Hamburg: Nach 6 Wochen: Mahnwache feiert

Nach den ersten Gewaltorgien der Bereitschaftspolizei wegen Bambule Demos auf St.Paulis Straßen entstand schnell der Wunsch, ein Zeichen gegen Bullenterror und Repression zu setzen. Hunderte waren in den Tagen davor in Gewahrsam genommen worden, dutzende waren verletzt. Nahezu jede Demonstration endete in eine einseitige Treibjagd von Polizisten auf Demonstranten. Diese Treibjagd wurde am nächsten Morgen in den Medien fortgesetzt, allen voran natürlich BILD.
Obwohl sich alle Energien auf Bambule konzentrierten, baute sich plötzlich und unverhofft eine Gruppe junger Leute gegenüber der Wache 16 In Hamburg St.Pauli auf, um mahnzuwachen, abzuwarten und Kaffee, Tee und Bier zu trinken. Es gab gleich in der ersten Zeit Probleme mit den Cops, die den Anmelder der Mahnwache anzeigten, nicht angemeldete Versammlungen durchzuführen. Was natürlich Schwachsinn war, da der Sachbearbeiter die Daten des Angezeigten nur von der Anmeldung der Mahnwache hatte abschreiben können.
Aber ein Glück: Es gibt sie auch in Hamburg: echte Dorfbullen, mit denen man das auf ner vernünftigen Weise regeln kann.
Viel Glück hatten die Teilnehmer der Mahnwache auch mit einem lokalem linken Getränkeversand, der mehrere Europaletten zum Isolieren gegen die Kälte lieh. Auch super viele Anwohner spendeten Mut, Getränke, Essen und was man sonst so braucht. Natürlich wurde Weihnachten dick geschmaust (2 Gänge) und Sylvester ein paar Raketen abgefeuert, die aus unerklärlichen Gründen häufig das Dach der Bullenwache streiften.

Alles in allem eine Zeit mit viel vernachlässigten Dingen und dem Gefühl: Es gibt sie noch, die gute alte Solidarität.

Um euch allen zu danken, wird es heute, am Mittwoch den 8. Januar eine kleine "Party" am neuen Pferdemarkt geben. Kommt ab 21 Uhr zur Mahnwache.

Liebe Anwohner, holt bitte die Sachen ab, die ihr der Mahnwache geliehen habt! Wir wollen das am liebsten heute zu Ende bringen.