Presseerklärung des AStA TU-Berlin zur Veransaltung am 27.10.

AStA TU-Berlin 30.10.2002 12:00
Presseerklärung zur Veranstaltung der Gruppe Hizb ut-Tahrir am 27.Oktober 2002 in der Alten TU-Mensa

Der AStA der Technischen Universität Berlin distanziert sich von jeglicher Unterstützung der Veranstaltung in der Alten TU-Mensa am Sonntagabend.
Der AStA der Technischen Universität Berlin distanziert sich von jeglicher Unterstützung der Veranstaltung in der Alten TU-Mensa am Sonntagabend. Wir nehmen ganz eindeutig eine Gegenposition zu der Veranstaltung und den Positionen der VeranstalterInnen ein und verurteilen die radikal-islamistische Organisation, die sich in Wirklichkeit Hizb ut-Tahrir nennt.
Zusätzlich zum Medienecho möchten wir noch einige Hintergrundinformationen liefern.
Mit dem Studierendenwerk und der Leitung der TU haben wir sofort Kontakt aufgenommen, um das Wirken dieser Gruppe an der Universität in Zukunft zu verhindern. Informationen über die Anwesenheit von NPD-Kadern lagen uns im Vorfeld nicht vor.
Auf der von der „Hochschulgruppe für Kultur und Wissenschaft“ angemeldeten Veranstaltung referierte der Mitherausgeber des islamischen Magazins „Explizit“ Dipl.-Ing. Shaker Assem (Dozent für Maschinenbau in Wien) über die Folgen eines möglichen Krieges gegen den Irak. Unter den vielen interessierten ZuhörerInnen befanden sich auch Horst Mahler (Anwalt der NPD beim Verbotsverfahren vor dem BVerfG) und Udo Voigt (Bundesvorsitzender der NPD).
Shaker Assem ist als Referent an der TU kein Unbekannter. So fand am 5.Mai 2000 im Raum 110 des Hauptgebäudes einen Vortrag mit dem Titel „Muslime im Westen-Wohin mit der neuen Generation?“ statt. Vortragender war eben jener Shaker Assem.
Die Vorgehensweise der Anmeldung ist uns bekannt und keinesfalls überraschend. So fanden in der Vergangenheit Veranstaltungen der Gruppen TIAB (Türkischer Idealistischer Studentenverein), ASES (Studentenverein an der TU), BSV (Berliner Studenten Verein), ISV (Islamische Studentenvereinigung) an der TU Berlin statt. Die Namen der Gruppen sind hierbei beliebig ersetzbar, denn sie dienen nur dazu die jeweilige Veranstaltung anzumelden. AQIDA, die Hochschulgruppe für Kultur und Wissenschaft, war diesmal der Name der Veranstalter.

AStA TU-Berlin, 29.10.2002

Kontakt: Antifa Referat
 mathias@eb104.tu-berlin.de
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Ergänzungen

Diese PE reicht nicht aus!

hoppsi+toppsi 30.10.2002 - 18:26
1. Unter dem Link gibts eine Diskussion der in Rede stehenden Veranstaltung. Reinschauen lohnt sich.

2. Diese PE des AStA scheint mir zu schwach formuliert. Die Missbilligung und Darstellung des Anmeldeverfahrens der Veranstaltung kann ja wohl nur ein erster Schritt in der Einschätzung der misslichen lage sein, in der sich die TU-B befindet. Es ist mir schon klar,das die Diskussion in ganz sensible Bereiche hineinreichen kann - Rassismus und Ausgrenzung religiöser Minderheiten sind 2 Stichworte.
Eine generelle Anprangerung von Moslems darf es nicht gehen. Aber wenn islamische Gruppierungen aus dem Extremistenspektrum den ideologischen Schulterschluss mit Nazis und einigen Gruppierungen des linksextremen Spektrums finden, wird es höchste Zeit,deutlicher Position zu beziehen,als es in dem vorliegenden Statement der Fall ist.

3. Wie stellt sich eigentlich die Islam-AG des AStA´s zu der Veranstaltung?

PM

derBorst 30.10.2002 - 19:03
Für die Tatsache, dass hier eine Studierendenvertretung Stellung nimmt, ist die PE ok. Wegen der ständigen Klagen durch RCDS und Co können sich Studierendenschaften zumeist nur im Rahmen eines "hochschulpolitischen Mandats" äußern.

Hier kann das Thema Faschismus/Islamismus nur aufgegriffen werden, weil ein Uni-Zusammenhang besteht. Der AStA TU ist bisher nicht verklagt worden...diesen Status zu erhalten, finde ich grundsätzlich aus strategischen Gründen ganz ok!

@ derBorst

hoppsi+toppsi 30.10.2002 - 19:46
Das iss ja ein Ding! *kotz*
An diesen diesen RCDS-Maulkorb - wen der nicht so alles begünstigt,tststs - habe ich nicht gedacht, es ist wohl zu lange her,das ich im hochschulpolitischen Raum unterwegs war.
Aber auf indymedia.de kann ja noch frei ergänzt werden,oder?
Also: Die Show kann beginnen, Vorhang auf!

dafür ist der asta ja wohl nicht zuständig

suzi wong 30.10.2002 - 22:15
was willst du? daß veranstaltungen nur noch nachvorlegen einer zuhörerliste genehmigt werden, die zudem noch 2 jahre aufbewahrt werden muß, um sie im zuge einer etwaigen rasterfahndung einsetzen zu können - und zwar JEDE veranstaltung?

think again.

@ suzi wong

hoppsi+toppsi 31.10.2002 - 07:11
Die Frage gebe ich gerne zurück.Was willst du denn? Willste dich hinter Zuständigkeitsfloskeln verstecken um solche Themen nicht öffentlich diskutieren zu lassen? Hast du den RCDS/HRG-Maulkorb schon so verinnerlicht,das du den nicht mal mehr kritikabel findest?
Denk noch mal neu!

Solche Typen

derBorst 01.11.2002 - 12:38
wie Suzi meine ich...kann aber auch ne Provo sein.

PE zur der Veranstalltung in der TU Mensa

Ali 03.11.2002 - 17:04
Ich war auf dieser Veranstaltung, und ich kann euch sagen das keine Antisemitische oder ähnliche Formullierung gegeben hat. Das die Kritik am Staat Israel gleich als Antisemitismus begriffen wird finde ich langsam nervig und premitiv. Man tut so als wäre Täter und Opfer eine genetische Veranlagung, sodas in Jedem der Israel oder Juden als Personen kritisiert die Tätergenen liegen und das jüdische Volk immer die Opfergenen trägt.
Es ist auch eine Frechheit vom Axel Springer Verlag diese Diffarmierungs und Verleumdungs Campanie zu starten, um Menschen die anders Denken mundttot machen zu wollen.
Das irgendwelche Rechstradikale unter den Zuhörern war, kann wohl der Veranstalter Nichts

Es scheint mir das kein Mensch sein Verstand mehr benutzen will, und sich aus Faulheit damit zufrieden gibt was er von der Mainstream Medien vorgelegt bekommt. Hört auf Bild und BZ zu lesen und wacht langsam auf. Ich Glaube Georges Büchners Aussage "Das Deutsche Volk sei ein Maulaffen Volk" aus der Mitte des 19 Jahrhundert passt immernoch. Für geringe Eingeständnissen ist man bereit auf Ewig dem System zu dienen ohne jegliche Kritik. Ist denn Die Demokratie nicht erst dann eine Demokratie wenn Sie auch eben solche Systemkritische Gruppierungen zulässt. Was ist denn die Aufgabe des Verfassungsschutz, wenn nicht genau diese Kritiker zu verfolgen und zu verbieten. Worin unterscheidet sich dann der Verfassungsschutz von der Stasi, deren Aufgabe auch nichts anderes war als Systemktitiker zu verfolgen.
Die Demokratie is in dem Fall auch Nichts anderes als eine Diktatur.

Tja,Ali

urmel 04.11.2002 - 18:25
Du wirst Dich auch damit abfinden müssen,das in Europa nicht alle leute Lust haben,sich Sharia,Kopftuch und Antisemitismus als demokratisch verbürgtes Recht der Meinungsfreiheit verkaufen zu lassen.
Es ist auch keineswegs richtig,das nur die Springerpresse islamistische Extremisten kritisch hinterfragt und ich lasse mir auch nicht jeden reaktionären Mist einleuchten: Religionsfreiheit ist eine korrekte Sache, wenn aber Islamisten die Sharia und den Djihad einführen wollen und damit dubiose politische Propaganda verbinden,halte ich davon garnichts. Der Islam ist eben kein emanzipatorisches Konstrukt,sondern genau das Gegenteil davon. Das gilt meinen Augen für alle Religionen.

Ummel

Ali 04.11.2002 - 20:32
Alles über einen Kamm scheren kann jeder. Nur weil du vom Islam nur Kopftuch, Hände abhacken und das Wort Schariaa Kennst heißt ja nicht das dies alles wäre was der Islam bietet. Welcher Islamist will schon in Europa die Scharia einführen, das sind eben die Hirngespinnste euer so ehrliche Presse. Im Gegenteil eure Staaten zwingen uns diese angebliche Demokratie in unseren Ländern auf, die keiner haben will.
Und wenn jemand sich dagegen Wehrt dann ist er gleich der Böse Islamist. Aber den Bösen Imperealist den gibt es nicht. Es ist schon komisch wie Engstirnig Menschen denken.
So wie Sie im dritten Reich gegen die Juden hetzten, hetzen viel heute gegen Moslems und tun so als würden sie was Gutes zu tun.
Ich folge den Islam und weiß was er beinhaltet.
Viele folgen die Demokratie und wissen eigentlich Nichts darüber.

@ ali

urmel 15.11.2002 - 16:22
1. demokratie ist eine mögliche politische verfasstheit der gesellschaft. darüber wird auch in der linken immer wieder gestritten. religion und kirche haben damit idealerweise wenig zu tun. sicherlich ist die trennung von staat + kirche in deutschland immer noch nicht vollzogen,das wäre aber ne andere debatte. wenn du demokratie und islam so in einen korb wirfst,fehlen mit ehrlich geagt die worte, da könnte mensch willkürlich alles mögliche in eine relation setzen.

wenn du von den postkolonialen zuständen in arabischen ländern ausgehst,hast du natürlich recht: die demokratie hat kaum verbesserungen gebracht,weil sie nie umgesetzt wurde. das hat aber nicht nur mit den postkolonialen herren zu tun,sondern mit den arabischen eliten,die sich von militär und islam mehr kontrolle über ihre leute versprechen als von der demokratie.
übrigens: die einzige demokratie im nahen osten ist und bleibt israel.

Ummel

Ali 15.11.2002 - 22:55
Danke für die Antwort.

ich finde es sehr bedauerlich, das die Kirche im Mittelalter Ihre Macht ausgenutzt hat, um die Menschen auszubeuten. Hierbei bin ich mit dir einer Meinung.
Alle Religionen deswegen über einen Kamm scheren ist eine andere Sache, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.

Wenn wir zu den Ursprung der Politik zurückkommen, so ist politik Nichts anderes als die Verhältnisse zwischen den Menschen innerhalb einer Gesellschaft per Gesetz zu regeln. Daher ist der Islam im Gegensatz zum Christentum nicht nur eine Religion sondern auch ein politisches System. Er beinhaltet einen Wirtschaftssystem, einen Gesellschaftssytem und einen Rechtssytem. Das ist der Grund warum ich Demokratie mit Islam vergleiche. ich kenne die Demokratie sehr gut kennst du den Islam? Ich denke es schadet niemand, wenn sich Menschen weit ab von Klischees und Vorurteile sich mal mit dem Islam und seine Aussagen beschäftigen würden.
Bezüglich unsere angeblichen Elite in den arabischen, sicher wäre es dem Westen nicht möglich gewesen diese Länder auszubeuten ohne die Hilfe dieser Marionetten, aber wir wollen doch mal ehrlich sein, diese Staatschef haben weder etwas vom Islam noch von der Demokratie. Warum werden sie dann vom freien Westen unterstüzt und beschützt. Ich denke wenn die Aufgabe der Moslems es ist diese Regenten loszuwerden, so ist es die Aufgabe der Demokraten, zumindesten der Intelligenten Ihre Regierungen unter kontrolle zu halten. Denn glaubst du, das die Situation auf dieser Welt, so wie sie ist noch lange aufrecht erhalten kann. Ich denke nicht, und wenn es mal richtig knallt, stehen die Völker gegeneinander und müssen Ihre Kinder opfern. Es ist nicht mehr lange hin für einen dritten Weltkrieg.
Ich hoffe du kannst auch das sehen was ich sehe.