaft Hamm wurde, als ein schwarzer Citroen hinter ihnen hielt und eindeutig der rechtsextremen Szene zuzuordnende Personen ausstiegen. Die Jugendlichen konnten sich zwar noch in ihr in unmittelbarer Nähe parkendes Auto retten, die Nazis versuchten allerdings mit ihrem Auto das andere Fahrzeug von der Straße zu drängen. Während dieses Angriff zog einer der vorn sitzenden Insassen eine Handfeuerwaffe und zielte unmittelbar auf die Jugendlichen, dessen Fahrer daraufhin die Kontrolle über sein Auto verlor und in den Straßengraben raste. Ein schlimmerer Unfall ereignete sich dabei glücklicherweise nicht.

Der Naziterror hat damit in Hamm eine neue Dimension erreicht, die Kameradschaft Hamm und ihr Umfeld machen gezielt Jagd auf AntifaschistInnen und alle, die sie für solche halten und Personen, die nicht in ihr Weltbild passen. Ein weiterer Kommentar zu den Versuchen von Polizei und Stadt, die organisierte Naziszene in Hamm zu leugnen, erübrigt sich angesichts der Ereignisse.

Eine kurzer unvollständiger Rückblick auf die Ereignisse seit Januar 2004:

- 15.01.2004
Rund 20 Personen der Kameradschaft Hamm versuchen eine antifaschistische Informationsveranstaltung zu stürmen, ihr Angriff wird aber bereits an der Tür zurückgeschlagen. Trotzdem dürfen einige Kameraden unter dem Schutz der Polizei noch vor dem Gebäude rumlungern. Im weiteren Verlauf des Abends kommt es zu erneuten Auseinandersetzungen mit den Nazis, die rund um den Veranstaltungsort abreisenden Besuchern auflauern, einige der Nazis müssen aufgrund der erfolgreichen antifaschistischen Selbsthilfe die Nacht im Krankenhaus verbringen.

- 17.01.2004
Nach dem ersten Aufmarsch im Juni 2003 ziehen nun erneut 200 Neonazis durch Hamm. Polizei, die Stadt und der OB sprechen einmütig von vereinzelten und isolierten Randgruppen, die "hochkarätigen" Redner und Besucher der Demo bezeugen hingegen ein anderes Bild.

- 21.01.2004
Die neonazistische Kameradschaft Hamm hält am Hauptbahnhof eine Kundgebung ab, auf der sie sich als Opfer der Ereignisse vom 15.1.2004 darzustellen versucht. Die Nazis vertuschen wohlwissend ihren gescheiterten Angriff auf die antifaschistische Infoveranstaltung. In der Nacht zum 22. beschmieren die Nazis das Haus einer unbeteiligten Person mit Farbe und dem Spruch "Anti-Antifa! Wir kriegen euch alle!", da sie eine Verbindung zur Antifa Hamm entdeckt haben wollten. In einem Bekennerschreiben kündigen sie weitere Sachbeschädigungen und Gewalttaten an.

- 28.01.2004
Eine Gruppe von Nazis wirft die Fensterscheiben des Jugendzentrum Südstrasse ein, bereits einige Wochen zuvor waren ein riesiges Hakenkreuz und SS-Runen an der Fassade angebracht worden - wohl weil die Nazis hier den Treffpunkt der Antifa vermuten und dort regelmäßig alternative und antifaschistische Konzerte stattfinden.

- 02.02.2004
Eine dreiköpfige Gruppe von Nazis schlägt mit Teleskopschlagstöcken gegen 21:30h in der Hammer Innenstadt auf einen jungen Punker ein, der daraufhin mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden muss.

- 22.02.2004
Eine mehrköpfige Gruppe von Nazis drängt das Auto von flüchtenden Jugendlichen in den Straßengraben ab und zielen dabei mit einer Schusswaffe auf die linken Jugendlichen.

Wehren wir uns gemeinsam gegen den Naziterror - mit allen Mitteln und auf allen Ebenen!
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Ergänzungen

national befreite zone

knl 23.02.2004 - 15:27
ich fürchte, dass nazis hier versuchen gezielt eine national befreite zone zu schaffen. ich fände es hilfreich, die Kader der Nazis zu veröffentlichen. Die veröffentlichten Nazis würden so vielleicht abgeschreckt Gewalttaten zu verüben.

Solidarische Grüße

Pressemeldung zum Übergriff( 23.02.04)

sr 23.02.2004 - 17:45
hier der etwas vorsichtig formulierte presseartikel-
vorsichtig? warum- nun ja- ich war in diesem auto und die polizei hat auch die genaue aussage- die frage ist nur warum diese nicht veröffentlicht wird- hier wird noch nicht einmal erwähnt, dass wir schon voher vor den faschos geflohen sind und dass diese laut "Feuer frei" und anderes gebrüllt haben- na ja- der westfälische anzeiger also am tage
23 des zweiten monats des zweitausendvierten jahres nach christi geburt:


„Mit Waffe auf Auto gezielt
Bockum-Hövel-
Weil angeblich mit der Waffe auf sein Auto gezielt wurde, steuerte ein
18Jähriger gestern gegen 14.45 Uhr seinen Opel Omega auf dem Klostermühlenweg
in den Graben. Nach Angaben des Autofahrers und seines Beifahrers sei aus einem schwarzen
Kleinwagen, ein Citroen , mit einer Pistole auf ihn gezielt worden, bestätigte ein Sprecher
der Polizei Hamm gestern. Bereits vor dem Unfall sei den jungen Männern der schwarze
Kleinwagen aufgefallen, als sie zu Fuß auf dem Klostermühlenweg unterwegs waren. Das Auto habe mitten auf dem Feldweg gehalten, der Fahrer, ein Mann mit Glatze, sei aus- gestiegen und habe etwas aus dem Kofferraum geholt. Bei der späteren Begegnung im Auto
habe sich der Fahrer des Opels dann so erschrocken, dass er nach rechts von der Fahrbahn abgekommen sei. Der Citroen sei auf dem Klostermühlenweg Richtung Bockum-Hövel
Geflüchtet. Fahndungen mit dem Polizeihubschrauber blieben erfolglos. Der Schaden wird auf 900 Euro geschätzt.“

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