Zustandsbeschreibungen aus einer Psychiatrie in Deutschland
Erfahrungen und Beobachtungen aus der Psychiatrie.
Fünf Stationen: Harte Drogen-ReHa/Nachbehandlung, geschlossene Station, Trauma-Station, offene Station, PrivatpatientInnen
Weiterer Text: Eingeschlossen sein bedeutet ausgeschlossen sein
Fünf Stationen: Harte Drogen-ReHa/Nachbehandlung, geschlossene Station, Trauma-Station, offene Station, PrivatpatientInnen
Weiterer Text: Eingeschlossen sein bedeutet ausgeschlossen sein
3:30 Uhr,geschlossene StationDie Tür zum Flur steht offen,öfnet sich weiter,ein Pfleger leuchtet mit der Taschenlampe in jedes der zwei Betten,die Frau im Nebenbett wacht auf,ich selbst tue so,als ob ich schlafe,damit niemand "Schlaf-störungen " in die Kartei schreibt.
7:15
Wecken.Eine Schwester,nicht in Arbeitskleidung,geht durch die Zimmer.Die meisten der "PatientInnen" warten auf dem Flur,bis derFrühstücksraum aufgeschlossen wird.Einige rauchen auf der Vergiterten Terasse,die in den Klinikspark hinausführt.Die Terase ist vom Flur aus durch eine Glasscheibe einsehbar,nach außen mit überkopfhohem schwarzem Eisengitter vergitert,manchmal stehen Dorfkinder im Park und machen Witze über die Eingsperrten,die Straße ist in Rufweite,zur Not können Passanten durch Rufen informiert werden.
7:30
Frühstück,es gibt immer das Gleiche,Brötchen,Scheibenkäse und Lufthansanahrung,Kaffee ist verboten,die Frühstückszeit ist auf eine halbe Stunde begrenzt,es sind Patienten dabei,die beim Essen unangenehme Geräusche machen,das regt eineN nur so auf wegen der Enge:c.a. zwanzig Leute,die mensch vierundzwanzig Stunden am Tag sieht und denen mensch nicht ausweichen kann,auch dann nicht,wen sie aggresiv werden und pöbeln.
Parallel zum Frühstück ist Medikamentenausgabe,Zwangsmedikation ist üblich,der Tisch steht so,das du nach dem Frühstück nicht vorbeikannst,ohne gesehen zu werden.
Du sagts,du möchtest keine Medikamente einnehmen,nur so,obwohl du weißt,das Verweigerung der oralen einnahme zur Folge hat,das dich Pfleger Klaus,der mal durchblicken lassen hat,er hätte ein Kampfsportstudio,an ein Metallbett fesselt ("Fixierung ") und dir Haldol gespritzt wird,ein weitaus härteres Medikament als das,was du oral einnehmen mußt,eines,was Auswirkungen auf den Bewegungsapparat hat (Zungenlähmung,...) und das Hunger macht,Reaktionen verlangsamt,und das sie es so begründen,du hättest dich aufgeregt.Nach dem Schlucken des Medikaments fordert dich die Schwester auf,"ja" zu sagen.Du darfst nicht "nein" sagen,weil das "ja" beweist,das du geschluckt hast.
Thorsten ist da drinn. Deswegen. Er lebt seit sechs Jahren in Heimen und Psychiatrien. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, lag er im Bet und war sehr müde.
Dann der lange Vormittag.Es gibt die Morgengruppe mit Redezeit von c.a.fünf Minuten pro PatientIn,die meisten haben nicht viel zu erzählen.
Der Fußboden im Flur ist ein hellgelber Turnhallenfußboden und schluckt Schrittgeräusche.Leute,die sich selbst verletzt haben,werden beobachtet,d.h. sie könen den Blicken der "Aufseher/Pfleger" nicht entkommen,nachts steht ihre Zimmertür offen und vor der Tür sitzt jemand vom Personal.Manche kriegen drei-, manche zweimal am Tag Medikamente.Vielleicht ist es das Zeug, das Hunger macht, viele essen zuviel.
Eine bis zu mehreren Wochen ohne Ausgang sind normal, darüber entscheiden die Ärzte.
Beim Fragen nach einer Binde wird einR ein Teil ausgehändigt,das einer Windel gleicht, PatientInnen ohne Besuch und ohne Geld haben es schlechter, werden z.T.auch schlechter behandelt.
23:30
Die Tür zum Flur steht offen.Draußen im Hellen ist einer fixiert,er schimpft"auf die Gesellschaft",der Pfleger brüllt,er soll ruhig sein,du guckst auf den flur,als du hörst,er sol gespritzt werden,ein blonder Mann,er wil eine Zigarette von dir,der Pfleger brüllt dich an, du sollst im Zimmer bleiben.
Persönliche Aversionen zwischen Pflegepersonal und PatientInnen werden ausgelebt,einmal rennt er fast bis an mein Bett hinter mirher und wird grob und ausfällig,macht Sprüche über meine Brille.Ich zittere.
Ab und zu fällt jemand um,einfach so,auf dem flur,beim Hin-und Hergehen.Zu schwach.
In der Beschäftigungstherapie wird gebastelt,ein bis zwei stunden am Tag, ein bis zweimal die Woche. Ich hab keine Lust mehr zu Basteln.
Durch die Fenster,die nicht zu öffnen sind,kein Ausblick in die Wirklichkeit.Du siehst nur den Park,imer die gleichen Bäume.
Das Telefon nimmt nur Fünfziger,Fünfziger sind Mangelware, abends warten alle auf Telefon.
Die Entscheidungen der Ärzte sind niemandem unmittelbar einsichtig, es heißt "Sie sind nicht (krankheits-)einsichtig",manchmal hast du das Gefühl, niemand ist unmittelbar krank.
Die Fixierten stöhnen.
7:15
Wecken.Eine Schwester,nicht in Arbeitskleidung,geht durch die Zimmer.Die meisten der "PatientInnen" warten auf dem Flur,bis derFrühstücksraum aufgeschlossen wird.Einige rauchen auf der Vergiterten Terasse,die in den Klinikspark hinausführt.Die Terase ist vom Flur aus durch eine Glasscheibe einsehbar,nach außen mit überkopfhohem schwarzem Eisengitter vergitert,manchmal stehen Dorfkinder im Park und machen Witze über die Eingsperrten,die Straße ist in Rufweite,zur Not können Passanten durch Rufen informiert werden.
7:30
Frühstück,es gibt immer das Gleiche,Brötchen,Scheibenkäse und Lufthansanahrung,Kaffee ist verboten,die Frühstückszeit ist auf eine halbe Stunde begrenzt,es sind Patienten dabei,die beim Essen unangenehme Geräusche machen,das regt eineN nur so auf wegen der Enge:c.a. zwanzig Leute,die mensch vierundzwanzig Stunden am Tag sieht und denen mensch nicht ausweichen kann,auch dann nicht,wen sie aggresiv werden und pöbeln.
Parallel zum Frühstück ist Medikamentenausgabe,Zwangsmedikation ist üblich,der Tisch steht so,das du nach dem Frühstück nicht vorbeikannst,ohne gesehen zu werden.
Du sagts,du möchtest keine Medikamente einnehmen,nur so,obwohl du weißt,das Verweigerung der oralen einnahme zur Folge hat,das dich Pfleger Klaus,der mal durchblicken lassen hat,er hätte ein Kampfsportstudio,an ein Metallbett fesselt ("Fixierung ") und dir Haldol gespritzt wird,ein weitaus härteres Medikament als das,was du oral einnehmen mußt,eines,was Auswirkungen auf den Bewegungsapparat hat (Zungenlähmung,...) und das Hunger macht,Reaktionen verlangsamt,und das sie es so begründen,du hättest dich aufgeregt.Nach dem Schlucken des Medikaments fordert dich die Schwester auf,"ja" zu sagen.Du darfst nicht "nein" sagen,weil das "ja" beweist,das du geschluckt hast.
Thorsten ist da drinn. Deswegen. Er lebt seit sechs Jahren in Heimen und Psychiatrien. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, lag er im Bet und war sehr müde.
Dann der lange Vormittag.Es gibt die Morgengruppe mit Redezeit von c.a.fünf Minuten pro PatientIn,die meisten haben nicht viel zu erzählen.
Der Fußboden im Flur ist ein hellgelber Turnhallenfußboden und schluckt Schrittgeräusche.Leute,die sich selbst verletzt haben,werden beobachtet,d.h. sie könen den Blicken der "Aufseher/Pfleger" nicht entkommen,nachts steht ihre Zimmertür offen und vor der Tür sitzt jemand vom Personal.Manche kriegen drei-, manche zweimal am Tag Medikamente.Vielleicht ist es das Zeug, das Hunger macht, viele essen zuviel.
Eine bis zu mehreren Wochen ohne Ausgang sind normal, darüber entscheiden die Ärzte.
Beim Fragen nach einer Binde wird einR ein Teil ausgehändigt,das einer Windel gleicht, PatientInnen ohne Besuch und ohne Geld haben es schlechter, werden z.T.auch schlechter behandelt.
23:30
Die Tür zum Flur steht offen.Draußen im Hellen ist einer fixiert,er schimpft"auf die Gesellschaft",der Pfleger brüllt,er soll ruhig sein,du guckst auf den flur,als du hörst,er sol gespritzt werden,ein blonder Mann,er wil eine Zigarette von dir,der Pfleger brüllt dich an, du sollst im Zimmer bleiben.
Persönliche Aversionen zwischen Pflegepersonal und PatientInnen werden ausgelebt,einmal rennt er fast bis an mein Bett hinter mirher und wird grob und ausfällig,macht Sprüche über meine Brille.Ich zittere.
Ab und zu fällt jemand um,einfach so,auf dem flur,beim Hin-und Hergehen.Zu schwach.
In der Beschäftigungstherapie wird gebastelt,ein bis zwei stunden am Tag, ein bis zweimal die Woche. Ich hab keine Lust mehr zu Basteln.
Durch die Fenster,die nicht zu öffnen sind,kein Ausblick in die Wirklichkeit.Du siehst nur den Park,imer die gleichen Bäume.
Das Telefon nimmt nur Fünfziger,Fünfziger sind Mangelware, abends warten alle auf Telefon.
Die Entscheidungen der Ärzte sind niemandem unmittelbar einsichtig, es heißt "Sie sind nicht (krankheits-)einsichtig",manchmal hast du das Gefühl, niemand ist unmittelbar krank.
Die Fixierten stöhnen.
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Ergänzungen
haldol?
Holla
Individuum,von einem Glauben an das "was zu zähmen sei",vom Wunsch nach (wie auch imer "weicher" sozialer Kontrolle),davon,das zehn oder zwanzig,wenn die Hälfte davon Sozialarbeiter sind,irgendwie rationaler oder gesünder oder realitätsnäher wären als einR.
Dabei beweisen Gruppen-bzw.Masenpsychosen das Gegenteil.
Oder glaubt ihr echt,was fünf,zehn,zehmillionen sehen,entspräche notwendigerweise der Realität?Sie haben schon Jungfrauen entschweben sehen und einen übers Wasser gehen...
Objektivität,Rationalität sind kulturelle Festlegungen,
nicht das,worauf sich hundertttausende von Irren einigen.
Diese Festlegungen sind "da drin" aber nicht(mehr) Grundlage der
Auseinandersetzung. Diese Ebene wird mit der Einweisung eben verweigert,das ist das Schlimme,und es geht nur noch um Unterwerfung unter ein nicht einsichtiges Regelset.
Und Freud....der wird nicht überall anerkannt,und nicht allen wird eine Psychoanalyse geleistet.Und wen du Freud nicht anerkennst ?
Dan hilft nur noch Gymnastik.
anderer ort-gleiche kacke
deshalb hier ein kleiner aufruf: besucht die menschen, die drinnen sind! vielen menschen geht es besser, wenn sie kontakte nach draussen haben.freiheit fuer ALLE menschen!!!
schluss mit knaesten, psychatrien und abschiebelager!!!