spassguerilla-aktion in hh

allireugssaps 14.11.2003 16:30 Themen: Freiräume
In der Hamburger Innenstadt wurden Flugblätter im Namen eines fiktiven Gesamtverbandes des Einzelhandels verteilt.
In einer Spaß-Guerilla-Aktion haben wir vor kurzem beiliegende Flyer in der FußgängerInnenzone in der City Hamburg an PassantInnen verteilt. Wir wollten damit die Ansicht des Geschäftsführers des Einzelhandelsverbandes, Ulf Kalkmann, unterstützen, dass der Bambule endlich ein Platz gegeben werden solle. Allerdings geht es uns nicht nur um dauerhafte Wohnplätze für Leute, die in Bauwägen leben. Wir sehen die zunehmende Ausgrenzung von Minderheiten und nicht-konsumfähigen Menschen, die sich insbesondere darin äußert, dass sich nicht mehr alle frei in der Innenstadt bewegen können, als absolut inakzeptabel an. Zeitgleich wird die Innenstadt von Protesten gegen diese Politik abgeschirmt, um den Profit des Einzelhandels zu sichern.

Das System abschaffen!
Alles für Alle und zwar umsonst!

die verteilerInnen


Flugi: "Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, auf Grund des ungelösten Konflikts um die Hamburger Bauwagenplätze ist auch diesen Winter verstärkt ömit Demonstrationen insbesondere in der Innenstadt zu rechnen. Leider hat sich bereits im letzten Jahr gezeigt, dass für Unbeteiligte die Gefahr besteht zwischen Polizei und Demonstranten zu geraten. Wir bitten Sie daher zu Ihrer eigenen Siucherheit, Ihre Weihnachtseinkäufe frühzeitig zu tätigen oder auf andere Stadtteile auszuweichen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an den Senat, Fachbereich Polizei, unter: (040)428355518.
Wir bitten Sie die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und verbleiben mit freundlichen Grüßen

Ihr Gesamtverband des Einzelhandels Hamburg"
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Ergänzungen

leider etwas zu offensichtlich..

RAK 14.11.2003 - 21:08
Sorry, aber das was ihr da geschrieben habt ist auf den ersten Blick als "fake" zu erkennen. Kein Geschäft versucht seine Kunden fernzuhalten.


Viel interessanter wär es die Passanten darauf hinzuweisen dass wegen

... der "akuten Gefährungslage" diverse Sicherheitsmaßnahme wie Stichprobenweise Leibesvisitation, permanente Überwachung und diskrete Untersuchung der abgestellten PKWS (Bombengefahr, Untersuchung ohne dass Besitzer dabei ist) vorgenommen werden...dass das Mitführen von Taschen und Einkaufstüten wegen der Gefahr des Ladendiebstahls mit einem Hausverbot geahndet wird...dass jedem Kunden ab dem 06.12.03 ein Nummernschild gegeben wird, welches er wegen der Kamera gut sichtbar und offen an seiner Jacke zu befestigen hat.
...dass verdächtige Objekte sofort beseitigt und ohne zu öffnen zerstört werden, also bitte nichts rumstehen lassen, auch nicht ausversehen... dass verdächtige Personen gar nicht erst in die Nähe der Läden gelassen werden, also bitte nur gutgekleidet einkaufen gehen. Sonst kann man für einen von diesen Bauwagenspinnern gehalten werden und nicht reingelassen werden...

"Geben sie uns vorrübergehend einen Teil ihrer Freiheit und Wir geben ihnen dafür 100% Sicherheit - solange wie sie Einkaufen möchten.
(Firma) wirft ein wohlwollendes Auge auf sie"

Also immer folgendes Schema:

- irgendwas mit dem Hintergrund "Angst" aufbauen - mit dem Hintergrund "Sicherheit" begründen.
Dann glauben die Menschen meist ziemlich viel.
- glaubwürdig bleiben (naja... ein klein wenig Überzeichnen muss schon sein)
- eine den Menschen unangenehme Situation aufbauen.

Wer wird schon gern permanent mit einem Schildchen mit Nummer gefilmt und wer lässt sein teures Auto gerne von wildfremden Leuten befingern? Wer geht gern ohne Einkaufstüten zum Weihnachtseinkauf?...

Und das alles wegen ein par "ungewaschenen Menschen, die stinken könnten"...

RAK

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