Bonn: Antikriegsfront gegen USA und Israel

9314tuqgf9 30.08.2003 22:37
Bonner Kundgebung zum Antikriegstag 2003 vereint die Front gegen USA und Israel - die Karsli-Partei "FAKT" war ebenfalls dabei
Anlässlich des bevorstehenden Antikriegstags fand am 30.08.2003 auf dem Bonner Münsterplatz eine Kundgebung mehrerer hundert Menschen unter dem Motto "Stoppt den Krieg! Besatzung ist keine Befreiung!" statt.

Es waren dort Büchertische von der Palästinensischen Gemeinde, dem Bonner Friedensbündnis ( http://www.frieden-bonn.de), der Antikriegsgruppe und der Deutschen Kommunistischen Partei aufgebaut.

Neu an dem Spektrum ist, dass die FAKT-Partei des Antisemiten Jamal Karsli ( http://www.fakt-partei.de) auch einen Infostand aufbauen durfte. Dort wurden u.a. Flugblätter verteilt in denen der Staat Israel als rassitisch bezeichnet wird und in denen zum Boykott Israels aufgerufen wird:
"'Der Staat Israel beruht auf Apartheid', beklagt Karsli. 'Er sollte daher international so behandelt werden, wie Südafrika damals behandelt wurde.'

Der Infostand der Palästinensichen Gemeinde bot zudem eine Sammlung von Fotos und Collagen an, auf denen der "Rassismus" Israels und der "Völkermord an den Palästinensern" dokumentiert werden sollte.

Dass das lokale Friedensbündnis nicht nur eine "Besatzungspolitik" Israels bekämpfen will, sondern vor allem eine der USA, wird deutlich, wenn sie fordern:

"Gegen die Kriegs- und Besatzungspolitik der USA und ihrer Verbündeten! Schliessung ihrer Militärbasen in Deutschland!"

Die Bundeswehr soll hingegen nicht abgeschafft werden, sondern von der Armee Deutschlands wird lediglich gefodert:
"Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! Auflösung der EU-Militärstrukturen! Austritt aus der NATO! Verteidigung des Völkerrechts!"

Diese Positionen klingen alle verdächtig nach der Querfrontstrategie der Neuen Rechten der 1970er/1980er Jahre, als noch gemeinsam mit den Grün-Alternativen "Besatzer raus!" gerufen und ein wiedervereinigtes Deutschland jenseits von NATO und Warschauer Pakt gefordert wurde. Und auch der Boykott israelischer Produkte gehörte stets zu einer der Hauptforderungen der alten und Neuen Rechten.

A propos, ein Zeitzeuge der Generation HJ durfte auch seine Kriegserfahrungen ausbreiten, denn was eine "Besatzungspolitik der USA" bedeutet, durften die Deutschen ja nach 1945 am eigenen Volkskörper erfahren.

Pikanterweise wurde der Text des "Zeitzeugen" von einem derjenigen Aktivisten verlesen, die noch vor Monaten der Weltöffentlichkeit ihre "Solidarität mit dem irakischen Volk" aufnötigten. Also jene Menschen, die nach Angaben des Friedensbündnisses "über diese Art der 'Befreiung'" von ihrem "Präsident Hussein" kaum erfreut seien.

Unter dem Diktator Hussein hätten die Frauen "vergleichsweise viele Rechte und Möglichkeiten" gehabt und erst wegen dem US-Embargo sei die Zahl der Vergewaltigungen so angestiegen, dass im Irak heute "viele Frauen nicht mehr aus dem Haus (gehen)." Auch die Stromversorgung hätte unter Hussein noch prima funktioniert, aber das "offensichtliche Unvermögen der USA" diese wiederherzustellen, liesse das Land in einem "fast vollständigen Chaos".

Was deutsche Truppen mit ihrer Bombardierung Jugoslawiens alles angerichtet hatten, ist anlässlich des Jahrestags des Angriffs der NS-Wehrmacht auf Polen wenigstens der Bonner Antikriegsgruppe ein Flugblatt wert. Wird doch der Schadensersatz-Prozess gegen die Bundesrepublik Deutschland, den die NATO-Opfer aus Vavarin führen, am 15.10.2003 vor dem Bonner Landgericht eröffnet werden ( http://www.nato-tribunal.de/vavarin)
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Korrektur des Varvarin-Links

s.o. 30.08.2003 - 22:50
Also zu der Webseite des NATO-Tribunals gehts hier:
 http://www.nato-tribunal.de/varvarin/

Gäähn

Aufgeweckte 30.08.2003 - 23:40
Mein Gott, Antideutsche: selbst Eure Beleidigungen und "Provokationen" sind so abgegriffen, dass einem die Füsse einschlafen. Man seid Ihr langweilig!

Achmed

Malocher 31.08.2003 - 00:42
natürlich ist Israel ein rassistischer Staat. So wie jeder Staat. Weil jeder Staat ne Grenze zieht, wo er die Leute sortiert: die die er rüberläßt und die, die nicht dazugehören. Da unten am östlichen Rand des Mittelmeers gehts nur so heiß her, weil seit 1948 glaub ich, die andern, also die, die nicht dazugehören, genau an derselben Stelle auch nen Staat aufmachen wollen.

Liest sich wie von der Schill-Partei

Loel 31.08.2003 - 12:34
Das liest sich wie von Schill höchstpersönlich. FAKT ist scheinbar wirklich ein gruseliger Haufen. Aber sämntliche Behauptungen und Herleitungen in diesem Text sind doch verrückt und vorsätzlich vefälschend gemacht. Warum legt Ihr nicht mal die Karten auf den Tisch und gebt zu, was Ihr eigentlich wirklich wollt?

Ziel erreicht

Aufklärer 31.08.2003 - 13:26
Zitat von "r":
"Wiederlich, in bonn sollte man mal ordentlich aufräumen!
LANG LEBE ISRAEL!"

Der Text schafft es also in den Anhängern dieser verqueren rassistischen Ideologie den Drang nach Sippenhaft und "präventiver Liquidierung" zu wecken. Bravo - denn schließlich ist das auch das einzige Ziel solcher Pamphlete!



Warum erscheint der Artikel nicht auf Start?

muss ausgefüllt werden 01.09.2003 - 19:31
Über den Inhalt des Artikels lässt sich ja bekanntlich streiten, aber warum erscheint der Text nicht auf der Startseite? Oder zumindest auf "Antimilitarismus" oder noch besser auf "Antifa"???

Haben das etwa einige ModeratorInnen ihrem Privathass gegen fremdernannte "Antideutsche" freien Lauf gelassen?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 3 Kommentare an

fakt? — ali

typisch — r