NPD-Wanderzirkus in Dresden

(S) 20.09.2002 20:01 Themen: Antifa
Rückblick auf einen erhellenden Nachmittag
Auch in Dresden verkündete der große Vorsitzende heute seine Wahrheiten. Dabei wurde er, so seine Worte, von faschistoiden Subjekten gestört. Selbst als er zur wichtigen Frage der deutschen Kartoffel kam, konnte kaum einer der wenigen Umstehenden die seiner Rede interressiert lauschten, den Sinn seiner Worte begreifen. Ob das an den lärmenden Subjekten lag, darf aber bezweifelt werden. Dann jedoch steigerte sich seine Rede zu einem ihrer vielen Höhepunkte. Die deutsche Jugend, so Voigt, möchte nichts lieber als Kinder in die Welt setzten, aber sie kann es nicht... Betroffenes Schweigen, doch statt seine Zuhörerschaft über mögliche Lösungsansätze für das Problem der grassierenden Impotenz unter deutschen Jugendlichen aufzuklären fuhr der Vorsitzende fort über spezifisch mitteldeutsche Probleme zu referieren. Erleuchtende Ansichten kamen zu Tage, aber um zu begreifen warum er in Dresden über Mitteldeutschland referiert, anstatt die Probleme Ostdeutschlands anzusprechen, bedarf es wohl der unerreichten Intelligenz und Weitsicht des Mannes auf der Tribüne.

Gelangweilt, weil die weisen Worte zu hoch für sie waren, ließen sich dann auch noch die ehrlichen Deutschen die ihn umgaben von der gewalttätigen Stimmung der faschistoiden Subjekte anstecken. Immer wieder stürzten einige von ihnen hinüber zu den Chaoten und versuchten ihrem berechtigten Ärger luft zu machen. Daraufhin sahen sich Voigts Helfer - heute im einheitlich grünen Look erschienen - genötigt die wahren Schuldigen zu strafen. Etwas ungelenk aber gewohnt effektiv zogen die Mannen gegen die Störenfriede los. Zur Abschreckung verschleppten sie derer zwei.

Von diesen Widernissen aus dem Konzept gebracht, vergaß der künftige Bundeskanzler dann gar noch, auf die Nudelpolitik einzugehen, eine der wenigen großen Enttäuschungen des Nachmittags. Nicht vergessen hat er allerdings, den aufmerksaen Zuhörern zu danken. Eine große Geste, wenn man bedenkt, daß er mangels anderer Anwesender damit eigentlich nur die türkischen Betreiber der umliegenden Dönerbuden und die faschistoiden Subjekte, die sich ihrerseits so wenig dankbar gezeigt hatten, gemeint haben kann.
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Ergänzungen

Die Verschleppten sind wieder frei!

(S) 20.09.2002 - 21:18

Geschenkpackung

Jürgen W. Möllemann 21.09.2002 - 09:09
Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich und herzlichst für die Unterstützung durch die KameRattinnen und KameRatten aus der sächsischen Landeshauptstadt. Im Falle des angestrebten AH-Prozent-Wahlerfolges (ähm, 'Tschuldigung: natürlich muss es '18-Prozent-Wahlerfolg' heissen) werde ich mich persönlich entsprechend für eine weitere braunliberale Stärkung der doitschnational entwicklungsfähigen sächsischen Provinz sowie der angrenzenden Tiefebenen einsetzen. Bereits vorab erwarte ich natürlich gleichzeitig eine rege Teilnahme am Aufmarsch zum 3. Oktober in der ostzonalen 'Heldenstadt' Leipzig und lege die dahingehenden Vorbereitungen vertrauensvoll wie eh und je in die schmutzigen Hände der KameRatte Worch. J.W.M. Nur um abschließend meine Sprachkenntnisse auch an dieser Stelle noch einmal eindrucksvoll zu dokumentieren: Smotretje @  http://www.oktoberklub2002.de.vu/ ore @  http://antifadresden.alturl.com/

Jürgen W. Möllemann?

Ralf Kunter 21.09.2002 - 12:40
Sehr, sehr komisch.... Und äußerst "demokratisch"
An Dummheit nicht mehr zu überbieten

Oh oh ...

Jürgen W. Möllemann 21.09.2002 - 13:55
... jetzt bin ich aber schon arg enttäuscht. Versteht denn wirklich niemand mein braundoitschnationales Gesülze richtig? Mennomenno. Ich will doch auch mal wirklich richtig mitspielen dürfen im doitschen Mainstream, echt mal. Bittebitte.

Blamage

Norman 21.09.2002 - 15:42
Oh, oh wie peinlich. Da waren schon ca. 150 AntifaschistInnen anwesend und trotz alledem konnten wir die Nazi-Kundgebung nicht verhindern oder wirksam stören und am Ende lassen wir uns von 6 (in Worten sechs) Nazis angreifen. Das beste wäre wohl, wenn wir aus Dresden wegziehen, um nicht noch einmal so peinlich da zustehen.

@ Norman

- 21.09.2002 - 16:34
Na Du bist aber ein lustiger! Du musst noch ein bischen üben, damit wir Dir abnehmen, daß du ein Antifa bist! Naja, demonstrier mal weiter für Deine Verfassungsschutz-Partei.

es geht weiter nieder mit den enkel-kinder

resist schwaetzer ligas 21.09.2002 - 18:53
adoilfchens im verfassungschmuzz...wir kriegen euch alle
god one @@@ death one zeit relative dreams are so inportant .....world wide wankers...we get you @@@..'%?!!!

Helft mir doch!

Jürgen W. Möllemann zum Dritten 21.09.2002 - 22:31
Und wer demonstriert nun für mich und all die anderen doitschnational Unverstandenen am 3. Oktober in Leipzig? Wenigstens die heldenhaften KameRattinnen und KameRatten aus Sachsen? Sollte ich gar selbst Seit' an Seit' mit KameRatte Worch in Leipzig auf die Straße? Muss ich mir das wirklich antun? So richtig offiziell? Endlich ehrlich? Endlich! Bitte, steht mir bei! Oder über mir! Auf mir! Irgendwo! Lasst mich nicht zu! BITTE!

ergänzender Bericht: NPD-Wahlshow gestört!

wählend & engagiert gegen nazis 22.09.2002 - 03:55
Zum Abschluss ihrer Wahlkampf-Tour tingelte die NPD in den letzten Tagen durch mehrere sächsische Sädte und versuchte dem Wahlvolk die menschenverachtenden Vorstellungen der "einzigen echten Opposition" nahe zu bringen.

Am 20. September nun sollte das Spektakel auf der Pragerstraße zu Dresden stattfinden. Und alle Akteure waren am Start:
Der verurteilte Volksverhetzer Friedhelm Busse, der in fast allen deutschen Städten regelmässig Redeverbot erhält, nur in Dresden nicht. Offenbar scheinen hier seine anti-semitischen Hasstiraden schlimmster Manier die Verantwortlichen nicht zu stören.
Weiter kamen der Mitarbeiter der Deutschen Stimme-Verlagsgesellschaft GmbH, Jürgen W. Gansel. Er schreibt in diversen rechtsextremistischen Publikationen.
Da war auch der Görlitzer NPD-Kreisvorsitzende Jürgen-Uwe Krumpholz, der wie immer eine überaus bedauernswerte Erscheinung bot, der stellvertretende NPD-Landesvize und designierte Chef der IWG, Klaus Menzel, des weiteren Udo Voigt, der Bundeswimpelführer der NPD und sein Stellvertreter Holger Apfel, sowie bekannte Dresdner Schlägernazis, wie Patrick Möbius und Ronny Thomas.

Von Neonazipropagande war wenig zu verstehen
Zwischen Schlagermusik aus der "guten alten Zeit" und Rechtsrock der schlechtesten Schrummelpunkgarage, zeichneten die Redner ein deutliches Bild ihrer rhetorischen und inhaltsreichen Darbietungskunst. Dummerweise waren die angesprochenen "lieben Mitbürger" nicht interessiert bzw. konnten nicht wissen, dass ihr Interesse gefragt war, hörten sie doch einfach nichts. Denn wie die Elbe die braunen Felder der Sächsischen Schweiz trennte, so stand Lärm der ca. 150 Antifas in der Luft. Irgendwann hörten die Bullen das Pfeifen dann auch, und begannen Antifas anzugreifen, was gewisse Meinungsverschiedenheiten mit sich brachte, welche nun einseitig mit grünen Schlagstöcken ausgefochten wurden.
Wähendessen verließ eine Gruppe Schlägernazis ihren zeitweiligen Standort außerhalb der Kundgebung. Sie stürzten sich in die Geschehnisse der Situation, sie schienen auf eine entsprechende Eskalation gewartet zu haben. U.a. Ronny Thomas versuchte auf einige Gegendemonstrantinnen einzuschlagen, vergass aber in seinem Überschwang, die zahlreich anwesenden Kameras. Während der wieder einmal kamikaze-mässige Aktion sah er sich schliesslich umringt von entschlossenen Antifas, die dafür sorgten, dass er zu den anderen Nazis geschickt wurde.

Nicht mehr lange, mensch konnte die Zeit eh nur noch in den Pausen zwischen Pfeifenstopp, Rede und Schlagermusik und dem gelegentlichen überdrehten Kreischen von Frau Dobberstein, messen zogen dann auch die letzten Nasen umgeben von grünen Blättern, von dannen. Und hinterließen eine alles in allem erfolgreiche Antifa, welche wieder einmal mehr einem NPD-Wahlkampf zu dem verholfen hat, was er verdient.

@ wählend & engagiert gegen nazis

Red Streetfighters 22.09.2002 - 11:34
danke dafür & weiter so!

Was wolltet Ihr damit beweisen?

Emu 22.09.2002 - 17:25
Mal ne Frage an Euch alle, was wolltet Ihr mit Euren auftritt in Dresden überhaupt beweisen, wolltet Ihr mal wieder Eure verstaubte Ideologie raushängen lassen, wo Ihr immer noch von einen neuen DDR träumt oder wiedermal beweisen, das Ihr mit Euren Auftritt die treusten Fans der NPD seit? Jeder Bürger der Euer Spektakel gesehen hat, weiß nun eindeutig wer hier die Störenfriede sind, nicht die NPD nein Ihr seit es, die immer von Toleranz reden und in Wahrheit einfach nur die Intoleranten sind!

???

??? 27.09.2002 - 16:07
toleranz gegenüber der npd???nein danke!!
da gibt es nicht die kleinste kleinigkeit zu tolerieren!