München Naziprovokation gescheitert.

Max Brym 12.01.2003 19:00 Themen: Antifa
München- Nazis aus dem Gewerkschaftshaus geworfen.
Am gestrigen Samstag wollten zwischen 20 und 30 Nazis an einer Veranstaltung im Münchner Gewerkschaftshaus teilnehmen. Dort fand ein Antikriegs-Kongress statt. Am gestrigen Samstag ab 19 Uhr 30 wurde eine spezielle Veranstaltung zur Lage im Nahen Osten durchgeführt. Im Mittelpunkt der Debatte stand der Israel-Palästina Konflikt. An dieser Diskussion wollten Nazis aus dem Umfeld der "Freien Kameradschaften" beteiligt sein. Dies ist kein Zufall, denn erst kürzlich nahmen die Faschisten an einer Kundgebung der attac- Hochschulgruppe teil. Damals reagierte attac ausgesprochen hilflos gegenüber den Nazis. Mehr als hilflos, benahm sich kürzlich das Forum-Gegenargumente in Räumlichkeiten der Universität. Dem Nazi Stefan Wiese wurde Rederecht gewährt. Die MG-Nachfolger verteidigten diesen Vorgang.
Kein Wunder, dass die Faschisten sich im Rahmen ihrer Querfrontstrategie ermuntert fühlten und jetzt den Schritt ins Münchner Gewerkschaftshaus wagten. Dieser Schritt wurde ihnen allerdings verwehrt, sie wurden hinausgedrängt. Der Vertreter von Verdi machte von seinem Hausrecht gebrauch.
Die Debatte
Der Veranstaltungsleiter erklärte zu Beginn der Versammlung das es keine Debatte mit Faschisten geben könne. "Denn Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen". Nach den Referaten gab es eine Diskussion, in der u.a die Frage aufgeworfen wurde,warum die Nazis sich zu Veranstaltungen der Antikriegsbewegung hingezogen fühlten. Ein Diskussionsteilnehmer begründete dies mit den Unklarheiten in dieser Bewegung. Er machte deutlich, dass durch den "Antizionismus" von teilen der Bewegung eine objektive Brücke zu den Faschisten besteht. Zudem müsse im deutschen Imperialismus der Gegner erkannt werden. Wenn dies nicht der Fall sei, gebe es eine "deutschnationale Friedensbewegung". Diesem Beitrag gegen Ende der Veranstaltung wurde nichts entgegnet. Ob das Folgen haben wird, bleibt abzuwarten, bis dato sehen doch viele in den USA und Israel ihren Hauptgegner. Wenn das so bleibt, wird trotz des Rauswurfes von Neonazis aus einer Veranstaltung, die Friedensbewegung gegen den Irak-Krieg, eine latent antisemitische und antiamerikanische Angelegenheit.
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Ergänzungen

Laß doch das rumeiern

Tom 12.01.2003 - 21:31
Schwurbel doch nicht so rum. Sag doch gleich: Antizionismus = Antisemitismus = Gegnerschaft gegen den Krieg im Irak. Folgt logischerweise: Bomben auf den zweiten Hitler. Weil Du und Deinesgleichen sich aber irgendwie der Linken doch zugehörig fühlen wollen, weicht Ihr auf einen Nebenschauplatz aus. Das sieht dann so aus: Wenn auf einer Veranstaltung gegen den Krieg im Irak nicht auch eine Resolution verkündet wird, die im deutschen Imperialismus den Hauptgegner sieht, dann macht sich diese Veranstaltung der Kardinalsünden des Antiamerikanismus und des Antisemitismus verdächtig. So als würde man eine Antiatomveranstaltung der Tierquälerei bezichtigen, weil sie keine Resolution gegen die Massentierhaltung verabschiedet. Der Sinn eurer irren Logik liegt doch nur darin, daß man euch mit einem offenen Bekenntnis zum Krieg sofort aus jeder Veranstaltung rausschmeißen würde. Aber das würde euch um das Vergnügen bringen, sich als gehetzte Minderheit zu präsentieren.
Klaro: Bei Kriegs- und Antimuslimhetzern a´la Hessen - Koch würdet ihr nicht weiter auffallen. Aber jeder Mensch möchte halt gern was besonderes sein......

@Tom

Zapata 12.01.2003 - 22:27
Warum? Der Autor hat doch völlig recht.
Man kann doch nicht leugnen, dass Nazis sich noch am ehesten mit Pro-Pali und Anti-USA Geschichten verbunden fühlen.
Das heisst ja nicht dass jeder Pro-Pali und Anti-Amerikaner gleich ein Nazi ist.
Dass Nazis aber in Bombenanschlägen gegen jüdische Zivilisten
eine Art Befreiungsakt sehen erscheint doch auch logisch.
Und Anti-Amerikanismus ist nunmal einfach plumb.
OK, Amerika mag vielleicht weltweit eine größere wirtschaftliche und militärische Macht besitzen.
Aber Deutschland macht bei sämtlichen militärsichen Interventionen mit.
Deshalb sollten wir erstmal schauen dass wir vor Ort einwenig mehr erreichen. Warum immer nur Amerika angreifen, wenn unsere eigene Regierung schon scheiße genug ist.
Weil in unserer Gegend regiert nun mal nicht George W. sondern andere Ärsche rulen die Region.
Natürlich ist es cool wenn viele Leute protestieren wenn Bush nach Berlin kommt. Aber auf was konzentriert ihr euch wenn er weg ist? Könnt ihr dann wieder ruhig schlafen? Ist der Rest der in Berlin abläuft wirklich so uninteressant?


Alles klar, Tom?

Anarchist 12.01.2003 - 22:27
Du solltest vielleicht mal anstatt irgendwelcher kranker Reflexe versuchen nachzudenken. Auch wenn Du die Leute politisch nicht magst, versuch doch wenigestens eine Minute mal über den Satz "Zudem müsse im deutschen Imperialismus der Gegner erkannt werden. Wenn dies nicht der Fall sei, gebe es eine "deutschnationale Friedensbewegung". nachzudenken! Bist Du noch nie auf die Idee gekommen, daß Deutschland auch Interessen im Krieg hat?

nazikommentar bitte löschen

nowar 13.01.2003 - 11:55
bitte löscht den kommentar über mir. profilneurotiker wie max brym nehmen so was glatt als beweis für ihre querfrontparanoia. andererseits, sie würden's auch aus der luft greifen. hauptsache es wird bei jeder nur erdenklichen gelegenheit wiederholt, die sei und latent . was will brym eigentlich noch? schließlich durften die nazis nicht reden, dem typen, der meinte, der deutsche imperialismus sei der feind, wurde nicht widersprochen. also, selbst wenn alles so geschieht, wie es diese ständigen warner, sprich hetzer, einfordern, es ist ihnen immer noch zu wenig, sie wollen halt mehr als nur appeasement, sie wollen absolute, unbedingte meinungsführerschaft. bald werden sie ankommen und behaupten, pazifismus sei unmoralisch. que se vayan...

@nowar & tom

scheusal 13.01.2003 - 14:46
ihr seid wirklich arme Verfolgte, ich hab unglaublich viel Mitleid mit Euch, weil gegen Euch in geradezu abscheulichster Weise gehetzt wird, aber es gibt ja auch überhaupt keinen Grund, das Gehirn einzuschalten.

Kopf einschalten

Alexandra Cohen 13.01.2003 - 16:19
An Tom und Nowar,
bitte schaltet euer Gehirn ein bevor ihr schreibt. Der Antikriegs-Kongress in München war eine positive Sache. Es wurde sachlich debattiert und die Nazis wurden rausgeworfen. Trotzdem ist es mehr als blind, wenn die Querfrontgefahr nicht erkannt wird. Es war kein Zufall, dass Nazis erscheinen wollten. Denn viele Kriegsgegner sind nur auf den US-Imperialismus fixiert. Deutsche Friedenspolitik sowie deutsche Kriegspolitik werden kaum thematisiert. Der Kongress bot hier viel gutes aber auch bedenkliches. Solange nicht der deutsche Imperialismus als Hauptgegner benannt wird, gibt es eine offene Flanke zu Nationalismus und Antisemitismus. Das erkennen die Nazis und versuchen zu provuzieren. Bemüht euch um theoretische Klarheit, anstatt anderen Paranoia zu unterstellen.

@zapata

Tom 13.01.2003 - 16:25
Theoretisch hättest Du recht, wenn Max Brym so wie Du argumentieren würde. Tut er aber nicht. Wohlwollend zitiert er einen Teinehmer an der Diskussionsveranstaltung (wobei er bescheiden verschweigt, daß es vermutlich er selbst war)
mit folgenden Worten:



"Zudem müsse im deutschen Imperialismus der Gegner erkannt werden. Wenn dies nicht der Fall sei, gebe es eine "deutschnationale Friedensbewegung"."

Was soll "der" Gegner bedeuten? Der einzige oder was? Ist Imperialismus in Ordnung solange er nicht deutsch ist?

"Diesem Beitrag gegen Ende der Veranstaltung wurde nichts entgegnet."

Schade, daß dem nichts entgegnet wurde. Wenn sich eine Veranstaltung zum Krieg gegen den Irak nicht mit dem deutschen Imperialismus beschäftigt, ist sie dann "Deutschnational"? War eine Veranstaltung, die sich Anfang der Neunziger Jahre mit dem Eingreifen Deutschlands in Jugoslawien an der Seite Kroatiens beschäftigte, pro serbischer Nationalismus? Müssen sich die Teilnehmer eines Kongreßes über Aids mit Malaria beschäftigen, bloß weil Geld für die Aidsforschung nicht mehr für die Malariaforschung ausgegeben werden kann?


"Ob das Folgen haben wird, bleibt abzuwarten, bis dato sehen doch viele in den USA und Israel ihren Hauptgegner. Wenn das so bleibt, wird trotz des Rauswurfes von Neonazis aus einer Veranstaltung, die Friedensbewegung gegen den Irak-Krieg, eine latent antisemitische und antiamerikanische Angelegenheit."

Komisch, daß bei einer Veranstaltung gegen den Krieg im Irak von den USA und Israel die Rede ist. Schließlich ist es die Bundeswehr, die laufend Truppen nach dort unten verlagert.

Aus dieser seltsamen Tatsache schließt unser großer Dissident, daß die Friedensbewegung eine latent antisemitische und antiamerikanische Angelegenheit sei.
Übrigens ist Bryms Schwarz Weiß Logik genau das, was gewisse Teile der veröffentlichten Meinung in diesem Land pausenlos predigen. Brym befindet sich in bester Gesellschaft von Bild, Welt und den ehemaligen Kirchsendern. Bekanntlich gibt es auch einen gewissen hessischen Ministerpräsidenten, der ähnliche Ansichten hegt.

Nazis müssen aus Veranstaltungen der Friedensbewegung gnadenlos rausgeworfen werden. Auch die, die aus der gerade zufällig anderen Politik der BRD den Schluß ziehen, Deutschlands Kapitalismus sei irgendwie "moralisch" besser. Genauso aber auch Typen a´la Brym, die statt konstruktiv mitzuarbeiten, jede Diskussion unter grundlosen Pauschalverdacht stellen. Leuten wie Brym geht es nicht um den Krieg im Irak, sondern um die Bestätigung ihres paranoiden Weltbilds, nach der jede Gegnerschaft gegen die Politik Scharons und Bushs "eine latent antisemitische und antiamerikanische Angelegenheit sei"

Mit ihrer Masche haben sie leider einigen Erfolg, wie man am Verlauf der Veranstaltung in München sieht. Tatsächlich scheinen sich die Teilnehmer Bryms Schuh angezogen zu haben, als mache die Tatsache, daß auch Nazis Israels Politik kritisieren, Gegner von Israels Apartheidpolitik selbst zu halben Faschisten.

Irak und Deutschland

Genc Mustafa 13.01.2003 - 17:49
Die aus dem Kräfteverhälltnis resultierende "deutsche Friedenspolitik" ist mindestens genauso barbarisch wie die US-Kriegspolitik. Deutsche Konzerne machten und machen gute Geschäfte mit Saddam. Dieser führt seit Jahrzehnten einen mörderischen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Rund eine Million Menschen wurden, durch das terroristisch-faschistische Saddam Regime getötet. Deutschland deckte und unterstützt bis heute solche Praktiken ( Früher auch die USA). Jetzt geht es Bush darum ein ihm genehmes Regime herbeizubomben. Dabei hat die USA negative wirtschaftliche und politische Absichten. Was die Menschen im IRAK wirklich wollen ist sowohl Bush wie Schröder egal. Aber da sie Konkurrenten sind will Schröder Saddam an der Macht belassen. Bush will wahrscheinlich einem ihm genehmen Saddam zwei. Beides ist reaktionär. Hier in Deutschland müssen wir als Hauptgegner das deutsche Bürgertum wahrnehmen. Daneben gibt es selbstverständlich noch andere Feinde. Die Konferenz in München hatte durchaus, auch diesen Ansatz. Hier um Klarheit zu kämpfen ist absolut notwendig. Viele in der Friedensbewegung sehen hier in Deutschland in den USA ihren Hauptgegner. Das lockt die Nazis an und kann zu einem Bündniss mit Gauweiler und dem BDI führen. Herr Brym hat absolut Recht wenn er auf diese Gefahr hinweißt.

@Mustafa

Tom 13.01.2003 - 18:26
Was jeder Zeitungsleser weiß, scheint Dir unbekannt zu sein:
1. macht die deutsche INdustrie zur Zeit kaum Geschäfte, weil der Irak seine Öldollars nur mit UN Genehmigung ausgeben darf.Wäre es anders würdest Du es morgen auf der Titelseite der New York Times lesen
2. Wenn Du wissen willst, was der BDI denkt lies die FAZ, statt dich irgendwelchen Phantasien hinzugeben. Und dort kann man jeden Tag in der Kommentarspalte nachlesen, daß Deutschland die USA in der UN unterstüzen soll. Und warum?
Weil 17 Prozent der deutschen Exporte in die USA gehen, aber laut offizieller Außenhandelsstatistik nur 5 Prozent in die arabische Welt und noch nicht mal ein Prozent in den Irak. Deutschlands Industrie kann locker leicht auf den Irak scheißen, aber nicht auf die USA. Ich sage nur Chrysler, Bankers Trust oder die amerikanischen Ratingagenturen von denen die Zinssätze abhängen, die deutsche Firmen für Anleihen nicht nur in Amiland sondern auch in Europa zahlen müssen.
Die deutsche "Friedens"-politik ist tatsächlich mörderisch. Aber nur insofern, als daß sie die amerikanische Kriegspolitik tausendfach indirekt unterstützt. (Überflugrechte, indirekte Entlastung der Amis in Afghanistan, Fuchspanzer in Kuwait und und und)Wenn es letztes Jahr keine Wahlen gegeben hätte, dann jede Wette, daß sich Schröder nie in diese Zwickmühle begeben hätte.

Was ist deutsche Politik

Genc Mustafa 14.01.2003 - 10:56
Nach Tom ist die deutsche "Friedenspolitik" schlecht weil die USA unterstützt wird. Objektiv fordert er eine nationale Politik von Schröder. Dabei ist ihm entgangen,dass der deutsche Imperialismus längst im eigenen Interesse Politik betreibt. Die Verteidigungspolitischen Richtlinienen der Bundeswehr vom November 1992 sagen folgendes"Es muß im deutschen Interesse der freie Welthandel und der Zugriff auf Rohstoffe gesichert werden". Das ist deutlich und in diesem Sinne wird die Bundeswehr umgebaut. Dem Tom ist entgangen,dass anläßlich der letzten Handels und Industriemesse die Creme der deutschen Industrie in Bagdad war. Sie forderte genau wie die deutsche "Linke" die Aufhebung des Embargos. Die deutsche Großindustrie ist mehrheitlich gegen diesen Krieg, weil die USA die Schlacht führen wird. Demzufolge gibt es nichts zu gewinnen, US-Konzerne werden davon profitieren. Aber nach Tom gibt es keine imperialistische Rivalität mehr sondern einen globalen Kapitalismus, indem der Nationalstaat keine große Rolle mehr spielt. Das läßt ihn "national" werden. Dabei führt unser Empiriker eine Zahl aus der deutschen Außenhandelsbilanz an, aus der man einen starken Export in die USA herauslesen kann.Das stört die US- Konzerne, denn wie könnte sonst der Streit um die protektionistischen Maßnahmen gegen deutsche und europäische Stahlexporte in die USA erklärt werden? Die Übernahme von Banker Trast durch die Deutsche Bank und die Entstehung von Daimler-Chraysler wurde in den USA als Kriegserklärung des deutschen Kapitals begriffen. Aber unser Empiriker verfügt nur über eine Zahl die ihm den Blick bezüglich der harten Konkurrenz verstellt. Es gibt keine multinationalen Konzerne die auf das nationale Heimatbiotop den Nationalstaat verzichten könnten. Fischer wird von Siemens als Türöffner für Geschäfte im Iran benützt, keinesfalls von dessen Hauptkonkurrenten Generel Electric. Der Konkurent
von Siemens sitzt im Flugzeug des US-Außenministers. Wer das alles nicht begreift und vom Kampf gegen die USA-labert macht sich, ob er will oder nicht zum Hiwi des deutschen Kapitals. Das geht mittlerweilen ziemlich weit, von vielen "Linken" wird die USA und Israel angeprangert, aber der Gegner hierzulande kommt nur am Rande vor. Wenn dann nur als Unterstützer der USA und Israels. Diese Behauptungen sind falsch und gefährlich. Wer den Hauptgegner nicht im deutschen Imperialismus sieht, landet im Nationalismus. Die rechten Querfrontstrategen haben dies begriffen und versuchen hier anzusetzen. So Tom nimm das mal zur Kenntnis, aber auch du nowar und laßt euere persönliche Angriffe gegen Max Brym. Der schreibt und denkt wesentlich weiter als ihr ZWEI.

Gewichtung

hansimglück 14.01.2003 - 13:16
Die Veranstaltung ging von der These aus, das alle Staaten im Nahen Osten koloniale Konstrukte sind, und daß sich der repressive Charakter dieser Staaten aus dem Nahostkonflikt speist, d.h. alle Beteiligten Kräfte benützen den konflikt als Rechtfertigung für autoritäre, repressive Regimes und die Unterdrückung ihrer Opposition.
Es wurde linke Solipolitik kritisiert, die sich an ethnisch nationalen Identitäten orientiert, und Klassen, rassistische patriarchale...Widersprüche unter den tisch kehrt. Es gab berichte über gemeinsame Projekte von Israelis und PalästinenserInnen,(z.B.Taayush)Kritik an der politischen Führung beider KontrahentInnen, sowie eine historische analyse und Kritik an linkem bellizismus, von Bebelsprüchen über die kriegskreditbewilligung der SPD 1914, also den Verrat der SPD bis zu den antideutschen BellizistInnen heute, und was es doch für Parallelen gibt, auch in den Motiven linken Bellizismus, der sich auch oft aus Versäumnissen und Fehlentwicklungen in der Linken ergab, was ihn nicht besser macht, aber erklärt. (Z.B. die aktive Befürwortung der BRD-Wiederbewaffnung durch SPD-Linke wie Brandt in den 50-ern, als er sogar mal ne Zeitlang aus der Spd- ausgetreten war, und deshalb dafür war, weil die StalinistInnen so Mist gebaut haben.
Heute: der unreflektiert an nationalen
Befreiungskämpfen orientierte Antiimperialismus der 70-er, 80-er.
War jetzt grob zusammengefasst, hinterher ergab sich noch eine Diskussion zwischen Publikum und Podium, aus dem oben genannter Beitrag ein doch etwas aus dem Zusammenhang gerissnener Teil war, und gegen den in diesem Kontext nichts einzwenden ist, weil auch davor schon linke Projektionen kritisiert wurden, die auf beiden Seiten oft deutsche Schuld und Verantwortung für Verbrechen in den nahen Osten transferieren wollen.
Daher mag sich aus dem obigen beitrag eine etwas andere Gewichtung der Veranstaltung ergeben. so wie sie konzipiert war, und was dort vertreten wurde, bot im Übrigen keinen Ansatz für QuerfrontlerInnen...

Noch klar im Kopf Mustafa???

Tom 14.01.2003 - 14:59
Weil Du mir unbedingt unterstellen willst, ich sei für eine nationale Politik ich aber nichts dergleichen gesagt habe, komst Du mit Deinem "objektiv". Ansonsten ist Dein Verweis auf die Bundeswehr lächerlich. Jedes Jahr gibt es Theater mit den AMis, weil Deutschland den Militäretat nicht erhöht, sondern er Jahr für Jahr schrumpft. Aus Daimlers und DB´s Engagement auf dem Amimarkt auf ein Mißfallen amerikanischer Kreise daran zu schließen ist auch reichlich lächerlich.
Es gibt eine klare Aufgabenverteilung: Die Amis schaffen mit ihrer Macht das Spielfeld, auf dem sich die deutschen Konzerne dann tummeln dürfen. Dafür erwarten die USA Dankbarkeit und Unterstützung, die sie ja auch im Normalfall bekommen. Von der Finanzierung des ersten Golfkriegs, über Afghanistan Unterstützung der Kolonialpolitik des IWF usw.
Leider hat die deutsche Öffentlichkeit die Aufgabenverteilung noch nicht richtig begriffen. Von den einen, die aus dem Nichtanwenden härterer Mittel auf irgendeine bessergeartete Natur des deutschen Kapitalismus schließen, bis zu den anderen, die völlig grotesk, darin eine besonders perfide Strategie des deutschen Kapitals erkennen wollen. Die Deutschen sind Subunternehmer einer ausbeuterischen Weltwirtschaftsordnung, die mit der Rollenverteilung bis jetzt sehr gut gelebt haben, wie man am ständig sinkenden Bundeswehr Etat erkennt. Klar gibt es Stimmen, die sich vor den Konsequenzen fürchten, die dieser bevorstehende Kolonialkrieg für den Welthandel haben wird.
Die Kritik richtet sich eher gegen die Methoden als gegen die Ziele. Ich persönlich glaube auch, daß sich die Taliban im Weißen Haus irren, wenn sie glauben, daß es so einfach sein wird, im Irak ein Regime einzusetzen, daß zu Onkel Sam ja und Amen sagt. Die Kolonialzeit ist schon lange vorbei.
Aber diese Befürchtungen um den geordneten Geschäftsgang verblassen gegenüber den Befürchtungen, was passieren könnte, wenn man dem großen Bruder wirklich die Stirn bietet. So und nicht anders sind die Diskussionen in der FAZ zu verstehen. Wie gesagt: Hätte es letztes Jahr keine Bundestagswahl gegeben, dann hätte Schröder zähneknirschend aber doch, ja gesagt.Im Übrigen wird Deutschland so oder so als Nachschubbasis am nächsten Krieg beteiligt sein.


Realitätsverlust

Alexandra Cohen 15.01.2003 - 11:51
Tom du bekommst die Realität nich ganz mit. Jedem der Augen und Ohren hat muß die deutsch-amerikanische Rivalität auffallen. Die deutsche Außenpolitik setzt im eigenen imperialistischen Interresse andere Prioritäten, als der US-Imperialismus. Militäraktionen werden nur mitgetragen, wenn dabei etwas verwertbares herauskommt. Am Beispiel Irak wird auf "Frieden" gemacht um zu profitieren. Sogar ein deutscher Fußballtrainer betreut jetzt das irakische Team. Deutsche Firmen würden gern friedlich wieder Giftgas an Saddam liefern und in das ÖL-geschäft kommen. Ein Krieg durch die USA, durchkreutzt diese "friedlich" barbarischen Absichten. Aber deine statische Betrachtungsweise geht von einer zementierten unbeweglichen kapitalistischen Weltordnug unter Führung der USA aus. Die Dialektik das Gesetz des Kampfes und der Einheit der Gegensätze ist dir fremd. Im Jahr 1927 Referierte der bekannte sozialdemokratische Theoretiker Rudolf Hilferding auf einem SPD Parteitag, zur Frage innerimperialistischer Rivalitäten und der Möglichkeit zwischenimperialistischer Kriege. Er ging von einer starken weltweiten Kapitalverflechtung und der Dominanz des US-Kapitals aus. Besonders die hohen US-Direktinvestitionen im dahmaligen Deutschland ließen ihn von einer neuen Etappe des "Ultraimperialismus" sprechen. Jene "Realität" verunmögliche nach Hilferding große Kriege zwischen den entwickelten kapitalistischen Staaten. Es ist bekannt was aus dieser Theorie wurde. Obwohl sie damals scheinbar mehr Logik hatte, als all das, was von Tom und seinesgleichen jetzt vorgebracht wird ( im Jahre 1927 waren US-Investitionen in Deutschland, in Prozenten ausgedrückt, wesentlich höher als im Jahr 2003). Der talentierte Hilferding lag mit seiner Prognose absolut daneben. Warum muß Tom im Jahr 2003 kalten Kaffee neuerlich zubereiten und dabei so tun als hätte er ein neues Amerika gefunden ?

@cohen=mustafa

Tom 15.01.2003 - 14:20
Amenakoim!!!!! (Zwischen muslimischen und jüdischen Pseudonymen zu wechseln, kann schon lächerlich wirken. Frag mal nen Türken, was Amenakoim bedeutet)

-Die deutsche Außenpolitik setzt im eigenen imperialistischen Interresse andere Prioritäten, als der US-Imperialismus. Militäraktionen werden nur mitgetragen, wenn dabei etwas verwertbares herauskommt. Am Beispiel Irak wird auf "Frieden" gemacht um zu profitieren.- Schade, daß Deutschland nur halbherzig mitmacht, gelt? Oder was ist Deutschlands Rolle anders als Kriegsunterstützung? (Überflugsrechte, Bepitzelung und Hetze gegen Migranten, Bewachung von US Kasernen zur Entlastung der tapferen Marines)



Sogar ein deutscher Fußballtrainer betreut jetzt das irakische Team.- Tja daß es Stanges eigene Entscheidung war, und er von der Presse durchweg angegriffen wurde, hast Du bequemerweise vergessen. Oder hätte man ihm die Ausreise verbieten sollen? Mir tun die Marines schon jetzt leid, die sich mit der irakischen Nationalmannschaft herumschlagen wollen.






Deutsche Firmen würden gern friedlich wieder Giftgas an Saddam liefern und in das ÖL-geschäft kommen. - Deutsche Frimen haben nie Giftgas an den Irak geliefert, sondern Fabriken, mit denen man sowohl Giftgas als auch Pestizide herstellen kann. Sogenannte Dual-USe Güter. Schlimm genug. Nicht zu vergessen die Anthrax Stämme, die aus den USA kamen, die den schönen deutschen Fabriken erst den richtigen Sinn gegeben haben. Das alles übrigens vor 1991. Und zusammen mit der gesamten übrigen westlichen Welt. Nenn mir einen einzigen Fall, der beweist, daß deutsche Firmen seit 1991 derartiges geliefert haben. Hätte es so etwas gegeben, wäre die Amipresse am nächsten Tag voll davon gewesen. Was das Öl angeht: Es gibt keinen deutschen Ölmulti, was aber nie gestört hat. Unter den Schenkungsverträgen Saddams im letzten Jahr mit ausländischen Ölfirmen, mit denen er deren Regierungen versucht hat auf seine Seite zu ziehen, befindet sich keine einzige deutsche. Beweise das Gegenteil!!!!! Die Rolle der deutschen Industrie ist seit jeher die "zivile" Ausbeutung der dritten Welt. Und warum sollte man etwas daran ändern, wenn man so schön profitiert?



Ein Krieg durch die USA, durchkreutzt diese "friedlich" barbarischen Absichten. - Frieden ist Krieg und am barbarischsten sind die Friedensheuchler. Orwell läßt grüßen.



Aber deine statische Betrachtungsweise geht von einer zementierten unbeweglichen kapitalistischen Weltordnug unter Führung der USA aus. Die Dialektik das Gesetz des Kampfes und der Einheit der Gegensätze ist dir fremd....Bla, bla, bla Nichtssagendes halbverdautes pseudomarxistisches Geschwurbel.





Im Jahr 1927 Referierte der bekannte sozialdemokratische Theoretiker Rudolf Hilferding auf einem SPD Parteitag, zur Frage innerimperialistischer Rivalitäten und der Möglichkeit zwischenimperialistischer Kriege. Er ging von einer starken weltweiten Kapitalverflechtung und der Dominanz des US-Kapitals aus. Besonders die hohen US-Direktinvestitionen im damaligen Deutschland ließen ihn von einer neuen Etappe des "Ultraimperialismus" sprechen. Jene "Realität" verunmögliche nach Hilferding große Kriege zwischen den entwickelten kapitalistischen Staaten. Es ist bekannt was aus dieser Theorie wurde........Was soll diese Analogie? Deutschland barbarische Friedenspolitik arbeitet auf einen neuen Krieg gegen die Amis hin? Und warum sinkt dann der Bundeswehretat Jahr für Jahr?



Obwohl sie damals scheinbar mehr Logik hatte, als all das, was von Tom und seinesgleichen jetzt vorgebracht wird ( im Jahre 1927 waren US-Investitionen in Deutschland, in Prozenten ausgedrückt, wesentlich höher als im Jahr 2003).........Die Lage von 1927 mit der heutigen zu vergleichen zeugt von totalem Realitätsverlust. Deutschland scheint immer größer zu werden, je länger man in der Provinz lebt....Auch wenn Deutschlands industrielles Potential schon damals dem der USA unterlegen war, so war Deutschland immerhin noch Technologieführer in den damaligen New Technologies und seine Bevölkerung mit 65 Millionen nur zweieinhalb Mal kleiner als die der USA. Seitdem sind ein paar Jährchen ins Land gegangen. Nur eine kleine Zahl: Der Etat des Pentagon ist mit 300 Milliarden US Dollar,rund zwölf Mal größer als der der Bundeswehr (25 Milliarden). Die Ausgaben für CIA und NSA (die einen eigenen Etat haben) allein übersteigen schon diese Zahl. .... Natürlich ist es gemein, daß die deutsche Industrie nur zu gerne die Lücken füllt, die die US Überinvestition in die Rüstung im zivilen Bereich reißt. Aber der amerikanische Markt ist derartig lukrativ und wichtig (der Export war in den zwanziger Jahren im Vergleich zu heute eine zu vernachlässigende Größe)daß sich die Frage was schlimmer ist - Ärger mit den Amis oder mit den Arabern- aus Sicht der Deutschen Bank gar nicht stellt.- Gott sei Dank ist es so, daß es auch noch Widerstand gegen die zynische Kalkulation unserer Eliten gibt.- Wie lang allerdings Schröder und Fischer dem Druck noch aushalten werden (erst muß noch in Hessen gewählt werden), ist eine offene Frage. Leute wie du jedenfalls, mit eurem provinziellen Weltbild, tragen alles dazu bei, den Widerstand zu schwächen.







Namen und Fakten sind dir unbekannt.

Genc Mustafa 15.01.2003 - 19:21
Tom du hast keine Ahnung. Genc Mustafa ist ein albanischer Name. Die Frau Cohen trägt einen jüdischen Namen. Kein Mensch wechselt hier die Namen. Aber du bringst ja einiges durcheinander, es sei dir demzufolge verziehen. Klar ist, dass du in den USA den Hauptgegner hier in Deutschland siehst. Du öffnest die Flanke zu einem Bündnis mit Gauweiler, Riedl, dem Papst und den Nazis. Auch den neuesten Spiegel hast du auf deiner Seite. Gratulation mach weiter so und ignoriere die Fakten. In der vorletzten Report Sendung wurden all die deutschen Firmen genannt, die auch nach 1991 den Irak mit Kriegsmaterial belieferten. Ich empfehle dir den Artikel von Hans Brandscheit in dem Buch "Saddams letzter Krieg" zu lesen. Zudem sei an den Prozeß gegen den Zentrifugenfachmann 1999 in München errinnert.Es handelte sich um Material für den Bau von Atomwaffen. In der US-Presse spielte das im Gegensatz zur deutschen Presse eine Rolle. Deine These vom Hauptfeind USA spielt den Rechten in die Hände. Obwohl ich nicht unterstelle, dass du ein Rechter bist. Du bist nur der Flankengeber für einen rechten Mittelstürmer. Dabei kann deine Flanke durchaus von links kommen.

@mustalex

Tom 16.01.2003 - 02:18
Lange überlegt,wa, wie du deine Nichtkenntnis des türkischen erklären könntest. Nicht schlecht Err Albaner. (Was bedeutet Err?, kennt jeder, der jemals in Albanien war)Ansonsten waren die Jungs von Report München schon immer Spezialisten für das absolute staatliche Böse. Früher warens die Russen (die dann verdächtig schnell zusammengeklappt sind) und jetzt sinds die Muslims. Aber die komischen Staubsaugerrohre als Zentrifungen waren wirklich zu komisch. UNd keine Namen, nüscht....Aber Leuten wie Dir hat man vor 500 jahren auch ne rohaarige als ne Hexe verkauft.........

Nationalismus und Tom

Kommisar Memo 17.01.2003 - 09:36
Die deutsche Industrie hat neuerlich einen Verteidiger gefunden. Den "Frieden" den die deutschen Herren mit dem Irak wollen ist für Tom kein Problem. Nur die "Kriegsabsichten" der USA sind gefährlich. Er begreift nicht , dass der deutsche Imperialismus einmal friedlich agiert, aber auch kriegerisch wenn es den eigenen Interressen dient. Dieser globale "Kapitalismuskritiker" musste als Verteidiger der deutschen Industrie enden. Das macht er in seinem letzter Beitrag deutlich. Das hat man davon, wenn der Hauptgegner nicht in Deutschland gesucht wird.

Quatsch

- 18.01.2003 - 00:11
Die Industrie verdient am Krieg und an Massakern, der BDI drängt die Bundesregierung dazu, was sie schon lange will (es sind deutsche Soldaten in Kuweit und warten nur auf den Mordbefehl) - die Staatsschutzlinke jubelt derweil den Krieg herbei und versucht die antimilitristische Linke fertig zu machen... Wie wäre es, wenn Leute wie Tom (auf der einen) und der über mir (auf der anderen Seite) mal die Realität fernab ihrer weltfremden Flugies wahrnehmen?