Pressemitteilung des Jugendzentrums ZORA e.V.

ZORA 21.08.2003 13:21
Mitteilung des soziokulturellen Zentrums ZORA e.V Halberstadt zum rechten Überfall in der Nacht zum Samstag.
Am Samstag, 16.08.03, dem von Neonazis als Ehrentag gesehenen Todestag von Rudolf Hess, griffen gegen 02.55 Uhr mindestens 15 Neonazis das soziokulturelle Zentrum Zora e.V. an. Die Angreifer waren mit Zaunlatten bewaffnet und bewarfen die auf dem Gelände der "Zora" befindlichen BesucherInnen wahllos u.a. mit Dachziegeln und Steinen.

Bei diesem Angriff wurde neben mehreren Leichtverletzten ein 21-Jähriger schwer am Kopf verletzt. Der Betroffene befindet sich zur Zeit noch im Krankenhaus. Zum Zeitpunkt des Überfalls befanden sich in der "Zora" unter anderem auch TeilnehmerInnen des internationalen antirassistischen Aktionscamps "Youth for tolerance" und Flüchtlinge aus der hiesigen Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt).

Bei den Betroffenen sitzt der Schock tief. Ältere Vereinsmitglieder fühlten sich an die rechten Angriffe Anfang der 90er Jahre erinnert. Der Verein "Zora e.V.", welcher sich seit 1990 für eine atraktive nicht-rechte Jugend- und Kulturarbeit engagiert, bemerkt dazu, dass "die rechte Szene in Halberstadt und Umgebung ein gefährliches Potential darstellt, aus der heraus immer wieder politisch motivierte Gewalttaten begangen werden." Damit wird offensichtlich, dass sie sich wieder traut, in der der Öffentlichkeit gewalttätige Auseinandersetzungen zu provozieren und anzuzetteln. Das aktuellste Beispiel hierzu ist der Angriff auf einen Jugendlichen am Dienstag, 19.08.03, gegen 0.30 Uhr, durch drei augenscheinlich Rechtsextreme. Der Betroffene flüchtete sich in die "Zora" und erstattete Anzeige.

Wir fragen uns, muss es erst wieder zu Verhältnissen wie 1991 kommen, bevor politisch Verantwortliche handeln.

Halberstadt, den 20.08.2003
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