Freischwimm AG badet weiter!

gluexritter 30.07.2002 15:18 Themen: Freiräume
Protest gegen die unsoziale Sparpolitik des Berliner Senats. Aktionsfeld sind die Berliner Freibäder, deren Preise in den letzten Monaten mehr als verdoppelt wurden. Lasst Euch nicht alles gefallen, verteidigt Freiräume. Geht umsonst schwimmen.
Die Protestaktionen gegen die rigiden und rigorosen Preiserhöhungen und gegen die Schliessung von Bädern durch die Berliner Bäderbetriebe gehen weiter. Die unsozialen Preiserhöhungen sind ein Beispiel für die Sparpolitik des Senats, in dessen Zentrum wieder einmal diejenigen stehen, die auch sonst kaum Ausweichmöglichkeit habne.

Was geschehen ist:
Im Zuge der Sparmaßnahmen des Senats werden den BBB von 60 Mill. Euro in 2001 12 Mill Euro gestrichen das sind 20%. Für 2003 ist eine Kürzung von weiteren 14,5% (von 48 auf 41 Mill.) Euro festgeschrieben. Die Kürzungen betragen also 38 % in 2 Jahren (MoPo 27.06.02). Die im Aufsichtsrat der BBB vertreten Bezirkspolitiker aller politischen Parteien mit ihrem Vorsitzenden Herr Senator Büger haben das so beschlossen. Die Folge: Bäderschließungen und vehemente Preiserhöhungen: 14 Bäder werden geschlossen, der Einzeleintritt Erwachsene steigt von 3 Euro auf 4 Euro (33 %); der ermäßigte Eintritt steigt von 2 Euro auf 2,50 Euro ( 25 %). Die Saisonkarten entfallen und bewirken Preissteigerungen je nach Bädernutzung von etwa bis zu 700 %.
Folge: Zugang zu Frei/Schwimmbädern gerade für Einkommensschwache immer schwerer möglich, Gefahr der Privatisierung eines bisher als öffentliche Aufgabe wahrgenommenen Bereichs.

Was tun die BBB ?

Trotz des von ihnen eingeplanten Besucherschwundes (30% - 45%) reagieren sie 2 Monate nach Einführung der Preiserhöhungen mit einem sogenannten Aktionstarif für Früh- und Spätschwimmer (von Montag bis Freitag) und einer verbilligten Familienkarte. Der Tarif gilt in den Sommerbädern befristet bis zum 01.09.02. Der Aktionstarif ist Folge massiver Fehleinschätzungen der BBB und der Politiker und ist aus der selbst veranstalteten Not geboren. Es handelt sich nicht um eine Tarifänderung geschweige denn Rückkehr zu den Tarifen von 2001, die insbesondere auch die Wiedereinführung der Saisonkarten beinhaltet. Weiterhin verspricht Dr. Lipinski (Vorstandschef der BBB), sich ab Herbst mehr um die Kunden kümmern zu wollen, was immer das heißen mag. Vielleicht in der Lesart seines Pressesprechers Manfred Radermacher: "Es ist typisch für Berlin, dass die Leute meinen, das Freibad müsse billig sein .. Das ist in den Köpfen noch so drin."
Was der Herr Radermacher wohl im Kopf hat, als er diese zynischen Sätze dem Tagesspiegel am 05.06.02 in die Feder diktiert ?



Dies alles wollen wir nicht teilnahmslos hinnehmen. Darum findet am 10.08. um 14:00 Uhr vor dem Prinzenbad eine Freischwimmaktion statt. Ausserdem sind Aktionen in Moabit und anderen Berliner Bädern geplant.
Am 24.08. findet eine Kundgebung auf dem Potsdamer Platz statt.

Für weitere Informationen:

 http://www.berlingehtbaden.de.tf

Kommt frei-baden!

Die Freischwimm AG
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Ergänzungen